Annihilation (2018) war... eine interessante Erfahrung. Kein großartiger Film und auch keiner, den ich mir gerne nochmal anschauen würde, aber doch sehr effektiv. Hab mich danach ganz schön aufgewühlt gefühlt. Einige der Science Fiction Konzepte darin fand ich genial - vor allem die Sache mit dem "Prisma" für DNA. Die Pflanzen und die Tiere und dann vor allem der Part mit dem Leuchtturm waren irgendwie extrem verstörend, was neben dem Design unter anderem auch mit der Musik zusammenhing. Da kam dieser kosmische Aspekt gut durch - etwas Fremdartiges, das weit über unser Verständnis und unsere Kontrolle hinausgeht.

Lobenswert weit entfernt vom Mainstream hat das als psychologischer Sci-Fi-Horrorfilm großartig funktioniert. Als harte Science Fiction eher weniger, schon alleine weil die wissenschaftlichen Aspekte einfach mal weitgehend vergeigt wurden. Damit meine ich nicht die thematischen Hintergründe, bezüglich Krebs usw., das war super interessant. Sondern viel mehr, wie unlogisch die Figuren in der Handlung vorgehen. Angefangen mit schlechter Vorbereitung, kein Training, keine Schutzanzüge, bei der nächtlichen Wache an den mit Abstand unsichersten Ort zu gehen usw. Und überhaupt, wie lange kann die Batterie in einer Videokamera eigentlich reichen? Von diesen kleineren Plot-Löchern gab es viele. Die kann man sich zur Not aber meist auf die eine oder andere Weise wegerklären und generell bin ich gewillt, diese Dinge zu verzeihen, wenn mich das Konzept fasziniert und fesselt.

Die Idee erinnerte mich ein wenig an Stalker (1979), war in Annihilation aber wesentlich spannender und besser umgesetzt (und geht auch nicht so übertrieben lang). Dennoch muss ich sagen, dass ich den Film ein kleines bisschen prätentiös fand. Ich brauche nicht jede Kleinigkeit erklärt bekommen und ich liebe es auch, wenn einige wichtige Fragen offen bleiben und zum Nachdenken anregen. Doch der ganze Streifen bleibt äußerst vage und lässt den Zuschauer seine eigenen Schlüsse ziehen. Funktioniert mehr als Erfahrung, die man auf sich wirken lässt. Das ist natürlich auch okay, nur nicht ganz das, was ich eigentlich erwartet hatte. Wenn da wegen fehlender Antworten jeder gewaltig weit dran heruminterpretieren kann, ist es leicht, eine Tiefe zu unterstellen, die vielleicht gar nicht immer da ist.

Nach dem Anschauen ging es mir wie gesagt seltsam mies. So etwas emotional in einem hervorzurufen spricht schon für Annihilation. Aber sorgt eben auch dafür, dass es kein angenehmer Film ist. Die Charaktere waren ja ohnehin alle von Anfang an ziemlich kaputt. Kann jemand bitte nochmal so eine ähnliche Story umsetzen, die sich mehr auf Abenteuer und Enthüllungen und weniger auf Depri-Gedöns konzentriert? Danke.