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Thema: Now Watching - Post Apocalypse Edition in 48fps

  1. #781
    Wishlist (Stande S02E06) hat sich riiichtig coole Schurken aufgebaut. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so sehr over the top gehen, im besten Sinne. Insgesamt gefällt mir Staffel 2 gerade sehr viel besser als die erste. Bleibt aber eine deutsche Serie, was weiterhin manchmal sehr erfrischend und manchmal etwas anstrengend ist. ^^

  2. #782
    Dafür, dass Dunkirk so hart abgefeiert und mit Preisen überhäuft wurde, fand ich den gar nicht mal so gut :-/ Im Gegenteil! Zugegeben, ich bin ohnehin kein großer Fan von Kriegsfilmen. Und die Intention hinter diesem ist mir durchaus klar: Es ging ausschließlich um die rohe, intensive Erfahrung, hinter der alle individuellen Aspekte in den Hintergrund treten. Aber das funktioniert für mich nicht.

    Der Film hat praktisch keine Handlung, keine Charaktere und kaum Dialoge. Wenn mich dann auch noch das Thema nicht wirklich anspricht, ist das quasi das Todesurteil für ein jedes Kinoprojekt. Ganz ehrlich, Dunkirk empfand ich als extrem ermüdend und oft geradezu langweilig - obwohl die Spielzeit netterweise überschaubar bleibt (glaube es war Nolans kürzester Film bisher). Vor allem kam absolut NULL Spannung auf! Ja, richtig gelesen. Sorry, aber wie ich an anderer Stelle schonmal schrieb, müssen mich die Charaktere in irgendeiner Weise kümmern, um mich in das Geschehen hineinzuziehen. In Dunkirk erfährt man über die handelnden Personen so gut wie gar nichts, nichtmal die Namen... viele wirkten völlig austauschbar und waren mir daher komplett egal. Da kann die Situation noch so dramatisch aufgebaut sein.

    Tom Hardy zum Beispiel hatte eine merkwürdige Rolle. Minimale Screentime und musste die ganze Zeit bloß in einem Cockpit sitzen, wo man durch die Maske nicht einmal sein Gesicht sehen konnte. Frage mich, wie viele Millionen er für den lauen Job kassiert hat. Das hätte jeder Amateur ebensogut hingekriegt. Dabei waren die Dogfights in der Luft mit Abstand das Highlight des Films - so betrachtet also die Spezialeffekte. Davon bekommt man allerdings auch nicht allzu viel zu sehen.

    Natürlich wollte der Film möglichst realistisch sein, doch an manchen Stellen trägt dieser Ansatz ironischerweise dazu bei, dass die schwierige Lage, um die es schließlich geht, für mich als Zuschauer nicht greifbar wird. So ist etwa nicht ein einziges Mal ein Deutscher zu sehen (okay, bis auf zwei verschwommene Sekunden ganz am Ende), auch dann nicht, wenn das eigentlich gut hätte eingebaut werden können (wie in dem auf Grund gelaufenen Boot und den Schießübungen, oder ganz am Anfang in der Stadt) - der Feind bleibt absolut gesichtslos. Das mag ein netter dramaturgischer Kniff sein, aber kam mir zu gekünstelt rüber und hat das Gesamtwerk noch minimalistischer gemacht als ohnehin schon. In einem anderen Kontext käme ich damit gut klar oder fände das interessant, aber nun mangelt es in Dunkirk nicht nur an Handlung, Charakteren und Dialogen, sondern auch noch an einer klar definierten und beleuchteten Bedrohung. Es wirkt fast so, als seien nicht die Nazis der Gegner, sondern Kugeln und Explosionen aus dem unsichtbaren Reich, irgendwo im Hintergrund. Bliebe das die meiste Zeit so aber würde dann irgendwann gewaltsam hervorbrechen, das hielte ich für effektiv. So wie es hier dargestellt wird, fühlt es sich hingegen mehr an wie ein Monsterfilm, ohne darin je das Ungeheuer zu Gesicht zu bekommen. Wie Der Weiße Hai ohne Hai. Man wartet auf eine Konfrontation, aber alles bleibt indirekt.

    Eine weibliche Rolle hätte ich übrigens auch nicht schlecht gefunden. Meine ich ernst, das hat mir gefehlt. Abgesehen von ein paar Krankenschwestern im Hintergrund ist der Film eine reine Sausage Party. Auf den ersten Blick mag das historisch nachvollziehbar sein, aber auf den zweiten... Warum nicht auch mal die Perspektive von einer dieser besagten Krankenschwestern auf dem Schiff behandeln? Die haben schließlich auch versucht, zu helfen, zu überleben, von dort wegzukommen. Wäre imho ein faszinierender untypischer Blickpunkt gewesen, der das Ganze viel abwechslungsreicher gestaltet hätte. Naja.

    Ebenfalls kritisch sehe ich die Darstellung der Franzosen. Die kommen rüber wie inkompetente, feige und vor allem unwichtige Hunde. Es sind Alliierte, die dort zusammen mit den Briten gekämpft haben, also wäre es schön gewesen, wenn man davon etwas mehr mitbekommen hätte, beispielsweise mit einem Handlungsstrang am Verteidigungsring um die /in der Stadt - auch ein Ansatz, der mehr Dynamik hätte reinbringen können. Ohne die Franzosen wären die Briten am Strand wahrscheinlich draufgegangen und die Evakuierung gescheitert. Mir war nicht klar, dass es in den Ereignissen um Dunkirk nur um Briten ging und nicht mindestens auch um Franzosen und deren Heimat - wenn das eine Message des Films sein soll, halte ich das für höchst problematisch.

