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Thema: Now Watching - Post Apocalypse Edition in 48fps

  1. #461
    @Enkidu: Dann guck dir auf keinen Fall den Teaser zum zweiten Teil an, der würde dich erschlagen so wie der "originell" ist.

    Kann aber deine Kritik verstehen, bei mir fiel der Film auch extrem durch. Ich weiß nicht, deutsche Komödien sind mir einfach zu ... deutsch. Ich glaube der "deutscheste" Komödienfilm ist "Frau Müller muss weg", was nicht heißen muss das er schlecht sei.

  2. #462
    Problem bei Fack Ju Göthe war auch, dass die ganze Situation trotz halbwegs realistischem Setting prinzipiell so derbe unrealistisch war. In keiner deutschen Schule wäre dieser Film auch nur in Ansätzen möglich - für die Schüler regnets Verweise und für einen "Lehrer" wie Müller alleine schon wegen der Paintball-Aktion (und das war zugegebenermaßen mit die coolste Szene in dem Film *g*) ein Disziplinarverfahren oder wahrscheinlich doch eher Schlimmeres. Nun ist mir durchaus klar, dass es nur eine locker-flockige Komödie sein soll, die sich selbst nicht furchtbar ernst nimmt, aber strapazieren tun sie die Suspension of Disbelieve mit ihren Ideen und Darstellungen schon sehr bzw. mehr als nötig.
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Na ja, dann gleich noch Soul Kitchen hinterher.
    Nicht von mir ausgehend, aus Mangel an ernsthaftem Interesse, aber wenn sich mal die Gelegenheit ergibt, bin ich gerne dabei Der Fatih Akin ist ja noch so einer, von dem alle total begeistert sind.
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Die Lümmel von der ersten Bank ist noch immer ungeschlagen.
    Heh, die Erinnerungen bestehen nur noch aus fragmentarischen Momentaufnahmen ^^
    Zitat Zitat von Rusk Beitrag anzeigen
    Dann guck dir auf keinen Fall den Teaser zum zweiten Teil an, der würde dich erschlagen so wie der "originell" ist.
    Falls du den mit Chantal No 5 meinst: Jo, der läuft ja derzeit ständig im Kino Der Trailer ist schon mal was anderes und sehr erheiternd, vor allem der Anfang. Hat mich echt überrascht weil ich keine Ahnung hatte um welchen Film (oder welche Werbung?!) es überhaupt geht, als ich den das erste Mal sah ^^ Feiner WTF-Effekt. Wollte den Clip hier posten aber finde ihn nicht auf YouTube. Die anderen Trailer dazu machen mir aber nicht gerade Lust auf den Film :-/ Wie gesagt, einfach nicht meine Welt.

  3. #463
    Ich hab Fack Ju Göthe vor nem Jahr gesehen und war ersteinmal ziemlich skeptisch, konnte dem Film aber dennoch deutlich mehr abgewinnen als anderen deutschen Filmen. Das Setting und die überzeichneten Charaktere funktionieren halt auch nur innerhalb des Films selbst, sind aber eindeutig so gewollt und nicht einfach nur ein Beiprodukt schlechter Filmkunst. In meinen Augen ist das halt super aufgegangen (auch wenn ich den Film selbst nur mildly entertaining find). Ich kann da grad nicht ganz nachvollziehen, warum du vom Film verlangst, er solle realistischer und glaubhafter sein, in meinen Augen hätte das den Film eher kaputt gemacht.

  4. #464
    Zitat Zitat von Byder Beitrag anzeigen
    Das Setting und die überzeichneten Charaktere funktionieren halt auch nur innerhalb des Films selbst, sind aber eindeutig so gewollt und nicht einfach nur ein Beiprodukt schlechter Filmkunst. In meinen Augen ist das halt super aufgegangen (...). Ich kann da grad nicht ganz nachvollziehen, warum du vom Film verlangst, er solle realistischer und glaubhafter sein, in meinen Augen hätte das den Film eher kaputt gemacht.
    Ja, wenn man es nur äußerlich realistischer macht, aber alles andere genau so gelassen hätte, hätte das nicht mehr funktioniert. Ich sag ja nur, dass ich das so, wie es war, nicht sonderlich mochte und noch einiges mehr daran geändert hätte. Aus der Grundidee der Handlung und den Charakteren kann man eben auch eine stilistisch ganz andere Komödie machen.

