Ich weiß nicht, ob man das wirklich Gier bezeichnen kann. Eher hoher Konkurrenzdruck, der einen veranlasst, die Spiele schneller auf den Markt zu werfen, als einem vielleicht lieb ist.
Die Entwicklungskosten steigen ja derzeit ins unermessliche, und für den Markt wird immer weniger Gelder zur Verfügung gestellt. Der Markt ist gesättigt und die Investoren ziehen sich zurück.
Auch kann man heute gewisse Parallelen mit dem Video Game Crash von 1982 erkennen.
Das stimmt so nicht.
Als Tomb Raider erschien, war das Jump'n'Run-Gerne schon fast tot. Bis auf die üblichen Nintendo-Klassiker, Rayman und Gex gabs nichts mehr Nennenswertes, wobei Rayman auch erst mal den späteren Teilen wirklich Erfolg hatte.
Die Indiana Jones Action-Adventure-Reihe beruht darauf, dass das Adventure-Genre damals ebenfalls (fast) tot war und LucasGames ankündigte, keine weiteren Adventures mehr zu entwickeln. Da zu dieser Zeit Tomb Raider aber einen Erfolg feierte, kopierte LucasGames diese Spielart und ersetzten Lara Croft durch Indiana Jones.
"Besser" heißt aber in den meisten Fällen "zugänglicher". Wie will man "besser" definieren?
Man muss den Standpunkt betrachten: Wie würde ein Spieler "besser" definieren und wie würde es ein Entwickler definieren? Da gehen die Interessen auseinander.
Ein Spieler würde bei einem Horror-Spiel sagen: "Mehr Horror". Also mehr Schreckmomente. Ein Entwickler, der wirtschaftlich denken muss, würde sagen: "Mehr Verkaufszahlen", und wie erreicht man "mehr Verkaufszahlen"? Indem man ein Spiel zugänglicher macht. Die Masse der Spieler steht auf Action-Spiele, also orientiert man sich zu diesem Markt hin. Die Horror-Fans werden (vorerst) mitziehen, da sie auf ein neues Horror-Abenteuer warten, aber neue Spieler kommen hinzu, wenns Actionlastiger wird. Der Markt für Horror-Spiele ist tatsächlich sehr klein. Schau dir die Verkaufszahlen an. Ego-Shooter verkaufen sich deutlich besser, als Horror-Spiele. Um ein Horror-Spiel rentabel zu gestalten, muss man auch das Action-Genre abdecken.