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Thema: Now Watching - Post Apocalypse Edition in 48fps

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Ich und Earl und das Mädchen (Me and Earl and the Dying Girl, 2015) war gut. Und traurig. Greg und sein Freund Earl verbringen die meiste Zeit außerhalb der Highschool damit, schlechte Parodien zu bekannten Filmklassikern zu drehen. Sein Leben und seine Einstellung verändern sich, als er sich mit einer Klassenkameradin anfreundet, bei der gerade Leukämie diagnostiziert wurde. Ich finde es immer furchtbar, wenn solche Geschichten zu melodramatisch werden oder sogar in Kitsch abdriften. Deshalb hatte mich das hier damals angesprochen, weil es nach einem etwas auflockernderen Ansatz aussah.

    War dann überrascht, dass der Film stimmungstechnisch ganz und gar nicht gleichmäßig bleibt, sondern einen gefühlt ziemlich krassen Wandel durchläuft. Denn am Anfang wirkt alles noch eher wie eine Komödie mit leichten dramatischen Untertönen. Die meisten Charaktere sind wunderbar verpeilt. Jon Bernthal war herrlich ungewohnt als unkonventionell-cooler Lehrer und Nick Offerman als Gregs Vater bleibt trotz weniger kurzer Auftritte auch irgendwie im Kopf hängen. Der von Thomas Mann gespielte Greg selbst ist angenehm verkorkst. Ich mag solche Figuren. Darüber hinaus hat Olivia Cooke die krebskranke Rachel echt klasse dargestellt.

    Irgendwann weicht die Lockerheit zum Ende hin aber dann doch immer mehr bitterem Ernst. Ich bin mir noch nicht so ganz im Klaren darüber, was ich davon halte. Es ist sowohl manipulativ, als auch clever und nachdenklich stimmend, dass man hier erst über diese Charaktere und mit ihnen schmunzeln konnte, denn das macht den späteren Schlag in die Magengrube umso schmerzvoller und - das ist für mich bisher glücklicherweise nur eine reine Hypothese - vielleicht auch realistischer. Obwohl der Film zu weiten Teilen eher als eine (Tragi)Komödie durchgehen könnte, hat er mich am Ende gefühlsmäßig mehr aufgewühlt als manche "Hardcore-Melodramen", in denen permanent alles den Bach runtergeht.

    Gelungen ist ferner, wie Ich und Earl und das Mädchen bewusst mit Klischees spielt bzw. wie das Fehlen von diesen in Form von Gregs Nacherzählung aus dem Off augenzwinkernd (und letztlich tragisch) kommentiert werden. Nope, das hier ist erfrischenderweise mal keine romantische Liebesgeschichte, und kommt auch deshalb bedeutend glaubwürdiger und authentischer herüber als der übliche Hollywood-Kram. Ist kein Streifen, den ich mir öfters reinziehen würde, aber für das was er erreichen wollte durchaus sehr wirkungsvoll. 7/10 Erwähnte ich schon, dass Olivia Cooke toll ist?


    Trailer, Trailer 2

  2. #2
    Ich habe jetzt fast alle Folgen von Black Mirror gesehen (Staffel 1 bis 4) und muss sagen, dass ich nach dem schier grenzenlosen Hype von allen Seiten doch etwas enttäuscht bin. Wusste vorher nur, dass es eine düstere Anthologie-Serie ist, die mit Sci-Fi-Elementen spielt. Versteht mich nicht falsch, ich finde Black Mirror nicht schlecht, aber mehr als okay ist nicht drin. Die Folgen sind von sehr unterschiedlicher Qualität, und wenn einige meiner Kritikpunkte generell immer wieder auftauchen und mich nur ca. jede dritte Episode wirklich überzeugt, dann ist das ein ziemlich mittelmäßiger Schnitt.

    Ein großes Plus, das schnell ins Auge springt, ist das ganze Drumherum. Die Verantwortlichen können sehr oft richtige berühmte Filmstars für die Folgen engagieren, die selbst schwächere Geschichten ganz einfach durch ihr schauspielerisches Talent aufwerten. Auch Aspekte wie Kamera, Ausstattung, Musik usw. sind auf hohem Niveau.

