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Thema: Now Watching - Post Apocalypse Edition in 48fps

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Bin jetzt mit meinem Harryhausen Marathon durch. Natürlich nicht alle Filme, viele haben mich nicht wirklich interessiert, eher nur die bekannteren und nicht ganz so alten. Von vielen davon hatte ich noch zum Teil längst vergessen geglaubte Bruchstücke und Szenen im Kopf.

    The 7th Voyage of Sinbad (Sindbads siebente Reise), 1958
    Sehr toll. Der erste gilt bei den meisten als bester Teil der "Trilogie" und ist zu recht ein absoluter Fantasy-Klassiker. Hat mir super gut gefallen. Gerade die Hauptfiguren (u. A. Kerwin Mathews als Sindbad und Kathryn Grant als Prinzessin Parisa) waren sehr sympathisch und überzeugend. An Stop-Motion-Spektakel wird ein Zyklop, ein zweiköpfiger Riesenvogel, ein Drache und ein Duell mit einem Skelett geboten. Die Stimmung des Films erscheint mir irgendwie märchenhaft und familienfreundlich. So gerne ich die Geschichte mag, mein Favorit ist eher der folgende:

    The Golden Voyage of Sinbad (Sindbads gefährliche Abenteuer), 1973
    Etwas düsterer als der Vorgänger, was mir hier sehr zusagt, und auch etwas weniger "grandios" was die Größenverhältnisse der Kreaturen und das Ausmaß der Geschichte an sich angeht, aber dafür kommt hier viel mehr das Abenteuerfeeling einer Schatzsuche rüber! Die Darsteller der Protagonisten erreichen vielleicht nicht ganz das verspielte Niveau des Vorgängers, und Caroline Munro scheint hauptsächlich da zu sein, um ihren voluminösen Vorbau in die Kamera zu halten, hehe. Was hier aber wirklich positiv hervorsticht, ist der Bösewicht. Magier Koura wird von Tom Baker gespielt, einem späteren Doctor Who. Speziell in der deutschen Synchronisation finde ich ihn unvergesslich ^^ Hat so eine durchtrieben-sympathische Art von Böse. Dreist und willensstark, aber nicht unverwundbar oder übermächtig. Außerdem mochte ich den mit auf die Reise gehenden Großwesir (oder König, oder whatever) mit dem verbrannten Gesicht, das er hinter einer stylishen goldenen Maske verbirgt. Während sich die erste Hälfte des Films ein wenig hinziehen kann und neben dem unbedeutenden kleinen Homunkulus-Spion (kaum mehr als eine bessere Fledermaus) afair lediglich eine lebendig gewordene, hölzerne Galeonsfigur des Schiffes an Dynamation-Magie bietet, rockt die zweite Hälfte ab der Ankunft auf der Insel gewaltig und hat alles, was das Fantasy-Herz begehrt. Das absolute Highlight ist hier der Kampf mit der sechsarmigen Kali-Statue im, ich nenn es mal "Tempel des Todes", der übrigens voll von grün angemalten, wilden Eingeborenen ist und direkt an ein Höhlensystem anschließt, in der sich eine magische Quelle befindet, die Schätze ausspuckt, welche einen jung UND unsichtbar machen können, wenn man die richtigen Talismane reinwirft. Nur müssen dafür erstmal ein Zentaure und ein Greif überwunden werden, ganz abgesehen von Koura selbst, der den Ort als erster erreicht hat. Hach, ich liebe diesen Film. Erstaunlich, wie gut er gealtert ist. Musik überzeugte ebenfalls.

    Sinbad and the Eye of the Tiger (Sindbad und das Auge des Tigers), 1977
    Leider ein etwas enttäuschender Abschluss, wenn man bedenkt, was davor kam. Soll nicht heißen, dass der Film schlecht wäre, er ist auf seine Art immer noch unterhaltsam. Aber er gilt eindeutig als der schwächste der drei, und das kann ich nur bestätigen. Patrick Wayne gibt einen sehr passiven und uninteressanten Sindbad ab, und die fiese Hexe (Zenobia?) wurde für meinen Geschmack zu cartoony over-the-top gespielt. Ein verschroben-quirliger Weiser und seine (Enkel-?)Tochter bringen zwar etwas Abwechslung rein, doch die Grundidee der Geschichte dreht sich lediglich darum, einen Prinzen, der in einen Schach-spielenden Affen verwandelt wurde, rechtzeitig wieder zum Menschen zu machen. Ein nicht unwesentlicher Teil der Stop-Motion-Effekte geht für die Animation dieses Affens drauf. Hätte es besser gefunden, wenn sie dafür einfach ein ganz normales Tier genommen, seine Rolle etwas verkleinert und dafür anderswo für mehr Zauber gesorgt hätten. Denn das fehlt ein wenig: Ein goldener Roboter-Minotaurus klingt cool, aber treibt eigentlich nur das Boot der Antagonisten an und lässt dann gegen Ende einen Stein auf sich selbst stürzen, ohne je richtig in Action gewesen zu sein. Eine Riesenbiene bringt nur ein kurzes Intermezzo unterwegs und der Säbelzahntiger zum Finale in der Pyramide der Elemente sieht auch eher aus wie ein haariger Teddy. Einzig der Troglodyte war fesch. Gab wohl einige Probleme bei der Produktion des Films, bis hin zum unerfahrenen Regisseur (Sam Wanamaker) und abgehacktem Schnitt. Schade, dass wohl auch der Erfolg ausblieb, denn Harryhausen und Produzent Schneer planten vier Jahre später das Projekt "Sinbad and the 7 Wonders of the World", welches aber vom Studio abgelehnt wurde. Ich hätte einiges drum gegeben, das zu sehen und es wäre schön gewesen, die Reihe on a high note enden zu lassen. Naja.

