Alles nur Bullshit? Langsam glaube ich wirklich dass das ganze Forum geschlossen etwas gegen mich hat. Nämlich egal was ich schreibe, es gibt immer jemanden (und zwar immer jemanden anders), der das ganze für extremen Scheißdreck hält, auch wenn die Sache noch so harmlos sind oder in anderen Foren sogar noch wesentlich schlimmer dargestellt werden, dann aber nicht als verdammter Müll abgetan werden, sondern beigepflichtet wird. Ich erwarte ja nicht, dass mir irgendjemand zustimmt, aber zu allen meinen Beiträgen alles auseinanderzunehmen, kotzt mich - gelinde gesagt an.Zitat von Evu
Diese Zukunftsvision IST nämlich wie man auch bei anderen Beiträgen lesen kann eben keine verschissene Propaganda, sondern - verdammt noch mal - möglich, wenn auch alles andere als sicher. Wird auch nicht von jedem schlimm gefunden. Ich glaube zwar auch nicht, dass es schon mit der PS4 eingeführt wird, allerdings ist ein RFID-Chip auf einer CD auch kein Hexenwerk und kann - denke ich - binnen eines Jahres verwirklicht werden. Lies Dir bitte mal nur (stichprobenartig) Beiträge in anderen Foren durch. Schwarzmalerei zu sagen ist da wesentlich gerechtfertigter als bei mir. Die harmlosesten Kommentare sind da wirklich noch: "Ich werfe meine Playstation zum Fenster raus..." bis "Dann werde ich gar keine Spiele mehr kaufen und alle cracken." Eine andere Meinung, außer dass diese Sache und Sony scheiße sind, findet man kaum. Außerdem sind Sony sowieso alle nur geldgeil und so. Und es geht nur darum, dass sich Sony hier fette Gewinne erwirtschaftet. Differenziert wird dort dann überhaupt nicht.
In diesem Forum gibt es aber Leute die das ganze differenzierter sehen, wie Kiru. Und weil Du meinst, dass Du anscheinend tausend Leute kennst, welche Ihre PS3 oder XBox gehackt haben - ich kenne auch sehr viele Leute mit einer PS3 - aber keinen einzigen, der sie erfolgreich schwarzkopientauglich gemacht hat. Und es werden PS3-Spiele tatsächlich immer noch gekauft - der Raubkopiensektor ist hierbei verschwindend gering - zumindest bei der PS3, bei der XBox habe ich leider keine Ahnung (weil ich auch kaum Leute kenne, die eine haben). Bei der Wii hingegen kenne ich auch zwei Leute, welche ihre Spiele von einer Festplatte laden können - auf der Wii Schwarzkopien zu spielen muss sehr leicht sein... Jetzt hat die aber auch noch ganz akzeptable Verkaufszahlen von Software. Also ist wohl das größte Problem für die Konsolenhersteller der Gebrauchtmarkt. Ich denke, das sehen wir beinahe alle so. Der Gebrauchtmarkt schränkt den Gewinnfluss spürbar ein. Wie noRkia in seinem vorherigen Beitrag aber erwähnt, träfe es vor allem Blockbuster-Titel, die schon sehr viele Verkäufe erzielen, wenn sie neu sind. Unbekanntere Titel schieden meist aufgrund geringeren Angebots aus - so dass die kleineren Studios und Nischenprodukte hier außen vor seien. Die Frage ist hier eindeutig: Schränkt der Gebrauchtmarkt die Spieleentwickler summa summarum so stark ein, dass eine solche Maßnahme, welche eine extreme Kundengängelung darstellt, ergriffen werden muss? Beim PC hat sich das Modell ala Steam oder Uplay ja bereits zum Großteil durchgesetzt - dort waren aber auch neun von zehn Spielen geklaut.
Dass so etwas realistisch ist, wie ich im Eingangspost erwähnt habe, möchte ich an einem Beispiel verdeutlichen - nämlich dem hemmungslosen Online-Zwang bei Diablo 3. Diablo 3, ein Spiel welches sich eine geschätzte Milliarde mal verkauft hat, trotz Online-Zwang im Single-Player. Das Echo bei Assassin's Creed 2 und Siedler 7 fiel sehr drastisch aus. Die Presse gab den beiden Spielen Bestnoten, bei Amazon kam "Die Siedler 7" nicht über einen Stern. Jeder regte sich auf - sogar ich, als ich die Siedler 7 geschenkt bekam, es installierte und dann NICHT spielen konnte, war alles andere als begeistert. (Das Spiel ist übrigens der Grund wieso ich WLAN abgeschafft habe und dafür mit LAN-Kabel durch's Haus stolpere.) Zu Diablo 3 (gut ein Jahr später): Ich stehe im Müller und sehe einen Checker (manche sagen Hopper), also jemand, der eindeutig auf Gangstastylez-Markenklamotten abfährt, der mit drei Exemplaren Diablo 3 an der Kasse steht. Als er rund 180 Euro bezahlt hat, spreche ich ihn an:
Cuzco: "Hast Du vor, zu cheaten, oder warum legst Du Dir einen Vorrat an Diablo 3-Spielen an?"
Checker: "Ne, is für'n Kumpel die anderen. Ne ist voll des geile Spiel, deswegen kauf ich's auch!"