    Grundsätzlich finde ich den thematischen Ansatz dieser Serie allerdings schwierig, weil viel zu eingeschränkt. Es sind nicht einfach nur düster-kritische Sci-Fi-Geschichten; die komplette Serie dreht sich ausschließlich um die unmittelbar nahe Zukunft und darum, wie die Gesellschaft mit der Technologie von morgen (bzw. heute) umgeht. Das hat zur Folge, dass sich bestimmte Aspekte und Ideen ständig wiederholen, es wird nicht genug auf Abwechslung geachtet. Zum Beispiel ist selten mal eine Folge dabei, in der wir kein Tablet- und Smartphone-Getippe oder Verweise auf Social Media sehen. Und andauernd taucht der Sci-Fi-Ansatz auf, dass die menschliche Wahrnehmung durch Implantate in den Augen verändert wird. Was genau damit gemacht wird ist zwar minimal unterschiedlich, aber als Einfall in einer Serie, die laut Werbetrailer vorgibt, in jeder Folge neue mögliche Zukunfts-Welten /-Realitäten zu zeigen, erscheint mir das sehr unoriginell und phantasielos. Das Gleiche gilt für die Möglichkeit, digitale Kopien von menschlichem Bewusstsein zu erstellen. Dass da im Raum mit den Drehbuchautoren niemand Veto eingelegt und gesagt hat "Hey, sowas ähnliches hatten wir doch letztens schonmal. Lasst uns das irgendwie anders machen." wundert mich dann doch ein bisschen.

    Durch das ständig urbane Setting entsteht ebenfalls ein Mangel an Variation. Futuristische Konzepte, die mal ein paar Schritte weiter denken (fernere Zukunft, andere Wesen, andere Welten, und wie wir jeweils als Menschen darauf reagieren), sucht man vergeblich. Da waren vergleichbare Shows wie Twilight Zone oder Outer Limits (damit meine ich jeweils sowohl die klassischen Originale als auch die späteren Revivals) weitaus breiter gefächert und aufgestellt. Solche Erzählungen sind doch meist als Warnung zu verstehen, die zum Nachdenken anregen soll. In Black Mirror bekommt man aber nur wenig Input, weil sich immer alles um das selbe Thema dreht und im Kern immer die selben Aussagen getroffen werden.

    Ein weiterer, damit zusammenhängender Unterschied besonders zu Outer Limits besteht darin, dass Black Mirror bis jetzt praktisch ohne Ausnahme fies und deprimierend ist. Jede Story endet mehr oder weniger schlecht und fast immer frei von Hoffnung. Die gezeigten Welten sind alle irgendwie im Arsch. Das macht die Message für mich wesentlich schwächer, weil sie schließlich niemals irgendwelche Verbesserungsvorschläge macht, sondern bloß wie ein erhobener Zeigefinger wirkt. Als ernsthafte Diskussion um die heutige Technologie und was daraus in naher Zukunft werden könnte, eignet sich das meiner Ansicht nach wenig, weil dazu immer zwei Seiten gehören. In Black Mirror werden niemals die Chancen und Vorteile angesprochen, nur die Versuchungen und Sackgassen. Und das finde ich schade, denn wenn sie beides gleichzeitig machen würden, ist die Wirkung der Geschichten, die dann trotzdem daneben gehen, umso härter.

    Die Serie ist oft übertrieben zynisch und zeigt manchmal das reinste Ethik/Moral-Vakuum. Einige Folgen scheren sich nichtmal um logische Exposition, welche die gezeigte neue Technologie erklären und nachvollziehbar machen könnte (egal wie unglaubwürdig), so lange sie dazu taugt, das Leben der Figuren zur Hölle zu machen. Das ist mir zu simpel und einseitig gedacht und keine gute Sci-Fi, sondern wirkt bisweilen sehr konstruiert. Mir fehlt da der Aha-Effekt, die überraschende Wendung. Ich erwarte auch keine süßen Happy Ends, aber selbst in solchen Crapsack Worlds ab und zu mal den Figuren ihre persönlichen Triumphe zu lassen macht schon eine ganze Menge aus (irgendwie ist mir sowas wie das hier über die Jahre gut in Erinnerung geblieben ^^).

    Ein weiterer Kritikpunkt ist die Laufzeit der Folgen. Von den Kreativen hört man stets positive Rückmeldungen über die Freiheiten, die Netflix den Filmemachern einräumt und die es bei herkömmlichen Sendern nicht gibt. Dazu zählt auch die extrem variable Episodenlänge. Ich hab nichts gegen mal fünf bis zehn Minuten mehr oder weniger, aber den Leuten ist nicht klar, dass so etwas auch Nachteile haben kann und das gilt umso mehr für eine Anthologie, die mit jedem Teil eine neue Geschichte erzählt. In Black Mirror reichen die Folgen von 40 Minuten bis hin zu anderthalb Stunden. Letztere sind regelrechte Spielfilme, kann man nicht anders sagen. Eine zeitliche Beschränkung hat oft aber eine ordnende Funktion die dafür sorgt, dass überflüssiger Filler rausfliegt und dass die Erzählungen zugänglicher und konziser sind. Schneller auf den Punkt kommen.

