Der neue Sion Sono Film The forest of Love ist auf Netflix zu sehen.
Sono hat es geschafft noch kranker und wirrer Takashi Miike zu sein. Die ersten 25, 30 Minuten musst ich sehr mit mir ringen den Film weiter zu schauen.
Irgendwie träge und die Mädels sind mir nicht knuffig genug. Doch dann betritt der manipulative Hochstapler Joe Murata die Bühne. Einen Charakter den ihr hassen werdet.
Der Schauspieler ist brilliant! Der Film immer wieder von Rückblenden in die Highschool-Mädchen-Zeit der Protagonistinnen unterbrochen. Nach und nach ergibt sich ein wirres
Gesamtbild. Plötzlich erscheint Murata doch nicht als totaler Betrüger, denn er muss schon einiges an Geld haben. Plötzlich fallen immer mehr der Charaktere auf seinen "Charme" rein,
und irgendwie hat dauernd mehrere Frauen gleichzeitig am Start und die wissen es auch noch (ok das ist eine leichte Untertreibung). Wer auf erniedrigende "SM-Einspielungen" im Real Life steht und kein Problem damit hat, dass sich irgendwie doch kein Hauptcharakter herausbildet, der wird hier krass unterhalten. Das Ganze ist unterlegt
mit dauernden Folter und Metzelszenen und zwischen den Menschen bestehen teils gar keine Beziehungen mehr, sondern die quälen sich eigentlich nur.
Parallel wird in dem Film ein Film gedreht und Muratata übernimmt natürlich sofort die Produktion und bringt dann die Schauspieler dazu, sich umzubringen und zu quälen.
Ob das nun Freunde, Schwestern oder die Eltern sind - Egal! Alle sollen sich umbringen. Das klappt auch irgendwie, bis einige Twists kommen, denn es gibt ja noch einen
geheimnisvollen Massenmörder, der immer wieder zuschlägt.
Der Film geht 2,5 Stunden und ist viel zu lang, aber leider zu faszinierend um ihn abzuschalten.
Nicht so gut wie Love Exposure, aber dennoch völlig abgedreht.
Ich habe auch Yakuza Apocalypse gesehen und dieser Film ist definitiv "besser". Also nur um einen Kompass in der Welt der irren Filme aus Japan zu geben.