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Thema: Crowdfunding

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  1. #1
    Lustiges Spielchen, dieses Armikrog. Mit Earthworm Jim und Neverhood fährt es aber auch knallhart die Strategie mit Nostalgie und der Auflistung bekannter Namen.

    Eine Sache die aber sehr spannend ist, das ist die Aussicht bei solchen Projekten mit dem eigenen Feedback tatsächlich aktiv an der Gestaltung der Spiele mitwirken zu können. Ein oder zwei qualifizierte Kommentare bei einem Projekt, mit denen man zeigt dass man etwas von Game Design versteht, und dann kommt man tatsächlich mit dem Entwicklern in Kontakt und kann regelmäßigen eMail-Austausch betreiben. Da bin ich sehr neugierig wie sich die Sache entwickeln wird, schade dass jetzt wegen Weihnachten Pause ist. Ah, diese Ungeduld.

    Über meine Highlights von Kickstarter habe ich übrigens eine Blogreihe verfasst, wenn jemand Interesse hat:
    http://videogamefeedback.blogspot.co...rt-1-of-6.html

    Geändert von Pad (23.12.2013 um 21:38 Uhr)

  2. #2
    da Crowdfunding eines meiner Lieblingsthemen (auch wenn ich in den letzten Monaten nichtmehr allzu sehr auf Kickstarter und co rumgesurft bin) ist mal ein kleines Update:

    Star Citizen liegt nun bei 44,397,279$ und es scheint kein Ende zu geben... monatlich flattern Hundertausend Dollar und mehr in die Kassen von RSI.. die erwartungen steigen mit dem Geld ich hoffe das das Spiel kein Flopp wird :/

    DotA 2 hat vor kurzen das Compendium zum größten DotA 2 E-Sports Event aka The International 4 veröffentlich. Wie im letzten Jahr wird 1/4 des Kaufpreises zum Preisgeld hinzugefügt (10.00$ kostet das ganze). Durch den Kaufrausch der Community stieg das Preisgeld von den ursprünglich vorgesehenen 1.600.000$ auf inzwischen 7,835,735$ an. Wie auch bei Star Citizen scheint es kein Ende zu geben und einige Leute haben errechnet das das Preisgeld irgendwo zwischen 12.000.000$ und 15.000.000$ liegen könnte wenn es so weitergeht.

    kennt ihr noch andere evtl laufende Projekte die für ihre Kategorie eine unglaublich hohe summe einbringen konnten?

  3. #3
    Das Ubuntu Edge hat auf Indiegogo 12.000.000$ zusammenbekommen – von angestrebten 32.000.000$, und ist somit gescheitert, aber trotzdem das bisher mit Abstand am höchsten gefundete (bzw. nicht gefundete) Projekt auf der Plattform.

    Ich selbst bin seit letztem Jahr größer Crowdfunding-Freund. Klar, es klappt nicht immer, aber wirklich vielversprechenden Produkten und sympathischen Publishern werden auf diese Weise oft Möglichkeiten oder Freiheiten gewährt, die sonst so nicht vorhanden wären. Eine Handvoll Projekte waren für mich bisher wirklich interessant, einige habe ich auch unterstützt. Das erste war die Finanzierung einer von Studio Rikka selbst gepublishten physischen Version von Eve no Jikan außerhalb Japans, die schließlich weit über ihr eigentliches Ziel hinausgewachsen ist, und neben vielen Extras, einem dicken Fanbook und Dutzenden Untertitelspuren auch eine englische Synchronfassung ermöglichen konnte.

    Interessant fand ich Soul Saga und Project Phoenix, aber beide haben mich nicht vollends überzeugt, deshalb haben sie kein Geld von mir bekommen. Unterstützt habe ich die Anime-Kurzfilme Little Witch Academia 2 (Studio Trigger) und Santa Company sowie die Ultimate Edition der UK-Veröffentlichung von Sakasama no Patema, und aktuell ein Indie-RPG namens Shiness sowie das Solar-Roadway-Projekt (Indiegogo).

