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Schwertmeister
Wollte mal ein paar kleine Reviews in Kurzform schreiben, um ein bisschen Leben in die Bude zu bekommen. Sind zum Großteil Horrorfilme oder Thriller!
Longlegs
Würde ich persönlich eher als Psychothriller alá Das Schweigen der Lämmer bezeichnen. Generell scheint es eine ziemlich große Homage an den Film zu sein, er macht aber dabei noch immer genug Dinge sehr anders. Insgesamt ein Top Film, Nicolas Cage spielt hier einen Charakter, den ich ihm so nicht zugetraut hätte und man erkennt ihn auch kaum wieder. Maika Monroe ist hier auch insgesamt ziemlich gut in der Hauptrolle und die ganzen Nebendarsteller liefern eigentlich auch eine gute Leistung ab. Die paar Jumpscares, die es gibt, sind ziemlich effektiv eingesetzt, die Arbeit am Ton und am Schnitt ist auch ziemlich effektiv. Lediglich den Twist am Ende mochte ich nicht so gerne da ich persönlich gerade bei Geschichten um Serienmörder immer gern bodenständigere Erklärungen mag, vielleicht irgendein Gift oder eine Substanz, die eingesetzt wurde, um gewisse Sachen auszulösen. Satanhorror finde ich persönlich leider sehr abgenutzt und nicht super spannend, aber ich kann verstehen, dass der Film damit ein besonderes Genre erfüllt und viele mögen das! Insgesamt ein super guter Psychothriller über die Ermittlung eines schwierigen Falls und gerade Cages Charakter ist sehr effektiv. Auch wenn der nicht viel Zeit auf dem Bildschirm verbringt, löst der Charakter immer extremes Unbehagen aus und damit ist diese Figur super effektiv eingesetzt. 8/10
Suspiria (2018)
Nicht aus diesem Jahr, aber einer meiner absoluten Favoriten und ich hätte nicht gedacht, dass man so einen Klassiker so gut modernisieren könnte, da er ja vor allem durch die schrillen, abgedrehten Bilder und Darstellungen bekannt ist. Doch meiner Meinung nach hat man das echt gut geschafft hier in besser neu zu machen. Auch hier haben wir wieder Bilder und Szenen, die so wunderschön sind, wie sie grauenerregend und ekelhaft sind. Die schauspielerischen Leistungen sind hier exzellent, ich glaube ich habe Dakota Johnson noch Tilda Swinton jemals besser erlebt. Das Gefühl einer schwesternhaften Tanzschule wird hier sehr gut erzeugt und glaubhaft vermittelt. Und ja, die gesamte Geschichte und wie sie verläuft ist absolut gruselig und spannend und schafft es dass man ständig mitfiebert und sich fragt, wie die Figuren mit ihren Situationen wohl klar kommen werde, ob sie es schaffen werden daraus auszubrechen. Großes Kino und insgesamt sehen die Effekte sogar ziemlich "retro" und "oldschool" aus. Es gibt einem auf jeden Fall das Gefühl der praktischen Effekte aus früheren Tagen ohne dabei schäbig oder veraltet auszusehen. Sehr guter Horrorfilm mit so dichter Atmosphäre wie die Effekte furchterregend eklig sind und schafft es konstant ein Gefühl von Unbehagen und Unwohlsein in einem auszulösen, dabei aber auch erfolgreich darin ist eine hohe Spannung mit sich zu bringen. 9/10
Smile 2
Ich persönlich habe den ersten nicht vorher gesehen, weil er mir nicht sehr zugesagt hat, bis auf die ersten 10 Minuten ist das aber auch gar nicht schlimm! Diese knüpfen nämlich direkt an den ersten Film an und vielleicht hat man sogar etwas mehr Spaß, wenn man den ersten Teil nicht kennt, denn hier wird dieselbe Prämisse in ein etwas anderes Setting gesetzt. Dementsprechend hat man ein paar Überraschungen mehr, wenn man den ersten Teil nicht kennt. Man hat definitiv das Gefühl man wollte hier den ersten Teil mit höherem Budget und mehr Erfahrung im Filmbereich nochmal in besser machen und das klappt sehr sehr gut. Naomi Scott liefern hier eine Schauspielleistung ab, die man so sehr selten sieht, für mich definitiv mehrerer Preise würdig, aber Horrorfilme werden bei diesen ja leider selten berücksichtigt. Der Film ist voll mit Jumpscares und obwohl ich Jumpscares selten mag und atmosphärischen Horror effektiver