    Der Soundtrack von Zimmer besteht nur aus einer Tonkulisse, die einem Uhrenticken gleich Spannung erzeugen soll. Dieser Versuch verpuffte bei mir jedoch wie gesagt ob der schwammigen Bedrohung im Hintergrund und den blassen Pseudo-Charakteren. Melodien oder erkennbar wiederkehrende Themen sucht man vergebens. Schade.

    Es gibt zwei oder drei Dinge, die ich sehr gelungen fand. Das waren erstens die Production Values und damit in Verbindung stehend die Liebe zur Authentizität. Es wurde viel Wert darauf gelegt, Kulissen, Kostüme, Waffen und Boote entsprechend der historischen Vorbilder zu zeigen und selbst einzelne Situationen sind Augenzeugenberichten nachempfunden. Überhaupt ist der Film wie immer bei diesem Regisseur souverän gemacht und technisch einwandfrei. Darüber hinaus war die Komprimierung der Zeit meisterhaft. Drei Ebenen - eine Woche, ein Tag, eine Stunde - verschmelzen in dem Film ineinandergeschnitten zu einem kohärenten Ganzen.

    Insgesamt für mich mit Abstand Nolans schwächste Arbeit bisher. Zumal er ja auch für das Drehbuch verantwortlich war. Konnte mich diesmal überhaupt nicht mitreißen. Seinen Filmen wurde ja schon oft vorgeworfen, dass sie zu kalt und gefühllos-berechnend-distanziert seien. Bei den meisten seiner Projekte würde ich dem nicht unbedingt zustimmen, auch wenn ich weiß, was die Leute damit meinen, und schiebe das eher auf stilistische Präferenzen. Aber auf Dunkirk trifft dieser Mangel sowas von zu, es tut beinahe weh! Style over Substance wird groß geschrieben. Der Film ist mehr eine leidenschaftslose Dokumentation und Meditation als ein Spielfilm. Kann mir lebhaft Historiker-Kommentare als alternative Audiospur dazu vorstellen, und das Traurige daran ist: Es wäre dadurch garantiert ein besserer und gehaltvollerer Film.

  3. #783
    Ich kann deinen Bericht 1:1 zu unterschreiben Enkidu. Für mich, der ein sehr großer Nolan-Fan ist, war der Film eine große Enttäuschung. Ich dachte sogar mit Dunkirik versucht sich Nolan mal einem "normalen" Film, und lässt seine Mindfuck-Ideen im Keller liegen. Letzteres hat er auch getan (auch wenn er wieder drei Zeitebenen eingebaut hat), aber ein gewöhnlicher Film ist Dunkirk trotzdem nicht geworden. Ich bezweifle das Nolan solch einen Film überhaupt kann. Heraus kam, wie du schon geschrieben hast, ein Film ohne Charaktere, ohne Spannung und ohne Handlung. Selbst der Ton hat mich nur genervt, vielleicht funktioniert dieses Uhr-Ticken im Kino besser, aber daheim nur störend. Gegen das Genre habe ich nichts, bin ein Fan von Filmen wie Hacksaw Ridge oder Prisoners of War, aber vom Krieg hat man hier sowieso kaum etwas gesehen. Ich hoffe, dass Dunkirk bei der diesjährigen Oscar-Verleihung keinen einzigen Award gewinnt - das hat er nämlich in meinen Augen nicht verdient. Nolan, bleib bei deinen Leisten.

  4. #784
    Ich mochte Dunkirk sehr für das, was er war. Er hatte das Gefühl eines "Indiefilms", weil es eben kein episches Kriegsdrama mit vielen Schauplätzen und Helden war, sondern diesen ganz klaren Fokus auf drei Geschichten hatte, die keine Charakterentwicklung oder so etwas brauchten. Ihr Ziel ist klar, die Strapazen realistisch und alles wirkt einigermaßen authentisch.
    Das Problem des Films ist, dass er ein zu breites Publikum anspricht dafür, dass er so eine Nische bedient. Und da stimme ich zu, dass die vielen Stars eine Fehlentscheidung waren - es hätte den Charakter des Films gestärkt, wenn sämtliche Soldaten Laienschauspieler gewesen wären. (Und sämtliche aufwendigen Special Effects gefehlt hätten.)
    Ich überlege gerade, welche alten Kriegsfilme ähnlich gedreht wurden. Ich meine, es gibt da ein oder zwei. "Die Brücke" oder so. Für mich jedenfalls sehr legitim und effektiv, dieser Minimalismus.

    Ich habe gestern Abend "Darkest Hour" gesehen, der im Vergleich deutlich pompöser und "klassischer" war. Ein wirklicher Hollywood-Film, inklusive einiger Szenen, die die Realität des Charakters von Churchill aufgeben zugunsten von tränenrührenden Ereignissen und politischem Virtue Signaling. (Die Underground-Szene ist so unglaublich überladen mit Kitsch und falscher heiler Welt, dass es definitiv Absicht sein musste. Der schwarze Mann, der mehrere Momente in der Szene hat und zum krönenden Abschluss ein Gedicht mit Churchill rezitiert... too much, man. Und alles so offensichtlich Oscar Bait in seiner reinsten Form.)
    Er hat uns insgesamt trotzdem sehr gefallen, aber man muss sich auf diesen Stil einlassen, auf dieses klassische "ich drehe mir die Weltgeschichte so hin, wie sie am ergreifendsten wird" Hollywood. Meine Freundin und ich waren uns danach einig, dass sowas für uns einfach nicht mit einem "Spotlight" mithalten kann, der so schonungslos authentisch und nüchtern war wie kaum ein anderer Film und gerade dadurch eine viel stärkere Überzeugungskraft hat als ein Film von der Machart wie "Darkest Hour".