    Ich muss ehrlich sagen, dass ich bei mehreren Episoden zwar das Konzept mochte, aber mich trotzdem zwischendrin gelangweilt habe, weil so viel um den heißen Brei herumgeredet oder für inhaltlose, gemächliche Establishing Shots auf die Bremse getreten wurde, ohne dass viel von Bedeutung passierte. "Ausufernd" ist hier das passende Wort. Würde sich jeder Teil auf das Wesentliche konzentrieren, wäre es wesentlich angenehmer. Für größere Geschichten (Weiße Weihnachten, Von allen gehasst, USS Callister) könnte man immer noch Doppelfolgen draus machen. Die möchte ich anhand der Länge dann halt auch als Spielfilme werten, und da schneiden sie im Vergleich zur Konkurrenz selten gut ab. Hätte man lieber als vollwertige Filme ausbauen und ins Kino bringen sollen. Doch selbst die Einstünder hätten imho oft von 15 Minuten weniger stark profitiert!

    Letztlich kommt es aber auch darauf an, was man sich von so einer Show erwartet. Ich mag zwar in Maßen Herausforderungen für meine Sehgewohnheiten, aber eine Serie die den Zuschauer nur permanent deprimiert und dabei eine Techno-Paranoia anheizt, die voll von widerlichen Charakteren ist und bloß immer und immer wieder das Schlechte im Menschen hervorhebt, das habe ich noch nie als gute Unterhaltung empfunden. Erinnert sich noch irgendjemand an die Community-Folge "App Development and Condiments", in der Menschen über eine neue App mit MeowMeowBeenz bewertet wurden xD ? Es will schon was heißen, wenn eine Comedyserie dieses Thema mit Humor tausendmal besser und erinnerungswürdiger in schlappen 22 Minuten rüberbringen kann, als zweieinhalb Jahre später die Black-Mirror-Episode "Abgestürzt", die mit identischem (man möchte fast sagen: geklautem) Inhalt über eine Stunde zugebracht hat aber sich selbst super ernst nahm und dazu noch auf die Starpower von Bryce Dallas Howard und Alice Eve zählen durfte.

    Würde Black Mirror derzeit vielleicht 6/10 Punkten geben. Ein paar Folgen waren ziemlich spannend und gut, die meisten aber nicht. Als Alternative möchte ich dringend Philip K. Dick's Electric Dreams auf Amazon empfehlen. Die Serie ist Black Mirror zumindest meiner persönlichen Meinung nach in jeder Hinsicht weit überlegen und vor allem viel kreativer und abwechslungsreicher. Die Geschichten basieren auf den Werken von Philip K. Dick (vor allem seinen Kurzgeschichten) und regen einerseits zum Nachdenken an, machen aber auch mal schauerlichen Spaß oder sind angenehm seltsam. Die Wendungen hier sind viel prägnanter und oft doppelbödig, die ganze Realität wird dekonstruiert und nicht bloß bezüglich aktueller Entwicklungen der Teufel an die Wand gemalt.

  3. #3


    Jumanji – Welcome to the Jungle ist absolut kein perfekter Film, aber so spaßig und vor allem liebenswert gemacht, dass man gerne darüber hinwegsieht. Die Videospiel-Regeln sind mindestens wonky, das exposition-gewichtige Pacing nichts Besonderes und das Gesamtbild etwas wechselhaft, aber die Schauspieler, ihre Charaktere und ihre Interaktionen machen das schon alleine wett. Dazu kommt, dass sich das Liebenswürdige nicht nur in niedlichen Szenen, die überraschend viel Zeit kriegen, sondern auch in einer echt stumpf-schönen Coming-of-Age-Metapher niederschlägt. Wenn man einfach nur Bock auf süße Unterhaltung hat, empfehle ich den Film.


