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Thema: Now Watching - Post Apocalypse Edition in 48fps

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Violet Evergarden
    Nachdem mich Prinz der Drachen (Staffel 1&2) positiv auf Netflix überrascht hat, habe ich am Donnerstag spontan mal Violet Evergarden ausprobiert.
    Den Trailer dazu hatte ich vor einiger Zeit schon gesehen: sehr hübsche Visualisierung, von der Story/vom Genre her wirkte es eher nicht so, als würde ich es sehr gut finden.

    Da ich im Zug eh nichts besseres hatte, hab ich also reingeschaut und kann nur sagen, dass es für mich eine der besten Serien ist. Selten sind mir bei Filmen/Spielen Tränen gekommen, bei dieser Serie musste ich mir aber einige Male über die Augen reiben.
    Der schöne Zeichenstil mit dieser gefühlvollen Erzählung ist einfach nur Weltklasse. Die letzten 4 Folgen werde ich in den nächsten Tagen noch in Ruhe schauen.

  2. #2


    Ich fand den neuen Aladdin voll okay, so als gewaltiger Fan des alten Films, der weiterhin mein Disney-Liebling bleibt. Schönes Spektakel-Kino, und wenn alles so gut funktioniert hätte wie die ersten zehn Minuten und Will Smith als Genie, wäre der der absolute Wahnsinn geworden. Die Darsteller von Aladdin und vor allem Jasmin (!) waren perfekt, die notwendigen Modernisierungen manchmal gut durchdacht, manchmal leicht cringy, der Humor hat auch nicht immer komplett gesessen (viel Fremdschämen), aber oft genug. Der Affe war cringy animiert, aber der Papagei war klasse "übersetzt". Richtig schade ist, dass Jafars Casting so richtig. schön. schrecklich. den Sweet Spot zwischen "cheesy böse" und "langweilig böse" trifft; keine Ahnung, was sie da geritten hat, zumal die Idee mit seiner zusätzlichen Back Story imho eine wahnsinnig coole ist (die neue Szene vor der Cave of Wonders fand ich klasse). Durch die neue Langweile hat er aber eine Menge Schwung und Spaß verloren, weil auch die ausgespielten Konflikte nicht so wahnsinnig spannend waren wie im Original. Trotz allem voll okay, ich hatte meinen Spaß.

    Das war übrigens die erste "harte" Neuverfilmung, die ich gesehen habe, und hat mich jetzt auch nicht unbedingt überzeugt, die nächsten zu sehen. Dafür war es dann doch zu "okay". Ich bin aber gespannt auf die Trailer für Hunchback und Mulan. Ersterer wird alleine schon spannend, weil ... wie?!, zweiteren kann ich mir einfach sehr gut als Live Action vorstellen.

  3. #3
    Broadchurch Staffel 1-3

    Zwar behandelt die Serie in jeder Staffel einen Fall, dennoch steht im Vordergrund wie eine Familie/Gemeinde mit Verluste umgeht und in wie weit Straftaten das weitere Leben beeinflussen.
    Hat mir über alle drei Staffeln außerordentlich gut gefallen und lässt ein öfters als einen lieb ist erstmal schlucken bei dem, was die da darstellen.
    Das Zusammenspiel zwischen David Tennant & Olivia Colman könnte nicht besser funktionieren (Ellie hat in jeder Staffel genau einen Ausraster, wo jeder in Deckung geht ) und auch sonst ist der gesamte Cast stark ausgefallen.

    Die Sch’tis in Paris – Eine Familie auf Abwegen

    Willkommen bei den Sch’tis habe ich als gute Komödie in Erinnerung, weswegen ich diesen Film hier relativ blind ausgeliehen habe.
    Tja, was für ein Fehler. Die Sch’tis in Paris ist ein richtig mieser Blödelfilm.
    Die Handlung ist grausam schlecht umgesetzt worden und könnte man meinen, die Familie kommt nicht ausm Norden, sondern aus der Klapse.
    Selbst zum Ende hin, als man denkt, jetzt wird es langsam besser, ruiniert das zügige Ende diesen kleinen und positiven Abschnitt.
    In Zukunft können die Sch’tis im Norden bleiben.

    Die Unglaublichen 2

    Kenne Teil 1 nicht und bin sehr unvoreingenommen an Die Unglaublichen 2 ran gegangen.
    Hat außerordentlich gut unterhalten mit diesen Spagat zwischen Superheldenalltag und Familienleben.

    Godzilla 2: King of Monsters

    Godzilla war okay, aber King of Monsters ist schon verdammt cool gemacht.
    Manchmal wirkten einige Dialoge erzwungen, als wollen man den Film irgendeine Tiefe vermitteln, da dieser sonst rund um Godzilla zu actionlastig ausfällt.
    Denn wenn King Ghidorah ausbricht und die Soldaten doof in den Abgrund blicken und sich fragen was da gerade passiert, obwohl die alle wissen was gleich kommt oder Madison im zerstörten Boston sich nach Hause flüchtet und man auf Teufel komm raus eine gefühlvolle Familienszene vorbereitet, ist das für mich unnötiges Beiwerk.
    Gefallen haben mir dafür die Hintergründe rund um Godzilla & Co., lassen die doch ausreichen Spiel nach oben für Fortsetzungen.
    Die Action kann sich sehen lassen und in solch einer Größenordnung konnte mich zuletzt Pacific Rim ähnlich begeistern.

