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Thema: Now Watching - Post Apocalypse Edition in 48fps

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Habe gestern 47 Ronin gesehen und der Film war wie erwartet. Der geilste Satz kam gleich am Anfang: "Wer die Geschichte der 47 Ronin kennt, der kennt die Geschichte ganz Japans" Warum studier ich eigentlich? Künftige Generationen können einfach mit der Kinokarte zum Dozenten gehn und den Schein für japanische Geschichte einfordern. Überhaupt hat uns der Film als Japos sehr amüsiert und nein, ich bin keiner der sich über jedes falsch dargestellte Detail aufregt (Last Samurai mochte ich). Aber 47 Ronin war über weite Strecken so unfreiwillig komisch, dass ich es einfach nicht ernst nehmen konnte. Ich mein Fantasy-Elemente hin oder her, das übergroße Dejima bestand da aus Schiffen und wirkte wie aus Fluch der Karibik! Oder der Shogun der im Film einen goldenen Eimer auf dem Kopf hatte (war das eigentlich der selbe Schauspieler wie der Bösewicht aus Mortal Kombat ? Kam mir so vor). Und wenn man schon übernatürliche Elemente in die klassische Geschichte einbaut, dann hätten sie sich wenigstens ein bisschen enger an die japanische Mythologie und Märchenwelt halten können (bei dieser "Hexe" konnten sie sich offenbar nicht entscheiden, was genau die jetzt eigentlich darstellen sollte, also werfen wir einfach mal alles zusammen in einen Topf). Außerdem war alles so knallbunt, vor allem am Anfang, die Schlusseinstellung ähnlich super-kitschig o_O Ein paar Szenen/Dialoge mit Keanu schienen auch quasi eins zu eins aus Matrix entnommen worden zu sein (Haha, "Wir brauchen Waffen") und überhaupt alles aus diversen Filmen zusammengeklaut. Fand es darüber hinaus schade, dass nur so wenige der 47 eine Rolle in der Handlung gespielt haben oder wenigstens näher vorgestellt wurden - das war in den anderen Versionen besser gelöst, wenn mich meine Erinnerungen nicht täuschen. Dafür hat mir aber der Soundtrack recht gut gefallen.

    Also insgesamt kein guter Film, aber einer, der mich auf seine total fehlerhafte Weise doch irgendwie ein wenig unterhalten hat - zumindest für einmal angucken. Brauche ich aber nie wieder sehen und werde ich mir auch nicht für die Sammlung kaufen

  2. #2

    It's time to get schwifty.
    stars5
    Eine kleine Auswahl an Filmen die ich die letzten Tage gesehen habe. Reihenfolge nach gefallen.

    The Hunt (2012)

    Ein Dänisches Drama über einen geschiedenen Mann der in einem kleinen Familiären Dorf als Kindergärtner arbeitet. Eines Tages macht die Tochter seines besten Freundes aus kindlicher Naivität Andeutungen von sexuellem Missbrauch. Selbstverständlich läuft darauf hin alles aus dem Ruder.
    Unglaublich bedrückender Film mit einem sehr heiklem Grundthema. Ich saß teilweise davor und mochte alle anschreien. Man kann so richtig mit dem Mann fühlen, dem gerade sein ganzes Leben zerstört wird da durch übertriebene Elterliche für-sorge die Kinder regelrecht in das lügen Gestrick getrieben werden. Letztlich steigert sich das ganze Dorf in diese Angelegenheit hinein. Doch bringt der Hauptdarsteller tatsächlich die Kraft auf, alles was ihm angetan wird, durch zu stehen. Sehr schwieriger Film bei dem man am Ende doch mit gemischten Gefühlen da steht.