    Der größte Nachteil, der beim Schauen mitschwingt, ist tatsächlich, dass der erste Jumanji-Film trotz nicht ganz dummer ""Adaption"" seitens des Neuen (Doppel-Anführungszeichen) und gelungener Anspielungen ein komplett anderes Konzept verfolgt hat, das heute immer noch sehr unverbraucht ist und eine "richtige" Fortsetzung oder Neuauflage durchaus hätte vertragen können ... was aber natürlich wenig mit den Qualitäten des neuen Films zu tun hat, weshalb ich gerne über meine Nostalgie hinwegsehe.
    Außerdem habe ich immer noch nicht Zathura gesehen, also sollte ich mal schön die Klappe halten und meine Watchlist aktualisieren. :<

  4. #4
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Außerdem habe ich immer noch nicht Zathura gesehen, also sollte ich mal schön die Klappe halten und meine Watchlist aktualisieren. :<
    So toll war der imho nicht ^^ Man merkt sehr, dass bei Zathura der gleiche Autor am Werk war - zu sehr. Das Setting ist begrenzter und die Star Power von Jumanji fehlt (Josh Hutcherson ist kein guter Hauptdarsteller und das war er auch nicht in jungen Jahren), gleichzeitig werden diverse Plot-Punkte speziell in Bezug auf die Mechanismen des Spiels aus dem spirituellen Vorgänger erneut durchgekaut. Das Sci-Fi-Thema sorgt für etwas Abwechslung, aber alles fühlte sich etwas billiger an. Wie ein lauer Aufguss oder Spin-Off zu Jumanji.

    Soll nicht zu negativ klingen, denn als kurzweiliger Kinderfilm für einen verregneten Sonntag funktioniert Zathura immer noch einwandfrei - erst recht wenn man Jumanji (1995) nicht kennt oder wenigstens schon lange nicht mehr gesehen hat - aber da wäre einfach bedeutend mehr drin gewesen. Der Klassiker mit Robin Williams war nicht nur abenteuerlicher, sondern hatte meiner Ansicht nach weitaus tiefergehende Untertöne bzw. Themen rund ums Erwachsenwerden angesprochen, sodass die ganze Familie was davon hat, wo Zathura nur an der Oberfläche bleibt. Habe letzteren damals mit 6/10 auf IMDb bewertet.

  5. #5
    Hereditary

    Ich will nicht viel dazu sagen, außer, dass es in meinem lieblingsgenre der erste film seit langer, langer, langer, langer zeit ist, bei dem ich am ende nur noch wollte, dass er endlich aufhört. Das ist positiv für den film zu verstehen. Für mich hat er über weite strecken mit tropekäse zu kämpfen, und die ersten 30 minuten muss man durchstehen, aber ich finde hereditary hat mit seiner cinegrafie, seiner kameraarbeit und seinem soundtrack viel altem einen neuen dreh verliehen. Und die letzte halbe stunde ist alles davor ohnehin wert. Toller horrorfilm, nicht perfekt, aber das ist selten etwas in diesem genre.

    Unbedingte guckempfehlung für jeden, der auch nur ansatzweise etwas mit horror anfangen kann und starke nerven hat.

    Euch einen schönen Abend

  6. #6
    Ferdinand – Geht STIERisch ab!

    Unspektakulärer Animationsfilm.
    Habe viel mehr erwartet von ... ja, allem halt.
    Alles nichts neues, selbst wenn ich die Altersfreigabe ganz witzig finde, wenn man gewissen Szenen im Hinterkopf behält, die vielleicht für Fragen der ganz kleinen Zuschauer führen könnte.
    Ansonsten ist Ferdinand seichte Unterhaltung, für die sich ein Kinobesuch echt nicht lohn (Glück gehabt).

    Élite

    Kurzweilige Serie die man sich gut anschauen kann.
    Gut, abgehobenes Teenie-Drama der reichen Kids ist halt allgegenwärtig, doch wie sich die Beziehungen untereinander über die Folgen entwickeln und Enden fand ich ganz interessant. Schön das Netflix nach Haus des Geldes eine weitere spanische Serie anbietet und sollen die diesen Kurs ruhig beibehalten.

  7. #7
    The Haunting of Hill House (Netflix)



    Da ich momentan unter einem Berg von Arbeit Stein lebe, hab ich von der Produktion der Serie gar nix mitbekommen. Da der Trailer ganz nett war, hab ich mal reingeguckt... war aber erstmal sehr skeptisch, da die Romanvorlage von Shirley Jackson ja einmal richtig gut ("The Haunting" 1963) und einmal wirklich total grottig ("The Haunting" 1999) verfilmt wurde. Die Serie geht allerdings recht kreativ mit der Vorlage um. So geht es nicht mehr um einen Aufenthalt in einem Spukhaus, bei dem mehrere Erwachsene Teil eines "Gibt es Geister wirklich oder sind wir alle nur verrückt?"-Experiments sind, sondern die Hauptcharaktere sind alle ein Teil einer Familie, die mehrere Wochen in dem Haus gelebt hat. Und das nicht ohne Folgen.