    Gotham Staffel 4

    Habe ca. 2 Jahre gewartet und dann e-n-d-l-i-c-h Staffel 4 gesehen.
    Hat mir besser gefallen als Staffel 3, die Entwicklung von Bruce Wayne und dem Joker (Cameron Monaghan ist wie geschaffen für diese Rolle) nimmt die richtigen Ausmaße an und das Stafffelfinale erst, mein lieber Scholli.
    Ein Wiedersehen mit Scarecrow gab es endlich auch und hoffentlich zeigt Netflix die fünfte Staffel relativ zeitnah.

    It's Bruno! Staffel 1

    Und ich dachte nach After Life könne mich nichts mehr auf Netflix überraschen.
    It's Bruno! ist von der Episodenlänge ähnlich kurz ausgefallen und fange an dieses Format zu mögen.
    Kurze 8 Episoden lange Staffeln, dessen Folgen 12-20 Minuten dauern.
    Reicht bei solchen Komödien völlig aus und so hat Netflix erneut eine völlig schräge Serie veröffentlicht, wo man sich bloß fragt, was die Verantwortlichen geraucht haben?
    Dabei ist die Handlung schnell erzählt: Malcolm Bartello lebt mit seinen über alles geliebten Hund Bruno in Bushwick, Brooklyn, wo er die unterschiedlichsten Abenteuer erlebt.
    Dabei schlägt er sich regelmäßig mit den skurrilen Einwohner im Viertel rum, die z.B. seinen Hund nicht den nötigen Respekt erweisen.
    Und von diesen Begegnungen lebt die Serie, wo sich ein Lacher an den nächsten reiht.

    John Wick: Kapitel 3

    Von Kapitel 3 habe ich am wenigsten erwartet (von wegen jetzt lässt die Reihe bestimmt nach), doch meine Fresse, was für ein geiles Actionkino wurde hier denn abgeliefert?
    Alleine die Szene mit den beiden Malinois dürfte einmalig in einem Film gewesen sein.
    Was hier für ein Aufwand betrieben wurde, rechne ich Chad Stahelski enorm hoch an.
    Einfach nur eine außerordentlich coole Szene in einen ohnehin schon starken Actionstreifen.
    Keanu Reeves mag ich als Schauspieler zusätzlich noch sehr gerne und dann kommt der Typ noch in Cyberpunk 2077 vor.
    Besser konnte all das nicht zusammenpassen.

    The Night Comes for Us

    Hirn ausschalten und Play drücken.

    When They See Us

    Harter Tobak, was damals passiert ist.
    Sehr interessante Umsetzung vom Central Park Five-Fall.

    X-Men: Dark Phoenix

    Habe X-Men erwartet und X-Men bekommen.
    Für mich war die Reihe immer so etwas wie die gute Verfilmung einer Comicreihe, die nie an die Marvel/DC-Filme anknüpfen konnte und seine Höhen und Tiefen hat.
    Dark Phoenix zähle ich aber zu den leicht besseren X-Men Filmen, dessen Höhepunkt Days of Future Past und The Last Stand das Schlusslicht darstellten.
    Dark Phoenix wiederum hat seine Schwächen in den Dialogen und speziell beim Gegenspieler.
    Die gesamte Szene im Zug hat dafür viel gerettet und ja, gute Kinounterhaltung, dessen Kritik ich leicht überzogen finde.
    Jetzt, wo die X-Men wieder bei Marvel sind, bin ich auf die nächsten Jahre gespannt.

  4. #4
    Broadchurch kann ich ebenfalls sehr empfehlen. Ich hatte die Serie schon länger auf der Watchlist gehabt, wobei meine Frau sich immer dagegen gesträubt hat, weil sie vermutete, dass sich diese Serie voll auf die Relegion fokussieren würde.

    Als wir es letztes Jahr dann einfach mal probiert haben, waren wir wirklich froh.

    Violet Evergaden hatte ich auch noch zuende geschaut (inklusive der Bonusfolge) und muss bei meinem ersten Eindruck bleiben: für mich ist es mit Abstand die beste (animierte) Serie seit vielen Jahren.

