@Kiru: Naja, klar gibt es Steam schon einige Jährchen und bei PC-Spielen hat sich das mittlerweile so etabliert, dass es zum Normalfall wurde. Wie ich bereits im Eingangs-Post geschrieben habe ist es bereits ganz normal sich alles herunterzuladen und den Lizenzcode mit seinem eigenen Account zu verbinden. Das ganze soll jetzt noch weiter ausgebaut werden, eben physische Datenträger sollen nur noch zu Lizenzträgermedien mutieren, wie die iTunes-Shop-Karte mit Rubbelcode hinten drauf. Im PC-Bereich schon der Normalfall (ein Addon von Skyrim enthält z.B. nur noch eine Karte mit einem Code)... Das finde ich auch nicht gut. Und viele meiner Kumpels finden's erst recht nicht gut. Sie gehen sogar so weit, dass sie Spiele, welche sie früher gekauft hätten, nun aufgrund dieser Tatsache einfach gecrackt herunterladen. Wenn ich mir AC II so ansehe, dann kann ich das auch komplett verstehen - hatte es doch einen Online-Zwang in der Singleplayer-Kampagne. Das Problem beim PC ist nur, dass wohl nur 1/10 der Spiele tatsächlich gekauft werden, 9/10 werden und wurden auch schon immer kopiert. Deshalb entstand dieser Steamzwang aus einer anderen Notwendigkeit, als bei den Konsolen.
Bei diesen ist die Sache nämlich wesentlich einfacher. Kopieren war auf Konsolen immer schon schwerer und erforderte z.T. Umbauten, weshalb es keinerlei Notwendigkeit gab, solche Methoden anzuwenden. Bis heute sind die Kopierschutzmaßnahmen vollkommen ausreichend - kaum einer hat seine PS3, XBOX 360 oder Wii U geknackt (was man vom Vorgänger nicht behaupten kann). Dafür konnte man die Spiele zu seinen Freunden mitschleppen und musste nicht die ganze Konsole abbauen und mitschleppen oder seinen Account installieren. Zudem konnte man seine Spiele auch wieder loswerden. Ich habe zwar noch kein einziges Spiel verkauft, weil sie mir doch einfach etwas bedeuten als "Sammler", aber andere denken da ganz pragmatisch - was ja auch ok so ist. Für viele Leute ist es auch automatisch bequemer sich die Sachen online zuzulegen und bspw. keine Disc mehr wechseln zu müssen. Die können dann auch damit leben, dass ihr Spiel fest mit dem Account verknüpft ist.
Wenn man allerdings nicht mehr die Wahl hat und einem ein physikalischer Datenträger vorgegaukelt wird, der gar keiner ist, dann ist das die Höhe. Und, Kiru, du hast vollkommen recht, dass es sehr umständlich ist, dies auf diesem seltsamen Weg physikalisch zu koppeln, aber es gibt das Patent und zuzutrauen ist es Sony auf jeden Fall auch. Ich habe immer damit gerechnet, dass den Spielen halt ein Code beiliegt, wie bei PC-Spielen der Fall. Dies muss dann über das Internet aktiviert werden. Sowie es bei Online-Modi bei einigen Konsolenspielen schon ist. Aber dieses "neue" Patent ist noch perfider. Selbst wenn die Konsole grundsätzlich offline eingesetzt wird, ergibt sich immer noch die Möglichkeit, dem Nutzer in die Suppe zu spucken. Und alleine die Tatsache das Spiel keinem Freund mehr ausleihen zu können (ohne erheblichen Mehraufwand eines eigenen Accounts pro Spiel, was bei Konsolen auch nicht so einfach ist), schmerzt schon. Vor allem wenn man - so wie ich - seit 1990 im Besitz von Videospielsystemen ist.
@Ringlord:Das war mir schon bewusst. Hatte im Eingangspost auch darauf angespielt:Zitat von Ringlord
Zitat von Cuzco
Naja, meine Konsole IST noch abwärtskompatibel, wenn auch mehr schlecht als recht. Aber sie spuckt noch PS2-Games aus, wenn ich sie mit den entsprechenden Discs füttere. Sie konnte auch mal Linux - sie kostete 600 Euro - wurde aber als Open-Source-mäßiges Homebrew-System mit Super-CPU und abwärtskompatibel zu allen PS1 und PS2-Spielen beschrieben und war zudem noch ein Blu-ray-Player. Für diese Features war ich damals auch bereit die 600 Euro zu zahlen. Natürlich wurde die Konsole mit der Zeit viel billiger, wobei auch immer wieder Sachen wegfielen. Am bittersten ist die Tatsache, dass sie vll. eines Tages PS2-ROMS aus dem Shop wiedergeben kann, die man natürlich für bares Geld kaufen muss, aber die Disc, die ich mit eben diesem Spiel habe, nicht wiedergeben will, obwohl sogar ein kompatibles Laufwerk vorhanden ist - und zwar nicht, weil man sich Kosten damit spart - o nein - sondern, dass man seine Lieblingsspiele doppelt kauft, wenn einem seine alte PS2 mal im Stich lässt. PS1-Spiele liest sie hingegen komischerweise, was ich schon sehr seltsam finde...Zitat von Ringlord
EDIT: Ach ja, ist mir gerade noch eingefallen: Was soll man mit Spielen machen, die es schon länger nicht mehr gibt und auch nicht mehr im Online-Shop zum Download? Solche Spiele habe ich bisher immer gebraucht gekauft - bisher. Hat meist auch wunderbar funktioniert. In Zukunft werden solche Spiele (gerade Nischen) komplett von der Bildfläche verschwinden. Fördert also das digitale Vergessen noch mehr. Immerhin halten gepresste Medien ca. 100 Jahre lang. Aber wenn die Konsole sich weigert sie zu lesen...