Ergebnis 1 bis 7 von 7

Thema: Wolverine Vs. The Gladiator

  1. #1

    Wolverine Vs. The Gladiator

    ... Wolverine gewinnt. So weit wenig überraschend. Er bekommt sogar Cat Woman, wobei diese kurz nach dem sie zur Prostitution gezwungen wurde, stirbt. So war es aber mit Wolverine und den Frauen schon immer. Warum soll es in Frankreich auch anders sein, als in Japan?

    Brüno, der Schwule, war aufeinmal verheiratet. Vlt. spielte die Geschichte noch vor seinem Outing? Wer weiß. Ein ziemlicher Langfinger, aufjedenfall. Oder, vielleicht ist er auch erst nachher schwul geworden? Immerhin war er mit Marla zusammen. Vielleicht hat er einfach nicht ertragen, dass er für Tyler Durden verlassen wurde?

    Wie auch immer, dank dem Film weiß ich auch endlich, was Frankie, der Cheque-Betrüger, in Frankreich noch so gemacht hat, außer arme Schweine um ihr Geld zu betrügen.

    Etwas komisch war allerdings, dass der Gladiator diesesmal für den König gekämpft hat.

    Kurzum: Les Misérables 2012 ist eine hervorragende Adaption des Klassikers. Auch, wenn der Part mit Red Riding Hood etwas verwirrend war.

    Geändert von Mog (03.02.2013 um 07:06 Uhr)

  2. #2
    Eine lange Abhandlung zu dem Film hab ich schon da rein gepostet: I'm watching-Thread. Hier mal die Zusammenfassung der Liste:

    Als großer Fan des Musicals fand ich den Film gut, würde ihn mir auch auf jeden Fall noch einmal anschauen und mir die DVD kaufen, aber komplett vom Hocker gehauen hat er mich leider nicht.

    Während die meisten Rollen wirklich super besetzt waren (Fantine, Éponine, Marius, die Thernardiers...), fand ich die beiden Hauptcharaktere etwas schwach. Jackman war in Ordnung und ehrlich gesagt das Beste, was Hollywood zur Zeit für die Rolle zu bieten hat, allerdings hab ich da einfach nie Valjean gesehen, sondern Jackman, der einfach Valjeans Lieder gesungen hat. Dass Colm Wilkinson, der Original-Valjean, mit ihm auch noch ein paar Lieder singt, hilft leider nicht wirklich. Russell Crowe war schrecklich. Ich wusste schon vorher (und hab's ehrlich gesagt auch geahnt), dass der Typ überhaupt nicht singen kann, aber er hat auch nicht geschauspielert. Sein Gesichtsausdruck hat sich nie geändert, Betonung ist ein Fremdwort und Emotion sowieso. Vor allem für einem so hasserfüllten Charakter, der alle paar Zeilen jeden beleidigt. Außerdem...


    Was mich auch etwas gestört hat, war das Pacing. Auch das kann man irgendwie kommen sehen, da das Musical schon 'n ziemlicher Clusterfuck ist, was Zeitabdeckung angeht. Im Film wird das natürlich schlimmer. Allerdings konnte der Film nie atmen. Es gab nie Pausen oder gute Übergänge zwischen den Szenen, weshalb der Film für mich mehr eine Aneinanderreihung von teilweise bombastisch guten Szenen war als ein konsistenter Film. Das wär ja nicht so schlimm, hätte man nicht neue Lieder eingebaut.