    Ich habe nicht erwartet, dass ich die Serie in einem Rutsch durchschauen würde. Noch weniger hab ich erwartet, dass es ziemlich weit oben auf der Liste meiner Lieblingsserien landet.

    Grob geht es darum, dass eine Familie mehrere Wochen in dem Haus der verstorbenen Hills gelebt hat. Eines Nachts stimmte irgendetwas nicht mit der Mutter, der Vater weckte seine Kinder und brachte die Kinder in Sicherheit. Als er Stunden später zu ihnen zurückkehrte, war die Mutter tot. Angeblich war es Selbstmord, doch der Vater erzählt den Kindern bis ins Erwachsenenalter nichts. Jahre später sind die Kinder erwachsen... doch das Haus lässt sie nicht ruhen.

    Es vermischt die Original-Geschichte mit Stephen Kings "It", was erstaunlich gut funktioniert. Ähnlich wie bei "It" müssen die Erwachsenen mit einem traumatischen Erlebnis in ihrer Kindheit klar kommen und die Serie springt non-stop zwischen verschiedenen Zeitpunkten hin und her. So wird das Mysterium um das Haus richtig spannend erzählt. Auch wie bei "It" geht es eigentlich gar nicht mal so um den Horror (der wirklich gruselig ist, weil Flanagan weiß, wie unangenehm Stille sein kann), sondern um die dramatischen Momente, die die Hauptcharaktere durchleben müssen. Diese sind auch durch die Bank weg sehr menschlich dargestellt, weshalb mir wirklich verdammt oft die Tränen gekommen sind. Einziger Kritikpunkt: Das CGI ist großteils eeeeetwas naja, aber da die Atmosphäre so dicht ist, hat es mich doch hin und wieder gekriegt.

    Ich bin echt voll weggeblasen.

    Geändert von Wonderwanda (13.10.2018 um 18:16 Uhr)

  8. #8
    Mir wurde die Serie heute Morgen, als ich angefangen habe Broadchurch mit meiner Frau zu gucken, empfohlen. Den Trailer fand ich jedenfalls gut genug, um die Serie direkt auf die Liste zu setzen.

    Jetzt wo ich deinen Beitrag gelesen habe ("bei Grob geht es darum" habe ich allerdings aufgehört, falls Spoiler drin sind ), hab ich noch mehr Lust auf die Serie.

  9. #9
    Zitat Zitat von Linkey Beitrag anzeigen
    Jetzt wo ich deinen Beitrag gelesen habe ("bei Grob geht es darum" habe ich allerdings aufgehört, falls Spoiler drin sind ), hab ich noch mehr Lust auf die Serie.
    Keine Sorge, Spoiler markier ich immer. Es ist wirklich nur das, was direkt am Anfang passiert.

  10. #10
    Ich habe mir ebenfalls The Haunting of Hill House angeschaut und war die meiste Zeit sehr begeistert. Wonderwanda hatte den Kern der Serie schon sehr gut beschrieben und ich muss ihr da beipflichten, dass das Familiendrama wirklich sehr gelungen ist und es stellenweise schwer war, Tränen zurückzuhalten. Die Horroraspekte fand ich auch sehr angemessen. Für einige mag das vielleicht etwas billig wirken, aber ich war vollkommen bedient. Sehr empfehlenswert, auch wenn das Ende bei weitem nicht so stark ist wie die Mitte.

    Maniac hab ich letzte Woche auch geschaut und ich fands auch ganz gut, auch wenn ich die ersten beiden Episoden stärker als den Rest der Serie fand. Der Mittelteil dümpelte mir da etwas zu sehr vor sich hin und das Ende war auch etwas zu unspektakulär, auch wenn ich es nicht schlecht fand. Ich glaub, ich hab noch nie eine Serie gesehen, die so gut das Thema "Einsamkeit" verpacken konnte. Und dieses futuristische Retrosetting ist absoluter Hammer!

  11. #11
    Zitat Zitat von Wonderwanda Beitrag anzeigen
    Keine Sorge, Spoiler markier ich immer. Es ist wirklich nur das, was direkt am Anfang passiert.
    Habe es mittlerweile auch geschaut. Bin auch richtig begeistert gewesen - leider ein wenig zu begeistert. Als am Sonntag nun die neuen Fälle X-Faktor zum Jubiläum gelaufen sind, fand ich die sowas von schlecht. Die Stimmung vom Original kam nicht auf und zusätzlich war ich so von The Haunting verwöhnt, was Spannung angeht.