    Mysterious Island (Die geheimnisvolle Insel), 1961
    Frei nach Jules Verne. Hmm, komisch. Hatte ich viel besser und aufregender in Erinnerung, irgendwie. Da den Machern die Literaturvorlage nicht spannend genug war, fügten sie Rays Riesentiere hinzu, die für die nötige Würze sorgen. Noch heute gilt der Film als Referenzversion des Stoffes und spätere Fassungen machten es ähnlich. Kapitän Nemo und die Nautilus sind interessant, aber der Tagebuch-artig nacherzählten Geschichte fehlt etwas, was wohl daran liegt, dass die Gruppe von Hauptcharakteren ungeheuerlich blass bleibt. Sie haben kaum Persönlichkeit, und auseinanderhalten konnte ich die Leute, die es per Ballon aus dem amerikanischen Bürgerkrieg auf die Insel verschlagen hat, auch nicht immer. Die Plotpunkte werden auch recht hastig nacheinander abgehakt, ohne richtig aufeinander aufzubauen. Immerhin waren die Unterwasser-Szenen ganz einfallsreich und die Monsterkrabbe ist eine von Harryhausens überzeugendsten Kreationen, weil er für das Modell Panzer und Scheren bzw. die Hülle einer echten Krabbe verwendet hat (die er und Schneer später verspeisten *g*).

    First Men in the Moon (Die erste Fahrt zum Mond), 1964
    Basierend auf der Geschichte von H. G. Wells. Ist auch als Zeitdokument nicht ganz uninteressant, wurde der Film doch nur ein paar Jährchen vor der tatsächlichen Mondlandung gedreht. Die Story beginnt mit etwas, das dem schon recht nahe kommt, und in der damaligen Gegenwart spielt. Doch auf dem Mond finden die Astronauten die Flagge von Großbritannien und einen seltsamen Brief. Journalisten und NASA-Leute (oder so) auf der Erde gehen der Sache nach und finden in einem Altersheim einen der drei echten ersten Menschen auf dem Mond. Der Rest des Films (bis auf ca. zwei Minuten am Ende) wird dann aus seiner Sicht in einer Rückblende erzählt. Heh, die Briten waren inoffiziell schon 1899 dort oben. Den kautzig-zerstreuten Professor mochte ich am Anfang noch sehr, aber mit der Zeit nervte er nur noch. Das Problem des Films besteht imho wie so oft in einer zu langen Warmlaufzeit, in der im Grunde nichts Wesentliches passiert. Die langweiligen Szenen auf der Erde nehmen gut die Hälfte der gesamten Länge ein (die ohnehin nur 100 Minuten beträgt). Spannend und auch visuell interessant wird es erst, wenn das Trio auf dem Erdtrabanten endlich gelandet ist. Hier gibts dann eine fremdartige, unterirdische Welt zu erforschen, die von nicht immer ganz freundlich gesinnten aber wissensdurstigen Insektenwesen bevölkert wird. Die Spezialeffekte kommen hauptsächlich für die riesigen Raupenviecher im Untergrund und ein paar der wichtigeren Aliens zum Einsatz. Alles sehr schick und überzeugend (gleiches gilt für die Sets), doch lange sieht man das nicht und es gibt nur wenig bis gar keine unmittelbare Interaktion (wie etwa in den Sindbad-Kämpfen). Die meisten der Außerirdischen sind nur kleine Leute in offensichtlichen Strampelanzügen. Die Auflösung, nicht ganz untypisch für Wells, war dann nicht besonders zufriedenstellend. Im Grunde kann man den Film auf den Mond-Part zusammenkürzen, sodass kaum mehr als ein kurzer Trip bleibt. Daraus hätte man viel mehr machen können. Immerhin ist hier etwas mehr Humor als sonst vorhanden.

