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Ehrengarde
Ich war richtig heiß auf diesen Film.
Gestern war es dann soweit und nach 10 Jahren endlich wieder eine reine Batman-Verfilmung.
Das Erbe ist gerade nach der Nolan-Trilogie gewaltig und 100%ig überzeugt war ich von der Wahl Robert Pattinsons als Batman nicht.
Ja, was habe ich in knapp 3 Stunden bekommen?
Ein sehr anderer Batman, der nicht die Fehler macht sich auf seine Ursprungsgeschichte zu verlassen oder Batman Begins nacheifert.
Man zeigt vielmehr einen gebrochenen Mann, der sich von der Menschheit zurückgezogen hat ohne diese aufzugeben.
Dabei legt Batman eine Kälte an den Tag, die allgegenwärtig ist.
Egal ob mit oder ohne Maske, dieser Mann hat Probleme und kann sich nicht einmal Alfred öffnen und fährt diesen sogar mehrfach verbal an.
Hier wird kein Training in der Vergangenheit oder der tot der Eltern in Rückblenden durchgekaut, sondern man startet direkt im zweiten Jahr von Batman in Gotham.
Manche halten Batman für eine Legende, er selbst macht noch viele Fehler und die Ausrüstung funktioniert auch nicht perfekt.
Immerhin steht sein Symbol auch als Warnung, was man direkt am Anfang wahnsinnig gut in Szene gesetzt hat.
Selbst die Kämpfe die er austrägt sind überraschend brutal, als würde Batman ein Ventil für seine Verzweiflung suchen oder Probleme haben sich selber zu bremsen.
Die Polizei zeigt sich auch nicht begeistert und so ist das Duo Batman & Gorden mehr auf sich allein gestellt.
Dabei wird absolut alles so extrem düster, dreckig und brutal dargestellt, was ein den Atem raubt.
Gerade wenn der Riddler am Anfang im Haus den Bürgermeister umbringt, wie die Spannung dabei steigt bevor er zuschlägt und wie holperig, krank und brutal er den Mord ausführt, bekommt man einen schönen Vorgeschmack auf die kommenden Stunden.
Paul Dano verkörpert den Riddler nämlich als Serienkiller mit Liebe für Rätsel, der zwar einiges von der Comicvorlage hat und auf mich bedrohlicher und vor allem gestörter wirkt, als alles was ich zuvor von ihm gesehen oder gelesen habe.
Denn es ist eine realistische Zeichnung eines Kriminellen, wie man sich den wirklich vorstellen könnte in der heutigen Zeit mit all seinen sozialen Netzwerken.
Wo, egal wie krank etwas ist, sich eine Zielgruppe findet und sich von dieser ermutigen lässt.
Gerade diese Ausraster vom Riddler oder der Dialog zwischen Batman und ihm im Arkham Asylum sind pure Gänsehautmomente.
Das dabei alles von einem Story-Grundgerüst getragen wird, welches 20 Jahre zurück reicht und sich mit Falcone an The Long Halloween, Hush und sogar an Batman: The Telltale Series bedient, sorgt für genügend Ermittlungen quer durch Gotham, was cool ist, da endlich richtig ermittelt wird und an einem Noir Detective Thriller erinnert.
Dabei führt man noch genügend weitere Charaktere wie den Pinguin oder Catwoman ein, die aber nicht zu präsent sind, was den Film gut steht.
Am Ende muss ich sogar Gotham selbst loben, denn in dieser Verfilmung hat man die Stadt in einer Realverfilmung nie besser getroffen mit all seinen dunklen Gassen und Neonlichtern, die im Regen eine ganz spezielle Atmosphäre erzeugen.
Was ich dafür etwas kritisch sehe sind die Szenen wo Batman & Catwoman intimer wurden.
Es passt zwar in den Film und gibt das die Vorlage auch her, nur habe ich das zum einen zu oft gesehen (wie etwa den Mord der Eltern oder den von Onkel Ben in Spider-Man) und hätte das irgendwie cool gefunden, wenn der Pattinson Batman selbst dafür zu kaputt gewesen wäre.
Auch der Soundtrack von Michael Giacchino ist so dermaßen stark, da bekommt man eine Gänsehaut von.
Speziell die Batman Theme ist genau so stark wie die von Hans Zimmer der Nolan-Trilogie.
Kann nur sagen, The Batman hat die hohen Erwartungen voll erfüllt und waren meine Sorgen um Robert Pattinson als Batman völlig unbegründet.
Pattinson liefert für mich sogar den interessantesten Batman ab, seit man ihm zum ersten Mal verfilmt hat.
Dieser sehr gezeichnete Charakter, der stark an Frank Millers Interpretation Batmans erinnert, hat noch so viel Spielraum sich zu entwickeln.
10 Jahre sind außerdem eine lange Zeit für einen Neuanfang und packt Matt Reeves den dunklen Ritter anders an als alle zuvor und auch wenn ich alle möglichen Comicverfilmungen liebe, Batman ist ein extrem hoher Standard für mich und zwar einer ohne viel Humor mit einer ernsten, brutalen Story, die sich stark von den meisten Comicverfilmungen abhebt.
Auf eine Fortsetzung darf man vermutlich hoffen, selbst wenn ich keine brauche, doch würde gerne eine Trilogie sehen, um diese besser vergleichen zu können.
Denn verglichen mit Batman Begins möchte ich mir kein Urteil erlauben.
Schließlich trägt jeder Batmanfilm von Nolan zum Gesamtwerk bei und das fehlt in Matt Reeves Batman noch.
Kaum auszumalen was eine Trilogie für ein Gesamtbild abliefert, wenn man vom gesamten Stil her so weitermacht wie in The Batman.
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