finde, schaffen die es hier ganz gut sich nicht abgenutzt und langweilig anzufühlen, da es welche sind, die man bisher in anderen Filmen so noch nicht gesehen hat. Gegen Ende nimmt der Bodyhorrorteil ziemlich an Fahrt auf, wer hier also eher nichts mit anfangen kann, sollte sich gut überlegen, ob man sich den Film antun will. Generell ist der Schnitt auch extrem gut und auch hier kommt wieder zum Tragen, dass die Jumpscares echt sehr gut in dem Film bearbeitet sind und durch die Plötzlichkeit mit der gewisse Cuts passieren, wird irgendwie hier die Dringlichkeit der Themen, welcher der Film bearbeitet, noch verstärkt, wie sehr das ganze Thema "mentale Gesundheit" und "Traumata" drastisch das eigene Empfinden nachhaltig verändern kann. Insgesamt sehr gut und auch wenn die Prämisse "prominente Person erlebt die gefährliche Seite des Ruhms" sich auf den ersten Blick sehr abgenutzt anfühlt, schafft Smile 2 es eine frische Version eben dieser zu erschaffen. 9/10
Maxxxine
Auch im dritten Teil der X-Reihe wird wieder ein ganz anderes Genre an Film bedient als bei den vorigen Teilen, wie es auch bereits Teil zwei Pearl gemacht hat. Während X eine Homage an die Teenie Slasher ist, hat Pearl mit einem Psychothriller das Bildnis einer zutiefst traumatisierten jungen Frau gezeichnet und ihre Radikalisierung in eine abwärtsgehende Gewaltspirale dargestellt. Maxxxine soll das Ganze nun zu einem Ende führen und so ganz schafft der Film es leider nicht. Hier haben wir einen Thriller, in dem Serienmorde ermittelt werden und so gut funktioniert das leider nicht. Ich finde es sehr schön, dass sie es geschafft haben die unterschiedlichen Gefühle der Schauorte in den Stilen der Filme gut festzuhalten. Sowohl das Color Grading als auch die Kulissen und die Kameraarbeit schaffen ein ganz gutes Gefühl dafür wie die glamourösen 80er in Downtown Hollywood wohl ausgesehen haben. Insgesamt schafft es die Handlung aber nicht wirklich Spannung aufzubauen. Es gibt zu keinem Zeitpunkt wirklich das Gefühl, dass man jetzt sehr gefesselt ist und man sehen will, wie das Ganze ausgeht, was sicher auch daran liegt, dass einige ziemlich unspannende Szenen in diesem schon recht kurzen Film drin behalten wurden. Da gibt es zum Teil Szenen, die nicht wirklich was zur Handlung beisteuern oder etwas bereits Gesagtes oder Gesehenes nochmal wiederholen und das obwohl hier Storyaspekte wiedergeholt werden, die bereits im ersten Teil angeschnitten wurden. Auch schafft es Maxines Charakter hier nicht wirklich zu mehr zu werden als sie im ersten Teil war. Während es dort passt, dass sie in einer grauenhaften Situation eine junge Frau ist, die über sich hinaus wächst und es sich schafft aus eben dieser Situation zu befreien, ist die Figur hier zu Beginn zwar interessant, man möchte wissen, wie es ein Schauspielneuling wohl schaffen wird sich in ihrem ersten großen Projekt in Hollywood und in der gesamten Branche zu beweisen und durchzuschlagen. Leider entwickelt sich das nicht wirklich zu einem interessanten, organischen Schauspiel, sondern wird am Ende leider sehr platt und stumpf abgehandelt. Insgesamt glaube ich, dass Mia Goth mit allem gearbeitet hat, was sie hatte, denn in Pearl konnte man bereits großartiges Schauspiel von ihr sehen. Der Film hat es gerade so geschafft, dass ich ihn nicht vor Langeweile abgeschaltet habe, wahrscheinlich aufgrund seiner kurzen Spielzeit und weil ich ihn nicht alleine gesehen habe. 4/10
Abigail