    Jason and the Argonauts (Jason und die Argonauten), 1963
    Gilt ja bei vielen als DER Klassiker schlechthin. Ich fand ihn gut, aber nicht überragend. Höhepunkte sind natürlich am Ende die Hydra und die Skelettkrieger. Hätte gerne mehr von den Argonauten gesehen und mehr über sie erfahren, Jasons Truppe hat nur wenig Profil. Gleiches trifft auf die weibliche Hauptrolle zu, die erst sehr spät hinzu stößt und ein wandelndes Klischee ist. Ansonsten ist der Film originell und macht Spaß. Ein wenig habe ich ein richtiges Ende vermisst. Ist zwar nicht ungewöhnlich für ältere Hollywood-Geschichten, abrupt aufzuhören, sobald der unmittelbare Konflikt gelöst ist, aber gerade hier hätten sie gut noch fünf Minuten dranhängen können, um Jasons Rückkehr und Abrechnung zu zeigen.

    Clash of the Titans (Kampf der Titanen), 1981
    Tja, wer kennt ihn nicht. Ist doch spätestens seit diesem miserablen CGI-lastigen Remake wieder in die Aufmerksamkeit der Filmfreaks gerückt. Der Kampf gegen die Medusa ist wahnsinnig gut und spannend gemacht, tausendmal besser als die neue Version. Andromeda (Judi Bowker) ist wirklich hübsch anzusehen, jedoch hätte ich mir einen passenderen Perseus vorstellen können. Maggie Smith, die Lehrerin aus Harry Potter, macht auch mit, hier als eine der Göttinnen im Olymp ^^
    Zwei Dinge schmälern ein wenig meine Freude an Ray Harryhausens letztem großen Film. Erstens wurde mir storymäßig zu viel Fokus auf das Spiel und die Intrigen der Götter gelegt. Das ist zwar schön und clever gemacht, quasi wie eine parallele Welt oder Schaltzentrale, aber es lässt dem Zuschauer zu wenig Raum für eigene Auslegungen. Nicht falsch verstehen, der Olymp und die Götter sollen ruhig vorkommen, nur hätte ich es besser gefunden, wenn sie deren Screentime reduziert hätten auf vielleicht drei oder vier besonders wichtige Szenen, die einem eine Ahnung geben, was dort abgeht (etwa einmal am Anfang, einmal am Ende und einmal in der Mitte). Stattdessen hat man das Gefühl, dass sie alles permanent überwachen und ständig eingreifen, anstatt der Geschichte mal eine Weile ihren Lauf zu lassen. Zeus zum Beispiel: Sobald Perseus Probleme bekommt, wird ihm unter die Arme gegriffen (uh, er hat seinen Unsichtbarkeitshelm verloren - dann verdient er natürlich sofort ein neues Spielzeug! Schicken wir ihm eine mechanische Eule, die Töne von sich gibt wie R2-D2 aus Star Wars!). Das schmälert gewissermaßen den Verdienst des Helden selbst, übrigens im krassen Gegensatz zu Jason aus dem zuvor genannten Film, in dem die Götter auch vorkommen, aber Jason sich trotz Angebot lieber selbst drum kümmern will, eine Crew und ein Schiff zu finden. In Clash of the Titans sind die zentralen Figuren mehr Spielball höherer Mächte als sonstwas.
    Der andere Punkt ist, dass ich bei keinem anderen der hier behandelten Filme so sehr das Gefühl hatte, dass er sich hinzieht. Sicher, die Produzenten bekamen endlich das große Budget, das ihnen zustand, und wenn man zur Abwechslung mal namhafte Hollywood-Größen als Schauspieler hat, dann möchte man die auch zeigen. Aber zwei Stunden sind für diese Story zu lang! Anderthalb hätten gereicht. Manche Szenen bringen nicht viel für die Story, aber dauern ewig. Nichtsdestotrotz ein sehenswertes antikes Abenteuer. Release the Kraken! Hier nebenbei bemerkt ähnlich wie bei Sindbad schade, dass das geplante Sequel "Force of the Trojans" 1984 nicht mehr umgesetzt wurde.


    Und zum Schluss als Bonus noch ein thematisch passender Klassiker, der aber nichts mit Ray Harryhausen zu tun hat:
    Journey to the Center of the Earth (Die Reise zum Mittelpunkt der Erde), 1959
    Noch so einer, den ich vor zig Jahren mal im TV gesehen haben muss, wenigstens teilweise. Insgesamt ein guter Film, aber mit viel verschwendetem Potential. Das Buch von Jules Verne habe ich noch nicht gelesen, soll hier aber eher lose mit einigen, oft verständlichen Änderungen adaptiert worden sein (im Gegensatz zu diversen moderneren Fassungen, die das Original völlig auf den Kopf stellen). Die Hauptfiguren waren mir allesamt sehr sympathisch und der Humor oder generell erheiternde Szenen kamen auch nicht zu kurz. Bei James Mason als Lindenbrook musste ich irgendwie ständig an einen jungen Sam Neill denken ^^' Beeinträchtigt wird das Werk ganz ähnlich wie bei "First Men in the Moon" durch für einen Abenteuerfilm komisch verteilte Prioritäten bzw. seltsames Pacing. Das Ganze dauert 132 Minuten, aber erneut geht die Hälfte davon nur für die Vorbereitung drauf. Das saftige Fleisch der Unternehmung, nämlich die faszinierenden Entdeckungen im Inneren der Erde, die durchaus einige phantasievoll gestalteten Sets bekommen, sowie der Titel beziehen sich im Grunde nur auf den halben Film. Wenn im Vorfeld 30 bis 40 Minuten drumherum gelabert wird, um alles wichtige zu etablieren, gerne. Aber man sollte keine volle Stunde darauf warten müssen, dass die eigentliche Geschichte beginnt. Während die Höhlenumgebungen schön waren, wirken die Effekte leider veraltet. 1959 hätte man locker mit Stop-Motion arbeiten (und Harryhausen engagieren) können, aber dafür reichte vielleicht das Budget nicht. Stattdessen wurden für die riesiegen Urzeit-Saurier echte, angemalte Eidechsen mit angeklebten Hörnern oder so verwendet, was wirklich nicht sehr glaubwürdig aussieht.