    Ich warte übrigens sehnlich auf den Fan-Edit, der Dunkirk und Darkest Hour zusammenschneidet. Kann ich mir ziemlich gut vorstellen.

  5. #785
    Hab die Tage mit The Leftoversangefangen und bin inzwischen bei Episode 5. Die Serie hat ja sehr gute Kritiken erhalten, daher meine Frage an jene, die sie kennen: Lohnt es sich, weiterzuschauen, wenn man die ersten Folgen stinklangweilig fand? Oder bleibt das auf dem Niveau? Steckt da irgendwie noch mehr dahinter, was die guten Wertungen rechtfertigt oder geht es tatsächlich hauptsächlich nur um diese alberne stumme, Kettenrauchersekte?

  6. #786
    Ich habe gestern Wonder Woman "endlich" nachgeholt.
    Wer hat diesen Film vom Management nur abgenickt?

    Langweilig, schlecht geschrieben (diese Dialoge >.<), furchtbare CGI und dann teilweise echt zum Fremdschämen wenn man super Helden Filme mag...

  7. #787
    Your Name

    Der Film lief überraschend diese Woche bei uns im Kino. Bin natürlich rein und war alles in Allem sehr zufrieden.

    Im Gegensatz zu Hayao Miyazaki oder Mamoru Hosoda konnten mich die Werke von Makoto Shinkai nie so 100%-ig überzeugen. Zu viel Leerlauf haben seine Filme meist. Und in der Regel behandelt er immer die gleichen Themen (daher mag ich Children Who Chase Lost Voices auch am Liebsten von ihm). Aber Your Name war super. Vor allem die Leichtfüßigkeit in der ersten Hälfte war sehr erheiternd, und gegen Ende wurde es dann erwartungsgemäß ernster.

    Gibt aber auch hier ein paar Sachen die mich gestört haben: Gegen Ende wurde es von der Story her etwas zu konfus; zudem nervte mich dieser öde J-Rock-Score zwischendurch immer wieder. Und das Ende war mir zu bequem und offensichtlich. Etwas mehr Mut zur Traurigkeit wäre hier besser gewesen.

    Dennoch hat er mir insgesamt sehr gut gefallen. Und optisch sah der Anime - wie sollte es auch anders bei Shinkai sein - sensationell gut aus.

    8/10

    Geändert von Cooper (08.02.2018 um 11:29 Uhr)

  8. #788

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Jugend ohne Gott
    Eigentlich wollte ich mir den Film schon im Kino anschauen, jedoch lief zu dem Zeitpunkt ein für mich wesentlich interessanterer Film im Kino (keine Ahnung, welcher das war ). Daher habe ich den Film nun diese Woche nachgeholt und bereue es kein Stück, ihn nicht im Kino gesehen zu haben. Jugend ohne Gott ist eigentlich ein Roman aus dem Jahr 1937 und wurde im Laufe der Jahrzehnte bereits mehrfach verfilmt (diese Fassung hier ist die fünfte Verfilmung, jedoch nur die vierte deutsche Verfilmung). Man hat an der Story nur wenig geändert bzw. ist sie im Kern wie das Original aufgebaut. Eigentlich ist diese Verfilmung recht kurz, denn der Film startet mehrfach neu und zeigt die Ereignisse immer aus der Sicht eines anderen Charakters. Eine wirkliche Moral von der Geschichte kann der Film leider nicht vermitteln, obwohl es genau das versucht. Eigentlich schade, denn hier wurde viel zu viel Potential verschenkt.

    Straßen in Flammen

    Schaut euch mal dieses geniale Poster an! Ich habe den Film das erste Mal vor ein paar Jahren angeschaut und er ist so verdammt schön trashig (und hat einen genialen Soundtrack). Ich weiß gar nicht, was ich an dem Film alles schlecht finde (es ist SO verdammt auf die 50er getrimmt und wurde 1984 gedreht, so dass es schon damals so retro wirkte...). Die Dialoge sind so schön schwachsinnig, wie auch die Story, die Charaktere und eigentlich alles was man in dem Film zu sehen bekommt. Dennoch kann er mich begeistern, denn das Setting ist meiner Meinung nach bis heute noch immer total unverbraucht. Und wegen dem Soundtrack... jeder kennt das geniale Tonight is what it means to be young!

  9. #789
    Letztens 10 Cloverfield Lane und The Cloverfield Paradox gesehen. Ersterer war ein ganz guter Film, der ohne die Verbindung zu Cloverfield viel besser funktioniert hätte, da diese wichtige Elemente des Films vorabwegnimmt und ihn in den letzten 10 Minuten gegen die Wand fährt. Dennoch empfehlenswert. The Cloverfield Paradox, welcher vor kurzem auf Netflix veröffentlicht wurde und ebenfalls eher als Standalone-Film zu betrachten ist, ist ein eher mäßiger Science-Fiction-Streifen mit einigen guten Ideen, die in der mittelmäßigen Umsetzung jedoch untergehen. Die Verbindung zu Cloverfield ist hier total Banane und ich frag mich, was sich die Verantwortlichen dabei gedacht haben. Cloverfield hätte tatsächlich ein cooles Franchise werden können (auch wenn danach wahrscheinlich niemand wirklich verlangt hat), aber anstatt sich gute Konzepte auszudenken, klatscht man den Namen und ein paar Elemente einfach an völlig andere Filme dran und tötet dabei jede Chance, dass da was stichhaltiges herauskommt.