    Das ist jetzt viel Gemecker, aber ich muss halt auch sagen, dass ich ein gigantisches Fangirl für das Musical bin. Der Film leidet für mich hauptsächlich unter den beiden eher okayigen bis saumiesen Hauptcharakteren. Wenn man das Original allerdings nicht kennt, glaube ich durchaus, dass man diesen Film unvoreingenommen toll finden kann. Und ich muss sagen, allein für die emotionalen Szenen ist der Film das Geld wert, da ich vor allem bei "I've dreamed a dream", "A little fall of rain" und "Empty chairs at empty tables" fast geheult hab. Außerdem finde ich toll, dass der Film sich durchaus bewusst war, dass es ein Film und kein Stück auf einer Bühne ist. Somit wurde viel mehr Wert auf Emotionalität als auf perfekten Gesang gesetzt.

    tl;dr
    : Für mich kann der Film leider nicht mit dem Original-Bühnen-Musical mithalten und hatte durchaus Luft nach oben, dennoch glaube ich, dass er Anderen super gefallen könnte. Da für mich der interessanteste Handlungsstrang eben immer der mit Javert und Valjean war, wurde ich leider ziemlich enttäuscht in diesem Aspekt. Dennoch ist es auf jeden Fall eine der besten Musical-Verfilmungen, die Hollywood zu bieten hat. Und wohl die erste gute, die nicht zu sehr ins Musicalartige verfällt.

  3. #3
    Momnet, moment, moment. Javert ist nicht Hasserfüllt. Er ist eigentlich sogar ein ziemlich nobler Mensch. Sein charakterlicher Hauptmerkmal und sein großer Unterschied zu Valjean ist die eigene Moral. Es ging immer darum, den Unterschied zwischen dem richtigen Handeln nach dem Gesetz und nach ethischen Regeln.
    Um genau zu sein gehört Javert zu den tragischten Charakteren in der gesamten Geschichte, wenn nicht sogar der tragischte Mann im gesamten Stück. Mit den Frauen kann er da natürlich nicht mithalten. Da fehlt der körperliche Leidensaspekt. Im Musical/Film kommt das aber kaum heraus. Kurz einmal ein "I am from the gutter too!", und dann kurz bei seinem Abschied. Wenn man hier von Hasserfüllt redet, ist einem etwas entgangen.
    Generell wurde viel gekürzt. Die gesamte Zweisamkeit zwischen Marius und Éponine, die entscheidenden 2-3 Szenen in der Schulzeit, und was am meisten schmerzt, den Wandlungsprozess des Valjean. Zumindest die entscheidende Münzszene hätten sie niemals streichen dürfen. Und die Nonne, des Monsieur Madeleine.


    Ich denke, das Hauptproblem war, wie man den Film interpretieren möchte: Als Film? Als Musical? Als Hybrid? Und wie steht dieser Hybrid zu den anderen vorhandenen Hybriden?

    Ich für meinen Teil sehe eigentlich recht wenige Musicals. Einfach, weil die meisten von der Geschichte her so einfach sind, dass ich gleich ein Bilderbuch lesen könnte. Die Musical-Verfilmungen die ich kenne (und da schaue ich vorallem auf Phantom of the Opera -- für das eine gute Lied muss man sich das wirklich nicht anschauen. Aber, was soll mans ich auch vom Macher von Cats erwarten? Purr, purr.)

    Als reines Musical gibt es eine Tendenz zu minus. Die Hauptdarsteller haben einfach nicht den Bauch, den man für die Lieder braucht. Das hört man. Cat Woman ist eine hervorrande Wahl gewesen. Die hätte man sofort ins Musical stecken können. Die gesamten Thénardiers waren auch großartig, da kann man kaum etwas sagen. Die Studenten waren auch großteils gut, wobei ich mit Marius nicht zufrieden war.