Cuzco: "Weißt aber schon, dass Du die ganze Zeit online sein musst..."
Checker: "Jo, steht ja auch auf der Verpackung. Dafür kriegst Du online voll die Features und so..."
Cuzco: "Ja, mich wundert es nur. Weil gerade durch solche Sachen dachte ich, dass es erst recht gecrackt wird!"
Checker: "Naja, Crack gibt's noch nicht. Habe schon Assassin's Creed 2 gecrackt. Und alle anderen Spiele. Aber das Spiel ist so geil, das kaufe ich, auch wenn Du online sein musst. Wird wahrscheinlich in Zukunft immer so sein..."
Tja, der gute wirft Blizzard Geld in den Rachen, die eh schon mit ihren ganzen Abomodellen und Co. jede Menge Cash erwirtschaften. Wird also mittlerweile so hingenommen. Steam ist ganz selbstverständlich geworden. Onlinezwang wird - auch wenn momentan etwas weniger beachtet - in Zukunft bei vielen Spielen eine Rolle spielen. Bei Diablo 3 ist es mittlerweile ganz selbstverständlich, auch mit dem Echtgeld-Auktionshaus von Blizzard (was ergo noch nicht mal so schlecht ist, da es die ganzen (sinnlosen?!?) Gameplay-Items-Auktionen auf Ebay ein wenig bremst), wird der Benutzer einfach mehr und mehr gegängelt. Und die Leute akzeptieren das langsam - wie auch die Accountbindung bei PC-Spielen. Und genauso kann sich die Sache mit dem Sony-Patent verhalten. Sie veröffentlichen JETZT die Nachrichten zu dem Patent, dadurch ist der Aufschrei groß und wenn es SPÄTER dann mal da ist, juckt es keine Sau mehr und wird angenommen. Und wenn die Spielehersteller dieses Patent als Bedingung für Third-Party-Titel-Support für eine Konsole stellen, so wird auch Microsoft nachziehen und einen ähnlichen Schutzmechanismus integrieren. Nintendo wird dann einfach nicht mehr unterstützt. Sollten sich das die Nutzer jedoch nicht gefallen lassen, brechen die Verkaufszahlender Sony- und Microsoft-Konsolen ein und diese verschwinden eventuell vom Markt. Weil PC-SPiele kommen schließlich auch ohne Lizenzgebühren aus und sind so schon mal ca. 12 Euronen billiger. Denn die Spiele erscheinen weiterhin für den PC (wo sie aufgrund der besseren Technik auch meistens besser aufgehoben sind) und eventuell bleibt Nintendo als einziger übrig, aber auch nur wegen ihren eigenen Exklusivspielen, die es weder für PC, noch für andere Konsolen geben wird.
Imho ist mir Nintendo noch etwas sympathischer, aber auch sie gehen unübersehbar den Weg, den andere Hersteller schon lange gegangen sind. Allerdings lebt Nintendo die Philosophie "Was nix kostet, ist auch nix wert!" und verlangt im e-Shop für ältere Titel auch einen Neupreis, der angesichts der Wertstabilität mehrerer Nintendotitel im freien Handel auch nicht verwundert. Man wird hier kaum diese Ramsch-Angebote wie bei Steam finden, dafür zum Teil sehr überteuerte ältere Titel. Das mit den DLCs bei New Super Mario Bros. 2 war anscheinend auch nur ein Experiment und wurde bei der Wii U nicht fortgesetzt. Nintendo langt auf einmal hin, bietet dafür aber den ganzen Spaß auf einmal und lässt Bezahlinhalte außen vor. Da bekomme ich persönlich das Gefühl, dass die Software einfach was wert ist - ein konkreter Wert. Das liegt daran, dass ich seit 1990 Videospiele spiele. Deshalb frage ich mich, wie lange Nintendo dieses Wertedenken noch fortsetzt. In einer Generation in der der Gamernachwuchs mit Free2Play und Bezahlinhalten aufwächst, könnte auch Nintendo - trotz der (sich selbst ernannten) hohen Qualität - alsbald auf die Fresse fliegen. Dennoch gibt der Erfolg Nintendo immer noch recht und solange Mario und Zelda erfolgreich und etabliert sein werden, zeigen sie auch den Kiddies, dass Spielspaß ohne den neumodischen Abzwockwahnsinn möglich sein wird (eben durch den altmodischen Abzockwahnsinn, der aber einen konkreten Wert/ ein konkretes und komplettes Spiel liefert).
Abschließend sei gesagt, dass momentan Gamestop und andere Gebrauchthändler richtig gut Geld mit gebrauchten Spielen verdienen. Diese sind teilweise aber auch nicht recht viel billiger wie das neue Spiel und für mich in der Regel uninteressant, außer es gibt das Spiel nicht mehr neu. Dann kaufe ich es selbstverständlich auch gebraucht. Das könnte durch dieses neue Modell auch bald Vergangenheit sein. Alte Spiele können viel leichter verschwinden (gewollt oder einfach nur hingenommen). Wird das System eingeführt, findet eine Gewinnverschiebung statt - in Richtung Steam, Origin und Co. Ob die Entwickler so viel mehr Geld sehen, bliebe abzuwarten. Eventuell kauft keiner mehr Spiele - dann schneiden sie sich ins eigene Fleisch.
Tag, Cuzco