Zitat Zitat von La Cipolla
Von Liebesgeschichten und Geschlechterbildern reden wir mal lieber gar nicht, solange Japaner im Raum sind.
Na ja, es geht hier nicht darum, was die Japaner so machen, sondern was Square Enix macht und gemacht hat. Und die letzten Final-Fantasy-Titel beweisen alle, dass es problemlos möglich ist, starke weibliche Protagonistinnen zu haben, die nicht einfach das Prinzessinnenklischee erfüllen. Und auch wenn durch diverse japanischen Medien ein zweifelhaftes Bild der Geschlechterrollen entsteht, wage ich doch zu behaupten, dass gerade Videospiele doch gerne mal diesen gesellschaftlichen Bildern entgegenstehen.
Auch die Liebesgeschichte sind bei Square Enix in der Regel nicht so eindimensional, allerdings meistens auch nicht wirklich gut ausgearbeitet (wenige RPGs nehmen sich dafür so viel Zeit wie Final Fantasy VIII). Wobei ich dafür Kingdom Hearts nicht kritisieren kann, da man in ein paar Minuten Story keine vernünftig ausgearbeitete Liebesgeschichte erzählen kann.

Ich sage auch nicht, dass Square Enix Disney aus den Spielen rausschmeißen soll. Das geht auch gar nicht mehr. Ich sage nur, dass ich bei dem Weg, in den sich die Serie nach dem ersten Teil entwickelt hat, die Geschichte und die Charaktere der Hauptgeschichte (Punkte, die mir am wichtigsten sind), wesentlich besser zur Geltung gekommen wären, wenn die Spiele nicht zu 80% aus charmanten Fillern bestehen würden.

Die Fangemeinschaft von Kingdom Hearts lässt sich auch recht gut in zwei Teile unterteilen: Diejenigen, die die charmante Darstellung des ersten Teils mochten (also den Disney-Teil) und die Richtung, in die sich Kingdom Hearts von der Story entwickelt hat und das ganze Konstrukt zu wirr finden, nicht mögen, und diejenigen, die gerade die Komplexität und Emotionalität der Geschichte, die sich nach dem ersten Teil entwickelt, mögen.