  5. #5


    Ja. Danke dafür, Noé. Ich wusste schon vor dem Sehen viel über den Film, da ich neuerdings aber viele Gaspar-Filme durchgehe musste der auch sein. Wie sie es sein sollten, waren die ersten 20 Minuten anstrengend, erschöpfend und zäh. Nach Climax und Enter the Void ist mir Noés Liebe für wacklige, herumwirbelnde, verdrehte Kameras nicht fremd, aber ich hatte das Gefühl, dass das hier am wenigsten gut funktioniert hat. Ich konnte es nicht so recht wertschätzen, auch wenn ich sofort wusste, was Noé damit bewirken möchte. Dann die Szene. Wie für die meisten wohl war das wirklich Schlimme, genau zu wissen, was und wie es passiert. Ich wusste vor dem Film, dass es eine solche szene gibt. War dennoch nicht bereit dafür. Habe mich dennoch gezwungen, sie ohne Unterbrechung anzusehen. Was still not prepared. Dabei habe ich mich beobachtet:
    Die ersten zehn Minuten waren furchtbar, schier unerträglich, ich hab meine Augen zusammengekniffen und die Fäuste geballt und mir war übel. Dann hat das irgendwann aufgehört und ich lag nur nochl leblos da, hab auf meinen Bildschirm gestarrt und gewartet, dass es aufhört, ganz ähnlich der scheinbar endlosen Finalszene von Climax, nur noch deutlich schlimmer. Mir fehlte irgendwann wohl die Kraft oder der Wille, noch angewidert zu sein.
    Und wie es wohl ebenfalls gedacht ist, war die verbleibende Stunde nach der Szene außerordentlich anstrengend, zäh und schwerfällig anzusehen, ich hatte keinerlei Motivation mehr den Film noch zu beenden. Das Ende ist dann in Ordnung. Epilepsie-Lichter, klassischer Noé. Das war diesmal aber noch spürbar schwieriger und anstrengender anzusehen als die Epilepsie in Enter the Void und Climax.

    Mein Hauptproblem mit Irreversibel ist, dass ich den Film nicht wirklich wertschätzen kann. Climax weiß ich mittlerweile wirklich, wirklich zu schätzen, Enter the Void bis zu einem gewissen Punkt auch, weil diese Filme Dinge haben die sie sehenswert machen. Und während Irreversible verstörend, ehrlich, realistisch und schreckenerregend sein soll, empfinde ich den film nur als widerwärtig. Ich sehe da keine Message oder einen künstlerischen oder stilistischen Wert den ich mitnehmen könnte, da ist nichts Ikonisches das ich jetzt auch endlich gesehen habe, da ist keine interessante Idee oder eine Ergänzung zum R-Thema, abgesehen von der zugegeben raffinierten umgekehrten Reihenfolge die den Film deutlich besser macht als er es chronologisch gewesen wäre. Und ganz bestimmt ist da nicht dieses Gefühl einer grauenvollen aber unbedingt sehenswerten Filmerfahrung, wie ich sie etwa Filmen wie Eden Lake, The Divide oder auch mit Einschränbkungen Climax attestieren würde.

    Ich würde Irreversible niemals irgend jemandem weiterempfehlen, weil alles, was scheinbar darin enthalten ist, eine viel, viel zu lange R-Szene ist, die zwar realistisch sein mag - Aber warum ansehen? Ich will mir keine realistische V für zwanzig Minuten ansehen, und warum sollte ich auch? Es hat sich als Film-Enthusiast nicht angefühlt, als hätte ich 90 Minuten Lebenszeit verschwendet, jetzt kenne ich auch diesen Gaspar-Film, aber ich will ihn im Gegensatz zu Climax, den ich schon vier Mal gesehen habe, sicherlich nicht noch mal schauen. Nicht, weil er so schwer zu ertragen ist, sondern weil ich keinen Wert in ihm sehe.


    Als nächstes dann vielleicht Love, wobei meine Erwartungen dabei auch unglaublich niedrig sind...

  6. #6
    Big Fish & Begonia - Zwei Welten, ein Schicksal



    Sehr viel verschwendetes Potential wurde mit Big Fish & Begonia liegen gelassen. Es ist zwar ein chinesischer Animefilm, der stark an die Ghibli Filme erinnert (vielleicht sogar will), aber nie dessen Qualität erreicht. Grundsätzlich ist die Geschichte interessant und würde viel guten Stoff hergeben, ist es ja auch der Stoff, aus den Ghibli Filme sind. Leider krankt der Film an sehr vielen unnötigen Stellen. z.B. lässt die musikalische Untermalung zu wünschen übrig; nur ganz selten ist sie gut. Die Animationsqualität ist ebenfalls purer Durchschnitt, manchmal sogar schlecht, sehr selten mal gut. Mein Verdacht liegt nahe, dass da Budget nicht besonders hoch war. Wäre mir auch egal gewesen, wenn wenigsten die Inszenierung und die Charaktere ordentlich wären. Der Film gibt auf dem Papier eine gute Story ab, aber am Ende war davon nicht viel mehr als heiße Luft. Viel passieren tut nichts, die Regie hat leider keine gute Arbeit geleistet. Auffallend war auch, dass die Charaktere oft aus unerklärlichen Gründen handelten, die für mich als Zuschauer nicht klar waren. Das i-Tüpfelchen bildet schlussendlich die extrem unsympathische Protagonistin. Insgesamt sehr schade für den Film, da hier und da ein kleiner Lichtblitz durchblickte und man das Potential dahinter erkannte. Aber am Ende bleibt leider nur ein durchschnittlicher Animefilm zurück, den man schnell wieder vergessen hat. Viele Kritiken und Bewertungen im Netz sind jedoch sehr begeistert von dem Film, eine Warnung spare ich mir daher. Am besten selbst ein Bild machen.