  2. #2
    Kill your Darlings
    "Kill your Darlings" (im Deutschen mit dem herrlich dämlichen Zusatz "Junge Wilde" versehen) ist einer dieser Filme, in die ich mich reinsehen musste, der mich aber in seiner Gesamtheit durchaus fesseln und nachhaltig beeindrucken konnte.
    Behandelt wird eine wahre Begebenheit aus dem Jahr 1944, dessen Mittelpunkt der jüdische Schriftsteller Allen Ginsberg (Daniel Radcliffe) bildet, einem der großen Vertreter der so genannten Beat Generation.
    Der junge Ginsberg wird an der Universiät von Columbia aufgenommen um dort Literatur zu studieren und trifft dort auf den exzentrischen, charismatischen und absolut durchgeknallten Lucien Carr (der fantastische Dane DeHaan), dessen avantgardistische Einstellunge Allen alsbald in dessen Bann zieht. Ab diesem Zeitpunkt beginnt eine wilde Fahrt, die mit dem Satz "Allen im Wunderland" treffend eingeleitet wird; gemeinsam mit weiteren Schriftstellern - unter anderem der von Ben Foster genial gespielte William S. Burroughs und (Jack Kerouac) Jack Huston - wollen sie die damaligen literarischen Konventionen aufbrechen, revolutionieren und neu erfinden. Kompliziert wird das ganze durch Carrs "Schatten" David Kammerer (Michael C. Hall), der unsterblich in Carr verliebt ist und dem die Verbindung zu Ginsberg gar nicht gefällt. Aus dieser explosiven Mischung - ergänzt durch ein wenig Homosexualität hier und da, sowie Drogen und ausschweifenden literarischen Ergüssen - bildet das Grundgerüst, das im Laufe des Films in einem Mord explodiert.

    Daniel Radcliffe zeigt mit diesem Film, dass er ganz und gar nicht mehr der kleine Zauberlehrling ist und durchaus auch ernste Filme mit Tiefgang und emotionalen Achterbahnen spielen kann.

    Die Intensität dieser Szene ist beeindruckend und super von Radcliffe gespielt. Seine ihm sehr eigene Mimik verstärkt diesen Eindruck sogar noch.

    Am Ende ist dieser Film etwas, was man sich nicht ansehen sollte, wenn man seichte Unterhaltung haben will. Dafür existieren zu viele erdrückende Störmungen, die den Film fast zu überladen drohen.
    Großes Kino.

  3. #3
    Her ist einer der besten Science Fiction-Filme, die ich seit langem gesehen habe. Aus der anfangs etwas abgedreht wirkenden Prämisse heraus (depressiver Mann verliebt sich in sein Betriebssystem) entwickelt sich ein wunderschönes, kleines Meisterwerk über Emotionen. Die Tatsache, dass hier zudem eine schön subtil gehaltene Zukunftsvision aufgebaut wird und dass der Film das Risiko in Kauf nimmt, R-Rated zu sein um so menschennah wie irgend möglich zu sein, macht Her noch viel, viel besser als er es so bereits wäre. Joaquin Phoenix ist absolut brillant, ScarJo liefert eine fantastische Sprechrolle ab und am Ende musste ich heulen wie ein Mädchen. Klasse Film.

    Birdman ist ein ebenso riskantes Projekt, das mit einem durch die Bank großartig agierenden Cast, einem wunderbar durchgeknallten Drehbuch und mindestens genauso abgedrehten, kaputten Charakteren aufwartet. Warum hier kein Oscar für Editing oder die Kameraführung vergeben wurde, ist mir ein Rätsel. Oh, und die Szene in der Michael Keaton eine Kritikerin in der Luft zerreißt - eine der besten auf Film gebannten Kernschmelzen aller Zeiten.

