Lost in Space



Unglaublich enttäuschend. Eine Reihe von selbstverschuldeten Problemen wird Folge für Folge auf teils banale und unspektakuläre Weise gelöst, wobei potentielle zwischenmenschliche Konflikte in der Regel überhaupt keine Rolle spielen (Ganz großer Minuspunkt). Man merkt der Serie an, dass sie für ein jüngeres, familientauglicheres Publikum konzipiert wurde. Für einen ersten Kontakt mit SciFi sicherlich guckbar, zumal die Serie mit der ein oder anderen Einstellung auf dem Planeten und dem Roboter auch ordentlich Schauwerte hat. Leider ist die ganze Story rund um die gestrandeten Robinsons vorhersehbar, relativ spannungsarm, arg konstruiert und teilweise auch echt nervig und anstrengend zu gucken, was auch meiner Meinung nach der grandios vermurksten Dr. Smith zu verdanken ist. Selten eine egoistischere Figur erlebt, die aus dem Stand unzählige blöde Situationen verursacht, die hinsichtlich anbahnenden, potentieller Konflikte mit den Leidtragenden auf sie zurückfallen müssten, dann aber innerhalb weniger Sätze abgehandelt werden können (weil sie ja so krass manipulativ ist) oder überhaupt nicht mehr thematisiert werden, weils für die Leute scheinbar doch keine Rolle spielt. Und dabei geht es nicht um eine verlegte Ration Weltraumnahrung, geht schon um Leben und Tod. Das gilt übrigens für die meisten anschwellenden zwischenmenschlichen Stolpersteine zwischen allen Überlebenden. Brandherde sind in der Regel keine, es wird alles einfach gehalten. Achja, von diversen Logiklöcher – und das sag ich als jemand, der normalerweise nicht so anfällig für etwaige Ungereimtheiten oder vermeintliche Fehlerchen ist – will ich gar nicht erst anfangen. Achja, die Kinder sind ganz besonders schlimm... allen voran der Junge, was ein Heuchler (Die Entwicklung von "Wir sind Freunde" über "Spring von der Klippe" wieder hin zu "Wir sind doch Freunde!" war echt an Blödheit nicht zu überbieten.)

Einzig einige erwähnte Planeteneinstellungen, der Roboter und der Mechaniker gefielen mir (weil doch ganz witzig), aber unterm Strich eine weitere SciFi-Bruchlandung auf Netflix für mich. Irgendwann gibt es hoffentlich einmal eine neue Serie aus dem Genre (mit Raumschiffen, Planeten und Aliens und so), die mich echt begeistert und nicht wieder aufs neue enttäuscht.

Ich geh weiter Black Mirror gucken, danach bin ich glücklicher…