  5. #465
    So, Lilyhammer inmitten der 7. Folge der ersten Staffel gedropped. Die Prämisse klang echt super und die ersten Folgen hatten ihren Charme, aber insgesamt lässt mich die Serie kalt, es besteht absolut kein emotionales Band zu irgendeinem Charakter, nichts fesselt mich. Die Serie ist wirklich nett anzusehen, aber echt nicht mehr. Bei diesem Überangebot von Serien guck ich dann doch lieber Sachen, bei denen ich wissen möchte, wie es weitergeht.

  6. #466
    These Final Hours



    Ich liebe postapokalyptische Filme und mit These Final Hours gesellt sich ein weiterer Film auf diese Liste. Genauer gesagt spielt der Film einige Stunden vor der Katastrophe und begleitet den jungen Mann James bei seinen letzten Stunden.
    Was ich so gut an diesem Film fand: Er kommt ganz ohne Action aus und setzt stattdessen mehr auf Emotionen und auf andere wichtige Aspekte für solche Zeiten (Suizid, mit wem letzte Stunden?, Überleben möglich?,etc.). Mein größer Kritikpunkt ist die Party-Szene, die ich irgendwie mau fand und man meiner Meinung nach besser hätte lösen können. Nichtsdestotrotz kann ich jedem, der solche Filme mag dem Film wärmstens empfehlen. Ist auch mal ein bisschen anderes als der Einheitsbrei (auch wenn der Film in so manches Klischee abdriftet). Schade fand ich das er recht kurz ausgefallen ist (knappe 80min), hätte gern mehr von der Endzeitstimmung gesehen.

    Ach ja, vor einigen Tagen wurde auch angekündigt, dass der Film ein US-Remake erhält (wird aber von Luc Besson Firma EuropaCorp produziert), noch dazu mit dem gleichen Regisseur. Na da bin ich gespannt.

  7. #467
    True Story: Gerade im Sneak Peak gesehen. Fand den Film weder sonderlich gut noch sonderlich schlecht, aber trotz der Kürze (99 Minuten) recht langatmig und vor allen Dingen unaufregend. Der Film bemüht sich, einen interessanten Fall zu konstruieren, dessen Ausgang der Zuschauer nicht erraten kann, der Ausgang ist jedoch reichlich antiklimaktisch. True Story ist ein Beispiel dafür, dass sich eine wahre Begebenheit eben nicht unbedingt auch als Unterhaltungsmaterial eignet. Die psychologische Wechselwirkung zwischen den beiden Hauptfiguren war zwar nicht ganz uninteressant, aber am Ende wurde auch daraus nicht viel: Es wurden keine Antworten gegeben, aber es schien auch nicht so, als würde es welche geben. Das hat den Film zwar einerseits auch ausgemacht, ist aber einfach zu wenig.

    Ich habe mich beim Gucken trotz des langsamen Tempos zwar nicht gelangweilt, aber als es dann vorbei war und es keinen "Twist" oder keine große Enthüllung mehr gab, war es halt ein "Oh, das war's also?"-Moment.

  8. #468
    Hier mal ein paar meiner Eindrücke zu vier seeehr unterschiedlichen Werken, die ich kürzlich gesehen habe...


    Die Legende der Prinzessin Kaguya (Kaguyahime no monogatari) von Ghibli war ein wunderschöner, langsamer, ruhier, poetischer und etwas bittersüßer Film. Hat mir gut gefallen ^^ Hätte allerdings von ein paar Minuten weniger Laufzeit profitiert (geht fast zweieinhalb Stunden). Vor allem die Animation, der ganze Wasserfarbenstil war einfach atemberaubend. Mit der Protagonistin kann man richtig mitfühlen. Hatte mal gehört, dass der Film vom Märchen abweichen würde, aber soweit ich es kenne, hat Ghibli sich eigentlich recht genau an die Vorlage gehalten, das betrifft also wohl eher Detailfragen. Toll auch, wie die Story auf einer vordergründigen Ebene sehr straight forward ist, aber sich darunter so viele interessante Themen tummeln, die offen für individuelle Interpretation sind. Von Kaguya mal abgesehen ist mein Lieblingscharakter übrigens Me no Warawa. Mwahaharr, alleine dieser Gesichtsausdruck von ihr lässt einen sofort grinsen *g*