  4. #4

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin

    Ich hatte nicht viel erwartet, da der Film kein Zeichentrick mehr war, aber ich wurde dann doch positiv überrascht. Hat mir sehr gut gefallen, aber er erreicht noch immer nicht die Qualität von Asterix und Kleopatra oder Asterix erobert Rom. Die Realfilme habe ich übrigens noch nie gesehen.

  5. #5


    Doch, Wasabi war unterhaltsam. Da das letzte, was ich von Besson gesehen habe, Lucy war, musste ich mich dann doch diversen "Ja, früher war der Mann einfach besser!"-Gedanken hingeben. Es sticht jetzt zwar nicht hervor und die Action ist mehr so "ulkig", aber es ist halt einfach ein voll niedlicher Film mit einer niedlichen Beziehung im Mittelpunkt und ein bisschen culture porn (manchmal hab ich mich echt an Lost in Translation erinnert, so wie sie mit dem Kulturschock arbeiten ^^). Allerdings sollte man die deutsche Synchro meiden. Ich weiß nicht, wie das Original ist, aber es geht echt so einiges verloren, und manchmal drücken sie es einem mit Gewalt ins Gesicht. Ich sag nur "zerTRÜmmern" ... plötzlich einen Sprachwitz rauszuholen, funktioniert nicht, wenn die Japanerin die ganze Zeit perfektes Deutsch spricht. Auch wenn man ihnen vermutlich anrechnen muss, dass nicht der halbe Cast einen Klischee-Asiaten-Akzent hat.

  6. #6
    Das Cabinet des Dr. Caligari (1920)
    Heh, in der Jugendzeit des Mediums hat Deutschland einfach noch die besseren Filme hervorgebracht ^^ Wer sich auch nur ansatzweise mal an Stummfilme herantraut, dem möchte ich Caligari deutlich ans Herz legen (naja okay, Metropolis ist sowieso Pflichtprogramm). Auch wenn nicht immer in der bestmöglichen Qualität überliefert (wie bei den meisten Werken aus jener Zeit) ist dies ein guter Startpunkt für erste Eindrücke, unter anderem weil der Film seiner Zeit so weit voraus war und außerdem mit 78 Minuten relativ überschaubar ist. Es geht um einen seltsamen Schausteller, der mit seiner Attraktion, einem (fast) permanent schlafenden Somnambulen namens Cesare, der angeblich die Zukunft sehen kann, auf die Kirmes eines kleinen, deutschen Städtchen kommt. Es geschehen Morde, und natürlich fällt der Verdacht auf den Schlafenden. Viel mehr will ich zur Story nicht verraten, zumindest keine Details. Als Genre könnte man das vielleicht als Horror, aber doch eher als Psychothriller einordnen.
    Zwei Dinge fand ich daran besonders herausragend: Erstens hat die Geschichte ein, nein, im Grunde sogar zwei Twist-Endings Total faszinierend imho, wie früh Filmemacher schon mit solchen Handlungskonstrukten so effektiv gearbeitet haben. Dadurch bleibt auch ein kleinwenig Raum für die eigene Interpretation des Zuschauers, ohne zu viel offen zu lassen. Zweitens: Das Set-Design war der Hammer! Hier sieht man auch, wie einflussreich der Film gewesen ist, denn Tim Burton hat sich davon eine Menge abgeguckt (ganz besonders zu sehen in Beetlejuice). Kaum ein Winkel zu finden, der nicht schief und krumm wäre, was eine ganz seltsame Atmosphäre erzeugt. Noch dazu ist das alles mit Aufbauten und Hintergründen im Studio umgesetzt, also nicht in einer "echten" Stadt gedreht. Dadurch entwickelt die ganze dargestellte Welt eine Art bizarres Eigenleben, es wirkt stellenweise mehr wie ein verstörend überzeichneter Cartoon mit Live-Action Schauspielern Auch dies ist übrigens ein Faktor, der den Film nach einer kurzen Eingewöhnungszeit heute noch zugänglicher macht als viele seiner Zeitgenossen.