  12. #12
    Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen

    Durchaus kein schlechter Film, aber dank des Wechsels zur Grindelwald Storyline ist er auch sehr viel ernster als der Vorgänger. Ein paar lustige Momente gibt es zwar trotzdem, diese halten sich aber in Grenzen. Wie zu erwarten war, hat dieser Fokuswechsel den Namen der Filmreihe außerdem direkt für schwachsinnig erklärt. Weil es kommen zwar ein paar fantastische Tierwesen vor, diese haben aber keinerlei Bezug zur Grindelwald Storyline. Als Untertitel für den ersten Film hätte das also irgendwie besser funktioniert.

    Entgegen meiner Erwartungen hat Johnny Depp als Grindelwald aber eine gute Performance abgeliefert. Aber da er direkt so eine große Rolle spielt, ist der Film quasi ein einziger großer Teaser für den Rest der Reihe. Und ich bin mir nicht sicher was ich vom Ende halten soll. Ich kann aber zumindest sagen, dass ich eine der Verbindungen zu Harry Potter komplett schwachsinnig fand. Da wird nämlich etwas erklärt das absolut keine Erklärung benötigt hätte. Nagini war mal eine Frau die irgendwann für immer in ihrer Schlangenform gefangen war. Mag insgesamt keine große Rollen spielen, aber dadurch wirkt diese Enthüllung erst recht unnötig.

    Die Actionsequenzen fand ich außerdem ein bisschen chaotisch. Das zeigt sich schon in den ersten paar Minuten, wo ich kaum mitbekommen habe was zum Henker eigentlich passiert. Die stürmische Szenerie hat da in keinster Weise geholfen.

  13. #13


    No, no, no, no, no, no, NO! Ich bin mir nicht sicher, ob Lockout schon als Trash durchgeht ... Holy fuck, ist das ein mittelmäßiges, fragwürdiges Klischeefest. Das Ausmaß ist wirklich absurd, aber ich kann mich nicht entscheiden, ob es schon absurd genug ist, um eine Daseinsberechtigung zu haben. Joseph Gilgun hilft allerdings ein wenig, wie immer.



    Kay. Bleach ist ne Manga-Adaption, und genau das sollte man auch erwarten: Dinge, die keine dramatische Relevanz haben, kriegen viel zu viel Fan Service, wichtige Dinge bleiben trotz eines recht klug gesetzten Fokusses unterrepräsentiert und das Charakterdesign funktioniert in zwei Dritteln der Fälle nicht wirklich oder überhaupt GAR NICHT. Interessant fand ich allerdings das krasse Ende: Für mich als Fan des Mangas hat es nicht so recht funktioniert, aber ich hätte es ernsthaft interessant gefunden, den Film ohne dieses Wissen zu sehen – denn unklug oder uninteressant ist es nicht, es passt sogar irgendwie zu der Core Story, die der Film aufbaut. Es ist in diesem Moment dann aber halt auch eine KRASS andere als im Original. In dem Sinne definitiv eine der interessanteren Adaptionen, aber keinesfalls eine wirklich gute.



    Josie and the Pussycats ist ein Teenie-Musikfilm, in dem die Bösewichte geheime Nachrichten in die Musik schmuggeln, um Dinge zu verkaufen, und es ist ein Film voll (echtem) Product Placement. Und diese zwei Dinge sagen eigentlich auch schon alles aus, was man darüber wissen muss. Ich hatte eine Menge dummen Spaß, weil der Film einfach so early-2000-tropey ist, aber auch, weil er eine Menge an dumm-kreativen, stumpfen Ideen und Lines in die Umsetzung packt, die jeder bessere Film kopfschüttelnd abgeschmettert hätte. Selbst der Kitsch und die Scheinheiligkeit machen eine Menge Spaß. Also ja, der Film ist eine Menge.



    Zitat Zitat von Byder
    Maniac hab ich letzte Woche auch geschaut und ich fands auch ganz gut, auch wenn ich die ersten beiden Episoden stärker als den Rest der Serie fand. Der Mittelteil dümpelte mir da etwas zu sehr vor sich hin und das Ende war auch etwas zu unspektakulär, auch wenn ich es nicht schlecht fand. Ich glaub, ich hab noch nie eine Serie gesehen, die so gut das Thema "Einsamkeit" verpacken konnte.
    Total! zum letzten Satz! Ersteres ging mir aber eher andersrum: Am Anfang wusste ich nicht so recht, wo die Serie hin will (und die Richtung, mit der ich gerechnet habe, schien mir sehr unsympathisch), aber je mehr passiert ist, desto runder ist das Ganze geworden. Deshalb fand ich das Ende dann auch ziemlich perfekt.

