Peter Jacksons King Kong Remake von 2005 blieb ein ganzes Stück weit hinter den Erwartungen zurück. Das liegt vor allem am Tempo bzw. der hoffnungslos übertriebenen Länge. Es dauert fast ne Stunde, bevor die mit dem Schiff überhaupt mal losfahren! Anschließend brauchen sie auf der Insel unnötig lange, ohne dass die zusätzliche Zeit viel zur Charakterentwicklung beiträgt. Da sind zum Beispiel der Kapitän und andere Nebenfiguren, die zunächst beachtlich viel Screentime bekommen, aber ab der Rückkehr nach New York komplett aus dem Film verschwinden. Da fragt man sich, wozu die Mühe vorher, wenn man später doch nichts mit denen anfängt? Ein weiteres Problem war das durchwachsene Casting. Teilweise ja durchaus gelungen - Naomi Watts als Ann Darrow passte wunderbar - aber sorry, Jack Black als Carl Denham kann ich nicht ernst nehmen. Wenn ichs mir recht überlege, kann ich Jack Black in überhaupt gar nichts ernst nehmen Totale Fehlbesetzung, gerade in einer Rolle wie dieser. Und das beeinträchtigt leider den gesamten Film. Ferner mochte ich viele der zu offensichtlichen CGI-Effekte mal wieder nicht (besonders die Brontosaurier-Stampede störte und ist im vergangenen Jahrzehnt schlecht gealtert). Jackson hat versucht, aus King Kong ein gewaltiges Epos zu machen, was das 100-Minuten-Original von 1933 in dieser Form aber nie war. Daher wirkt das Remake künstlich aufgeblasen. Mit nur 2 anstatt 3 Stunden Laufzeit, mehr praktischen Effekten und besseren Schauspielern in einigen der Schlüsselrollen, hätte dies locker ein 8/10-Film und neuer Genreklassiker werden können, aber so wie er ist kann ich nur gut-durchschnittliche 6/10 Punkte vergeben.


Raum von 2015 ist ein faszinierend-bewegendes, emotional komplexes, kanadisch-irisches Drama um ein hartes Thema (je weniger man vorher über die Handlung weiß, desto besser) mit klasse schauspielerischen Leistungen. Brie Larson als junge Mutter, die unter widrigen Umständen ihren Sohn aufzieht. Man denkt sich in die Figuren hinein und sorgt sich um sie. Besonders gut fand ich, wie der Film auch das Leben und die Schwierigkeiten nach der Flucht eingehend beleuchtet - so etwas wird in vergleichbaren Geschichten oft ausgespart oder nur ganz kurz angerissen. Andererseits dachte ich mir trotzdem, dass man aus dem Konzept mit dem Raum als erdachten Kosmos besonders am Anfang noch einiges mehr hätte herausholen können. Vermute, da war die Literaturvorlage, die noch stärker ins Detail geht und generell mehr erklärt, wie so oft überlegen (die Autorin des Romans, Emma Donoghue, hat selbst das Drehbuch für den Film geschrieben). Auch über Old Nick hätte ich gerne noch etwas erfahren. Egal. Eine aufwühlende Gefühls-Achterbahnfahrt, welche den Zuschauer nachdenklich zurücklässt, aber die Hoffnung niemals aus dem Blick verliert. Bestimmt nicht für jeden was und keine seichte Kost, trotzdem zurückhaltend und manchmal gar minimalistisch umgesetzt. Hat damals ja eine Menge Preise abgeräumt, würde sagen die waren verdient 8/10