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Held
60 -> 20 ist ein Fall, den du wohl nicht finden wirst. Abseits davon ist das Problem auch, dass die Entwickler ein System haben, was Geld von den Massen erwirtschaften will. Entwicklung wird immer teurer, aber der Preis bleibt absolut gleich. Irgendwas kann da doch nicht stimmen. Schon damals zu Snes und besonders n64 Zeiten gabs Spiele im 3stelligen DM Bereich. Und die 2zu1 DM zu Euro Umrechnung ist ja mal schon lange falsch. In anderen Worten: Spiele sind BILLIGER geworden, kosten aber mehr bei der Entwicklung. Hier haben die Hersteller absolut verpennt was zu ändern. DLC ist der Versuch das zu mindern. So kostet z.B. Borderlands 2 selbst mit einem 50% Steam Rabatt immer noch 65 Euro. Ohne Rabatt 90 bzw 80. Sowas wie Call of Duty afaik sogar 110. Wer alles von einem Spiel will, der greift doch schon tiefer in die Tasche. Aber warum wurde das eigentlich so gemacht?
Muss man ein wenig auf den Markt schauen. Bücher haben sich nie geändert. Gibts die überhaupt gebraucht?
Filme ziehen einen großen Teil ihres Einkommens aus Quellen die unabhängig vom Disc verkauf sind. Die Sachen im TV kann eh jeder kostenlos sehen (somit kaufen die Discs nur Fans, die sie auch behalten) oder aber die Leute gehen ins Kino.
Music.. naja. Hier wurde größtenteils auf kleine Preise "gewechselt". Cds sind eh nicht sonderlich teuer, die kaufen Leute schon mal eher. Und verkaufen? Musik funktioniert GANZ anders als Videospiele. Trotzdem boomt i-tunes und co besonders wegen kleinen Preisen für einzelne Lieder, auch wenn es im Endeffekt nicht billiger sein dürfte. Dazu kann jeder die Musik legal (i.e. Youtube) hören und somit komplett testen.
Und hier haben Videospiele also ein ganz eigenes und richtig übles Problem. Man kann sie nicht komplett testen, sie kosten aber bereits jetzt sehr viel. Und sind auch noch sau teuer in der Entwicklung, was das ganze von einem Buch so richtig abgrenzt. Kino oder ähnliches gibts auch nicht. Kann man da überhaupt was machen? Ich fürchte, ohne den Markt komplett zu ändern: Nein. Und das ist eine Teufelsspirale. Es wird schlimmer, nicht besser.
Hier kann man mal einen Blick auf den japanischen Anime Markt werfen. Anime ist TEUER. Es hat sich herausgestellt, dass der Massenmarkt weniger Geld bringt, als wenn man auf die hardcore Fangruppe setzt, die auch gerne einen riesigen Haufen Geld ausgibt. Der Rest schaut den Anime nur im TV/Internet oder kauft den Manga. Auch ein wichtiger Teil! Mangaproduktion ist relativ billig im Vergleich, wenn der sich dadurch gut verkauft, weil ein Mangabuch auch billig ist, hat man ja Geld vom Massenmarkt. Und wenn es kein Original gibt, wird eigentlich immer ein Manga zum Anime gezeichnet, aus exakt diesem Grund. Ganz interessant zu sehen.
Wie könnte man das also auf Videospiele umwälzen? Schließlich können Kunden in Japan Anime im TV sehen und damit entscheiden, ob sie den Anime unterstützen wollen oder nicht (OVA ausgenommen). Es ist riskant, aber man könnte das Anime Modell tatsächlich auch bei Videospielen 1zu1 umsetzen, mit dem Unterschied, dass die Preise höher wären, weil ein Spiel schlecht in verschiedene Volumes aufgeteilt werden kann. Sähe ungefähr so aus:
1. Februar: Neue Spiel erscheint. Alle können es kostenlos Spielen. Es gibt gewisse Werbung und bla, aber es ist kostenlos. Komplett.
1. März: Das Spiel ist nicht weiter kostenlos spielbar. (Quasi so, als wär der Anime im TV nun zu Ende)
1. April: Spiel erscheint auf dem Markt, mit Bonusinhalten. Das was man heute DLC nennt. Extra Missionen, Kostüme.. so etwas. (Vergleichbar mit den Specials bei Anime) Es gibt auch eine physische Collector's Edition mit tollen Extras. Preispunkt: 200-400 Euro. Zusätzlich gibt es Dinge die man als nicht so reicher Mensch kaufen kann. Ein Manga-Äquivalent.
Ob es irgendwann auch billiger wird müsste man sich noch überlegen. Ob das funktionieren würde, weiß ich auch nicht. Auf lange Sicht sehe ich aber mit bisherigem Modell schwarz. DLC wird immer teurer. Schon heute gibts Season Pass Teile, die 50Euro kosten, wo das Spiel selbst 60 kostet. Wo soll das hinführen? Gut, bei sowas wie Call of Duty ist das vielleicht nicht einmal nötig. Aber auch kleiner Spiele haben teilweise extremen DLC. Dungeon's Defenders z.B. kostet mit allen DLC zusammen im Pack afaik auch 50 Euro, obwohl das normale Spiel 15 gekostet hat, als Indie Titel. Keine Ahnung, ich glaube nicht, dass es so weiter geht. So versuchen die Hersteller das irgendwie zu ändern. Ob das mit "kein Gebrauchtmarkt" funktioniert weiß ich nicht. Es ist ehrlich gesagt fraglich. Das ist nur 10-20% was sie mehr verdienen dürften. Das gibt etwas Zeit, aber ist keine Endlösung.
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