    Der wundersame Katzenfisch (Los insólitos peces gato) ist ein kleines, mexikanisches Drama von 2013, welches sich ebenfalls gut mit "bittersüß" umschreiben lässt. Hab es im Original mit Untertiteln geschaut. Es geht um eine einsame junge Frau namens Claudia, die in einem Supermarkt arbeitet und keine Familie oder Freunde hat, sich im Krankenhaus mit einer schwer kranken Mutter von vier Kindern unterschiedlichen Alters anfreundet und deren Familie kennenlernt. Während Claudia zum ersten Mal ein Gefühl von Zugehörigkeit empfindet und die Bindung zu den anderen immer stärker wird, geht es mit der Mutter gesundheitlich steil bergab. Der Film ist ruhig erzählt und fernab aller Hollywood-Klischees. Die Geschichte ist sehr realistisch gehalten, sehr "nah dran" an den Figuren, und wird niemals reißerisch oder besonders dramatisch. Manche Kleinigkeit ist sogar eher erheiternd - wenn man möchte, könnte man es als Tragikomödie verstehen, nur dass die Handlung nicht sonderlich lustig wird. Ich empfand den Film irgendwie als ein Umriss des Lebens an sich. Traurige Dinge passieren, aber genausosehr lassen sich Liebe und Wärme finden, auch in unwahrscheinlichen Orten und Situationen. Beides gehört zum Leben dazu und es geht irgendwie weiter. Die Familie und insbesondere die Hauptfigur waren mir sehr sympathisch. Würde es schon als eine Art Wohlfühl-Film bezeichnen, aber ist bestimmt nicht jedermanns Sache und nochmal anschauen müsste ich den auch nicht. Stellenweise plätschern die Ereignisse ein wenig zu sehr dahin, insofern hat mir dann doch der eine oder andere Höhepunkt gefehlt. Dennoch bin ich froh um die Erfahrung. Wer mit dieser Art von Film prinzipiell etwas anfangen kann, dem sei eine Empfehlung ausgesprochen.


    Atlantis: The Lost Empire von Disney. Heh, hat mich damals nicht sonderlich gekümmert und später sah ich im Fernsehn einen großen Teil der um Welten schlechteren (geradezu grauenvollen) Fortsetzung, aber dachte, es würde sich um das Original handeln, sodass ich vollends jegliches Interesse verlor. Jetzt endlich mal diesen hier bei einem Disney-Marathon nachgeholt und jopp, Abenteuer durch und durch, dazu ein Hauch von Jules Verne und Steampunk, traf alles genau meinen Geschmack. Animationstechnisch eher auf die Basics und klare, stilisierte Linien reduziert, erinnerte tatsächlich ein wenig an Mike Mignola, auch das mochte ich. Die schrullige Crew hatte was, und Atlantis an sich als Handlungsort war faszinierend (aufeinanderprallende Elemente). So untypisch das auch für einen Disneyfilm war (ich weiß durchaus zu schätzen, dass hier Risiken eingegangen wurden), wird im Gesamtbild leider kaum ein Klischee des Genres ausgelassen. Dazu kommen ein paar kleinere Plotlöcher und vor allem Pacing-Probleme, speziell zum Finale. Mehr als einmal hatte ich das Gefühl, dass sich die holprige Geschichte zu wenig Zeit nimmt und wild mit neuen Konzepten um sich wirft (zum Beispiel diese ganze Sache mit den Kristallen), ohne sie genug zu erklären. Da wäre etwas mehr behutsames World-Building fein gewesen. Trotz allem mag ich Atlantis für das, was er geworden ist. Hätte mehr Erfolg (und ein würdiges Sequel) verdient gehabt.