    Ich erhoffe mir noch recht viel vom Crowdfunding, und bin gespannt, was aus vielen Projekten wird, wenn sie mal fertig sind. Verschiebungen scheinen bei steigendem Projektumfang an der Tagesordnung zu liegen – ist ja auch logisch: Wenn Stretchgoals erreicht werden, müssen die natürlich auch umgesetzt werden.

    Dass Kickstarter quasi das eBay der Crowdfunding-Seiten ist, finde ich auch etwas schade. Es gibt zwar auch andere Crowdfunding-Seiten wie Indiegogo, die sich einen Namen gemacht haben (vermutlich auch deshalb, weil man für Kickstarter ein US-Bankkonto benötigt), aber Kickstarter dominiert weiterhin den Markt und 10 Prozent Abgaben sind echt viel.

  4. #4
    Nur so wenige Posts hier beim Crowdfunding? Mal aus aktuellen Anlass holen wir das Ding wieder hoch:

    Der ein oder andere hier im Forum hat sich sicher über die Ankündigung von Shenmue 3 gefreut, vor allem alte SEGA-Fans dürfte das durchaus glücklich stimmen, allerdings hatte die Ankündigung durchaus ihre Schattenseite. Wie Projekte wie Broken Age oder Yooka-Laylee wirbt Shenmue um Kickstarter-Beträge und kann dank bekannter IP oder bekannter Entwickler eine große Summe Geldes einsammeln.

    Mir ist diese Kolumne bei der Gamestar untergekommen:

    Zitat Zitat
    Unter dem Einstieg der »Big Player« ins Crowdfunding-Geschäft leiden vor allem die kleinen Projekte. Die Entwickler, die wirklich auf jeden Cent angewiesen sind. Denn das Budget der potenziellen Kunden ist endlich. Und wer schon 50 Kröten in Shenmue 3 gesteckt hat, überlegt sich zweimal, ob er auch noch 5 Dollar in ein unbekanntes Liebhaberprojekt investiert.

    Sollte das Beispiel von Sony Schule machen, ist die Traumfabrik Crowdfunding bald Geschichte. Die Spendensammlung wäre nur noch eine weitere Säule des Vorbestellungsgeschäfts - direkt neben Preorder-DLCs und exklusiven Vorabzugängen. Eine Säule, bei der allein wir Kunden das finanzielle Risiko tragen. Denn das Geld gibt's nie zurück, selbst wenn das Spiel gar nicht erscheint. Und was hielte denn nun beispielsweise Electronic Arts davon ab, via Kickstarter ein neues Ultima zu finanzieren? Das hätte gewiss auch viele Fans …

    aus: http://www.gamestar.de/spiele/shenmu...9,3087277.html
    Es finden sich da durchaus wahre Worte. Man kann die Diskussion mit ähnlicher Schlagrichtung auch auf den Early Access bei Steam ausdehnen. Wie steht ihr dazu? Seht ihr das ähnlich? Oder seid ihr der Ansicht das Kickstarter-Plattformen über solche Projekte eher Aufmerksamkeit auch für andere Projekte generieren können? Oder denkt ihr, dass das gar nicht so ins Gewicht fällt, weil andere Projekte dann ohnehin nicht unterstützt werden, unabhängig davon ob man bereits 50 Euro für dieses oder jenes Projekt bereitstellt? Was denkt ihr darüber?

  5. #5
    Na ja, "was Wahres dran" schon, aber Journalisten neigen gern dazu, Richtungen zu Totalen zu erklären, damit das Problem auch ja schön akut wirkt. Wie hier zum Beispiel.