    Geändert von Rusk (23.06.2019 um 21:37 Uhr)

  7. #7
    Die grauenvollen EVA Untertitel bei Netflix brauche ich wohl nicht thematisieren. Nachdem ich mich gestern Nacht fast davon erholt hatte, habe ich mal Dunkirk eingeworfen, da ja von Nolan.
    Was ne Kacke. Da kamen kaum Nazis drin vor und ich hab mich echt durch diese gefühlten drei Stunden gequält. Wieso hat der auch noch gute Bewertungen 0_o
    Ich kann euch jedenfalls nur warnen. Wenn ihr gute Kriegsfilme sehen wollt, dann bleibt bei Platoon oder Full Metal Jacket.

    Geändert von noRkia (24.06.2019 um 22:05 Uhr)

  8. #8
    Zitat Zitat
    Die grauenvollen EVA Untertitel bei Netflix brauche ich wohl nicht thematisieren.
    Doch, erzähl mal, hab kein Netflix.

  9. #9
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Doch, erzähl mal, hab kein Netflix.


    Bezieht sich auf 3.0, aber lässt sich auch auf die neue Übersetzung (Dub und Sub) anwenden. Im Endprodukt hat man dann so Sachen wie "children" statt "child" ("He is the First Children" oder so) und noch viel mehr.

  10. #10
    Zitat Zitat
    Im Endprodukt hat man dann so Sachen wie "children" statt "child" ("He is the First Children" oder so) und noch viel mehr.
    Das ist doch eigentlich ein Pluspunkt, immerhin Originalgetreu... Naja, ich hab mich schon über die Platinumedition genug aufgeregt, da kann ich die Entrüstung diesmal getrost ignorieren...

  11. #11
    Ich sags mal so: Die Untertitel sind so schlecht, dass ich mir lieber die deutsche Synchro anschaue.

    Das soll bei mir was heißen.

  12. #12

    Made in Abyss
    Tolle Serie, die diesen Monat auf Netflix bereitgestellt wurde. Obwohl die Protagonisten sehr kindlich aussehen, sind Erzählung und Darstellung keineswegs nur an Kinder gerichtet. Mir hat die Serie super gefallen und ich hoffe, dass dort weiteres Material lizensiert wird - jetzt wo ich mit der deutschen Synchro gestartet bin

    Beim Schauen der ersten Folge habe ich eig. erwartet, dass es dazu bereits ein Videospiel gibt. Hoffe das folgt auch noch irgendwann - würde sich sehr anbieten.

    Geändert von Linkey (26.06.2019 um 20:23 Uhr)

  13. #13
    The Promised Neverland

    Endlich gesehen.
    Starker Anfang, mit einen für meinen Geschmack zu langgezogenen Mittelteil.
    Die letzten beiden Episoden waren dafür nahezu perfekt, selbst wenn ich an der Stelle von Emma mit der Krücke schon längst Mutter mehrere male eins rübergezogen hätte.
    Wenn das nicht reicht, Ray hat ja genügend Benzin gesammelt.
    Ne, mal im Ernst, wenn man weiß was kommt, wirken mir deren Beweggründe arg unglaubwürdig.

    Für den Spannungsbogen war das wiederum förderlich und hat The Promised Neverland schon Spaß gemacht.
    Nicht so perfekt wie erhofft, doch freue mich auf Staffel 2.

    Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu

    Habe vielmehr Trash erwartet.
    War am Ende relativ ernst und finde den Film solide.
    Nichts was man im Kino sehen muss.

    The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro

    Musste nach Far From Home einen Vergleich starten.
    Dabei habe ich Rise of Electro jetzt insgesamt schon 3x gesehen.
    Gefällt mir nach wie vor besser, was den neuen Teil nicht abwerten soll.
    Nur all die Schauspieler sind eine ganze Ecke besser, die Handlung ernster und die Action einfach cooler.
    Und My Enemy von Hans Zimmer fesselt mich immer wieder.
    Da schmeckt man förmlich die Bedrohung.

    Dark Staffel 1 & 2

    Die erste deutsche Serie, die ich richtig gut finde.
    Hätte keine 1,5 Jahre nach den ersten beiden Folgen verstreichen lassen dürfen, da Dark spannend und bedrückend wie nur wenige Serien ist.
    Abgesehen von Moritz Jahn & Paul Lux sogar durch die Bank gute Schauspieler.
    Warum man leider die beiden genannten und völlig talentfreien Schauspieler im engeren Cast aufnehmen musste wird mir dafür auf ewig ein Rätsel bleiben.
    Nichtsdestotrotz liebe ich all die Zusammenhänge, wer mit wem verwandt ist, wie die Katastrophe sich auswirkt, was noch kommt usw.

    Das krumme Haus

    Hier haben wir einen wieder etwas schwächeren Film.
    Das Ende war genau mein Geschmack und alles davor irgendwie zu seicht.
    Knapp zwei Stunden plätschert die Handlung so vor sich hin und wartete ich bloß auf die Auflösung.