    Seventh Son war wie inzwischen erwartet lahm. Ist ja auch entsprechend angekommen bei Kritikern und beim Publikum. Ich mein, keine Beleidigung für Intellekt und Sinne, aber eben profillose gerade-noch-so Durchschnitt Massenware und Verschwendung von jeder Menge Potenzial. Hihi, mir war gar nicht (mehr) klar, dass da auch Jon Snow (Kit Harington) in einer Nebenrolle kurz mitspielt. Aber auch sonst viele bekannte Namen (u. a. Alicia Vikander <3), die durch ein mieses Skript mit schwachen Dialogen verheizt wurden. Dabei hat die Grundidee was, ich schätze mal, die Buchvorlage ist wie so oft total anders und um Längen besser. Beim Film haben mich auch die Effektlastigkeit (CGI-Overkill, qualitativ nicht schlecht gemacht, hatten ja auch mehr als genug Zeit, aber eben viel zu dick aufgetragen) und die Abwechslungsarmut gestört. Die Handlung und Welt wirkt dadurch so beschränkt und dunkel. Hätte es exotischere, unterschiedlichere Sets gegeben, etwas mehr praktische Effekte, bessere, gefühlvollere Dialoge und Schauspielkunst (Jeff Bridges hat mal wieder so genuschelt, bescheuerterweise konnte man ihn nichtmal in der Synchronisation immer einwandfrei verstehen, als wäre das etwas Übernehmenswertes) und ein Soundtrack mit Themen anstelle von triefendem Pomp, ja, dann hätte dieses Projekt vielleicht was werden können. Leider blieb das alles total halbherzig und die Charaktere waren einem irgendwann so egal, dass man auch nicht mehr mitfiebern konnte. Oh, und ein antiklimaktisches Finale, wo ich echt noch einen letzten Showdown erwartet hätte, das wäre auch noch erwähnenswert. Kurzum: It's a mess, und auch wenn ich über die Veröffentlichungspolitik nicht glücklich bin, bin ich doch froh, dass ich hierfür nicht ins Kino gehen konnte (weil der gar nicht lief). Schade, schade.

  9. #469
    Penny Dreadful (Season 1)
    Ich hatte es einfach mal angefangen zu schauen und wusste überhaupt nicht, was mich erwartet. Mir gefällt die Serie ziemlich gut, auch wenn sie hier und da ein paar Tiefen hat, die vor allem das Pacing und den Spannungsbogen betreffen. Vieles kann man einfach nicht ganz zuordnen, weil einem Zusammenhänge fehlen, wodurch oft die Relevanz mancher Szenen nicht klar wird. Da schaltet man recht fix geistig ab, wenn man nicht aufpasst. Auch der Plot als solcher war ja eher dünn; ich fand, die Serie lebt mehr von den Geheimnissen ihrer Protagonisten als der tatsächlichen Haupthandlung.

    Was die Serie aber sehr gut macht ist, die literarischen Figuren des viktorianischen Englands zu nutzen, um einen sehr interessanten Cast zusammenzustellen (insbesondere Victor Frankenstein (da kenne ich aber die Vorlage nicht) und Dorian Gray (den ich noch einmal um einiges besser finde als den aus dem gleichnamigen Film) finde ich fantastisch gelungen) und überhaupt die Atmosphäre der Zeit wiederzugeben. Dazu kommt noch, dass die Schauspieler allesamt wirklich super sind und das Ganze von einem hervorragenden Soundtrack untermalt wird.

    Staffel 3 scheint derzeit in Produktion zu sein, allerdings bereits von 10 auf 9 Folgen gekürzt. Ich werde heute mal Staffel 2 anfangen und bin gespannt.

  10. #470
    Endlich jemand der auch diese imo absolut unterbewertete Serie schaut!

    Ich kann dir nur absolut zustimmen, auch wenn die Serie ein sehr gemächliches Tempo hat zieht mich jede Folge in ihren Bann, die Darsteller sind einfach klasse (Eva Green ), Writing ist superb und die Settings super atmosphärisch. Ich kann nicht sagen, ob ich Staffel 1 oder 2 besser fand, ich denke sie sind ziemlich gleich auf, beiden haben mir wie gesagt super gefallen und ich freue mich sehr, das noch eine dritte Staffel kommt. Wahnsinnig erfolgreich ist die Serie glaub ich nicht und das Budget bei den Darstellern und Sets muss ja auch nicht gerade klein sein...

    Mir gefällt auch super, was sie aus Frankenstein und seinem Monster gemacht haben, Caliban ist absolut einer der tragischsten Charaktere der Serie, ich liebe seine Monologe

    Geändert von Rush (10.08.2015 um 08:35 Uhr)