  10. #790
    Zitat Zitat von Kadaj Beitrag anzeigen
    Hab die Tage mit The Leftoversangefangen und bin inzwischen bei Episode 5. Die Serie hat ja sehr gute Kritiken erhalten, daher meine Frage an jene, die sie kennen: Lohnt es sich, weiterzuschauen, wenn man die ersten Folgen stinklangweilig fand?
    Nein. Wobei ich sagen würde, dass du die erste staffel noch zu ende schauen kannst, wenn du es wölltest. ich habe die serie nach der zweiten staffel abgebrochen, durch die ich mich gequält habe weil ich fast jede folge furchtbar fand. Die erste staffel mochte ich. Die folge mit pater nick ist mein favorit. ein toller charakter. aber am besten hört man nach S1 auf.

    Euch einen schönen abend

  11. #791
    The Ritual



    Ok, dieser Film hat mich wirklich positiv überrascht. Ich hab von dem Film schon letztes Jahr gehört, er ist aber total in Vergessenheit geraten. Jetzt hab ich ihn auf Netflix entdeckt.

    Plot ist ziemlich generisch: Vier Freunde gehen in Gedenken an einen ermordeten Freund in Schweden wandern. Als einer von ihnen sich verletzt, wollen sie eine Abkürzung durch den Wald nehmen, wo sie ein nächtliches Unwetter erwischt. Sie beschließen in einer alten Hütte die Nacht zu verbringen. Alle werden von Albträumen heimgesucht und stellen schnell fest, dass sie etwas im Wald verfolgt. Hat wahrscheinlich was mit dem allgemeinen Hexenkult im Wald zu tun, aber wer weiß das schon...!

    Wie gesagt, generisch. Der Film punktet aber unheimlich in der Umsetzung. Die Schauspieler schaffen es wirklich, dass man sich für die Charaktere interessiert ohne über sie irgendwas zu wissen (Außer dem Hauptcharakter natürlich, aber mit ihm fühlt man umso mehr mit.). Außerdem hat der Film wirklich begriffen, dass es viel gruseliger sein kann, wenn man etwas nicht sieht. Dadurch, dass der Hauptcharakter ständig sehr cool designte Visionen hat, zweifelt man auch an seiner Wahrnehmung und sucht überall nach Hinweisen, was sie verfolgt. Die Atmosphäre ist also top.

    Ich glaube aber, dass sich am Ende die Geister scheiden.

  12. #792
    Kann dir da voll und ganz zustimmen, mir hat der Film auch sehr gefallen. War mal wieder ein sehr stimmungsvoller Horrorfilm, der besonders in Atmosphäre und Sound punktet.

    Aber die eine Szene am Schluss hat mich anfangs etwas irritiert, vllt. weißt du ja mehr:


  13. #793
    @Rusk:

  14. #794
    Zitat Zitat von Pacebook Beitrag anzeigen
    Nein. Wobei ich sagen würde, dass du die erste staffel noch zu ende schauen kannst, wenn du es wölltest. ich habe die serie nach der zweiten staffel abgebrochen, durch die ich mich gequält habe weil ich fast jede folge furchtbar fand. Die erste staffel mochte ich. Die folge mit pater nick ist mein favorit. ein toller charakter. aber am besten hört man nach S1 auf.

    Euch einen schönen abend
    Ja, den Pater fand ich auch ganz cool. Der restliche Cast ist bescheiden. Werd nicht weiter schauen, entweder eine Serie packt mich in den ersten Folgen, oder eben nicht. Hab stattdessen mit Hannibal angefangen. Staffel eins geht mir noch ein bisschen zu sehr in die Richtung Criminal Minds, aber die zweite find ich super.

  15. #795
    Warcraft (2016) konnte mich nicht überzeugen. War noch halbwegs ok und es gibt gewiss schlechtere Videospielverfilmungen, aber als Fantasy-Epos war das meiner Meinung nach leider allenfalls unter Durchschnitt. Ich habe die Spiele nicht gespielt und bekam oft das Gefühl, dass das bei diesem Film ein großer Nachteil ist. Als wenn Wissen vorausgesetzt werden würde.

    Optimalerweise sollte Exposition fließend in der Handlung untergebracht werden, wann immer es nötig ist. Nicht zu offensichtlich, nicht zu viel und nicht zu wenig. Das ist besonders wichtig bei Geschichten, die gleich eine ganze Welt mit eigenen Gesetzmäßigkeiten etablieren müssen, was bei Fantasy ja meistens der Fall ist. Ansonsten gilt eher "show, don't tell". Es gibt Filme, die haben zu viel Erklärungskram, sodass es irgendwann nur noch nervt. Und dann gibt es Filme, die einen in ihr Universum hineinwerfen und sich gar nicht erst darum scheren, dieses dem Publikum behutsam näher zu bringen. Ich fand, dass Warcraft zu dieser letzteren Kategorie gehört.