    Blue Jasmin (2013)


    Ein Drama über eine Frau welche durch den Verlust ihres Mannes von Reichtum in Armut stürzt. Sie sucht erst mal Unterkunft bei ihrer Schwester, welche mit ihren 2 Kindern und Liebhaber in einer kleinen Wohnung lebt. Von dort aus versucht sie sich ein neues Leben auf zu bauen. Durch Verweigerung ihrer momentanen Lebenssituation tut sie ihrer Psyche keinen gefallen und es wird schnell klar das sie durch Erinnerungen und Träumereien aus ihrem alten Leben nur versucht das beste aus der Situation zu machen um nicht komplett durch zu drehen. Da es dafür aber schon lange zu spät ist verfolgt man den Film über eine Frau die an ihrem festhaltenden Verständnis für Lebenstandard zu Grunde geht.
    Persönlich empfand ich den Film als sehr erfischend da eine andere Seite des "unglücklich" seins aufzeigt.

    Prisoners (2013)


    Amerikanischer Thriller. Die Töchter von zwei befreundeten Familien werden entführt. Unter immer größer werdender Verzweiflung leidend, beginnt der Vater (Hugh Jackman) einer der beiden Töchter selbst mit der Ermittlung des Falls. Dies läuft parallel mit der Spurensuche des Detektivs Loki (Jake Gyllenhaal). Der vermeidlich offensichtliche Fall, welcher sich in der ersten halben Stunde des Films offenbart, verleitet den Vater in eine Richtung zu ermitteln in die er selbst zum Täter wird. Während Loki durch anderes aufziehen der Anhaltspunkte in eine sehr verstrickten Fall gerät.
    Wer auf Katz und Maus mit mehreren Twists und einer doch sehr düsteren und emotionalen Atmosphäre steht ist bei diesem Film genau richtig. Doch muss ich zu geben das ich mit der Entscheidung für das Ende wiedermal absolut nichts anfangen kann. Wie in diesem Fall, wo ein vermeidliches Oper durch seine selbst zentrierte Art zu einem weit schlimmeren Täter wird. Ich weiß nicht wo dieser Trend gerade bei Amerikanischen Thrillern her kommt. Aber er stört mich ungemein und nimmt mir zum Ende doch erheblich den Spaß am Film und einer doch recht guten Story.

    Side Effekts (2013)

    Startet als ein potentiell recht gutes Drama über Depression doch endet recht schnell in ein wirklich bescheuerten Thriller mit "omg twist" der mich wieder zum schmunzeln brachte. Ganz okey für das was es sein soll aber ja...wiedermal typische amerikanische Herangehensweise und Abwicklung.


    Und um die Liste zu vervollständigen, teils ältere Filme die ich die letzten Tage gesehen habe und mehr oder weniger empfehlenswert sind. (Den Haufen Koreanisch/Asiatischen Filmen nicht mit eingeschlossen.)
    Horrible Bosses(2011)- Comedy(USA) War doch recht witzig mit Schauspielern die aus diversen Sitcoms bekannt sind.
    The Fountain(2006) - Drama(USA) Vom Direktor von Requiem for a Dream. Schöner Film über den niemals endenden Wunsch Unsterblichkeit zu erlangen und dem Tod geliebter Menschen.
    Iron Man 1-3 - (USA) Die einzige Superhelden Verfilmung die ich mir ansehn konnte ohne das Gesamtkonzept des Helden für ablern, weinerlich und faggy zu finden. Der 1. Teil war gut und dynamisch mit der eigentlichen Entstehungsgeschichte von Iron Man. Beim 2. bin ich eingeschlafen. Boring als hell. Der 3. hat dann durch die Mac Gyver Einlage wieder für Unterhaltung gesorgt.
    Silver Linings Playbook(2013) - (USA) War doch recht unterhaltsam für ne Liebeskomödie? Drama? whatever.

    Geändert von Solacy (21.02.2014 um 07:01 Uhr)

  3. #3
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    Wow das hätte ich jetzt nicht erwartet! Ein atmosphärisch extrem dichter (Alpen) Western, bei dem auch ordentlich Blut spritzt.
    Durch die Bank gute Schauspieler, aber für mich persönlich war das Setting und der Soundtrack das beste am Film.
    Eigentlich sieht der ganze Film mehr nach einer Hollywood Produktion als nach einer DE/AT Produktion aus.
    Kann den Film nur weiterempfehlen.

  4. #4
    Aha. Das sieht irgendwie cool aus. Gab es in den Alpen wirklich so eine Cowboy-Mentalität?

