Fuck ey, ich brauch etwas ... Abwechslung zwischen lauter Fünft- und Sechstklässlertexten (auch wenn die tendenziell genau so viel Blut und Gewalt haben wie steels Kram - nur den Sex kriegen sie noch nicht hin ).

Erstmal ist der Text wieder cool. Ich mag die Dialoge der Protagonisten, es blubbert halt überall Coolness aus den Zeilen. ^^ Die "Optik" (wenn du weißt, was ich meine) funktioniert auch gut, was für mich immer echt wichtig ist. Man kann es sich vorstellen, auch wenn Aenarions Kommentar mit der Filmhaftigkeit nicht ganz unberechtigt ist. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich von Suave als (momentan) eigentlichem Haupthelden halte, weil er im Verhalten doch schon arg klischeehaft ist. Eigentlich wollte ich auch schreiben, dass das Ende diese Sache ein wenig relativiert, aber gerade diese Relativierung (die Unsicherheit beim "gesellschaftlichen" Namen) ist dann doch auch irgendwo wieder normal. Vielleicht kann das auch irgendwie nur falsch machen. ^^'' Ich hätte mit den Klischees btw. weniger Probleme, wenn er als Figur nicht so im Mittelpunkt stehen würde. Momentan interessiert mich die Organisation irgendwie viel mehr als er. Und die Protagonisten auch. Daher: Bin gespannt!
Ich finde die Geschichte im Gesamtbild aber schwächer als bspw. das Western-Ding, gerade inhaltlich und vom Style her (also nicht der Sprachstil, der ist hier glaub ich etwas besser gelungen).

Die zwei allgemeinen Sachen, die Aenarion anspricht (teilweise widersprüchlicher Stil und sprachlicher Overkill) sind mir natürlich auch wieder aufgefallen ... ABER ich bin mir inzwischen nicht mehr ganz sicher, ob und wie ich das kritisieren soll. Manches ist halt auch einfach eigener Stil, und das ist ja weiß Gott nichts Schlechtes. Daher geh ich diesmal etwas punktueller ran. Ich hoffe, es macht Sinn. >_<'
- Eine gute generelle Idee ist es, einen Stil durchzuziehen, auch wenn es der ungewöhnliche eigene ist, oder ganz bewusst drauf zu scheißen. Also wenn du gern "Hochsprache" und Umgangssprache zusammen benutzt, kommt es besser, wenn es sich durch den ganzen Text zieht. Wenn das nicht gewollt ist, vielleicht wirklich noch mal gucken und eins von beiden ersetzen. ODER all das gar nicht erst versuchen. Dann sollte man aber auch merken, dass du auf die Konventionen scheißt.
- Was ich als totales No-Go empfinde, ist die Verschmelzung von Autor und Charakteren, und dementsprechend auch die Verschmelzung der Charaktere. Das ist bei dir kein riesiges Problem, aber manchmal fällt es doch auf. Dann merkt man irgendwie, dass DU da sprichst, nicht einer der Charaktere, und weil das bei mehreren Charakteren auftaucht, "verschmelzen" die in ihrer Wirkung dann eben auch. Ich kenne das Problem auch und versuche der Sache bspw. mit ganz simplen "Sprach- und Einstellungsregeln" zu begegnen. Beispiel: Valerie aus meiner Geschichte (Wir sind das Licht) benutzt viele abgehakte Wörter und elliptische Sätze, Raoul viel weniger. Im Gegensatz zu beiden benutzt etwa Bugs (dieser dicke Pyromane) noch stärkere Umgangssprache, aber gar keine "intellektuell" belegten Begriffe, während Santa sehr geschwollen spricht. Raoul gibt so gut wie keine idealistischen Wertungen von sich, Valerie nur dann, wenn es ihrer relativ einseitigen Agenda passt. Einfach als Beispiel. Krieg ich übrigens auch nicht immer hin, aber es hilft ...
- Der Overkill geht in gewissen Genres klar, denk ich. Aber er schließt halt andere Sachen aus, zum Beispiel das "Ernstnehmen" einer Geschichte. Weil man halt als Leser das Gefühl hat, man soll das alles vorrangig cool finden (Holzhammer), wird es einem emotional nicht mehr so nah gehen.
Waaaah, das war wieder total durcheinander, ich hoffe du kannst trotzdem was damit anfangen. >_<'

Kleinkram:

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Der Morgenmantel sitzt perfekt, die Haare sind ungewaschen, die Pilotenbrille mit bräunlichen Gläsern verdeckt die dicken Augenringe.
Wirkt.

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keine Noir-Geschichten wie aus den Filmen
Suspension of Disbelief. Siehe oben, das klingt eher nach dem Autor als nach der IHK-Frau.

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Nicht so wie in Kundus
Ich erinnere mich, dass man immer "im Kundus" gesagt hat? Oder ist das was Anderes? @_o

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Nah- oder Fernkampfwaffe
Klingt auch etwas seltsam. So ... militärisch, was das Vokabular angeht.

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Ganz links durch geht es ins Badezimmer, nach rechts in das erste Zimmer und geradeaus geht es ins zweite Zimmer, von dem aus eine dritte Tür ins dritte Zimmer führt.

"Du verfickter •••••••••, Suave!", schreit einer der Russen,
Ich finde den Übergang etwas willkürlich und unschön.