    Zig Orte, Kreaturen und Begriffe prasseln auf einen ein, aber kaum etwas davon wird mit Details und Leben gefüllt, unter anderem weil das meiste nur kurz zu sehen ist und in der Handlung keine zentrale Rolle spielt. Hier wäre weniger wirklich mehr gewesen. Ich habe jedenfalls kein Gefühl dafür bekommen, wer diese Magiertypen auf fliegenden Inseln im Himmel waren, die einen schwarzen Zauberwürfel haben, in dem eine alte Frau den Lehrling mit mystisch-kryptischem Bullsh*t anquatscht, oder wie genau das jetzt mit dem vordergründigen Konflikt zusammenhängt. Und das war nur eines von diversen Beispielen. Wenn nur in Ausnahmefällen etwas passiert, worauf man sich nicht so recht einen Reim machen kann und worauf auch nicht weiter eingegangen wird, dann kann man das noch so hinnehmen. Aber wenn das immer wieder vorkommt und man mir random Fantasy-Orte zeigt, ohne wenigstens mal zwei Sätze einzuwerfen, die mir eine Vorstellung davon geben, dann ist das ein Problem.

    Nicht ganz unähnlich verhält es sich mit den Charakteren. Ich glaube, die Hauptfigur hieß Lothar, an andere Namen kann ich mich nichtmal mehr erinnern - immer ein schlechtes Zeichen. Die meisten Nebenfiguren werden nur halbherzig eingeführt und bleiben recht blass. Die Königin etwa hatte kaum etwas sinnvolles zu tun und war nur hübsches Beiwerk. Hier fehlte es an mitreißenden Dialogen, an glaubwürdiger Interaktion. In der zweiten Hälfte wird das generell ein bisschen besser, weil man sich an die Figuren gewöhnt, aber abgesehen von Lothar, Magier-Lehrling und Ork-Mädel ging da trotzdem kaum was. Was kümmert mich der Tod vom Sohn des Protagonisten, wenn wir diesen nie wirklich kennengelernt haben? Die dramatische Darstellung jener Szene hatte sich der Film an dem Punkt noch lange nicht verdient. Insgesamt kein gutes Ergebnis für eine Geschichte, die sofort im Eiltempo gleich eine ganze Welt einführen möchte. Hätte lieber mehr Charakterentwicklung und dafür weniger häufige Ortswechsel gehabt.

    Hinzu kommt der visuelle Aspekt. Da mag mir manch einer widersprechen und es ist wohl auch eine Geschmacksfrage, aber egal wie weit sie mit der Technik gekommen sind, für mich waren das stellenweise viel zu offensichtliche CGI. Sowohl bezogen auf Charaktere wie die meisten Orks, als auch - und das empfinde ich immer als ganz besonders störend - unheimlich viele Umgebungen und Kulissen aus dem Computer! Gute Filme enthalten einen steten Mix aus echt und animiert, um das Auge zu täuschen und die Illusion aufrecht zu erhalten. Warcraft hingegen war ein absoluter Effekte-Overkill.

    Sicher, einige der Zauber sahen richtig cool aus und auch die angenehm übertriebenen Kostüme waren irgendwie nett, aber das nutzt mir alles wenig wenn die ganze Immersion unter dem Greenscreen und der permanenten, knallig-leuchtenden Reizüberflutung leidet. An so vielen Stellen, ja praktisch zwei Drittel des Films hindurch dachte ich, dass es mehr wie vorgerenderte Cutscenes aus den Spielen und weniger wie ein Realfilm aussieht. Hier hätte ich mir wirklich eine konventionellere Herangehensweise gewünscht. Auch als die Orks unter sich waren ging mir die Glaubwürdigkeit flöten. Denke, da hätte man mit modernen Masken, Prothetik und zurückhaltender digitaler Nachbearbeitung etwas authentischeres hinkriegen können.

    Und dann war da noch das Ende, das ich besonders enttäuschend fand. Alles, was dieser Film wirklich hatte, war sein zentraler Konflikt zwischen Menschen und Orks. Deshalb war es für mich äußerst unbefriedigend, dass dieser nicht einmal vorerst und mit einer angemessenen Zäsur beendet worden ist. Der große böse Obermotz wird nicht besiegt und bleibt einfach im Amt. Dass Ork-Mädel jetzt eventuell ein bisschen zu sagen hat ändert wenig. Es fehlte ein richtiger Abschluss, es war mehr eine Art Cliffhanger, ganz darauf ausgerichtet, mit einer Fortsetzung weiterzumachen, die nun aber niemals produziert werden wird, sodass wichtige dramatische Elemente (besonders zwischen Lothar und Ork-Mädel) niemals aufgelöst werden. In Deutschland haben sie dem Titel nicht umsonst den Zusatz "The Beginning" verpasst. Hasse es, wenn die Verantwortlichen so etwas tun - gleich alles auf eine Franchise ausrichten, noch bevor bewiesen ist, dass das Konzept überhaupt funktioniert. Schon an übermorgen denken, anstatt alles daran zu setzen, dieses eine Projekt rund und vollständig zu machen.

    Der Soundtrack von Djawadi ging in Ordnung, aber bot wenig Abwechslung und erst recht keine eingängigen Melodien. Wenn ich es mir recht überlege, gab es an diesem Film nichts, was mich wirklich begeistert hat. Manches war brauchbar, manches störend. Warcraft ist irgendwie weniger als die Summe seiner Teile. Vielleicht wurde der Film hauptsächlich für die Fans gemacht.

    Wenn ich mich recht erinnere, ist Regisseur Duncan Jones selbst ein großer Fan. Es war ein ehrenhafter Versuch, das Material ernst zu nehmen und sich eng an die Vorlage zu halten. War nicht sogar auch Blizzard in die Entwicklung involviert? Viele Videospielverfilmungen scheitern, weil sie sich zu weit von dem entfernen, was die Ideen und Geschichten und Welten der Spiele gut und interessant machte. Ich würde argumentieren, dass wir hier (ähnlich wie bei Ratchet & Clank aus dem selben Jahr) einen der Fälle haben, wo das Gegenteil das Problem ist: Eine zu sklavische Interpretation, die zu viel auf einmal will und welche es verschläft, die Essenz des Spiels bei der Übertragung in ein komplett anderes Medium entsprechend anzupassen.