  5. #5
    Das sieht allerdings extrem gut aus. Und davon hab ich auch irgendwie nix mitbekommen.

    Hm, der letzte gute deutsche Film den ich gesehen hab war "Hell", aber selbst der war nicht wirklich mehr als oberes Mittelfeld. Der hier hingegen sieht verdammt gut aus.

  6. #6
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Aha. Das sieht irgendwie cool aus. Gab es in den Alpen wirklich so eine Cowboy-Mentalität?
    Also ich glaub nicht das es so extrem war . Rau und dreckig ja, aber die ganzen Cowboy Hüte hats bei uns damals glaub ich noch nicht gegeben.
    Gedreht wurde der Film übrigens in Südtirol im Schnalstal auf dem Marchegghof. Sehr schöne Gegend dort.

    Schade das der Film außerhalb von Österreich anscheinend noch nicht sehr bekannt ist, auf der Berlinale wurde er glaub ich uraufgeführt.
    Vom selben Regieseur kann ich auf noch den Alpen Horrorfilm: In drei Tagen bist du Tot, empfehlen.

    Geändert von Andrei (24.02.2014 um 13:29 Uhr)

  7. #7

    Gala Gast


    Heute Abend bei uns in der Programmkinovorstellung gesehen. Die Regisseurin war auch anwesend, da sie von hier kommt und hat sich den Reaktionen der Zuschauer gestellt und ein wenig erzählt. Ich war ziemlich angetan vom Film und habe mich glaube ich seit I saw the Devil nicht mehr so unwohl beim Schauen eines Filmes gefühlt. Nicht wegen expliziter Gewalt, die auch so eher wenig im Film vorkommt, sondern vorallem deswegen weil ich mich mit keiner der Figuren identifzieren konnte. War schon sehr angetan vom Film.

  8. #8
    Ist das erste Mal, dass du einen Film siehst, wo du dich mit niemandem identifzieren kannst?
    Auf das hier wirst dann sicher abfahren, haaa:

  9. #9

    Gala Gast
    Zitat Zitat von Mivey Beitrag anzeigen
    Ist das erste Mal, dass du einen Film siehst, wo du dich mit niemandem identifzieren kannst?
    Auf das hier wirst dann sicher abfahren, haaa:
    [IMG]
    Ne, das ist mir schon öfter passiert. Aber seid I Saw the Devil nicht mehr wirklich. Irgendwen find ich eigentlich immer, aber war hier eben nicht der Fall.