  6. #6
    -Nun die Leute die das Projekt vorher mitfinanzieren,werden das Spiel später nicht nochmal kaufen.
    -Shen Mue hat jetzt rund 45.000 Backer. Bei den vermutlichen Produktionskosten müssten das Spiel sicher 500.000-1.000.000 Leute kaufen.
    -Das Ganze geht jetzt so bei Shen Mue,da es ein Ausnahmetitel ist und auch das Erste Spiel,dessen Kickstarterkampagne mitten inder PK von Sony auf der E3 beworben wurde. Dieser Gag ist nun verbraucht und jedes andere Projekt müsste vorher aufwendig beworben werden. Das heißte es müsste eine Promotion stattfinden,bevor überhaupt das Spiel in der Entwicklung ist. Ob sich das im Allgemeinen so sehr lohnt? Daran zweifle ich.

  7. #7
    Der Artikel ist Unsinn. Es gibt sicherlich einiges zu beanstanden – etwa die anfängliche Intransparenz bei der Shenmue-Kampagne, weil nicht klar gesagt wurde, dass die Backer nur einen (kleinen) Teil der Entwicklung finanzieren und tatsächlich ein größerer Geldgeber dahintersitzt –, aber dass jemand kein Geld für kleine Spiele ausgibt, weil er sie in ein größeres investiert, ist eine ziemlich aus der Luft gegriffene Aussage.

    Ich denke sogar, dass solche Kampagnen insgesamt einen positiven Effekt haben, weil sie mehr Leute auf Kickstarter und Crowdfunding aufmerksam machen. Wer erst einmal einen Account hat und regelmäßig die Seite besucht, wird vermutlich auch eher anderen Projekte unterstützen.

    Zumindest ich kann von mir sagen, dass kleinere Projekte nicht darunter leiden, wenn ich größere unterstütze. Gerade weil ich auch einen größeren Reiz darin sehe, ein Projekt zu unterstützen, dass nicht eh schon finanziert ist oder Unmengen an Fans hat. Es werden ja auch nicht weniger Indie-Spiele auf Steam gekauft, nur weil es auch AAA-Kram dort gibt.

    Wenn ein Projekt es nicht schafft, finanziert zu werden, überzeugt es entweder nicht, wurde zu wenig beworben oder von der Presse behandelt, oder hat einfach zu hoch gesteckte Ziele. Starke Konkurrenz kann natürlich auch ein Faktor sein, aber ich glaube nicht, das der so gigantisch ist. Den Spiele, die beispielsweise mich persönlich richtig überzeugend, gibt es auch nicht jede Woche zuhauf, sondern vielleicht alle zwei bis drei Monate mal.

    Geändert von Narcissu (20.06.2015 um 00:04 Uhr)

  8. #8
    Bleibt die Frage, warum dann überhaupt Crowdfunding bemüht wird, wenn für den Löwenanteil schlussendlich doch der Publisher aufkommt? Wäre es dann nicht wie vorgeschlagen besser, den Projekten, die das Geld wirklich eher brauchen, den Vortritt auf den Plattformen zu lassen?

  9. #9
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Bleibt die Frage, warum dann überhaupt Crowdfunding bemüht wird, wenn für den Löwenanteil schlussendlich doch der Publisher aufkommt? Wäre es dann nicht wie vorgeschlagen besser, den Projekten, die das Geld wirklich eher brauchen, den Vortritt auf den Plattformen zu lassen?
    Ich denke, das hat verschiedene Gründe. Einerseits: Marketing. Crowdfunding ist eine extrem gutes Marketing, weil sämtliche News-Seiten dann über die Dauer der Kampagne regelmäßig über das Spiel berichten. Dann: Mehr Budget für das Spiel. Gerade bei einem teuren Spiel wie Shenmue wird es zahllose Ansatzpunkte für Verfeinerungen, neue Inhalte und Feinschliff geben.