    Denn das ist unbedingt erforderlich. Auch eine Game-Adaption hat meiner Ansicht nach in erster Linie immer noch ein guter, in sich runder und funktionierender Film zu sein und erst danach eine gute Repräsentation des Ursprungsmaterials. Nicht alles, was in den Spielen geht, kann oder sollte man eins zu eins auf die Leinwand übertragen. Wenn Änderungen für einen besseren Film sorgen, dann sind diese gerechtfertigt. Eine Balance zwischen diesen Extremen sollte immer angestrebt und nicht aus dem Blick verloren werden. In dem Zusammenhang mangelte es dem Drehbuch an Tiefe. Aus dem Drama und den kulturellen Missverständnissen zwischen den verschiedenen Spezies hätte man so viel mehr herausholen können. Bleibt alles sehr oberflächlich.

  16. #796
    Um an Enkidus Post anzuschließen - weiter geht es mit Enttäuschungen von Duncan Jones!

    Ich habe gerade Mute auf Netflix gesehen. Und es bricht mir das Herz, aber sein Traumprojekt (Duncan Jones hat diesen Film seit über 15 Jahren machen wollen) ist einfach nicht gut. Der Film ist konfus und hat keine einzige interessante Idee. Das Sci-Fi-Setting ist komplett drangeklebt, ohne jeglichen Sinn und Verstand dahinter. Auch der Bezug zu Moon ist letztendlich nur eine einzige enttäuschende Szene. Nicht einmal ästhetisch erinnert er auch nur im entferntesten an den schönen Hard Sci-Fi Look von "Moon", sondern verwandelt mit billigem CGI Berlin in eine kaum mehr zu erkennende Neon-Overload-Metropole, die in meinen Augen kein bisschen in die ruhige, kalte Welt von "Moon" passt.

    Aber was mich wirklich stört, ist die fehlende Relevanz von oder philosophische Auseinandersetzung mit Stummheit (oder generell Behinderung in einer modernen Welt).
    Der Hauptcharakter des Films ist stumm. Der Film heißt "Mute". Und trotzdem ist Stummheit kein Thema des Films, sondern einfach nur ein Hindernis für den Hauptcharakter, der dadurch Probleme hat, mit anderen zu kommunizieren. Die Leute wundern sich, warum er nicht redet, vor allem weil Stummheit in dieser Zukunftswelt eigentlich kein Thema sein sollte - aber darüber hinaus wird es nicht thematisiert. Wenn ich einen Film über einen stummen Charakter in einer Cyberpunkwelt machen will und mir diese Eigenschaft so wichtig ist, dass ich den Film sogar danach benenne, dann mache ich mir doch Gedanken darüber, welche Handlung ich darum stricken könnte? Aber die Handlung hat nichts mit Stummheit zu tun, sondern ist letztendlich ein Liebesdrama in der schmuddeligen Unterwelt einer Großstadt. Kein Bezug zu Stummheit, und eben auch kein Grund für ein Sci-Fi-Setting.
    Hätte ich diesen Film gemacht, dann hätte ich eine Cyberpunkwelt gezeigt, in der alle Menschen darauf erpicht sind, ihre eigenen Makel zu entfernen und nicht verstehen können, wie jemand freiwillig stumm sein will. Eine Frage des Films wäre gewesen, warum der Protagonist seine kaputten Stimmbänder nicht reparieren lassen will, und er würde nie so recht darauf antworten. Irgendwann aber, in einer Schlüsselszene, würde die Sache erklärt werden: er will stumm bleiben, weil diese moderne Welt mittlerweile so am Arsch ist, und jeder so fake und oberflächlich ist, dass sich eine Stimme gar nicht mehr lohnt, und dass Stummsein ihm letztendlich hilft, tiefere Verbindungen mit einigen wenigen Menschen einzugehen. Das würde ihn als freiwilligen Außenseiter, als Loser aus Überzeugung markieren, und ein guter Drehbuchautor könnte daraus sicher irgendwas machen (diese Idee ist offensichtlich gerade ziemlich halbgar). Aber das Thema Stummheit wäre zentral für den Charakter. Darum geht es mir, und das ist meiner Meinung nach die eine große Sünde von "Mute". Der Film geht nicht darum, dass der Hauptcharakter stumm ist. Der Charakter spricht einfach nur nicht.

    Ach ja, und aus irgendeinem Grund sind die Amish nach Deutschland gekommen, und fahren dort Motorboote und benutzen Smartphones, aber lassen sich aus religiösen Gründen nicht an den Stimmbändern operieren. Das wirkte vor allem wie ein vorgeschobener Grund, warum der Charakter in einer medizinisch fortgeschrittenen Welt trotzdem stumm sein kann, aber die Bedeutung des Amish-seins des Protagonisten wird nie tiefer klargestellt oder gezeigt, außer dass er gut schnitzen und zeichnen kann und Technologie nicht so sehr mag. Man fühlt an keiner Stelle seine einzigartige Situation, dass er als Technologie ablehnender Mensch in einer hochtechnisierten Welt lebt. Er hat meistens nicht einmal ein Problem damit, Technologie zu benutzen - außer, wenn der Plot es gerade so will, z.B. wenn im Hintergrund ein Fernseher läuft und ein Typ ihn fragt "du hast dich weggedreht, weil du Amish bist und keine Technologie magst, richtig?" Solche Szenen fühlen sich einfach nur doof und unverdient an, wenn der Charakter kurze Zeit später ein Auto klaut (wieso auch immer) und durch die Straßen fährt, dann später sich Essen per Drohne liefern lässt usw. Herrgott, am Anfang des FIlms arbeitet er in einem Roboter-Stripclub.