    Die Nibelungen: Siegfried + Kriemhilds Rache (1924)
    Okay, wo ich gerade schonmal dabei bin... Im Grunde zwei Filme, die aber eine Einheit bilden. Und leider einer der wenigen, bei denen ich es nicht fertig brachte, komplett zu Ende zu schauen, sondern irgendwann nur noch durchzappte. Jedem, der nicht bereits ein echter Stummfilm-Enthusiast ist, würde ich entschieden davon abraten, sich das reinzuziehen. Und das nicht, weil es schlecht wäre. Ganz im Gegenteil - der Film kann als das erste große Fantasy-Epos der Filmgeschichte verstanden werden, quasi das damalige Herr der Ringe, und hat viele beeindruckende Momente (in Siegfried speziell den Kampf gegen den Drachen sowie die Zwergenhöhle). Jedoch ist es der absolute Epitome der Langatmigkeit! Beide Hälften dauern ca. zweieinhalb Stunden, zusammen fünf. Das wäre für ein monumentales Epos schon noch irgendwie zu rechtfertigen, aber beim Zuschauen hatte ich das Gefühl, dass das überhaupt nicht sein musste. Nicht nur das Gefühl, ich bin mir sicher. Manche Szenen ziehen sich ewig hin, die fünf Stunden könnte man locker auf drei zusammenkürzen, ohne auch nur einen einzigen handlungsrelevanten Punkt oder ein einziges schickes Set dabei zu verlieren.
    Und nein, das lässt sich nicht wirklich mit der Zeit erklären, in der die Nibelungen erschienen, denn ich habe schon manch andere Filme aus den 1910er, 20er und 30er Jahren gesehen und keiner davon war so ausufernd wie dieser. Sogar für Fritz Lang selbst, den ich zutiefst respektiere und bewundere, war das eine Ausnahme - Tendenzen in die Richtung hatte er zwar schon öfters, aber nie so krass. Sehr schade, weil da doch viel Cooles und Relevantes drinsteckt. Wenn ich Ahnung von Schnitt hätte, wäre ich glatt versucht, eine abridged Version zu machen, auch auf die Gefahr hin, dass ich dann als Banause dastehe. Hierfür muss man wirklich massig Geduld und eine Menge Sitzfleisch mitbringen, und die Belohnung fällt eher mäßig aus.
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Ich hatte nicht viel erwartet, da der Film kein Zeichentrick mehr war, aber ich wurde dann doch positiv überrascht. Hat mir sehr gut gefallen, aber er erreicht noch immer nicht die Qualität von Asterix und Kleopatra oder Asterix erobert Rom.
    Habe den aktuellen Asterix-Film zwar noch nicht gesehen, und war bei der Ankündigung vom Wechsel zu CGI mehr als skeptisch, aber nach dem Trailer und einigen Clips war ich auch recht positiv überrascht davon, wie gut sie den Look und das Feeling der Vorgänger und Comics getroffen haben. Diese ganze Energie dahinter usw... Würde ja normalerweise sagen, dass ich trotzdem lieber einen traditionell animierten Film gehabt hätte, aber da "Asterix und die Wikinger" von 2006 wahrlich nicht das Gelbe vom Ei war, sollen sie ruhig so weitermachen.