    Zuletzt, und ich glaube, das ist hier wichtig: Der Publisher wird möglicherweise eine Bedingung angesetzt haben, z.B. dass er das Geld nur beisteuert, wenn in einer Crowdfunding-Kampagne bereits X Dollar gesammelt werden können. (Was wiederum beweist, dass es noch viele Fans gibt, neben anderen positiven Effekten.) Dass das Spiel nicht ganz per Crowdfunding finanziert werden kann, sollte klar sein. Viele Leute wissen aber nicht, wie viel ein Spiel wirklich kostet, und nehmen an, dass die zwei Millionen wirklich ausreichen (effektiv sind's ja wegen er ganzen Kosten eh noch weniger). Ich denke aber, dass die Entwicklung mindestens 20 Millionen Dollar kosten könnte, möglicherweise mehr (siehe die beiden Vorgänger).

  10. #10
    Es wird uns momentan so verkauft,dass Sony die Fundinghöhe als Indikator für die Nachfrage sieht und davon die Entscheidung abhängig macht ob sie das Projekt finanzieren oder nicht. Crowdfunding ist in der Tat ein gutes Marketinginstrument, wenn es so läuft wie jetzt bei Shen Mue.
    Für andere Projekte bin ich immer noch der Ansicht, dass son Kickstarterding eher weniger Aufmerksamkeit bringt und man selbst vorher auf die Aufmerksamkeit darauf lenken muss. Ne E3 PK is ja nun auch nicht so oft.

  11. #11
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Zuletzt, und ich glaube, das ist hier wichtig: Der Publisher wird möglicherweise eine Bedingung angesetzt haben, z.B. dass er das Geld nur beisteuert, wenn in einer Crowdfunding-Kampagne bereits X Dollar gesammelt werden können. (Was wiederum beweist, dass es noch viele Fans gibt, neben anderen positiven Effekten.)
    Kaum, so dumm ist Sony auch nicht. Nur weil < 100.000 hardcore fans einige hundert dollar absetzen, heißt das nicht, dass Shenmue 3 sich millionfach verkaufen wird. Gerade weil es Shenmue 3 ist wird es sich kaum verkaufen, der Name ist außerhalb von gewissen Zirkeln doch vollkommen unbekannt. Wenn Sony was daran ändern wollte, sollten sie schauen, dass sie Shenmue 1 und 2 in HD für die PS4 veröffentlichen. Das wäre viel wichtigeres Marketing als ein alberner Kickstarter.

    Das ganze ist nur ein alberner Marketing Gimmick um an Aufmerksamkeit zu kommen, die Summe die sie schlussendlich bekommen vollkommen für die Katz. Vielleicht renoviert Yu Suzuki damit ihr Entwicklerstudio und kauft eine neue Innenaustattung. Eventuell wird auch eine Firmenreise damit finanziert werden.

  12. #12
    Dass Shenmue 1 + 2 auch für PS4 kommen, halte ich für wahrscheinlich. Die Marke gehört aber Sega, also müssen die den Anstoß geben.


    Hier nochmal eine recht gute Zusammenfassung der aktuellen Umstände: https://animeblog.wordpress.com/2015/06/20/shenmue-3/

  13. #13
    Zitat Zitat
    Vorab muss als erstes erwähnt werden, dass in der Berichterstattung und der Kritik mehrere Diskussionen, die eigentlich unabhängig voneinander zu führen sind, vermischt werden. Da ist zum einen der Wunsch nach Kickstarter als einer reinen Plattform für Indies ohne eigenen Publisher. Da ist zum anderen der Wunsch nach Transparenz wenn auf Kickstarter ein Projekt mit Beteiligung durch andere Investoren an den Start geht. Und da ist zuletzt der größere Hauptkomplex mit der Teil-Finanzierung von Shenmue 3 durch Sony und damit verbunden dem Shenmue 3-Kickstarter.
    Stabilstmöglicher Anfang für so einen Text.

    Was das Ganze noch mal bestätigt: In der Öffentlichkeitsabteilung von Sony sitzen ein paar echt fähige Leute.

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