Schaut euch auf keinen Fall den Trailer an, der enthält nämlich den größten Twist des Films! Ich persönlich schaue schon lange keine Trailer mehr, da ich das Gefühl habe in den 5 Trailern, die heute vor jedem großen Film releast werden, sehe ich immer schon so viele Szenen, wenn ich mich eigentlich viel mehr überraschen lassen will. Ich hab das im Nachhinein dann von Freunden erzählt, dass man hier wirklich echt einen Trailer für die Tonne gebastelt hat. Insgesamt ist das hier nichts super tiefgründiges oder weltbewegendes, aber definitiv gutes Popcorn Kino und auch nicht so harte Kost, selbst wenn man sonst keinen Horror mag. Es hat eher was von einem spannendem Heist Movie mit kurzweiliger Action und ein paar Horrorelementen und der Twist zeigt so auch etwas, was ich persönlich so nicht erwartet und noch nie so gesehen habe, dementsprechend fühlt der Film sich so ziemlich frisch und gut an. Melissa Barrera und Kathryn Newton spielen hier ziemlich coole Charaktere und generell macht die Dynamik der schon sehr unterschiedlichen Figuren sehr Spaß. Auch die namensgebende Abigail ist ziemlich gut dargestellt und ich schätze den Film sehr dafür, dass er weiß was er will und so auch nicht länger geht als er gehen müsste. Insgesamt fällt das Finale deutlich schlechter aus als die gesamte erste Hälfte vom Film, da man anfangs sehr gespannt wissen will, was genau da jetzt los ist, was das große Geheimnis ist. Sobald der Vorhang fällt, ist die Spannung nicht mehr so hoch, aber der Film macht doch noch weiterhin Spaß. 7/10
The Substance
Der wahrscheinlich beste Film, den ich dieses Jahr gesehen habe. Auch hier sei wieder gesagt, dass es sich um ziemlich ekligen Bodyhorror handelt, wenn man also ein Problem mit blutigen, ekligen Darstellungen hat, sollte man hier nicht einschalten. Insgesamt würde ich aber sagen, dass der Bodyhorror sich eher auf dem Level "eklig, unangenehm" bewegt und nicht wirklich "brutal und gewalttätig" ist, falls das was für jemanden ändert. Für mich hat es den Film ehrlich gesagt gruseliger gemacht, da ich brutal und gewalttätig besser weg stecken kann. Insgesamt bin ich von allem sehr beeindruckt. In diesem Film wurden Bilder gefunden, die ich so nicht wirklich zuvor gesehen habe und diese schaffen es wunderschön und ekelerregend zugleich zu sein. Die Liebe zum Detail in jedem Szenenbild und wie detailliert hier der psychische wie auch physische Verfall einer Person gezeigt wird, ist extrem beeindruckend und ich glaube wir haben keine bessere Darstellung von Körperdysmorphie in der Filmwelt und das sage ich als riesiger Die Fliege Fan. Wenn dieses Thema einem also zu Nahe geht, sollte man sich vorher gut überlegen, ob man sich den Film antun will, denn der Film kann einem schon sehr nahe gehen. Man könnte sagen er geht an die Substanz. Die Farben und generell Szenenbilder sind beeindruckend und erhöhen durch ihren Stil nochmal mehr wie extrem die ganze Situation und auch Thematik des Films ist. Insgesamt kann man nicht viel über den Film sagen ohne zu spoilern, ich denke den sollte jeder für sich selbst gesehen haben. Das Schauspiel von Demi Moore und Margaret Qualley ist beeindruckend und verdeutlicht auch nochmal die Dualität einer Personen und wie zwiegespalten Wünsche und Bedürfnisse sein können. Aber vor allem von Demi Moore, welche jetzt nicht gerade dafür bekannt ist Schauspiel auf höchsten Leistungen abzuliefern, bin ich einfach nur beeindruckt. Es gibt eine Szene, in der nichts gruseliges passiert, es wird kein Wort gesprochen und Moore schafft es einfach allein durch Mimik und Gestik absolut unangenehme, unbequeme und grauenerregende Gefühle in einem zu wecken und das ist einfach so unglaublich stark. Generell ist allein schon der dystopische SciFi Aspekt der Prämisse extrem interessant, aber auch abgesehen von diesem Punkt, ist die gesamte Darstellung der Thematik einfach extrem nah an der Realität dran und das ist fast das Gruseligste am gesamten Film. Die finalen Szenen schafft es definitiv ein Bild davon zu zeichnen, wie viel schief läuft und eskaliert und bringt Implikationen mit sich, die einen lange zum Nachdenken bringen. Ein Film mit starker Gesellschaftskritik, welcher zum Nachdenken anregt und lange mit einem bleibt, dabei aber nicht Botschaft über Darstellung und Stil stellt. 10/10
Geändert von poetBLUE (12.11.2024 um 14:13 Uhr)
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