Den Vorwurf könnte man Yuki Kajiura noch viel eher machen als einem Sawano, finde ich. (Wenn wir allerdings anfangen über Yuki Kajiura zu diskutieren kann ich für nichts mehr garantieren)
Ich glaube, du missverstehst, was Mainstream ist; "Beliebtheit" allein ist kein Kriterium. Mainstream sind Dinge die von vornherein für den Massengeschmack konzipiert worden sind; Kill La Kill und AoT sind deshalb so bekannt geworden weil sie sich vom Mainstream auf sehr eindeutige Weise abheben. Ob die Serie danach so im Westen beworben wird ist für die Komponisten-Diskussion irrelevant, da Sawano keine Zeitmaschine hatte um in die Zukunft zu kucken wie Mainstreamig die Serie mal werden wird. Er hat, im Falle von Kill La Kill, die Musik für einen Anime gemacht der ein absolutes Nischenprodukt in den Augen aller Beteiligten war, und dessen Beliebtheit sowohl inner- als auch außerhalb von Japan alle Beteiligten überrascht hat. AoT ist da noch eher Diskussionsfähig da der Manga schon länger da war (und bereits eine gewisse Beliebtheit erreicht hatte) bevor entschieden wurde einen Anime dazu zu produzieren; dennoch war AoT damals noch überhaupt kein Mainstream; zu Mainstream wurde es erst durch die Animeserie deren durchschlagenden Erfolg niemand vorhersehen konnte. Man könnte im Falle von KillLaKill höchstens noch mit Counter-Mainstream argumentieren (Gegen den Strom aber im selben FlussZitat
), das ist aber ne andere Diskussion.
(Und ja, ich bin mir bewusst dass auch Dinge die nicht als Mainstream konzipiert worden sind später Mainstream werden können; das ist für unsere Diskussion nicht nur irrelevant sondern wäre ebenfalls eine völlig andere Diskussion weswegen ich oben einfach mal verkürzt argumentiert habe).
Ich wäre geneigt gewesen dir hier zuzustimmen bis du Yoko Kanno erwähnt hast, deren letzte Soundtracks unglaublich langweilig - und im Falle von Terror in Resonance unglaublich scheiße - waren. Space Dandy war ganz nett, aber nichts besonderes; ein gutes Beispiel für einen Künstler "Past their Prime" (so ähnlich wie Uematsu, wobei der gerade wieder gutes Mittelmaß erreicht). Da hat Sawano aktuell wesentlich mehr zu bieten. Außerdem ist Xenoblade Chronicles X auch kein "ruhiges" Spiel, wir reden von "ruhigen" Szenen, und davon hatten sowohl Kill La Kill als auch Aldnoah Zero genug, und die waren ebenfalls hervorragend untermalt. Blumenkranz ist nur ein Beispiel dafür. Dass du es dir im Spiel selbst nicht vorstellen kannst verstehe ich, vor allem wenn du den Shimomura + die Namenlosen Komponisten (Zitat
) Soundtrack aus XC gewohnt bist; Sawano's Soundtracks haben ebenfalls wie Kajiuras eine Neigung dazu sehr "schwer" zu sein, allerdings verleiht dies den entsprechenden Werken gerade eine besondere Atmosphäre, wie ich finde.
Kenji Kawai kann ich nur sehr begrenzt beurteilen; ich habe zwar sehr viel gesehen wo er den Score gestellt hat, mir ist aber im Gegensatz zu so Leuten wie Kanno, Sawano und Kajiura kein Stück im Gedächtnis geblieben.
Kannst du da konkrete Beispiele nennen? Ich weiß, ist ne scheiß Frage.Zitat
Aber vielleicht ist dir gerade was im Gedächtnis wo du sagst "Stück A und Stück B haben für mich genau das gleiche Feeling". Das würde mir helfen deinen Standpunkt besser zu verstehen.
Bravely Default war alles, nur kein kleines Spiel. Überhaupt gibt es diese Einstellung in Japan gar nicht "mal eben schnell Musik" für ein Videospiel zu schreiben, da man ja sowieso (sehr gut) bezahlt wird und die meisten Komponisten sich nicht unerheblich über ihre Musik verwirklichen. Auch BDFF hatte durchaus einen "epischen" Soundtrack der sich vor Final Fantasy nicht zu verstecken braucht. Und du vergisst, dass in Japan Sawano bereits zu den Großen zählt; sonst hätten sie ihn auch niemals für ein so großes Projekt wie AoT engagiert.Zitat
Edit: Verdammt, knapp 600 Worte. Ich glaube ich kriege die Enkidu-Krankheit.(
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