Black Adam

Nach der zum Teil richtig miesen Kritik und wie ernst doch der Film im Vergleich zu Marvelfilme sei, war das für mich wieder ein Grund mehr den neusten ach so grottigen DC-Film im Kino zu sehen.
Immerhin hat DC meist die Rolle inne die gesamte Kritik für allerlei Superheldenfilme schultern zu müssen, sofern man kein Batman bringt.
Zwei Stunden später habe ich einen Film erhalten, der seine Schwächen hat, wie die ersten 10 Minuten, die sehr schnell die Vorgeschichte behandeln und nein, hier darf man auch nicht einen der besten DC-Filme erwarten.
Was ich aber bekommen habe waren 2 Std. bestes Popcornkino mit einigen sehr geilen Actionszenen und ausreichend Potenzial für weitere Filme/Serien.
Auch einen ernsten Dwayne Johnson habe ich gefühlt ewig nicht mehr im Kino sehen dürfen und steht ihm die Rolle des Black Adam echt gut.
Natürlich kann ich die eher im Hintergrund ablaufende Handlung, den Gegenspieler oder die kurzen Momente eines unterdrückten und ausgebeuteten Volkes kritisieren oder die Justice Society, die direkt und ohne viel blabla ausrückt.
Auf der anderen Seite sind die Zwischentöne über wer oder was ist Gut & Böse und vor allem wie nehmen Menschen anderer Länder etwas wahr, eine nette Abwechslung vom großen strahlenden Helden.
Oder ein Black Adam, der wie eine Naturgewalt über alles hinwegfegt und keine Gefangene nimmt plus dieser eine Kniff das er eigentlich der Vater vom Helden ist und somit die eher mittelmäßigen 10 Minuten total in seiner Belanglosigkeit aushebelt, haben voll bei mir gepunktet.
Das man vieles auch einfach als selbstverständlich hinnimmt ohne ewig drüber zu reden, kann man kritisieren und gleichzeitig gut finden, weil man nicht für alles eine extra Film benötigt.
So existiert die Justice Society halt und gerade alles um Dr. Fate war so befriedigend.
Nicht weil ich Pierce Brosnan in der Rolle so genial finde, sondern weil endlich die Figur an sich vorkommt und man direkt die Möglichkeit für einen neuen frischen Film erschaffen hat mit einen neuen Charakter der erst zu Dr. Fate werden muss.
Oder ein Hawkman, dessen möglicher tot eine größere Rolle im Film einnimmt und mich direkt hellhörig werden lässt, da der Charakter in den Comics schließlich ständig wiedergeboren wird.
Dann noch die Dämonenwelt, wo man durchaus mehr draus machen könnte oder man lässt es so stehen und setzt einen Punkt.
Funktioniert für mich irgendwie beides, denn so erschafft man ein wahnsinnig buntes und facettenreiches Universum.
Kann man kritisieren, aber in Kombination mit vielen Andeutungen auf andere Helden, wirkt diese Welt für mich halt sehr greifbar.

Die Post-Credit-Szene hat man mir leider mit all den News von diesen ekelhaften Filmempfehlungs-Communitys zerstört, die für Clicks ein wirklich alles spoilern und sich für nichts zu Schade sind.
Trotzdem war diese Szene eine Genugtuung und wollte schon nicht mehr daran glauben, da mir besonders ein Man of Steel 2013 super gefallen hat und unbedingt eine Fortsetzung benötigt, die für sich alleine spricht.
Sonst haben die Actionszenen fast alle gezündet bis auf die billigen Skelette und erinnerten mich oft von der Machart her an Zack Snyder-Kram wie 300 oder Justice League.

Habe sogar die Wochen davor eine passende Konkurrenz von Marvel gesehen und zwar Thor: Love and Thunder.
Ich verstehe nicht wie ausgerechnet Thor bereits auf vier Filme kommen kann?
Einer der langweiligsten und garantiert der unbeständigste so wie albernste Held aus'n Hause Marvel darf sich öfters zeigen als ein Captain America oder Iron-Man?
Irgendwas muss da gewaltig schief gelaufen sein und konnte den Film zu keiner Sekunde ernst nehmen.
Thor 4 funktioniert für mich bestenfalls als seichte Komödie und bringt das gesamte Universum null voran.
Das beste am Film war Christian Bale und selbst seine Darstellung von Gorr wird der Vorlage nicht gerecht, wofür ich natürlich Taika Waititi verantwortlich mache.
Diesen Mann hätte man nie, nie, nie ins Marveluniversum reinlassen dürfen.
Schade das nicht irgendjemand die Schlüssel vom Disneykönigreich bis nach Asgard geschleudert hat, damit dieser Knilch sich eine andere Spielwiese sucht.
Dabei mag ich seine Filme abseits von Marvel wirklich gerne, bloß wenn man sich insbesondere Thor 1-4 anschaut wird ein erst bewusst wie schrecklich und zusammengeschustert die Reihe wirkt.
Der beste Teil bleibt für mich nach wie vor The Dark Kingdom den ich mir nach den soliden ersten Teil nicht im Kino angeschaut habe und dann wirklich angetan von war.
Chris Hemsworth, wirkt auf mich mittlerweile auch sehr selbstverliebt in seiner Rolle als Thor.
Nicht nur Thor an sich finde ich wahnsinnig schwach in 3 von 4 Filmen, der Schauspieler wirkt in den Interviews auf mich nur noch unsympathisch, sobald es um Thor geht, als würde er sich wie ein echter Donnergott fühlen oder wie ein Kojima innerhalb von Marvel.
Bin irgendwo nur froh das ich über einige Szenen von Love and Thunder lachen konnte, wie etwa über diese Ziegen oder wenn Gorr vorkommt.
Nur man hat extrem viel Potenzial verschwendet, hat neue Wege eingeschlagen die total halbgar wirken.
Wie zum Beispiel das Ende wo jedes Kind plötzlich Macht erhält, Thor zum Stiefvater wird und man die Ewigkeit, Valhalla und den beknackten Herkules ankündigt.
Das ist alles total überzogen und stellt viele Bedrohungen davor dermaßen in den Schatten vom Machtlevel her, geht gar nicht.

War halt der perfekte Disney+ Film, denn die Kinokarte hätte mir sonst echt wehgetan.