Ich finde, Kunst sollte überhaupt keinen bestimmten Anspruch haben müssen. Das würde sie einschränken. Ich finde, sie sollte gänzlich dem Entsprechen, wie der Ersteller sie sich vorstellt (nun, bis auf ein paar gesetzlich bestimmte Ausnahmen natürlich ^^).
Ich sehe da einen riesigen Unterschied, zwischen dem, was das Spiel erzählt (offensichtlich als auch im Subtext) und dem, was der Spieler daraus mitnimmt.Zitat
Das Problem ist nicht der Inhalt des Mediums, das Problem ist, dass viele Menschen zu dumm sind, es richtig zu interpretieren.
Wenn du es bedenklich findest "veraltete Ansichten" in einem Spiel zu zeigen, dann gehst du doch irgendwie davon aus, dass der Spieler diese für "richtig" ansehen könnte, wenn sie nicht irgendwie innerhalb der Geschichte durch "bessere Ansichten" kritisiert und abgewertet werden, oder? Dass ich das einschränkend der Kunst gegenüber finde, habe ich ja schon gesagt, aber ich halte das auch für ziemlich arrogant und ignorant. Du wertest und ordnest hier Ansichten nach ihrer Richtigkeit und das auch noch interkulturell. Ich finde es irgendwie ein bisschen merkwürdig den Japanern vorzuwerfen, dass sie ihre Spiele nicht nach europäischen(?) Rollenbildern gestalten...
Aber ich sehe da auch, wie gesagt, gar kein Problem drin, weil die Interpretation des Spiels ohnehin vom Spieler selbst abhängt. Wenn du ein Spiel spielst, dass nicht die Ansichten vertritt, die du selbst hast, dann bestärkt dich doch das nur noch mehr, weil das Spiel eine Aversion dadurch in dir auslöst. Und wenn du einem Erzkonservativen etwas sehr Modernes vorsetzt, dann wird ihn das wohl kaum bekehren, eher das Gegenteil ... eine gewisse "Korrektheit" von einem Spiel zu fordern, finde ich schon aus diesem Grund recht sinnlos.
Versteh mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Geschichten, die versuchen etwas Schönes und Gutes zu erzählen, im Gegenteil. Aber das darf kein Konvention werden. Und das Fehlen dessen darf kein objektiver Kritikpunkt sein. Dadurch verliert in meinen Augen dieses Stilmittel seine Wirkung. Und wie schon erwähnt halte ich die Kontrapunktierung ohnehin für ein sehr mächtiges erzählerisches Mittel. Gewollt oder nicht.
Ich finde diese Aussage sehr deep, weil sie eine Diskrepanz impliziert zwischen dem, was man normal als "gut" zu empfinden hat und dem, was man gefühlt toll findet.Zitat
Sicherlich ist da auch was dran und das zu erforschen fände ich höchst interessant. Und tatsächlich habe ich einige japanische Spiele gespielt, die durch ihre spezielle Darstellung genau solche Fragen aufgeworfen haben. Fand ich gut. Ein Grund mehr, von einer generellen Wertung von Klischees und Rollenbildern abzusehen.