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Thema: Oh, geliebte Klischees!

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Itaju Beitrag anzeigen
    Nun ja, wir sind alles Menschen und funktionieren nach strenger Kausalität. Etwas, was wir produzieren ist auch immer das Produkt unserer Sinneswahrnehmungen und die Verarbeitung dieser. Das besondere ist lediglich eine neue Zusammensetzung (= Komposition) von Altbekanntem.
    Was wir als originell wahrnehmen ist streng genommen nur die Aneinanderreihung von Bekanntem, unter Umständen mit einer neuen Gewichtung.

    Ihr könntet einmal versuchen diese Anerkennung auf jede beliebige Geschichte, die ihr als originell wahrnehmt anwenden.
    Das stellt hier niemand in Frage.

    Aber der Begriff "originell" bezeichnet mitnichten etwas vollkommen neues, auch wenn es oft - und auch von dir, wie mir scheint - so verstanden wird. "Originell" bedeutet nur, das ein erkennbares Originalwerk des Autoren vorliegt. Natürlich ist auch ein solches niemals frei von Erfahrungen und Inspirationen. Es gilt aber trotzdem immer noch die SCHÖPFUNGSHÖHE des Autoren zu berücksichtigen. Und wenn in dieser Schöpfung elemente vorkommen, die so schon öfter anzutreffen waren, vom Autor jedoch in einer Form interpretiert wurden, die eine eigene Schöpfung erkennbar macht, ist das Produkt ein Original ... und damit auch orginell.

    Mit deinen Ausführungen magt du bis zu einem bestimmten Punkt recht haben. Und dieser Punkt ist deine Definition von "originell". Du interpretierst das Wort als "Etwas vollkommen neues". Tatsächlich bedeutet es nur "Eigene Schöpfung". Und die liegt vor, sobald das produkt kein Plagiat ist.

    Zitat Zitat von RageAgainstRobots Beitrag anzeigen
    EDIT: @ caesa_andy: Ich mag deinen Post! Gut gewählte Klischees, das ist mal ein Ansatz. Irgendwie habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht, wann ein Klischee passend ist, und wann es stört. Aber gibt es überhaupt Helden, die nicht klischeehaft sind?! (Wo doch selbst der "Held wider Willen"-Typ eigentlich stereotypisch ist...)
    Praktisch alles basiert irgendwo auf Klischees, auch der Held-wider-Willen. Es geht wirklich nur darum, wo ein Klischee gut und stimmig ist, und wo es einfach nur da ist, weil der Autor es so wollte. Wenn du irgendwo ein Klischee witterst, überlege einfach mal ob die Handlung ohne dieses Klische immer noch funktionieren würde. Wenn ja ... raus damit. Wenn nicht, bleibt es drin.

    Negativbeispiel ist wohl ERAGON. Das Buch zieht 0 Nutzen aus Eragons Jugend. Der Held der Handlung könnte genau so gut 30 Jahre alt sein und auf seinem eigenen Hof wohnen, statt auf dem des Vaters. Letztlich beschreibt das Buch nur Eragons Wandlung vom Dorftrottel zum Elite-Kämpfer, die Tatsache das Eragon eigentlich noch ein Kind ist, wird nicht thematisiert.
    Demgegenüber steht dann z.B. Der Herr der Ringe, bei dem Frodos Jugend als Katalysator für die komplette Handlung funktioniert. Nur Frodos Jugend, Naivität und Unerfahrenheit ist es zu verdanken, dass die Gemeinschaft des Rings so überhapt geformt worden konnte. Wäre Frodo von Anfang an ein Held marke Boromir gewesen, hätte er damit weder dem Aussteiger Aragorn noch den Streithähnen Gimli und Legolas einen Grund geliefert, ihn zu begleiten und die Handlung hätte einen gänzlich anderen verlauf genommen.