    Usagi Drop

    War glaube ich mein erster Josei.
    Dieser Begriff war mir bis gestern gänzlich unbekannt, da ich zufällig auf Usagi Drop aufmerksam geworden bin.
    Zwar wird hier viel auf heile Familienwelt gemacht und eine Familiengründung als Glücksrezept verkauft, dennoch war das für mich eine sehr positive Überraschung, die permanent gute Laune ausstrahlt, viele Lacher bereithält, sympathische Charaktere lebt und definitiv einer der stärksten Animes im diesen Jahr wird.
    Halt einfach mal eine stinknormale Geschichte, die sich nicht zu wichtig nimmt, mit nervigen Charakteren nervt, zu extrem auf die Tränendrüse drückt und, und, und.
    Lasse deswegen mal einen da.

  14. #14



    Für einen deutschen Film... ja ja, und so weiter, und so fort. Haken wir dieses Prädikat doch gleich ab, indem ich sage, dass der Film für mich nicht viel 'Deutsches' im negativ konnotierten Kontext hat, die Kamera-Arbeit sieht sehr gut aus, alles ist professionell ausgeleuchtet, die Dialoge klingen nicht permanent seltsam, die Musik ist stimmungsvoll. Aus dem Nichts muss und darf sich also ohne Vorbelastung mit allen Filmen der Welt messen.

    Ich will es kurz machen und schnell zum Wichtigen kommen - Der Film ist für mich überraschend souverän, emotional involvierend und bezieht ganz klar Stellung in einer Position, die ich vollkommen teile, so wie hoffentlich die Meisten die ihn gesehen haben. Er ist unterteilt in drei Akte. Der Erste führt die Familie ein, das Attentat auf Vater und Sohn folgt, und wir bekommen eine glaubhafte und deprimierende Trauerbewältigung von Schauspielerin Diane Kruger gezeigt. Der Zweite ist die Gerichtsverhandlung, die einigen zu überdramatisiert war, die ich aber im vollkommen richtigen Maß angespitzt und emotionalisiert fand, und die für mich insgesamt noch leicht vor Akt I den stärksten Abschnitt des Filmes darstellt. Dann kommt Akt 3, der grob mit dem Wort Rachegedanken unterstrichen werden kann. Also, wie gesagt, Teil 1 ist stark, Teil 2 ist deswegen so stark und gewissermaßen spannend, weil man selbst so involviert und versessen darauf ist, dass die beiden Nazi-Attentäter ihre Strafe bekommen, zusammen mit Diane Krugers Anwalt die hanebüchenen und widerwärtigen Argumentationen der Verteidigung anhören und gedanklich auseinandernehmen und Befriedigung verspüren, wenn sich die Beweisschlinge um die Hälse der stereotypen und reuelosen Täter zuzieht, die im Film (zurecht!) als gewissenlose Nazimonster dargestellt werden.



    Bis hierhin war das Ganze ein solides Drama mit universellen Faktoren, die beinahe jeden ansprechen. Leider, leider, leider bricht der Film für mich mit dem Ende des zweiten Aktes und anschließend mit dem dritten Akt fast vollkommen auseinander und verbaut sich sehr viel.
    Gerade beim gleich folgenden Kritikpunkt hat man meiner Meinung nach wieder stark gemerkt, dass das hier eben ein Film, und nicht die Realität ist, der ein Drehbuch hat, der den Zuschauer mit Wendungen überraschen und schocken will, selbst wenn diese Wendungen meilenweit vorhersehbar und schändlich bei den Haaren herbeigezogen sind. Achtung, Spoiler. Trotz der im Film präsentierten, erdrückenden und lückenlosen Beweislage der Anklage gegen Hitlerfan 1 & 2 werden diese vom Gericht freigesprochen wegen ein paar zweifelhaften Argumenten der fiktiven Verteidigung. Ich weiß, so was kann in der Realität passieren und ist es sicher häufig auch, aber in diesem ganz speziellen Fall kam das völlig - Achtung, Wortwitz - aus dem Nichts, ein dramaturgischer Pokniff, DAMIT es den dritten Akt geben kann. Lächerliches und leider auch wirklich vermeidbares Writing.


    Dann haben wir den dritten Akt, der ähnlich dem ersten seeehr langsam verläuft, dabei aber verfehlt, die selbe emotionale Stärke aufzubauen. Der Film geht am Ende zwanzig Minuten zu lang, und das eigentlich nur, weil Diane Kruger - Achtung Spoiler - die freigesprochenen Nazis zwar erst mit der selben Nagelbombe wegsprengen will, die ihre Familie ermordet hat, sich es dann aber doch anders überlegt weil ein Vogel auf dem Wohnwagen der Täter sitzt, und sie für ein paar Stunden eine 'Was soll's, Schwamm drüber'-Attitüde fährt. Dann will sie aber plötzlich DOCH Rache, und tut das, was sie eigentlich schon vor zwanzig Minuten erledigt haben wollte. Okay...?


