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Thema: Now Watching - Post Apocalypse Edition in 48fps

Hybrid-Darstellung

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  1. #1


    Avatar 2 the Way of Water

    Kurz vor Weihnachten sah ich den Film noch recht spontan in 3D im Kino, es war vielleicht der zweite oder dritte Kinofilm 2022 für mich. Teil 1 sah ich mit 14 im Kino, es war mein erster 3D-Film, ich war noch jung und nicht von Zynismus, Erfahrung und Ermüdung zerfressen und so über alle nennenswerten Maßstäbe hinweg beeindruckt. So wie ich mir den Film über die Jahre auf Bluray geholt und nochmals gesehen hatte, sag ich dann all die Schwächen inklusive der A4-dünnen Geschichte mit offensichtlicher Klima-, und Ureinwohnerthematik. Dennoch blieb es für mich ein unterhaltsamer Film der Bilder. Eine 7/10.

    An Avatar 2, dem James Cameron sich mit so vielen Jahren gewidmet hat, waren meine Erwartungen entsprechend ausgelegt:
    Keine Geschichte erwarten, die über die Komplexität eines Bahnhofsbuchhandlungs-Romans hinausgeht.
    Gewaltige, sprachlos-schlagende, geistreiche und kreative Bilder erwarten, die abermals zementieren, dass Avatar ein unbedingtes Kino-Franchise ist.

    Leider wurde diese Erwartungshaltung in beiden Punkten untertroffen. Avatar 2 hat keine schlechte Story, es hat keine Story. Es gibt keine Handlung, nur eine lose Abfolge von Ereignissen, die allesamt von Anfang bis Ende des Films auszählbar sind, selbst ohne viel Filmerfahrung. Und das hätte mich auch gar nicht weiter gestört, wenn Avatar 2 nicht noch einen großen, schmerzhaften Rückschritt gegenüber der Handlung des ersten Teils vollzogen hätte:
    Der Film ist voller Dummheit, schlechten Entscheidungen und etwas zu viel Zufall. Das betrifft vor allem die diesmal grenzenlos-inkompetenten Menschen, die seit den herben Niederlagen vor Jahren nichts dazugelernt zu haben scheinen. Also wie die echten Menschen. Passt.
    Die Menschen in Teil 1 haben nicht verloren, weil sie inkompetent oder dümmlich vorgingen, sie mussten einlenken, weil sich am Ende das gesamte, verdammte Ökosystem des Planeten auf sie geschmissen hat. Die hatten keine Chance.
    Im zweiten Teil verlieren sie ein ums andere Mal, weil sie sich verhalten wie Luftwaffen-Azubis aus Ohio. Und es macht einen wahnsinnig.


    Auf der anderen Seite gibt es die Audiovisualität. Der Film ist wunderschön. Oppulent, gewaltig, brillant, verträumt, eine Augenweide. Jede Sekunde ist ein angemessener Desktophiuntergrund. Die Animationen, insbesondere der Mimiken aller Navi sind bedeutend besser geworden. Die Ozeanaufnahmen inklusive der Unterwasserwelten sind ein Genuss. Es ist ein Film, den man abermals im Kino sehen muss, am besten in 3D, um seine Freude daraus zu ziehen. Musikalisch bleibt man sehr nah am ersten Film.
    Was ist dann das Problem? Das Avatar 2 in meinen Augen nicht außergewöhnlich genug ist. Dafür, dass man 13 Jahre auf den Film gewartet hat, sind die visuellen Ideen und Umgebungen einfach nicht bahnbrechend, neuartig, kreativ genug. Die Unterwasserwelten sind schön, aber nichts, das wir nicht schon kennen würden. Die idyllischen Riffs könnte man sich den ganzen Tag anschauen, aber auch auf Google Maps. Es ist alles wirklich großartig, aber nichts Besonderes. Und das war irgendwie schade.


    Desweiteren störte es mich massiv, dass der Film den ersten Teil in vielen Aspekten kopiert.
    Es gibt viele Handlungselemente, Konflikte, Dialoge, Twists und geradeheraus Szenen, die mitunter einfach fast 1:1 übernommen wurden, zumindest in der Inszenierung. (Siehe Baumsterben <-> Walsterben) Das ist für einen Film dieser größe schon latent-unverschämt und einsilbig, vor allem, wenn der gesamte Film dann im Gegensatz zum ersten Teil nur dem Aufbau für Teil 3 dient und kein wirkliches Ende anbietet. Ganze Subplots und Konflikte werden zum Schluss einfach vergessen und nicht mehr erwähnt, genau wie manche Charaktere.

    Avatar 2 ist so voll von Logiklücken, Plot Armor, Suspension of Disbelief, blassen Charakteren und abgekupferten Ideen, dass er schwer zu lieben war. Kein schlechter Film. Immer noch ein gelungenes Kino-Erlebnis, das irgendwoß Spaß gemacht hat und vermutlich beim zweiten Sehen Zuhause - Wenn man sich nicht mehr so über das bescheuerte Verhalten der Antagonisten aufregt - nochmal mehr Freude bringt.