    Als reiner Film muss man einmal die großartigen Bilder hervorstreichen. Die haben funktioniert, auch wenn mir da sofort das Intro von Heinrich (I?)V(I?)(I?)(I?)(I?) eingefallen ist, in dem erklärt wird, dass ein Krieg zwischen zwei Königreichen auf eine kleine Bühne gebannt wird: Denn die Schranken der Sets waren immer klar. Trotzdem muss man dazu sagen, dass die Kulissen mehr nach Paris ausgesehen haben, als Paris selber. Ich war da, ich habe mir einige der Orte in Person angesehen. Ich habe sogar eine Pressente gegenüber einer der Geschehensorte gegessen, und mir deswegen recht viele Kleinigkeiten gemerkt.
    Das Problem als Film ist die ungute Verzerrung der Zeiten, die komplett weg fallen. Übergänge der Flucht sind weg, und die kleinen Auswege des Alltags, die Cosette das Leben zur Hölle gemacht haben (der Zahn-Guy war auch bei den Thénardiers!). Ich denke, wenn man hier noch etwas gestreckt hätte, wäre hier einiges besser geworden. Die Länge hätte aber etwas viel abverlangen können.
    Schauspielerisch fand ich den gar nicht schlecht. Da muss ich sogar beiden Hauptdarstellern ein gutes Zeugnis ausstellen. Javert wurde immer als starr beschrieben. Das wurde auch recht gut umgesetzt. Besonders am Anfang finde ich, hat Wolverine verdammt gute Arbeit geleistet. Die Szene in der Wert bzw. am Berg und in der Kirche sind verdammt gut gelungen.

    Als Hybrid muss man erst wissen, wo man die Grenzen sieht. Vorallem ist hier der Gesang einzuordnen. Geht man in Richtung Musical, fehlt den Leuten stückweise wie Gesagt der Bauch für die Töne. Geht man etwas mehr in Richtung Film, muss man hier aber wieder ein ausgezeichnetes Zeugnis ausstellen. Hier wurde nämlich -- stückweise auf Kosten der Gesamtqualität -- dieser an die Szenen angepasst. Durch den Realismus im Hintergrund musste man hier einfach gewisse Modifikationen am Gesang vornehmen. Ich fands gelungen.

    Das Problem Schauspieler, anstatt Rollen, zu sehen hatte ich nicht. Ich kenne nicht mal die Namen der Einzelnen. Wolverine habe ich erst gar nicht erkannt, während ich den Gladiator recht schnell bemerkt habe. Hätte ich nicht auf Wikipedia nachgeschlagen, wären sonst alle an mir vorbei gegangen. Mein Fernseher ist schon recht verstaubt, und ich weis gar nicht mehr, ob dieser überhaupt noch funktioniert. In dem Punkt habe ich sicher einen Heimvorteil.

    Wenn man allerdings die Geschichte als Film sehen möchte, empfehle ich lieber die französische Mini-Serie mit Gérard Depardieu. Dauert zwar 6 Stunden, lässt dafür viel weniger aus.
    Wenn man das Musical sehen möchte, empfehle ich sich dieses Live anzusehen.
    Wenn man sich das Musical nur per Aufzeichnung ansehen kann, aufjedenfall den aktuellen Film. Vielleicht sogar aufjedenfall den Film wegen den Bildern.


  4. #4
    Ich finde, dass Javert mich durchaus mehr als herabschauender Arrogant gefällt – ich hab ihn einfach als Philip Quast und Roger Allam kennengelernt. . Sache mit Crowe ist halt, dass er eben gar nichts vermittelt hat in meinen Augen (außer gähnende Langeweile). Und die Texte drücken durchaus aus, welche Abneigung er diesen "whores, vipers" und sonstigem "scum" hat. Was ihn nicht einmal wirklich böse macht, er sieht die Welt einfach nur ganz anders als Valjean und genau deshalb ist dieser Konflikt der Handlungsstrang, der mich am meisten begeistert: Beide Charaktere sind sehr starke Personen, beide haben eine sehr genaue Definition von Gerechtigkeit, beide kommen vor die selbe Situation, doch genau hier zeigen sich ihre Unterschiede. Das kam mir im Film leider viel zu kurz. . Nochmal kurz zum Spoiler:



    Und zum Genre:

    Das "Problem" bei Les Mis ist eben auch folgendes: Vergleicht man es mit dem Buch oder dem Musical? Da hier nur wenige merkbare Details vom Buch vorgekommen sind, beschränke ich mich ehrlich gesagt auf das Musical, was teilweise auch recht viel verzeiht. Auch das Musical ist einfach enormst gekürzt, was bei der Vorlage niemanden wundert (vor allem, was Éponine angeht – man bekommt kaum mit, wer eigentlich ihre Eltern sind, das wurde zum Glück geändert). Allerdings wunderte es mich, wie gesagt, warum man neue Lieder einbaut, die wirklich nichts beigetragen haben (Valjeans "Ich bin Papa!"-Lied). Wenn ich vom Buch ausgehe, würde ich auch die Depardieu-Verfilmung empfehlen.