    Von dem merkwürdigen Pädophilie-Handlungsstrang will ich gar nicht erst angefangen. Einfach ein überaus enttäuschender Film. Ich weiß nicht, was Duncan Jones sich da gedacht hat, aber so langsam habe ich das Gefühl, dass er nicht die treibende Kraft hinter "Moon" war, oder dass er den Reiz seines eigenen Erstlingswerks überhaupt nicht verstanden hat.

    Geändert von Schattenläufer (24.02.2018 um 01:17 Uhr)

  17. #797
    Apropos Thematisieren von Stummheit: Habe die Tage The Shape of Water gesehen und fand den sehr gut! Wie erwartet, ein typischer Guillermo del Toro ^^'

    Die Prämisse ist genial einfach, aber was sich auf dem Papier wie eine verrückte Idee anhört, gewinnt durch die Umsetzung eine ganz eigene Magie. Der Film ist sogar irgendwie ein bisschen romantisch und hat viele offensichtliche und weniger offensichtliche Einflüsse. Vordergründig ein 50er Jahre Creature Feature wirkt es im Nachhinein fast mehr wie ein modernes Märchen für Erwachsene. Sally Hawkins ist hinreißend und liebenswert in der Hauptrolle der stummen Elisa (deren vermeintliches Handicap ist nebenbei bemerkt enorm wichtig, falls das irgendwem nicht klar war). Michael Shannon wie meistens mal wieder der fiese Schurke der Geschichte und in diesem Fall das eigentliche Monster, ebenfalls klasse gespielt und vor allem deshalb so wirkungsvoll, weil es nicht bei Oberflächlichkeiten bleibt - wir lernen diesen Antagonisten wirklich kennen, wie er tickt, wie er sich selbst sieht usw.. So etwas würde ich mir für unendlich viele andere Streifen mit ihren lahmen, eindimensionalen Bösewichtern wünschen! Das 60er Jahre Setting im Amerika während des Kalten Krieges kommt stylish und trotzdem glaubwürdig herüber, mit der Gestaltung der Kulissen und der Farbgebung wurde großartige Arbeit geleistet. Insofern lebt das Geschehen auch von seiner dichten Atmosphäre, ich fühlte mich in diese Welt hineinversetzt.

    Ist seltsam schwierig einzuordnen, das Werk. Erwartet nur keine waghalsigen Actionszenen, The Shape of Water ist viel mehr eine intensive Charakterstudie, die zum Träumen einlädt, über weite Strecken eher ruhig daherkommt und die behutsam stetig ihre Spannung aufbaut. In den drastischeren Momenten hat das eher etwas von einem Thriller. Ja, ein Drama-Fantasy-Abenteuer-Thriller-Märchen. Nur Horror, der war überraschenderweise gar nicht zugegen, wenn man mal von den menschlichen Abgründen absieht, von denen unter anderem erzählt wird.

    Jetzt ist mir übrigens auch klar, wieso der Film für 13 Oscars nominiert ist, was, möchte ich behaupten, nicht ausschließlich mit der lobenswerten filmtechnischen und darstellerischen Qualität zu tun hat - dezent wurde da ganz nebenher die heilige Dreifaltigkeit der Oscar-Bait-Elemente eingebaut Afroamerikaner/Rassismus (logische Konsequenz aus dem Setting), Homosexualität und Kino-Selbstbeweihräucherung werden durchaus angesprochen. Im Gegensatz zu manch anderen Academy-Lieblingen vergangener Jahre sind das aber alles nur kleine Aspekte, welche die Geschichte bereichern und die zentralen und universellen Themen vertiefen helfen und eben nicht wie ein triefend moralisierender Zeigefinger wirken. Ein Fuchs, dieser del Toro -_^

    Möchte ich euch ans Herz legen. Wird beizeiten definitiv in meine Blu-ray-Sammlung wandern. Erwähnte ich schon, dass ich Wasser mag?

  18. #798
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Warcraft (2016) konnte mich nicht überzeugen. War noch halbwegs ok und es gibt gewiss schlechtere Videospielverfilmungen, aber als Fantasy-Epos war das meiner Meinung nach leider allenfalls unter Durchschnitt. Ich habe die Spiele nicht gespielt und bekam oft das Gefühl, dass das bei diesem Film ein großer Nachteil ist. Als wenn Wissen vorausgesetzt werden würde.
    Ich hab jetzt nur diesen Teil gelesen, aber ja. Ich hab die Spiele (ab WC3) gespielt und einige Bücher gelesen und die Handlung im Film rast von einem Plotpunkt zum nächsten ohne mal irgendwie groß die Charaktere zu entwickeln. Das Schlimme daran ist vorallem, es gibt Szenen die mal etwas das Tempo senken und ganz banale Charakteregespräche habe - die wurden nur allesamt rausgeschnitten. Ich mochte den Film, gerade grafisch war er extrem gut, aber storytechnisch war das echt alles andere als geil.