  10. #10


    Ernest & Celestine vor ein paar Wochen zufällig auf IMDb entdeckt und nach dem Trailer gleich mal auf BD bestellt, weil mich das total angesprochen hat ^^ Habe es nicht bereut. Ein superschöner, niedlicher Film der eine wohlige Atmosphäre versprüht und zwei total liebenswerte zentrale Charaktere hat, aber auch zwei oder drei typisch "französische" Momente, die jüngere Kinder als ziemlich verstörend empfinden könnten. Habe mich köstlich amüsiert, besonders zwei Szenen sind mir gut in Erinnerung geblieben - einmal wie sich Ernest und Celestine zum ersten mal begegnen und einmal die Gerichtsverhandlung ("Kinder, mache ich euch etwa Angst?" ), aber auch der Anfang im Waisenhaus ist eine tolle Einstimmung.
    Der Film basiert auf einer Kinderbuchreihe einer bekannten französischen Illustratorin, verwebt die einzelnen Elemente aber zu einer zusammenhängenden Geschichte (was die Bücher nicht waren) und geht auch sonst eher frei mit dem Material um (das Charakterdesign weicht natürlich auch stark ab, weil ein Animationsfilm in dem etwas realistischeren Originalstil nicht bezahlbar gewesen wäre ...ehrlich gesagt finde ich das Design aus dem Film aber auch viel tolliger ^^). Es geht um das kleine Mäuse-Waisenmädchen Celestine und den quasi arbeitslosen Alleinunterhalter-Bären Ernest, beides Außenseiter in einer zweigeteilten Gesellschaft, in der die Bären an der Oberfläche und die Mäuse unterirdisch leben (das kam in der Vorlage übrigens auch nicht vor, da standen die Bären eher für die Erwachsenen und die Mäuse für die Kinder, fand die Idee im Film aber sehr cool). Mäuse und Bären zusammen? Das geht mal gar nicht. So denken zumindest viele und entsprechend möchte der ständig hungrige Ernest die aufgeweckte Celestine auch essen, als er sie zum ersten Mal trifft. Aber zwischen den beiden entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft, die die Welt ziemlich durcheinanderbringt.
    Die Grundaussage mit ihrem "Freundschaft kennt keine Grenzen" ist so simpel wie schön und sehr gut umgesetzt, besonders wie es gegen verbreitete Vorurteile eintritt (was besonders lustig ist, wenn man bedenkt, wie die Macher des Films bewusst viele Klischees über Bären bzw. Mäuse haben in die Geschichte einfließen lassen). Vor allem die Waisenhaus-Oberin, die den Kindern immer Horrorgeschichten über den "großen, bösen Bären" erzählt unterstreicht dies und ist in ihrer Überzeugung hinreißend anzusehen
    Habe vorhin erst festgestellt, dass der Film für den Oscar als bester Animationsfilm nominiert ist, die Verleihung ist ja schon heute/morgen. Das hat mich echt kalt erwischt, weil der Film eigentlich schon 2012 veröffentlicht wurde, aber für die Oscars zählt wohl immer nur der heimische US-Release. War aber natürlich positiv überrascht und drücke nun die Daumen dafür. Visuell ist das ganze übrigens in Aquarell-artigen Bildern umgesetzt. Nicht nur die Hintergründe bekommen dadurch einen ganz eigenständigen Look, auch die Figuren wurden alle mit "nicht durchgezogenen" schwarzen Linien gezeichnet (das kann man auf dem Poster schlecht sehen). Jedenfalls endlich mal wieder ein richtig guter traditioneller Animationsfilm, die heutzutage ja leider ziemlich rar geworden sind! 10/10

  11. #11
    Frozen

    Boy, bin ich enttäuscht. Grad im Vergleich mit Tangled, das mit wirklich vielen typischen Disney Tropen bricht. (Nicht, einfach um Anti zu sein, sondern weil es sein eigenes Ding macht.)
    Stattdessen nur Standard "Liebe & Freundschaft saves the day". Die Charaktere haben kaum Zeit sich auszuleben, bis schon eine penetrante Musical Einlage kommt, die jegliche Atmospähre mit dem Hammer zerschlägt. Der große Twist ist zwar überraschend, aber so schlecht rüber gebracht, dass es gegen Ende des Films auch nichts ausmacht. (Langweiliger Standard Bösewicht, yippie)
    Das Comedy Relief ist wirklich schmerzhaft, ja ich mein den scheiß Schneemann. Nicht mal weil er so übermäßig viel filmzeit hat, sondern weil jede Szene von ihm, in meinem Kopf, auf das hier führt. Nicht ein Witz trifft, nicht eine Pointe, einfach nur sinnlose Momente. "Aber Mivey, das ist immer so bei Disney!" Ähh nein, dringend Tangled anschauen. Das Pferd stiehlt praktisch die Show, ist witzig, und der Film wäre ohne effektiv schlechter. SO macht man Comedy Relief.
    Daneben wird die Welt selbst überhaupt nicht ausgebaut. Nur Standard Märchen Mist. Selbst das tolle Eisschloss wird total verschwendet, da hätte man so viel mehr damit machen können, viel größer und fantastischer. Es ist ein EISSSCHLOSS! Hat niemand bei Disney die Andersen Vorlage gelesen? Sich davon inspiriert lassen? Stattdessen kriegen wir einen großen Eingangsaal, der schön ist, und das wars. Das Schloss des Königreichs ist ehrlich gesagt, auch verdammt enttäuschend realisiert. Der Thronsaal? Das wirkt wie eine Dorfkirche. Da wirken sogar die Thronjuwelen Fehl am Platz.
    Und hat die Königsfamilie eine große Gruft? Irgendwas Majestätisches um die verstobenen Könige zu ehren? Nein, einfach zwei Felsen auf einem Hügel, in der Pampa, passt :A

    Story enttäuschend, Charaktere in den Sand gesetzt, und sogar visuell nicht der Überflieger.