    Der letzte Akt ist sehr zäh, lange, ereignislose Einstellungen, wenig Musik, viel Ruhe und Diane Krugers nachdenkliches Gesicht. Sie ist definitiv die große Stärke des Films, ihr Schauspiel ist herausragend und bildet eine trauernde, zerrissene Ehefrau und Mutter fast schon zu gut ab. Aber auch sie kann eben nur mit dem arbeiten, was das Drehbuch ihr vorgibt. Das kontroverse Ende, indem sie sich und die Nazis schließlich in die Luft jagt, spaltet die Gemüter. Ist Selbstjustiz gerechtfertigt? Nein. Sollte man sie in einem Film als erstrebenswert darstellen? Nein. Das wurde hier aber meines Erachtens nach auch nicht gemacht. Als Zuschauer denke ich mir, dass die letzten 20 Minuten unnötig waren, weil Diane Kruger danach zum selben Schluss kam, und ich es so bevorzugt hätte, wenn sie sie gleich beim ersten Mal in die Luft gejagt hätte. Ich befürworte das nicht, ABER, in diesem fiktiven Fall, der ein unwirklich hirnrissiges Gericht brauchte um stattzufinden, der zwei absolut gewissenlose Nazis porträtiert, die Diane Kruger die Familie weggesprengt haben einfach deswegen, weil ihr Mann ein Türke war, kann ich zumindest vollkommen nachvollziehen, warum sie so gehandelt hat. Und es ist eine zufriedenstellendere Konklusion dieses Filmes für mich, als wenn sie mit einem Schulterzucken und einem Lächeln in den Sonnenuntergang gefahren wäre, weil Gegengewalt ja keine Lösung ist. Nein, ist sie nicht, aber nichts tun und die Mörder der eigenen Familie am Strand Urlaub machen lassen auch nicht.


    Nochmal gesondert positiv hervorheben möchte ich die Kamera-Arbeit in manchen Szenen wie etwa dem Schluss, die einige wirklich interessante und visuell ansprechende Perspektiven einfängt. Das umgedrehte Meer vor den Credits, die verschwommene Linse, als Diane Kruger aus dem Hintergrund langsam auf den Wohnwagen der Nazis zu läuft, so was. Diese Ideen haben das extrem sterile Bild etwas aufgelockert.


    Alles in allem ist Aus dem Nichts flacher, zäher, unglaubwürdiger als es erst den Anschein gemacht hat und hätte sein können, sicherlich kein Film den man gesehen haben muss, aber mit seinen 106 Minuten Lauflänge war er für mich auch kein Kampf, er ist durchaus unterhaltsam in der ersten Hälfte und behandelt ein wichtiges Thema mit der richtigen, nazi-feindlichen Gesinnung dahinter.

    Typischer Fall für Sonntagabend auf dem Sofa.


    5/10 Bomben für Aus dem Nichts


  15. #15

    Der Lego-Film war 2014 eine der größten und positivsten Überraschungen der letzten Jahre für mich, hat mich mit seinem Ideenreichtum, seiner komödiantischen Raffinesse, seiner popkulturellen Quer-Referenzierung und nicht zuletzt seiner emotionalen Wucht förmlich weggeblasen. Der Batman Lego-Film lieferte dazu zwar keinen gänzlich gleichwertigen Nachfolger, bot aber abermals einen sehr, sehr guten, urkomischen und auch emotionalen Ausflug ins Legouniversum, mit dem man rundum zufrieden sein konnte. Die Erwartungen an LegoMovie2 waren entsprechend hoch.

    Diesen Erwartungen konnte er leider nicht, weder in der öffentlichen noch meiner Wahrnehmung, gerecht werden. Teil 2 ist ein in eigentlich jeder Hinsicht schwächerer Film als Teil 1 und Batman, und das ist nur bedingt schlimm weil diese zwei Filme eben großartig waren, aber ich hatte schon das Gefühl, dass hier viel Potential verschenkt wurde.

    Das fängt bei der Konzeption an. Lego Movie 1 ebenso wie Batman waren buchstäbliche All ages-Filme. Kinder konnten sie sich anschauen, sich sekündlich mit buntem Glitzer, Effekten und lustigen Gags bebomben lassen und einfach das Erlebnis genießen. Aber auch Erwachsene jeden Alters kamen voll auf ihre Kosten mit den ungezählten Referenzen und Anspielungen, und emotionalen Zwischentönen, die Kindern meistens entgehen. Lego Movie 2 tut das überraschenderweise nicht, sondern ist gefühlt deutlich mehr auf eine sehr junge Zielgruppe ausgelegt, senkt sein Niveau und seine Ansprüche enorm und wird deswegen stellenweise sogar infantil. Die gegen Anfang des Filmes präsentierte Mad Max-Wüste vermittelt genau das Gegenteil, dass man hier als älterer Zuschauer wieder sehr wohl beachtet wurde, und viele Referenzen tragen dem auch Rechnung - Bruce Willis in Lüftungsschächten, "Jetzt verstehe ich Radohead" in einer verzweifelten Situation, und... nein, mehr fällt mir gerade beim besten Willen auch nicht ein, was schon kein gutes Zeichen ist. Aber die Verjüngung merkt man dann doch schnell an dem Humor, dem Tempo, den Charakteren und der Geschichte. Die Gags und der Witz, die bisher so wichtig waren, wollen in den meisten Fällen einfach nicht so richtig zünden, ich musste nur sehr selten lachen, viele Jokes sind platt und vorhersehbar. Die Dialoge haben nur allzu oft einen faden Beigeschmack von Toggo am Nachmittag, und erreichen nicht die Durchdachtheit des Erstlings.