    Ich sehe es als gute Film-Version eines Bühnenstücks. Wie du auch gut beschrieben hast, es geht hier nicht um den Gesang. Ich würde mir niemals den Soundtrack kaufen. Aber ich fand die Idee Tom Hoopers wirklich gelungen, dass man die Stücke direkt auf dem Set mit der ganzen Schauspielerei aufgenommen hat. Wie gesagt, einige Szenen haben mich emotional sehr mitgenommen, was hauptsächlich an dieser "Hautnah"-Herangehensweise lag. Ich hab den Schauspielern total abgekauft, dass sie gerade leiden und verzweifelt sind. War's guter Gesang? Nee. Aber es hat super im Film-Medium funktioniert.

    Deshalb schließe ich mich deinem Fazit auch an. Es kommt einfach drauf an, von welcher Ecke man kommt, weshalb ich meine Meinung wirklich gar nicht als Non-Plus-Ultra-Referenz sehe. Ich sah den Film als großer Fan des Musicals und vergleiche es dementsprechend auch sehr damit; wenn man eher von der Film- oder gar der Buch-Schiene kommt, hat man ganz andere Augenmerke.

  5. #5
    Zitat Zitat von Mog Beitrag anzeigen
    ... Wolverine gewinnt. So weit wenig überraschend. Er bekommt sogar Cat Woman, wobei diese kurz nach dem sie zur Prostitution gezwungen wurde, stirbt. So war es aber mit Wolverine und den Frauen schon immer. Warum soll es in Frankreich auch anders sein, als in Japan?

    Brüno, der Schwule, war aufeinmal verheiratet. Vlt. spielte die Geschichte noch vor seinem Outing? Wer weiß. Ein ziemlicher Langfinger, aufjedenfall. Oder, vielleicht ist er auch erst nachher schwul geworden? Immerhin war er mit Marla zusammen. Vielleicht hat er einfach nicht ertragen, dass er für Tyler Durden verlassen wurde?

    Wie auch immer, dank dem Film weiß ich auch endlich, was Frankie, der Cheque-Betrüger, in Frankreich noch so gemacht hat, außer arme Schweine um ihr Geld zu betrügen.

    Etwas komisch war allerdings, dass der Gladiator diesesmal für den König gekämpft hat.

    Kurzum: Les Misérables 2012 ist eine hervorragende Adaption des Klassikers. Auch, wenn der Part mit Red Riding Hood etwas verwirrend war.

  6. #6
    Also ich find seine Rezension ziemlich straightforward.
    Gut, mein Browser ersetzt auch automatisch das Wort W0lverine mit Hugh Jackman,Gladi0ter mit Russel Crow, und Cat-W0man mit Anne Hathaway. (sorry für die 0 aber sonst wirds auto-ersetzt)

  7. #7
    Fand ihn super. Genial gespielt, sehr gut gesungen und spitzenmäßig inszeniert. Nahezu ausnahmslos.
    Auch sehr gut ist, dass sie den Gesang am Set aufgenommen haben, das kommt direkt nochmal etwas echter und dichter rüber.

    Nur sinnlos war es, überhaupt eine deutsche Synchronfassung anzubieten, wenn 90% ohnehin Gesang sind, der (GOTT SEI DANK) im Original belassen wurde. Dann doch lieber für den deutschen Markt eine OV-Fassung mit Untertiteln anbieten. Die vier, fünf Sätze die auf deutsch übersetzt wurden waren jetzt nicht sooooo immens wichtig.

    Nichtsdestotrotz: Ein durchweg gelungener Film, bin froh ihn gesehen zu haben.

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