Das mag schon sein. Gerade hier mit meiner Abneigung gegenüber CGI. Ist allerdings eher selten, dass mir etwas oberflächlich so zuwider ist. Was Art3mis angeht meinte ich damit auch gar nicht so sehr Farbe und Frisur. Die übergroßen, animierten Glubschaugen haben für mich mal wieder ein bisschen was von "Westler versuchen krampfhaft, Anime-Ästhetik in annähernd fotorealistischem 3D nachzuahmen und scheitern dabei grandios". Bezieht sich aber wie gesagt nicht bloß auf sie, das war nur ein Beispiel. Der pseudo-coole Parzival, der wie der generischste Avatar ever wirkt, ist auch nicht viel besser. Grundsätzlich passt der gerenderte Look konzeptuell, aber das ist wenig wert, wenn dadurch für mich der Film so affrös () wird, dass ich daran wahrscheinlich nur noch wenig Freude hätte. Naja, diese Dinge machen zumindest noch im Rahmen der Geschichte Sinn.
Problematischer finde ich, dass ich die Oasis selbst bislang himmelschreiend unattraktiv finde - wohlgemerkt als jemand, der selbst viel spielt bzw. gespielt hat, einschließlich MMOs. Die Story möchte mir weismachen, dass alle danach süchtig sind, aber gleichzeitig fällt es mir schwer, das zu glauben, wenn für meinen Geschmack kaum was dabei ist. Das wird durch ein Konvolut an nostalgischen, aus dem Zusammenhang gerissenen Marken und Figuren, für die sie die Rechte bekommen konnten, nicht ausgeglichen. Denke, es hängt vor allem mit der Umsetzung zusammen: Janusz Kaminski hat leider ein unheimliches "Talent" dafür, alles grau und kalt aussehen zu lassen. Das ist sein Stil. Er mag es, den Flair und die Farbe aus allem herauszuziehen, was ihm vor die Linse kommt oder was ihm gestalterisch anvertraut wird. Gerade für etwas so wildes und zusammengewürfeltes wie die Oasis wäre meiner Ansicht nach ein anderer, eigenständigerer Ansatz vorzuziehen gewesen. Hier gab es die perfekte Gelegenheit, einen klaren, visuellen Kontrast zwischen realer Welt und Oasis zu schaffen. Warum sehen die Szenen im virtuellen Paradies dann oft genauso grau und entsättigt aus wie in der dystopischen Zukunft?
Keine Ahnung ^^ Ich sprach nicht von Freunden, sondern von Vloggern und online Reviews. Da hab ich nicht nachfragen können.
Glaub mir, die Meinungen von anderen ist der vernachlässigbar kleinste Faktor, der mich davon abhält, den Film zu schauen. Die Kritiken sind ja weitgehend positiv. Aber ich wurde schon zu oft enttäuscht - sowohl von CGI-Monstrositäten als auch vom Spielberg der vergangenen Dekade - um das Risiko einzugehen, meine Zeit mit einem Film zu verschwenden, den ich stilistisch genuin hässlich finde und dessen Marketing mich trotz Prämisse mit Potential eher abgeschreckt hat :-/ Cutter Slades Statement, dass er diesbezüglich selbst erst skeptisch war aber es ihn letztenendes nicht gestört hat, macht zwar ein bisschen Mut, den vielleicht noch irgendwann bei Gelegenheit nachzuholen, aber nicht genug, um dafür Geld auszugeben.Zitat
Mir scheint das alles so hoffnungslos überladen und auf oberflächlichen Bombast getrimmt. Als ich erfuhr, worin in der Romanvorlage die erste Prüfung bestand und was sie daraus im Film gemacht haben (wovon man in Ausschnitten schon genug zu sehen bekam), fand ich schon das alleine ziemlich ernüchternd. Das Buch hat wohl seine ganz eigenen Probleme, aber wenn dann nichtmal das Zeug draus übernommen wird, das für mich witzig, ausgefallen und originell durchgeknallt klingt, sondern mit dem üblichen Effekte-Overkill ersetzt wird, facht das nicht unbedingt den Hype an.
Jo, kann ich verstehen. So ging es im Vorfeld meiner Erfahrung nach vielen. Dass der Film trotzdem recht gut ankommt ist bemerkenswert, aber der Zug ist für mich abgefahren.