    Ebenso will der Plot nicht mehr recht gefallen. Während im ersten Teil noch unklar war, wohin die Reise geht, bekommen wir diesmal einen wenig spannenden 'Save the friends'-Trip serviert, der langweilige und uninspirierte Kulissen bietet, aus dem Lego Duplo-Thema nicht viel macht und die Kreativität von Teil 1 vermissen lässt. Die Twists sind meilenweit voraussehbar und auch eher anstrengend als gelungen, die Charaktere machen nicht mehr so viel Spaß wie bisher. Und was der Film tut, um seinen älteren Zuschauer mit Referenzen und Anspielungen und Querverweisen von oben bis unten und vorne bis hinten zu überfluten, macht Lego Movie 2 insgesamt leider deutlich weniger zugänglich als Teil 1 - Ich habe ihn mit meiner Mutter gesehen, welche Mitte 40 ist, und sie hat bei 90 % der Anspielungen nur Bahnhof verstanden und entsprechend noch weniger gegrinst oder Spaß gehabt als ich, was beim ersten Teil GANZ anders war.
    Bist du kein Kind oder nicht in einer popkulturellen Nerdblase, verpuffen 50 % des Humors wirkungslos an dir.

    Optisch sieht Teil 2... in Ordnung aus. Natürlich ist man hier meistens mit bunter Bildgewalt bedient, aber irgendwie hat mich das alles nicht mehr so abgeholt, wurde doch eher schulterzuckend hingenommen, denn im ersten Teil war das noch neu, aufregend, überraschend, jetzt gehört es schlichtweg dazu. Zur Musik muss ich ganz klar sagen, dass ich den Film auf deutsch gesehen habe, und dass ich mir zu 90 % sicher bin, dass die englische Vertonung hier wieder das deutlich bessere Ergebnis liefert. Das kann ich dann auf Bluray überprüfen, denn dafür war der Film dann doch gut genug. Dennoch, trotz deutschem Ton, glaube ich sagen zu können, dass die Lieder diesmal einigermaßen obskur und gestelzt wirkten, so richtig wollte der Funke da nicht überspringen und der ikonisch-gewollte Ohrwurm-Song der Mitte kann nicht gegen ein Everything is Awesome bestehen.

    Positiv hervorzuheben sind z.b die Credits, die vor Ideenvielfalt sprühen welche im Film fehlte, und aufzeigen, wie man diesen letzten Abschnitt der Seherfahrung auch noch interessant gestalten kann. Eine Post-Scene gab es leider nicht. Einige der coolen und witzigen Referenzen hab ich schon erwähnt, mein Favorit war wirklich Radiohead.

    Gaaanz relevant war die Frage der Meta-Ebene. Lego Movie glänzte damals am Ende mit einem wie ich finde absoluten Hammertwist in der Erzählebene, der aus einem guten, witzigen, kreativen Spaßfilm einen großartigen, emotionalen Spaßfilm machte. Noch heute erinnere ich mich an die
    'You don't have to be the bad guy"-Szene, und bekomme alleine beim Schreiben dieses Satzes wieder Gänsehaut. Tolles Acting, tolle Musik, hervorragende Inszenierung. Kann Teil 2 dem folgen? Absolut nicht. Zum einen wird hier schon von Anfang an die reale Ebene immer wieder eingeblendet, der Bruder und seine kleine Schwester haben nicht annähernd eine so interessante Dynamik wie der Vater und sein Sohn im ersten Teil, und das zentrale Problem ist albern und wird albern und vorhersehbar gelöst, nichts, das an die Komplexität des Erstlings herankäme. Sehr enttäuschend.

    Seelenlos. Anspruchslos. Überambitioniert. Unzugänglich. Das sind die Prädikate, die ich für The Lego Movie 2 wähle. Das alles ist letztendlich Kritik auf hohem Niveau - Der Film ist immer noch solide und unterhaltsam, man verschwendet nicht seine Zeit wenn man ihn sich anguckt und hat wenigstens ein paar mal geschmunzelt oder gekichert. Aber er scheitert darin, seinen Vorgängern das Zepter abzunehmen oder auch nur mit aufs Podest zu steigern, und das kann man finden wie man will, aber ich bewerte es als verpasste Chance.