    Edit:
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Denn das ist unbedingt erforderlich. Auch eine Game-Adaption hat meiner Ansicht nach in erster Linie immer noch ein guter, in sich runder und funktionierender Film zu sein und erst danach eine gute Repräsentation des Ursprungsmaterials. Nicht alles, was in den Spielen geht, kann oder sollte man eins zu eins auf die Leinwand übertragen. Wenn Änderungen für einen besseren Film sorgen, dann sind diese gerechtfertigt. Eine Balance zwischen diesen Extremen sollte immer angestrebt und nicht aus dem Blick verloren werden. In dem Zusammenhang mangelte es dem Drehbuch an Tiefe. Aus dem Drama und den kulturellen Missverständnissen zwischen den verschiedenen Spezies hätte man so viel mehr herausholen können. Bleibt alles sehr oberflächlich.
    Dazu muss ich dann doch was sagen, denn es wurde doch so einiges geändert. Es sind zwar meistens nur irgendwie Kleinigkeiten, aber außer dem Grundkonflikt ist kaum etwas in der Form in der offiziellen Lore so passiert. Hier ist mal ein Vergleich von den Dingen die der Film macht vs. das was in der Warcraft Ingame Lore passiert ist:

    https://wow.gamepedia.com/Warcraft_f...re_differences

    Ich verstehe natürlich, dass du im Endeffekt meinst, dass man als nicht Kenner der Welt zu wenig versteht, aber ich musste das jetzt trotzdem kommentieren! xD

    Geändert von Sölf (24.02.2018 um 08:38 Uhr)

  19. #799
    Ich hab gestern auch Mute gesehen und weiß nicht so richtig, wie ich den Film finden soll. An keiner Stelle fand ich den Film besonders spannend, dafür aber durchgehend gut inszeniert. Das futuristische Berlin hat mir schon sehr gefallen, auch wenn es nur Kulisse bleibt und mit der eigentlichen Handlung nichts zu tun hat. Die Stummheit des Protagonisten und seine technophobische Einstellung werden auch nur minimal wirklich behandelt und dienen eigentlich nur als Stilmittel um den Film einen gewissen Touch zu geben, was hier aber meiner Meinung nach gut funktioniert, da der Filmstil die eindeutige Stärke des Films ist.

    Trotzdem dümpelte der Film nur so vor sich hin und die eigentliche Handlung bietet nicht viel. Ich hatte hier auch die ganze Zeit das Gefühl, als hätte ich vor Jahren einen recht ähnlichen Film gesehen.



    Zitat Zitat von Schattenläufer
    Von dem merkwürdigen Pädophilie-Handlungsstrang will ich gar nicht erst angefangen.
    Oh Gott, ja. Also ich glaube zu verstehen, warum sie das eingebaut haben, da dadurch die beiden Chirurgen besser charakterisiert wurden und man einen besseren Einblick in das Verhältnis zwischen ihnen erhält. Andererseits ist der Film nicht tiefgründig genug um solch eine Charakterisierung wirklich zu benötigen, besonders nicht, wenn man dabei so ein heikles Thema einbauen muss. Das hat der Film echt nicht gebraucht und wirkte auch einfach nur billig platziert, um den Zuschauer nochmal etwas zu schocken.

    Geändert von Byder (24.02.2018 um 13:37 Uhr)

  20. #800
    Zitat Zitat von Sölf Beitrag anzeigen
    Dazu muss ich dann doch was sagen, denn es wurde doch so einiges geändert. Es sind zwar meistens nur irgendwie Kleinigkeiten, aber außer dem Grundkonflikt ist kaum etwas in der Form in der offiziellen Lore so passiert.
    Jo, den Teil muss ich wohl revidieren. Hab inzwischen auch von ein paar Fans gelesen, die von den Änderungen nicht begeistert waren. Würde zwar schon sagen, dass vieles von dem Streamlining für den Film berechtigt war (exakt so, wie es in den Spielen beschrieben wird, kann das im Kino nicht funktionieren), aber sie haben es ja trotzdem nicht wirklich geschafft, es dadurch für uneingeweihte Zuschauer völlig zugänglich zu machen.

    Hatte nach dem Film tausend offene Fragen und die Motivation von Medivh war mir bis heute nicht klar. Das Traurige ist, mal eben drei Sätze zur Hintergrundgeschichte zu lesen hat gereicht, um vieles klarer zu machen. Warum hat man das nicht so in der Adaption unterbringen können? Und ja, ein paar ganz normale Gespräche, um die Figuren besser kennenzulernen, hätten generell geholfen und das unnötige Tempo etwas rausgenommen. Warcraft geht nur zwei Stunden, da hätten zehn Minuten mehr jetzt auch keinen gewaltigen Unterschied gemacht.

    Bei den Änderungen ging es offenbar nicht nur um inhaltliche Aspekte der Handlung. So habe ich schon mehrfach gehört, dass die Spiele einen gewissen Humor und eine Art Popkultur-Bewusstsein mit diversen Anspielungen haben, während die Verfilmung sich trotz knalliger Optik selbst unheimlich ernst nimmt. Soll nicht heißen, dass ein permanentes Gag-Feuerwerk besser gewesen wäre, aber eine Handvoll clevere Scherze zur Auflockerung zwischendurch hätten bestimmt Wunder bewirkt bzw. den Unterhaltungswert erhöht und es einfacher gemacht, sich in diese Welt hineinzufinden.

    Die Kinoversion der Geschichte hat ja den schwachen Kritiken zum Trotz nicht wenige Anhänger finden können, die daran ihre Freude hatten. Wenn Warcraft für sich genommen allerdings weder ein toller Film für die Allgemeinheit, noch eine angemessene und würdige Umsetzung der Spiele für die Fans sein sollte, dann macht es das natürlich umso fataler.

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