    War für mich eine ernüchternde 6/10. PS: Ich hab ein einstündiges Review/Analyse dazu gemacht. Hier.

  2. #2

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Willow
    Obwohl der Film als Klassiker gilt, habe ich ihn in all den Jahren nie gesehen. Da er aber auf Disney+ verfügbar ist, war es nun an der Zeit auch diese Lücke zu füllen. Wirklich viel kann man dazu nicht sagen, außer dass der Film ganz unterhaltsam ist und einen etwas ungewöhnlichen Soundtrack hat. Dennoch schreit alles daran "I'm from the 80s!" und zwar in jeder Szene. Jedoch war das nur die Vorbereitung für etwas anderes, denn danach folgte...

    Willow
    Disney hat vor einiger Zeit eine TV-Serie in Auftrag gegeben (die wohl drei Staffeln umfassen wird), die die Geschichte des Films fortsetzt und sogar noch Darsteller aus dem Film beinhaltet. Obwohl ich meinen Spaß mit den acht Episoden hatte, weiß die Serie nicht was sie sein will. Pures Fantasy wird mit manchmal brutalen Szenen gemischt, denen dann komödiantische Szenen folgen (hier wären besonders Episode 5 und 6 zu erwähnen). Die siebte Episode bot aber einige wunderschöne Bilder und Hintergründe! Und auch wenn alles irgendwie total komisch war, bin ich doch auf die nächste Staffel gespannt.

    Und vorhin folgte nach vielen vielen Jahren mal wieder: Lola rennt! Die Story ist klar und schnell erklärt, denn Lola braucht innerhalb von 20 Minuten 100.000 Mark und fängt an zu rennen! Ich hatte ganz vergessen, wie gut der Soundtrack des Films war. Hat sich definitiv gelohnt den mal wieder anzuschauen.

  3. #3
    Ich gucke gerade den zweiten Teil von "The Glory" auf Netflix.
    Bisher habe ich nur sehr wenige koreanische Filme/Serien geschaut. Anders als im Japanischen habe ich mit den Namen und auch den Gesichtern große Probleme.
    Ich kann die Leute kaum auseinander halten. Jedenfalls finde ich die Frauen in der Serie sehen alle bescheiden aus. Das Gesicht von der bösen Haupt-Tussie Jinyongyeng oder so, finde ich richtig ekelhaft. Nun in Folge 13 oder so, zeigt der von Cha Joo-young gespielte Charakter ihre Titten. Das ist die best Ausehende aus der ganzen Produktion.

    Hat jemand mehr Ahnung von koreanischen Produktionen und am besten auch der Medienkultur und kann sagen in wie weit The Glory eine repräsentative koreanische Produktion ist?

    @Liferipper

    Dein Vorschlag für das Ende ist eine gute Idee. So ein bisschen wie der "Lachende Mann" in Gits SAC, der zu seinem SAC bzw. Symbol wird.
    Ansonsten ist dieser Arthur halt ein Loosertyp mit Kackleben und ner Saufmutter oder so (ähnlich wie in The Glory), der paar Mal aufs Maul bekommt und dann halt durchdreht und seinen angestauten Hass auf die Gesellschaft ablässt. Ist jetzt vom Plot her nichts Weltbewegendes.

    Geändert von noRkia (11.03.2023 um 17:07 Uhr)

  4. #4
    Tetris

    Ein Film in dem es darum geht sich die Handheld-Rechte an Tetris zu sichern klingt zwar langweilig, vor allem mit einer Laufzeit von fast 2 Stunden, aber er hat mich überraschend gut unterhalten. Vor allem weil es sich hier um einen dramatisierten Politik-Thriller handelt in dem ein einzelner Mann sich gegen die böse Sowjetunion auflehnt und dabei alles aufs Spiel setzt was er besitzt. Und am Ende gibt es sogar noch eine Verfolgungsjagd mit Autos, weil diese bösen Kapitalisten, die Millionen von Dollar für Tetris zahlen wollen, auf keinen Fall das Land verlassen dürfen! Viele Details scheinen zwar tatsächlich der Realität zu entsprechen, ein Großteil des Konflikts ist aber frei erfunden. Solange das einen nicht stört, kann ich den Film also durchaus empfehlen. Ich fands nur schade, dass die Story ab und zu als Videospiel dargestellt wird, sie aber nie versucht haben sie tatsächlich als Tetrisspiel darzustellen (mit Ausnahme der Credits, aber das hat ja keinerlei Kreativität erfordert). Dabei hätte sich das zumindest fürs Finale angeboten, mit Autos die Tetrissteine präsentieren an denen die Protagonisten vorbei navigieren müssen, oder so.

    Geändert von ~Jack~ (02.04.2023 um 05:29 Uhr)

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