  14. #14
    Hereditary - Das Vermächtnis

    IMDB Wertung von 7,3, überall Lob sowohl von normalen Leuten als auch von Kritikern. Manche beschreiben ihn als besten Horror-Film des Jahres, doch leider kann ich all diese positiven Aussagen nicht bestätigen. Der Film ist zu lang geraten, sehr zäh, in der ersten Hälfte sogar nur langweilig, welches sich als seichtes Familiendrama präsentiert. Und als der "Horror" dann so richtig beginnt, ist er auch schon wieder vorbei. Gegruselt habe ich mich nie, die Charaktere waren durch die Bank unsympathisch und nervig (das kleine Mädchen!!!). Die letzten 30 Minuten sind zudem das Schlechteste was ich seit langem gesehen habe. Als die Credits begannen, dachte ich "What, das kann es nicht gewesen sein. Ich muss den Film irgendwie falsch verstanden haben". Doch nach ersten Recherchen war Hereditary genau das, was er schlichtweg war. keine versteckten Zusammenhänge oder so. An sich habe ich nichts gegen Filme, die anders sein wollen, aber dafür müssen sie es auch gut können. Da gönne ich mir doch lieber nen Horrorfilm nach Schema F, welches aber auch funktioniert. Für mich nach A Ghost Story der größte Fail des Jahres, absoluter Schwachsinn.

  15. #15

    Kino die lebenende Leindwand

    4 Könige
    Zu dem Film hat uns ein Verein eingeladen, zunächst hab ich von dem Film nicht viel gehalten.
    Irgendwie hat mich der Film dann doch überzeugt vor allem durch Jella Haase und den anderen Darstellern. Mit den Charakteren kann man sich identifizieren.


    Bohemian Rhapsody
    Queen kannte ich vorher schon, hatte mich bloß nicht zu befasst mit den Sängern.
    Der Film war gar nicht mal so schlecht, die Musik nochmal zuhören war sehr schön.

    @Mortal Engines: Krieg der Städte
    Ist dann wohl ein muss.

    mfg snikerfreak83

  16. #16


    Für "Girl and her Horse" Fans wie mich ist Bumblebee definitiv der beste Genrefilm des Jahres! Nicht herausragend, aber einfach sympathisch und unterhaltsam, eigentlich gänzlich rund, nachvollziehbar (selbst ... DIE KÄMPFE?!) und am Ende des Tages ein stabiler Film – also deutlich mehr als man von dem Franchise erwartet, und imho auch besser als der erste Teil. Wenn man nicht zu viel erwartet, ist das mal wieder ein Transformers-Film, auf den man Geld werfen kann, ohne den Untergang des Abendlands herbeizuführen und sich dafür schlecht zu fühlen.

  17. #17
    Zitat Zitat von Wonderwanda Beitrag anzeigen
    Da der Trailer ganz nett war, hab ich mal reingeguckt... war aber erstmal sehr skeptisch, da die Romanvorlage von Shirley Jackson ja einmal richtig gut ("The Haunting" 1963) und einmal wirklich total grottig ("The Haunting" 1999) verfilmt wurde. Die Serie geht allerdings recht kreativ mit der Vorlage um.
    Ah, über das Original von 1963 hatte ich vor Kurzem ein paar Zeilen in meinem Vintage-Thread geschrieben. War filmisch kompetent gemacht aber hat mich inhaltlich nicht so wirklich überzeugt, wahrscheinlich weil ich eine Gruselgeschichte erwartet aber den Film viel mehr als eine Art gemächliche psychologische Charakterstudie der Hauptfigur empfunden habe (die mir mit ständig erzählendem Voiceover irgendwie die Immersion kaputt gemacht hat). Von der Version aus dem Jahr 1999 hab ich nur den Trailer gesehen und fand das so grottig, dass ich den Film niemals angerührt habe ^^

    Was du über die neue Serie und vor allem die Änderungen gegenüber der Vorlage erzählst, klingt allerdings interessant. Scheint ja auch generell grade ziemlich gut anzukommen. Vielleicht guck ich mir das auch mal an. Danke für die Eindrücke!

