Maniac hat mir SEHR gut gefallen. Allem voran: Es ist abgeschlossen und 100% so lang wie es sein sollte, in 10 Folgen oder so. Das verdient schon mal einen dicken Daumen. Generell mag ich aber auch dieses Mini-Genre von surrealen "Kurzgeschichten", deren narrativer Rahmen eine wunderschöne Gesamtgeschichte "über alle Welten hinweg" erzählt, auf der Basis einer tatsächlichen Psychologie. (Ich denke da bspw. auch an Millenium Actress oder The Fall. Tolle Dinger.) Maniac ist außerdem gut und eigen gemacht, wunderbar obskur und hat wahnsinnig tolle, vielseitige Charaktere – wie die alle eingeführt werden, ist HAMMER. Gab sogar ein paar nette Überraschungen am Ende.



The Chilling Adventures of Sabrina ist 100% genau das, was ich erwartet habe: Gut gemachter Teenager-Edeltrash. ^^ Ich weiß nicht, ob ich es ohne meine Freundin fertig geguckt hätte, ich weiß nicht, ob ich S2 auch noch sehen werde, aber ein großer Spaß war es definitiv. Teilweise will ich nicht so genau darüber nachdenken, welche großen, schwierigen Fragen hier mit ziemlich stumpfen Witzen und Phrasen abgetan werden, aber diese fast schon dummdreiste Herangehenweise – Sabrina ist ja praktisch der Messias eines christlichen Kults, PRAISE SATAN! – hat natürlich auch etwas sehr Erfrischendes, positiv Störendes. Interessante Ausnahme war für mich die Feast of Feasts Folge, da sie am ehesten an eine ernsthafte Auseinandersetzung mit einem tatsächlichen Thema herankam; bin gespannt, wie sich das in S2 entwickelt!
Die Hauptdarstellerin ist großartig gecastet, was man gerade an ihrer Dualität in den ersten Folgen und gegen Ende merkt, aber ich hätte mir gewünscht, man hätte ihr noch ein bisschen mehr Non-Teenie-Persönlichkeit geschrieben. Ich mag sie deutlich mehr, wann immer sie dieses krasses Ausmaß an EDGE rausholt, das da in ihrem unauffälligen Äußeren schlummert (und für das man sie offensichtlich gecastet hat!), aber das bleibt dann eben doch die Ausnahme.
Was mir aufgefallen ist: Die Serie hat sehr flexibel und passend mit dem Episodenformat gearbeitet. Es gab durchaus richtige (und richtig gute) "Einzelfolgen", ein paar größere Arcs, aber nicht mal ansatzweise ein Monster-of-the-Week-Feeling. Gute Sache, gerade für Netflix, die damit ja gern mal etwas struggeln.

Außerdem Missy bzw. Michelle Gomez? Holy fuck.