Zitat Zitat von Glannaragh Beitrag anzeigen
Uhm, hört sich übel an .
Darf ich fragen: Ist tatsächlich was an dem BWL-Klischee dran, daß man da lernt wie man am besten Leute übervorteilt und übern Tisch zieht? Ich meine, über jeden Studiengang sind ja irgendwelche gerüchte im Umlauf, warum gerade der total doof [nutzlos/peinlich/unmoralisch/...] ist.
Ich sag's mal so: Es waren Vorlesungen zu den Grundlagen von BWL. Eben genau das, was man braucht um später am freien Markt zu bestehen. Wenn ich dann sehe, in welchem Zustand die Umwelt in einigen Teilen der Erde schon ist und das fröhlich nach dem selben Prinzip weiter gerarbeitet wird, es sei denn es gibt steuerliche Anreize bzw. das Image steigt wenn man sich als Öko-Unternehmen darstellt.....ich versteh's einfach nicht. Ohne Regeln und Anreize hätten wir bis heute vermutlich keinen Umweltschutz oder ähnliches. Wie ignorant kann man sein?
Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
Ja das ist nur schwer zueinander zu bringen, denn reine Markttheorie nach der Unternehmen funktionieren, hat etwas das über das System des Eigennutzes, das alles gutmachen wird, noch nicht vorgesehen. Umweltprobleme etc. waren damals ja noch nicht Teil des Zeitgeistes. Und soziale Verantwortung qua Theorie eigentlich schon schlecht. Die unsichtbare Hand des Marktes wird aber alles schon richten. Ich hab mich auch immer mehr für VWL interessiert, als diese ganze Betriebswirtschaftstheorie. Die hielt ich persönlich für viel zu ein- bzw. beschränkt in ihrer Perspektive.
Glaube ich persönlich nicht. Unser ganzer Wohlstand beruht darauf, das wir andere ausbeuten. Der Kolonialismus lebt in der Wirtschaft weiter. Einfach weil billige Produkte nachgefragt werden und eine Jacke, die in Deutschland produziert wird, könnte sich der Durchschnittsbürger kaum bis gar nicht leisten. Also weicht man auf andere Länder aus, wo man weniger Vorschriften und Sicherheitsregeln beachten muss, die Arbeiter mit einem Bruchteil des normalen Lohns bezahlt werden, damit man wirtschaftlich produzieren kann.
Solange das noch möglich ist, wird sich daran nichts ändern. Der Markt wird erst dann reagieren wenn diese Option eben nicht mehr gegeben ist und dann wird es vermutlich zu spät sein.
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Ich kenne das zumindest aus meinem mannigfaltigen bisherigen Wirtschaftsunterricht so, dass man da durchaus drüber spricht, wie man sich am Markt behaupten kann. Und da ist dann fernab der idealistischen Markttheorie bspw. auch Steuerhinterziehung pardon Steueroptimierung im Grauzonenbereich und Monopolisierung besprochen worden und Einiges anderes. Allerdings waren die Wirtschaftslehrer, die ich hatte, alle ziemlich sozial veranlagt und haben uns dann mal aufgefordert darüber nachzudenken, ob wir selbst gerne Kunden von einem solchen Unternehmen wären. Also das war dann die kritische Hinterfragung von durchaus üblichen Geschäftspraktiken. Über das Studium kann ich allerdings nichts sagen. Kommt wahrscheinlich da auch auf die Dozenten an.
Es war eine recht nüchterne Vorlesung. Es ging ja auch nur um die Grundlagen in BWL. Solche moralischen Fragen, Probleme mit Umwelt und Sozialem, war nicht seine Aufgabe. Das wurde uns in anderen Vorlesungen erzählt.
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Wo wir wieder bei der unsichtbaren Hand und dem System des Eigennutzes sind. Die Wirtschaftsbosse haben durchaus schon erkannt, dass man auch mit umweltfreundlichem Wirtschaften und auch grüner Technik Geld verdienen kann. Eigentlich liegt hierin schon das Problem, dass das nur salonfähig wird, wenn man damit Geld verdienen kann, was ich sehr bedenklich finde. Aber häufig verspricht klassisches Wirtschaften auch ganz einfach den höheren Gewinn und nach der klassichen Markttheorie ist das eigentlich das Anstrebenswerte Ziel.
Eben, das man nicht von selbst darauf kommt, so etwas zu tun. Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen? Wer braucht das schon....
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Ich will aber auch den Konzernbossen nicht alle Schuld geben. Man sollte sich auch vor Augen führen, dass die Gewinnerwartungen eines Unternehmens auch startk vom Interesse der Aktionäre abhängen, die eine möglichst hohe Rendite erwarten. Und da sitzen nicht nur Wohlstandsbürger mit drin, die spekulieren und investieren, weil sie nicht wissen wohin sonst mit ihrer Kohle, sondern auch Krankenversicherungen und Pension- oder Rentenfonds, die für ihre Betragszahler eben auch versuchen diese Rendite zu bekommen, damit Frau Ingeborg Müller sich mit 70 Jahren noch ne anständige Wohnung leisten kann, nach dem sie 50 Jahre lang gearbeitet hat. Es gibt eben auch mehr oder minder berechtigte Interessen, warum die Unternehmen auch dazu getrieben werden nach dem hohen Gewinn zu greifen.
Stimmt schon, aber meiner Ansicht nach machen Aktionäre und die Börse mehr Schaden als Nutzen. Ich werde zu dem Thema Aktionäre nichts mehr sagen, sonst werde ich richtig wütend....

@BIT
Herzlichen Glückwunsch dazu, nicht noch ein wenig runder geworden zu sein.^^