    Kann mir nicht vorstellen, dass die selben Personen daran gearbeitet haben wie bei Tangled.
    Naja, zumindest "Let it go" ist ein schönes Lied, etwas zu ohrwurmy vielleicht...

    EDIT:
    Nachsatz:
    Das oben ist meine erste Reaktion, nach einem Tag Schlaf seh ich's etwas ausgewogener. Es ist kein schlechter Film. Vergleichbar mit Disneys früheren Klassikern. Nur fand ich die Story oder konkret deren Execution am Anfang, schwach und das zog sich dann durch den ganzen Film. Der zweite Punkt, und ich versteh, dass das komplett subjektiv ist, waren die musical Einlagen die mir eben auf die Nerven gingen, aber eben ein integraler Bestandteil des Storytelling, was ja eigentlich gut ist, in der Kombination aber für mich den Film einfach schwer zu genießen war. Weiß nicht warum mich die so stören. Vielleicht die moderne Broadway-artige Begleitmusik? Außer "Let it go" haben die nämlich alle. Und genau das eine stört mich nicht. Also ein Fall von Konservatismus vielleicht ...
    Dennoch respektiere ich den Film, dafür, dass zumindest die gröbsten Disney Cliches ignoriert (Prinzessinen die keinerlei Autonomie haben, sofort verlieben, ...) Bleib aber dabei, dass ich was spannenderes erwartete hätte als einfach "Liebe" als Lösung.

    Naja, eigentlich hätte ich den Film gern gemocht, aber zumindest merkt man, dass Disney wieder ambitioniertere Filme macht und sogar kommerziell erfolgreich ist.

    Geändert von Mivey (06.03.2014 um 17:54 Uhr)

  12. #12
    Zitat Zitat von Mivey Beitrag anzeigen
    Hat niemand bei Disney die Andersen Vorlage gelesen? Sich davon inspiriert lassen?
    Oh, sie haben sich das im Laufe von Jahrzehnten (!) schon recht intensiv angeschaut, aber dann entschieden, alles Tolle daran einfach komplett zu ignorieren (weil es angeblich als Film nicht umsetzbar gewesen wäre) ^^
    Zitat Zitat
    Der zweite Punkt, und ich versteh, dass das komplett subjektiv ist, waren die musical Einlagen die mir eben auf die Nerven gingen, aber eben ein integraler Bestandteil des Storytelling, was ja eigentlich gut ist, in der Kombination aber für mich den Film einfach schwer zu genießen war. Weiß nicht warum mich die so stören.
    Versteh ich und geht mir ehrlich gesagt sogar bei den meisten Disneyfilmen so. Es gibt Ausnahmen, aber gerade in den letzten Jahren habe ich immer mehr das Gefühl, dass die nur noch zum reinen Selbstzweck eingebaut werden, weil man es von Disney so gewohnt ist, oder aber weil das als Storytelling-Device unter gewissen Umständen einfacher sein kann, als Charakterentwicklung und voranschreitende Zeit nur in Dialogen/Montagen unterzubringen. Selbst bei den großen Klassikern mag ich meist nur ein oder zwei Lieder und wünschte, sie hätten die anderen weggelassen. Anstatt so viel Gesinge sollte sich das Studio imho eher um A-List Filmmusik-Komponisten kümmern, denn die werten die Filme für meinen Geschmack viel mehr auf (siehe unter anderem Treasure Planet mit James Newton Howard oder Mulan mit Jerry Goldsmith). Ich meine Christophe Beck? Kanadische Fernsehmucke? Offenbar zu recht den Namen noch nie gehört. Manchmal glaube ich auch, ich bin der einzige, der Taran und der Zauberkessel mochte, unter anderem gerade weil der ohne Songs auskam (und sich traute, auch sonst ein bisschen düsterer zu sein).