  2. #2
    Zitat Zitat von caesa_andy Beitrag anzeigen
    Aber der Begriff "originell" bezeichnet mitnichten etwas vollkommen neues, auch wenn es oft - und auch von dir, wie mir scheint - so verstanden wird. "Originell" bedeutet nur, das ein erkennbares Originalwerk des Autoren vorliegt. Natürlich ist auch ein solches niemals frei von Erfahrungen und Inspirationen. Es gilt aber trotzdem immer noch die SCHÖPFUNGSHÖHE des Autoren zu berücksichtigen. Und wenn in dieser Schöpfung elemente vorkommen, die so schon öfter anzutreffen waren, vom Autor jedoch in einer Form interpretiert wurden, die eine eigene Schöpfung erkennbar macht, ist das Produkt ein Original ... und damit auch orginell.
    Ehm, die Definition finde ich ehrlich gesagt jetzt auch ziemlich zweifelhaft. Ein Original ist nicht immer originell, da sind die Mitbedeutungen einfach total verschieden. Jedes Original ist echt, aber keineswegs auch originell - zumindest wenn man das Ganze nicht völlig oberflächlich betrachtet und die Konnotationen miteinbezieht. "originell sein" hat für mich, und soweit ich das jetzt dem Duden entnehmen kann auch für den 0815-Muttersprachler, durchaus etwas mit Einzigartigkeit und Niedagewesenheit zu tun. Nach deiner Definition wäre jede Idee originell, schließlich ist meine Idee ja auch mein Eigentum.
    Ich würde mich Itaju allerdings auch nicht anschließen und sagen "Es gibt keine Originalität", da für mich diese Originalität auch immer durch Kontexte bestimmt wird. Natürlich ist alles in irgendeiner Form schon einmal da gewesen, es geht dann eben darum, diese Dinge so miteinander zu kombinieren, dass sie praktisch einen neuen Anstrich bekommen und einem eben neu vorkommen.

    Aufs Thema bezogen: Klischees kann man wunderbar nutzen, um den Spieler auch positiv zu überraschen und seine Erwartungen über den Haufen zu werfen. Die Frage ist einfach womit man sie kombiniert.

    Geändert von BDraw (05.01.2013 um 17:38 Uhr)

  3. #3
    Ich glaub so ein bsichen Klischees braucht jedes Spiel. Bei vielen muss ich schmunzeln und denn dann immer: das is ja voll Klischee ^^ Ich glaub für mich macht es den Unterschied ob nur ein paar Szenen klischeehaft sind oder ob es die gesamte Handlung im allgemeinen ist.
    Wenn die ganze Zeit durch nur der eine Dämon der Feind ist, dann denk ich :blos nicht wieder. Wenn sich jetzt aber nur am Ende einder der Helden ganz amerikanisch opfern muss, dann machts wieder Spaß.

    also definitiv nicht:
    - nur der eine Feind der ganz sturr alles haben will
    - immer nur Orks und Elfen
    - die eine Liebesgeschichte wo man sowieso weiß dass der Held die Hübsche bekommt
    - der ewige Krieg zwischen zwei Königreichen ohne erkennbaren Grund
    - der Jugendliche kommt durch Trolle in eine Zauberwelt und wird zum Auserwählten zu lesen hier

  4. #4
    Ich bin der Meinung, dass Klischees nicht umbedingt schlecht sein müssen.
    Wenn sie gut inszeniert und präsentiert wurden sind sprich doch nichts gegen die, oder?
    Imgegenteil! Die meisten Klischeehasser sind darauf fixiert, das Klischees schlecht rübergebracht werden, so finde ich das zumindestens.

    Ich persönlich mag Klischees und baue auch das ein oder andere extra ein in meine Spiele^^

  5. #5

    Doktor von Stein Gast
    Ich erinnere mich gerne an diese Videoserie hier: http://www.everythingisaremix.info/watch-the-series/
    Da wird meiner Meinung nach schön anschaulich beschrieben, dass letztendlich sowieso alles aus allem resultiert und prinzipiell jede Idee abgekupfert ist.
    Das sei jetzt erstmal so hingestellt. Das lustige an Klischees ist, dass sie am besten dann funktionieren, wenn man sie nicht bemerkt, sie also gut verpackt sind.
    Ich persönliche mache mir beim Schreiben nur sehr selten Gedanken, ob das, was ich gerade produziere klischeehaft ist oder nicht.
    Wie einige gesagt haben ist Originalität immer auf die eine oder andere Art und Weise enthalten, solange man etwas nicht 1 zu 1 kopiert.
    Wenn das Gesamtprodukt stimmig und glaubhaft ist, dann hat die Geschichte meist die Chance mich zu fesseln.
    Fazit: Die Frage die ich mir stelle ist nicht "Warum das Klischee?", sondern "Wie das Klischee?"

  6. #6
    Also es gibt ja viele spiele mit dem Selben aufbaue z.b viele Haben ein Portal in eine Fantasiewelt oder sowas in der art. Ein Spiel eigene Eigenschaften haben,so das man es nicht unbedingt mit einem vergleichen kann,das auch sagen wir ein Tor zur Fantasiewelt hat. Also Klischees sind gar nicht schlecht,sie zeigen uns das man aus einer eigentlichen komplett bescheuerten Spielstory eine sehr gute machen kann. Aber welches Klischee mich persönlich bisschen nervt ist das lange Intro bevor ein spiel wirklich beginnt, vor allem wann man da kaum etwas über das spiel erfährt.

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