  7. #7



    Return to Oz (1985)
    Still lovin' the hell out of this movie! Das letzte Mal, dass ich den Film gesehen habe, ist schon Jahre her, und mir ist aufgefallen, dass ich die ersten ca. 20 Minuten bisher immer verpasste (und nur aus Ausschnitten kannte), weil ich ihn im Fernsehn erst ab der Stelle erwischt habe, als Dorothy mit Billina in Oz ankommt. Ich kann schon verstehen, dass der Film creepy as fuck für das jüngere Publikum damals gewesen sein muss Manche Szenen finde ich jetzt noch unheimlich oder verstörend. Die Schocktherapie am Anfang, die Wheeler, Mombi und ihre Kopfsammlung oder der Nome King vor allem - also im Wesentlichen der ganze Film *g* Aber so heftig ist es wirklich nicht, vor allem weil das auch durch viele erheiternde oder glückliche Szenen ausbalanciert wird. Und die Kids mögen es erfahrungsgemäß, hier und da erschrocken zu werden.
    Insofern finde ich, dass die manchmal negative Reputation des Films oft nicht fair ist. Ständig tauchen an den Haaren herbeigezogene Vergleiche auf mit der Wizard of Oz Version von MGM aus dem Jahre 1939. Jene Version mochte ich zwar auch, aber das war ein übertriebenes, knallbuntes happy-go-lucky Musical, das sich übrigens viel mehr Freiheiten in Bezug auf die literarische Vorlage rausgenommen hat als Return to Oz. Letzterer basiert im Wesentlichen auf Band 2 und 3 der Reihe, aber bleibt dem Stil von Baums Vision treu. Oz IST kein sorglos glückliches Land, sondern kann saumäßig gefährlich sein mit unzähligen abgefahrenen, bösartigen Kreaturen (Wenn ich mich recht erinnere, gab es dort eine Region, in der Pflanzenwesen im Garten Menschen anbauen Anderswo wird man mit Köpfen beworfen usw.)! Von daher ist Return to Oz auch nicht als direktes Sequel zu verstehen, sondern mehr als ein von einem komplett anderen Studio produzierter spiritueller Nachfolger, der zwar ein paar Elemente aus der 39er Fassung wieder aufgreift, aber dieser an anderen Stellen widerspricht (Dorothy erwähnt Handlungspunkte/Exposition aus den Büchern, die im alten Film nie erwähnt wurden). Disney hatte hier kaum eine Wahl: Der Film mit Judy Garland genießt in den USA einen dermaßen hohen popkulturellen Stellenwert, dass sie kaum auf die ikonischen, magischen roten Schühchen verzichten konnten, die einst hinzuerfunden wurden und in den Büchern nie vorkamen (um dieses Element nutzen zu dürfen, haben sie MGM wohl ein hübsches Sümmchen bezahlt). In solchen Situationen bin echt froh, in Europa aufgewachsen zu sein, weil es in den USA offensichtlich echt schwierig ist, sich Return to Oz ohne massive Vorurteile anzuschauen.
    Die Hauptdarstellerin hätte ich mir etwas älter gewünscht, aber sie hat überraschend gut gespielt. Kinder können sooo unheimlich nervig in Filmen sein, imho nicht so hier: Dorothy ist zwar wie gewohnt ein wenig naiv, aber benimmt sich nichtsdestotrotz sehr erwachsen (und höflich). Am besten gefallen haben mir die Effekte und die unter anderem auch daraus entstehende Atmosphäre. In Return to Oz kommt einfach alles Gute zusammen, um die phantastischen Charaktere zum Leben zu erwecken. Sei es beeindruckende Stop-Motion-Animation, oder klasse Puppenspielkunst mit handgemachten Modellen und Kostümen (Ich liebe Tik-Tok und Jack Pumpkinhead), alles lange vor dem großen CGI-Overkill. Außerdem war es angenehm clever, wie sehr das Foreshadowing am Anfang wieder eingesetzt wurde, wo man auf Charaktere trifft, die ihre spiegelbildliche "Entsprechung" in Oz haben (wobei das noch eines der wenigen Elemente war, die man aus der alten MGM-Fassung übernommen hat). Hinzu kommt der majestätische Soundtrack.
    Wenn man mich vor die Wahl stellt, würde ich den Film von '85 jederzeit jenem von '39 vorziehen. Letzterer ist zwar historisch wertvoller und relevanter (und ist ein wunderbares Sinnbild für den Übergang von Schwarz/Weiß hin zum Farbfilm mit dem Gimmick der Rahmenhandlung), aber Return to Oz ist spannender, authentischer und trifft alleine schon dadurch eher meinen Geschmack, weil es kein Musical ist, sondern sich selbst ernst nimmt, ohne dabei an Quirligkeit zu verlieren. Gewiss ist der Film weit davon entfernt, perfekt zu sein, doch was 80s Fantasy angeht, steht er ganz weit oben in my book. Eine Schande, wie sehr Disney seit 30 Jahren versucht, diesen schönen Film komplett unter den Teppich zu kehren. Immerhin hat er im Laufe der Jahre durchaus eine begeisterte Anhängerschaft gefunden. Ich hätte den unheimlich gerne remastered auf BD, aber da habe ich nur wenig Hoffnung, wenn man bedenkt, wie lange es schon gedauert hat, bis die sich mal bemühten, eine DVD zu veröffentlichen. Diese Misshandlung der eigenen IPs, sobald sie nicht direkt einen Haufen Geld einbringen, geht mir bei Disney sowieso tierisch auf den Keks (vgl. Taran und der Zauberkessel uvm.), obwohl ja gerade viele Streifen, die im Kino nicht so gut ankamen, auf dem Heimvideomarkt ein lukratives zweites Leben feiern. Also, wenn ihr die Chance bekommen solltet und Fantasy mögt, zieht ihn euch rein

    Schließen möchte ich mit dem folgenden Dialog daraus, der einige Umstände bezüglich der einstigen Publikumsmeinung herrlich auf den Punkt bringt:

    Billina: "Tik-Tok went berserk!"
    Tik-Tok (redet Unsinn, weil der Schlüssel für sein Denken nicht aufgedreht wurde): "Tickle me, tickle me!"
    Dorothy: "His brain's ran down.
    Jack: "If his brain's ran down, how could he talk?"
    Dorothy: "It happens to people all the time, Jack."

  8. #8
    Hitman Agent 47
    Gestern mit gutem Freund im Kino gesehen. Vor vielen Jahren den ersten Teil ohne großartige Erinnerung gesehen. Die Story wurde durch fliessende Ortswechsel und jeder Menge Action, Verfolgungsjagden und Katz und Maus Spielchen flott erzählt. Am Ende war die Auflösung für mich etwas zu aufgesetzt und auch manche Storyansätze strange. Wer auf Action steht, wirds wohl mögen. Ich fands recht gut.

  9. #9
    The Wrestler
    Wenn man mal von der Wrestling-Thematik absieht (was auch der Grund war, weshalb ich den Film ewig vor mir her geschoben habe), war es ein Film über Verlierer dieser Gesellschaft, wie es ihn schon unzählige Male gibt. Ein typischer Charakterfilm halt. Hat mich z.B. jedenfalls mehr als einmal an "Somewhere" erinnert (wobei der zwei Jahre später in die Kinos kam ^^).
    Schauspielerisch war er jedenfalls mehr als überzeugend. Außerdem zieht sich Marisa Tomei mehr als einmal aus
    Hat mir jedenfalls sehr gut gefallen. Vor allem die Beziehung zu seiner Tochter war recht ergreifend. Auch die Szenen um die ganzen Alt-Wrestler, die sich nie von ihrer Vergangenheit lösen konnten, fand ich ziemlich traurig (als kaum einer zu den Autogrammstunden kam).
    Der Schluss war aber etwas zu viel "Sopranos"

    8/10

    The Ledge - Am Abgrund

    Hatte mich vorher nicht groß informiert und erwartete eigentlich einen spannenden Kammerspiel-Thriller. Heraus kam ein ziemlich depressives Drama mit viel christlichem Beigeschmack. Kann man mögen, mir war es jedenfalls zu viel religiöses Gequatsche. Schauspielerisch war er aber gelungen. Der Schluss war ziemlich harter Tobak, der sich aber abgezeichnet hat.

    5/10

    Geändert von Cooper (13.09.2015 um 21:59 Uhr)

  10. #10
    Turbo Kid
    Hey, wisst ihr noch wie ich sagte dass mir "Kung Fury" nicht gefiel, weil es offensichtlich nicht raffte, was 80er-Filme so - naja- 80er machten? Turbo Kid versteht es. Statt einem die ganze Zeit ins Gesicht zu reiben, wie EIGHTIES und CRAAAAAAAAAYYYYYYYZIIIIIEEEEE alles doch ist, ist Turbo Kid eine extrem gut gemachte Mischung aus 80er-Retro Science-Fiction/Cyberpunk á la Mad Max 2, Die Klapperschlange und Italo-Schlock-Filmchen wie Fireflash oder The New Gladiators, 80er-Coming of Age á la Risky Business und Say Anything und 80er-Troma-Splatter. Und das Tolle ist: es funktioniert! Selbst wenn man die zumeist recht subtilen Anspielungen nicht versteht, ist Turbo Kid ein wirklich sehr schön gemachter, liebevoll gestalteter und vor allen Dingen super geschriebener Flick mit super Performances (Michael Ironside! <3) und wunderbaren Charakteren. Der Gore-Anteil ist angemessen und handgemacht, der Soundtrack ist synthietastisch und im Film wurden fucking Matte-Paintings eingesetzt. Alleine das finde ich schon echt super.

    Alles in allem: gleichzeitig eine handwerklich solide Homage an Sci-Fi-Trash und eine schöne, kleine Geschichte über einen Jungen, der in einer postapokalyptischen Zukunft zum Superhelden (oder so ähnlich) wird. UNbedingt ansehen!

    P.S.: "Kung Fury" ist kacke.


    Donald Glover - Weirdo
    Fantastisches Stand-Up-Programm vom "Community"-Schauspieler, der auch unter dem Namen Childish Gambino ziemlich gute Rapmusik macht. Extrem witzige Routinen, wunderschöne Anekdoten und ein großartiges Finale, das sich um Toys 'R Us und Kacke dreht Wenn ich es besser beschreiben müsste, würde ich sagen dass es wie ein Mix aus Eddie Murphy zu "Delirious"- und "Raw"-Zeiten, Chris Rock und Louis C.K. ist. Also, kurzum, ziemlich super.

    NIGLET!

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (18.09.2015 um 11:36 Uhr)

  11. #11
    Martyrs

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Name:	martyrs.jpg 
Hits:	254 
Größe:	192,0 KB 
ID:	22714

    Von vielen als der härteste Horrorfilm aller Zeiten angepriesen.
    Ich kann selbst nur sagen, dass ich doch ganz schön gefestigt bin was Horrorfilme angeht, aber das hier hat auch mich ganz schön getroffen und am Ende regelrecht mitgenommen. Es geht nicht nur um das was gezeigt wird, was tatsächlich phasenweise an Härte seinesgleichen sucht, sondern auch um das, was man selbst dabei fühlt. Die letzten 25 Minuten sind wirklich extrem. Die Thematik ist dann generell so brutal und verstörend und alles wird dabei so eiskalt serviert. Dagegen wirken Saw und Konsorten regelrecht harmlos.

    Ich kann jeden verstehen, der damit nichts anfangen kann und es Spinnerei, Unfug oder gar Schrott abtut, aber jetzt rein als Horrorfilm betrachtet, ist er grandios und sehr, sehr mutig. Wundert mich nicht, dass das aus Frankreich kommt (das geplante US-Remake wird mit Sicherheit nicht ansatzweise das Verstörende vermitteln können). Interessant, dass der Film zunächst dort eine Altersbeschränkung ab 18 erhalten hat, was sonst in Frankreich wohl nur für Hardcorepornografie der Fall ist.

    Ich will hier nicht viel zum Inhalt schreiben, DAS muss man selbst erleben. Also möglichst wenig im Vorfeld informieren. Aber der Film ist wirklich (!) nur für Horrorfans, alle anderen mögen bitte weitergehen.

    8,5/10

    Geändert von Cooper (19.09.2015 um 16:38 Uhr)

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