    Und dito @ Olaf. Ich kann das Ding nicht ab. Er ist nicht nur unlustig, sondern für einen Schneemann meiner Ansicht nach auch widerlich deformiert ^^

  13. #13
    Tatort: Kopfgeld

    Im ersten Tatort-Auftritt rettete Schweiger die Nutten. Jetzt rettet er Hamburg vor Crystal Meth. Und rettet damit automatisch bestimmt ein paar Nutten. Statt Klischeealbanern (wie ich zunächst fälschlicherweise glaubte) ist Nick "Steven Seagal" Tschiller in geheimer (... naja...) Mission gegen fiese kurdische Gangster mit Cyberpunk-artigem Ultra-GPS, automatischen Waffen und 'nem fucking Yakuza-Kodex. Als ob das nicht schon batshit crazy genug wäre, sind die Cyberpunk-Kurden lustig sich mit den Türken in den Haaren, von einer nach dem nächsten (teilweise in Dutzenden) den Löffel abgibt. Und wenn Steven Seag-ich meine Nick Tschiller nicht gerade sich mit seiner scheiße geschauspielerten Tochter in die Klamotten kriegt oder die Staatsanwältin halbkomatös vögelt (die später als Rache-Katalysator von 'nem fiesen Kurden zu Brei gehauen wird), setzt er Dudes in Brand, haut Dudes zu Klump, schießt Dudes tot oder klaut seinen Kollegen bei der Polizei die Autos unterm Arsch weg. Und zwischendrin liefert er sich verbale Kabbeleien mit seinem türkischen Partner.

    Alles in allem war der zweite Schweiger-Tatort noch mehr batshit-crazy als der erste - aber meine Fresse, was 'ne Spaßbombe. In den 90 Minuten wird es nicht einmal langweilig: wenn nicht gerade urst lustige (mal aus den richtigen, mal aus den falschen Gründen) Dialoge ausgetauscht werden gibt es ordentlich inszeniertes Fratzengeballer zu begutachten. Schweiger macht diesmal eine deutlich bessere Figur (auch wenn ich nicht unbedingt seinen nackten Arsch fünfmal sehen musste...) als der Tatort-Komissar, aber die Schau stehlen eindeutig die Nebendarsteller: die fiesen Fieskurden sind herrlich schleimig over-the-top als wären sie direkt einem 70er-Sleaze-Streifen oder Miami Vice entsprungen, Tschillers LKA-Kollegen sind allesamt saugut besetzt (vor allem Fahri Yardim als sein türkisch-stämmiger Partner der für 90% der geilsten Dialogzeilen verantwortlich ist und Britta Hammelstein, die in der zweiten Hälfte haufenweise bad ass Momente hat, sind hier höchst positiv zu erwähnen), Stefanie Stappenbeck als Tschillers Staatsanwältin-Waifu die später weggemöppt wird macht eine gute Figur (und hat auch eine Nacktszene ) - aber der wirklich wahre Grund den Film zu sehen ist er hier:


    Erdal Yildiz als Firat, der quasi zwischen den Stühlen sitzt bei all der Gangwar-Scheiße - BAD ASS. Typ kommt in deine Wohnung, bringt da den Typen um der dich umbringen sollte, haut dich zu Matsche und rollt dann den zuvor gemörderten Dude vor deinen Augen in deinen Teppich um ihn dann rauszutragen - und das nur, weil er keinen Bock auf Kiezkrieg hat. Diese Figur kann meinetwillen in jedem Tatort von nun an auftauchen - Erdal Yildiz ist unfassbar geil als stoischer Motherfucker.

    Also, alles in allem: absolute Spaßbombe, ich habe hart gefeiert. Dumm? Ja! Unterhaltsam? Aber wie!

    "SACH' MA', WIE TALKST DU EIGENTLICH MIT MIR?!?"

  14. #14
    Zitat Zitat von Andrei Beitrag anzeigen
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    Wow, davon hatte ich noch nie gehört. Wirkt auf mich ein bisschen wie "Leichen pflastern seinen Weg", nur noch grimmiger (wenn das überhaupt möglich ist). Den werde ich mal beizeiten schauen. Vielen Dank für den Tipp!

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