  18. #18
    I Feel Pretty

    Zwar folgt I Feel Pretty die altbekannte Formel und war mir Renee zum Ende hin ein wenig ZU begriffsstutzig, aber nett gemacht und witzig genug.

    Daredevil Staffel 3

    Nach einer schwächeren Staffel 2 und der Ankündigung, dass der Kingpin wieder vorkommt, sind meine Erwartungen für Staffel 3 ein wenig gestiegen.
    Das selbst die starke erste Staffel sich der neuen Staffel geschlagen geben muss habe ich wiederum nicht erwartet.
    Besonder Vincent D'Onofrio ganz eigene Darstellung vom Kingpin überzeugt mich immer wieder auf's neue und hat man hier eine ernst zunehmende Bedrohung, die besser zu Daredevil passt, als die Yakuza oder Die Hand aus Staffel 2.
    Der Spannungsbogen baut sich über die 13 Folgen kontinuierlich auf und hält einige Überraschungen parat, die für mich eine kompromisslose Erweiterung von Staffel 1 darstellen.

    Isle of Dogs

    Habe den leider im Frühjahr im Kino verpasst und gestern endlich nachgeholt.
    Sehr schräge Unterhaltung, doch irgendwie fehlte mir das gewisse Etwas.
    Der fantastische Mr. Fox hat mir um einiges besser gefallen, womit ich Isle of Dogs zwar nicht schlecht reden möchte, habe aber anscheinend zu viel erhofft.

    Geändert von Ὀρφεύς (26.10.2018 um 20:00 Uhr)

  19. #19
    Halloween (2018) ... beziehungsweise Halloween 2 ... Nummer 3 Echt tolle Namensgebung

    Den Anfang des Films fand ich ein bisschen langatmig, zumal er sich auf Charaktere fokussiert hat die im Großen und Ganzen keine wirkliche Rolle spielen (und auf einen Michael ohne Maske, auch wenn sie versucht haben sein Gesicht aus dem Bild zu halten). Das steigert sich im Laufe vieler Morde aber immer mehr, wenngleich es leider dazu führt, dass so gut wie kein Nebencharakter Zeit hat sich irgendwie zu entfalten. Selbst bei einem Charakter wo ich irgendwie gedacht hätte, dass dieser eine größere Rolle spielen würde. Aber dadurch wirkt Michael auch tatsächlich wie ein brutales Monster das einzig und allein von der Lust am Morden angetrieben wird. Und es gibt glücklicherweise auch keine Versuche ihn irgendwie menschlicher darzustellen.

    Es wäre für die Story allerdings echt besser gewesen wenn zumindest ein paar der Sequels tatsächlich stattgefunden hätten. Lauries Paranoia dass Michael irgendwann zurückkehren könnte wirkt nach 40 Jahren ohne auch nur einen Zwischenfall nämlich ein bisschen übertrieben. Die finale Konfrontation war aber trotzdem echt spannend. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass sie endlich einen Schlussstrich unter die Reihe ziehen anstatt die Möglichkeit für weitere Sequels offen zu lassen. Laurie's Haus nicht nur in Brand zu setzen sondern komplett in die Luft zu sprengen hätte mir was das angeht schon vollkommen gereicht. Stattdessen sieht man halt nur wie das Feuer sich immer weiter ausbreitet, aber von Michael keine Spur. Und gut, das wäre dann nicht das erste Mal gewesen dass sie die Reihe scheinbar engültig beenden, aber diesmal wäre es echt an der Zeit gewesen. Schon damit kein Sequel erscheint das wieder richtig schlecht ist.

    Insgesamt würde ich den Film aber trotzdem zu den besseren Halloween Teilen zählen.

    Geändert von ~Jack~ (29.10.2018 um 23:31 Uhr)

  20. #20
    Marvel's The Defenders Staffel 1

    Angeschaut obwohl ich nur Daredevil und eine Folge von Iron Fist kenne.
    Iron Fist finde ich zudem furchtbar langweilig und wurde trotzdem gut von The Defenders unterhalten.
    Defenders versus The Hand war mir in solch einem Format viel lieber als in Daredevil und hat man sich meiner Meinung nach gute Schauspieler gesichert.
    Yutaka Takeuchi, Wai Ching Ho und allen voran Sigourney Weaver sind sehr überzeugend.
    Als nächstes ist Luke Cage und Jessica Jones dran und vielleicht gebe ich Iron Fist eine zweite Chance.

    Geändert von Ὀρφεύς (02.11.2018 um 11:20 Uhr)

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