Also zuerst einmal das Technische:
An und für sich wirkt es rund und vor allem fürs Auge sehr angenehm lesbar (was denke ich stark mitder Schriftart zu tun hat! Serifen yayy!), allerdings würde ich mir das Feedback, welches du schon im Screenthread erhalten hast, zu Herzen nehmen. Mach die Textbox breiter und bau dafür mehr Platz zwischen den Ornamenten und dem Text ein. So sieht es sehr gequetscht aus und selbst kurze Sätze nehmen gleich mehrere Zeilen ein.
Musikalisch passt's soweit, die Grafiken harmonieren weitestgehend - lediglich der plötzliche Wechsel zwischendrin zwischen den Abmessungen war sehr irritierend. Worauf du aber achten solltest: Du hast in den paar Minuten mehrere Stellen, wo sich der Text mit der Untermalung beißt. Du sprichst von einem modernen Glasbau während man auf eine rustikal anmutende Holzwand guckt und von einem kaum hörbaren Klicken gefolgt von einem Zischen, wo man zwar nicht das Zischen, dafür aber ein lautes Klicken hört. Diese kleinen Widersprüche reißen einen raus und verwirren beim Lesen stark, da man den Eindruck hat, irgendetwas überlesen oder verpasst zu haben. ('Von welchem Haus spricht der denn da? Der steht ja vor nem alten Kasten mit Holzverkleidung, aber was für'n Glasbau? Hab ich was überlesen?')
Stilistisch will ich lieber gleich gesondert was dazu sagen, eben weil es Geschmackssache sein dürfte. Ich würde trotzdem gerne ein paar allgemeine Punkte nennen sowie einige Dinge, die mir an deinem Schreibstil aufgefallen sind.
Zunächst solltest du auf die Zeiten achten: Wenn du in der Vergangenheit erzählst und dann noch weiter in der Geschichte zurück gehst, klappt das nicht mehr mit dem Präteritum. "Mehr als 700 Jahre durfte er ihr Antlitz genießen, doch nun..." klingt zusammen mit der ganzen Erzählung im Präteritum so, als befände er sich mitten in diesen 700 Jahren, als ob jemand irgendwann gesagt hätte "Ihr habt 700 Jahre, dann ist Schluss". Wenn du das auch ausdrücken willst habe ich nichts gesagt, aber ich schließe jetzt aus dem Kontext eher dass du meinst: "Mehr als 700 Jahre hatte er ihr Antlitz genießen dürfen", was zum Ausdruck bringt, dass diese 700 Jahre an dem Punkt, an dem die Erzählung gerade ist, vorbei sind.
Davon abgesehen hast du mehrfach Kommas platziert wo keine hingehören (sehr, sehr gerne in langen Sätzen vor "und"), was (für mich zumindest) den Lesefluss verkompliziert, sowie ein paar mal ihr mit Ihr (höfliche Anrede) vertauscht.
Ich mag deinen Schreibstil vom Gesamtbild her, aber noch fehlt da die Struktur und die Einheitlichkeit. Wenn du das gefixt bekommst freue ich mich darauf, mehr zu lesen!
Ich hoffe das klang jetzt nicht zu negativ, denn der Gesamteindruck war wirklich angenehm. (: