Veronica Mars
Von dem Kickstarter-Projekt hatte ich noch nie etwas gehört, ebenso wenig von der Serie, zu der dieser Film gedreht wurde. Entsprechend unwissend bin ich an den Streifen heran gegangen, den wir uns am Sonntag im Originalton angesehen haben.
Der Film knüpft an das Ende der Serie an - er spielt also 10 Jahre, nachdem Veronica ((Kristen Bell) ihren Abschluss gemacht und die fiktive Stadt Neptune verlassen hat, um Jura zu studieren. Sie lebt in New York, führt eine (wie es scheint) glückliche Beziehung mit Stosh "Piz" Piznarski (Chris Lowell) und steht kurz davor ihren ersten Job in einer großen Kanzlei an Land zu ziehen. Doch dann sieht sie im Fernsehen, dass ihre ehemalige Mitschülerin Carrie Bishop - oder auch der Popstar Bonnie DeVille - tot in der Badewanne gefunden wurde und ihr Ex-Freund Logan Echolls (Jason Dohring) verdächtigt wird, diese umgebracht zu haben. Selbiger meldet sich auch kurzerhand bei ihr mit der Bitte, ihn bei der Wahl des richtigen Anwaltes zu helfen, der ihn vertreten soll - denn ähnlich wie die Aasgeier, umkreisen die Anwälte nun Logans Haus.
Sie fliegt also von New York zurück in die fiktive Stadt Neptune, um Logan zu helfen und ein paar nette Tage mit ihrem Vater und ein paar alten Freunden zu verbringen. Doch die Sache wird größer als sie zunächst angenommen hatte. Aus der Suche nach dem passenden Anwalt heraus erliegt sie der Versuchung, wieder selbst in die Ermittlungen einzusteigen und deckt dabei ein Geflecht aus Lügen, Korruption und dunklen Geheimnissen auf.
Für jemanden, der völlig ohne jede Vorkenntnis in diesen Film reingegangen ist, hat mir der Streifen unheimlich viel Spaß gemacht. Das Intro als Zusammenfassung der Serie hat für das nötige Basiswissen gesorgt, um zumindest grob die wichtigsten Akteure und Nebenpersonen einordnen zu können. Darüber hinaus erschließen sich dem Unwissenden die diversen Anspielungen und Referenzen auf die Serie nicht. Das ist aber auch nicht weiter tragisch, da der Film auch so sehr gut funktioniert. Mit den Charakteren bin ich sofort warm geworden, Sympathie wurden ebenso schnell aufgebaut wie Antipathie und die bissige, sarkastische Art von Veronica Mars sorgt für einige gute Lacher. Die Handlung mit samt seiner Irrungen und Wirrungen ist intelligent erzählt bedient sich an einigen Ecken zwar Klischees, diese werden aber geschickt eingesetzt und wirken nicht überzeichnet. Auch der persönlichen inneren Zerissenheit, der sich die Hauptdarstellerin immer wieder gegenüber sieht, ist auch für den Unwissenden glaubwürdig und zieht einen unweigerlich mit.
Abgerundet wird das Ganze durch einige wirklich coole Gastauftritte, wie von zum Beispiel Jamie Lee Curtis, Jerry O'Connell oder James Franco. Letzterer bietet in seinen vielleicht 5 Minuten auf der Leimwand eine grandiose Performance.
Nun muss ich die Serie sehen![]()