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LORENZO LAMAS IST VIPER - EIN EX-COP RÄUMT AUF

Ich unterscheide zwischen mehreren Arten von Spaß: Ich kann Spaß haben mit Sachen, die kompliziert sind, weil sie mich fordern. Ich kann spaß haben beim langweilen. Spaß beim zugucken wie andere Leute Spaß haben. Und dann gibt es diese besondere Nische von Spaß. Die "So dermaßen abstrus und herrlich behindert dass es direkt wieder ins Geil-Territorium abraketet"-Spaß. Die Sorte Spaß, die für mich käsige Actionfilme aus den 80ern und 90ern zur vollsten Zufriedenheit befriedigen. Filme wie "Mission of Justice" mit Brigitte Nielsen und Jeff Wincott, oder Jeff Speakmans "Land of the Free" der einige der beinhärtesten Autostunts zu bieten hat die ich je in einer Low-Budget-Produktion betrachten durfte. Und natürlich nicht zu vergessen das spaßige Roddy "All outta bubblegum" Piper / Billy Blanks-Double Feature mit "Back in Action" und "Tough and Deadly". Und wenn es einen Film gibt, der alle Klischees nimmt, die 80er- und 90er-Actionfilme auszeichnen, diese ins Unfreiwillig komische überzieht (wir haben u.a. den schmierigen abgefuckten Antihelden, John Woo-artige Ballereien, einen Rache-Plot, einen orchestralen pseudo-epischen Score usw.) und dabei trotz alledem bad-ass as fuck ist - dann ist es Barrett - Gesetz der Rache. Sein geistig zurückgebliebener und an ADHS leidender Cousin dritten Grades wäre dann Viper - Ein Ex-Cop räumt auf.

Der Plot ist so einfach wie er nur einfach sein kann: Aushilfs-Actionheld Lorenzo Lamas (ihr kennt ihn nicht, also wozu sollte ich Filmtitel hier rein posten? ... die Snake Eater-Filme sind ziemlich geil) ist Viper. Der Viper ist ein Ex-Cop. Und als sein Bruder sich mit gar finsteren Gestalten einlässt, räumt er halt auf. Indem er so circa 50 Leute zu Brei schlägt und 50 weitere erschießt. Es ist ein gottverdammtes Massaker.

Der Film ist ein Sammelsurium an Actionfilm-Klischees: Vom Pferdeschwanz-tragenden, alles (zer)fickenden Macho-Protagonisten über die grenzdebilen Dialoge bis hin zum 15 (!) Minuten langen finalen Shootout in einer Lagerhalle, in dessen Zuge Lamas so circa 40 Leute erschießt, einen Gabelstapler in die Luft sprengt und am Ende den Obermufti - City Cobra-Style - an einem Big Ass-Haken klatscht. Wenn nicht gerade geschossen wird, wird sich gegenseitig geklatscht. Wenn nicht gerade gegenseitig geklatscht wird, wird gebumst. Und wenn nicht gerade gebumst wird, gibt's irgendeine andere Sache aus der man eine Musikmontage machen kann. Hauptsache, Lamas macht seine untalentierte käsige Sabbel so wenig wie möglich auf - und der Rest der unterirdischen Schauspiel-Mischpoke gleich mit. Trotz allem überzeugt der Film durch cool und handgemachte, brutale Action und einem herrlichen Trash-Faktor. Macht spaß mit Bier. Viel Bier. Und ist nebenbei erwähnt in ganzer Gänze auf Youtube hochgeladen.