    6/10 Steine für The Lego Movie 2




    Ich möchte gar nicht zu lang oder zu ausgebreitet über Atomic Blonde reden. Der Film ist 'nur' ein ganz guter Actionfilm für mich gewesen, für den ich weder ins positive noch ins negative Spektrum starke Emotionen hege, aber ich empfand ihn dann doch als interessant genug, um etwas darüber zu schreiben.

    Atomic Blonde ist der weibliche John Wick in gut, jeder der hochwertigen und in diesem Fall auch noch über weite Strecken mal mehr mal weniger unterschwellig erotischen Actionfilmen etwas abgewinnen kann, und auch gleich mal noch einen Ausflug nach Berlin um '89 herum machen möchte, hat absolut gar keinen Grund, Atomic Blonde nicht zu sehen. Nach dem ersten kurzen Trailer habe ich genau das bekommen was ich erwartet habe, und sogar noch ein wenig mehr.

    Die große, politische und von Intrigen durchzogene Handlung hat mich dabei deutlich weniger interessiert als Charlize Therons Charakter Lorraine an sich, der ein Charisma und eine Ausstrahlung besitzt die ihresgleichen sucht. Wie sie handelt, fühlt und denkt, wie sie kämpft und überlebt sind die Werte, die Atomic Blonde mir mitgegeben hat. Und ja, ich rede gar nicht lange drumherum - Die Protagonistin ist zweifellos auch verdammt, verdammt attraktiv und in ausnahmslos jeder Szene faszinierend anzusehen. Das ist für mich zumindest deswegen etwas überraschend, weil Charlize Theron zwar eine sehr hübsche Frau ist, für mich persönlich aber nicht so anziehend wirkt und ich sie zuletzt in Tully gesehen habe, wo sie eine hochschwangere Mutter gespielt hat. Aber die Rolle die sie hier mit ihrem introvertierten, hochintelligenten und berechnenden Wesen verkörpert, verleiht ihr diese unheimliche Anziehungskraft und diese starke Ausstrahlung. Das ist etwas, das Atomic Blonde grundlegend richtig macht - Die Protagonistin ist eine exemplarische Powerfrau, ohne eine Powerfrau sein zu müssen. Es wirkt nicht gewollt oder übertrieben, sie ist einfach in jeder Szene dominant. Das Make-up, ihr Styling und Charlize Therons überragendes Schauspiel bewirken das. Wenn ich von der Erotik spreche, die sie umgibt, spreche ich im übrigen nicht unbedingt von den Momenten der Nacktheit oder des Liebesspiels sondern schon von viel subtileren Szenen, in denen sie jemand einfach nur ansieht, wohldurchdachte Worte mit ihm wechselt oder ihre Überlegenheit ausdrückt, und man die Spannung förmlich knistern hört.

    Ansonsten haben wir wie immer einen überzeugenden James McAvoy, der mir hier in seiner Rolle nicht so zugesagt, diese aber wieder in Fleisch und Blut runtergespielt hat, vielleicht mochte ich einfach nur seinen Charakter nicht. Es gibt noch viele andere toll-besetzte Rollen wie John Goodman den ich immer gerne sehe oder Toby Jones. Loben werde ich aber explizit Sofia Boutella, deren Darstellung und Charakter ich überaus mochte und die man auch von Climax als Choreographin kennt.

    Audivisuell ist Atomic Blonde ein Brecher. Das ist 100 % ein Style-Film, hier liegen seine großen Stärken. Der Soundtrack, der sich größtenteils aus (deutschen)Retrohits der 80er und 90er zusammensetzt, ist grandios und verstärkt die schmutzige, berliner Atmosphäre des Geschehens noch um so vieles mehr, die Lieder sind gut gewählt und machen Spaß, schade, dass der Sweet Dreams-Remix aus dem Trailer nicht vorkam. Die Bild-, und Lichtstimmung wird von abwechselnden Neonfarben und Grautönen dominiert, gerade die Nachtszenen werden so zum einprägsamen, besonderen Anblick. Die Action sieht sehr handgemacht aus, ich habe schon lange nicht mehr so fetzige Kampfszenen gesehen, auch toll wie hier einige Requisiten kreativ für das Verprügeln der bösen Jungs zum Einsatz kommen (Gefriertruhe, Schlauch, ...) Also da könnten sich VIELE andere Actionfilme einiges abgucken.

    Am Ende nimmt die Handlung des Drehbuchs vielleicht den einen oder anderen Haken und Twist zu viel, so dass ich dann auch nicht mehr ganz durchgeblickt habe, aber die über allem schwebende Politstory muss man nicht mögen, um Atomic Blonde zu schätzen.

    Zwei Dinge bleiben mir im Gedächtnis - Die faszinierende Protagonistin und der fabelhaft eingesetzte Retro-Soundtrack. Die Action ist vorbildlich. Die Bilder und Farben stimmungsvoll. Der Film ist vielleicht einen kleinen Tacken zu lang, aber auch nicht langweilig. Für Fans ruhigerer Action würde ich den empfehlen. Aber auch für Thrillerfreunde, oder jene die durchdachteren Geschichten zugetan sind. Ich fand ihn überaus solide.


    6/10 Blondinen für Atomic Blonde

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