  11. #471
    Sinbad, the Sailor / Sindbad der Seefahrer (1947)
    Meine Güte, wer hier swashbuckling Adventure im Stile von den Harryhausen Sindbad-Geschichten erwartet, ist leider schief gewickelt. Filmhistorisch ists immerhin faszinierend, wie krass zum Teil mit den Möglichkeiten des sich bereits durchsetzenden Tonfilms übertrieben wurde: Das vorliegende Werk lässt sich am besten mit "overly talky" beschreiben. So ziemlich jeder Charakter scheint Reden zu halten anstelle von normalen Dialogen, und das zieht sich bisweilen sehr, wobei viele Szenen ohnehin schon zu lang sind. Dadurch wird daraus ein eher langweiliger Film mit behäbigem Pacing. Er dauert zwei Stunden, aber anderthalb hätten ihm besser gut getan.
    Ich will nicht sagen, dass "Sinbad, the Sailor" schlecht ist. Die bunten Sets in herrlichem Technicolor, prächtige Kostüme usw. sprechen für sich. Auch der für die Hauptrolle eigentlich schon zu alte Fairbanks Jr., der hier gewissermaßen seinen Vater nachahmt und manchmal ein bisschen zu wild mit den Armen rumfuchtelt, und Maureen O'Hara machen einen guten Job und die Musik ist ebenfalls in Ordnung. Aber von der insbesondere für moderne Sehgewohnheiten schneckenhaften Langatmigkeit abgesehen ist die Story an sich das Problem. Sindbad erzählt die Handlung seiner achten Reise in Form einer Rückblende (was irgendwie auch ein bisschen Spannung rausnimmt, weil man schon von Anfang an weiß, dass er glücklich überlebt). Dabei besorgt er sich ein Schiff, gewinnt die Liebe einer besonderen Frau und begibt sich auf die Suche nach einer sagenhaften Insel, auf der es einen Schatz geben soll. Hört sich nicht übel an, und ein paar kleinere Überraschungen sind vorhanden, aber vieles ist nur Gelaber und ein bisschen Romanze - die Magie fehlt und kommt nicht rüber. Es gibt keine Spezialeffekte, keine mythologischen Fantasyelemente, die in anderen Sindbad-Stories quasi Standard sind, und vor allem kaum Actionszenen, die die Laufzeit richtig würzen würden. Dass westliche Schauspieler als ethnisch andere Gruppen wie hier Araber gecastet werden, war damals ja üblich, aber bei O'Haras kurdischer Prinzessin (oder so ähnlich) fällt das als besonders unglaubwürdig auf.
    Insgesamt gilt der Film zu Recht nicht als Klassiker, sondern mehr als Durchschnitt mit ein paar guten und einigen schlechten Aspekten. "Sinbad, the Sailor" wirkt mehr wie ein B-Movie mit Hollywood Budget. Man merkt, dass sich RKO dafür ziemlich ins Zeug gelegt hat, aber empfehlen kann ich den ehrlich gesagt niemandem mehr. Dann doch lieber Rays weit unterhaltsamere Monster in Dynamation

  12. #472


    Großartige Serie. Witzig, manchmal ziemlich nahe an dem dran was ich so denke und es hat Louis CK in absoluter Bestform.

  13. #473
    Zitat Zitat von steel Beitrag anzeigen


    Großartige Serie. Witzig, manchmal ziemlich nahe an dem dran was ich so denke und es hat Louis CK in absoluter Bestform.
    Ja man! So unterschätzt, diese Show. Hast du schon alles gesehen oder gerade erst angefangen? In der vierten Staffel kommt ein richtig langer Handlungsbogen, erstreckt sich über 6 Folgen und sowieso hat die Staffel ein paar sehr besondere Sachen.

  14. #474
    Hab heute erst angefangen und bin jetzt bei der siebten Episode der ersten Staffel. Gott, das "Heckler"-Segment und die Szene im Flugzeug haben mich zerstört vor lachen

    "Hey, look - there's a cunt coming out of this cunt's cunt!"

  15. #475
    Mr. Robot, ey. So gut. Soooo gut.
    Where is my mind, goddammit. Sam Esmail schafft es eine ganze Staffel einen Tyler Durden anzuteasen, nur um dann mit einem tatsächlich überraschenderen Twist letzte Folge um die Ecke zu kommen, dann diese Folge den Tyler Durden nebenbei reinzuschmeißen... und dann mit Where is my Mind aus der Folge zu gehen. Einfach brilliant. :D

    Oh und die Folge vorher. "Were you in on this the whole time? WERE YOU?!" Greift die Kamera/uns und wirft sie/uns zu Boden. So cool. <3


    Wirklich, schaut euch die Serie an. Super Schauspieler, super Twists. Und damit meine ich nicht nur Plot Twists sondern auch das Setting, das zuerst so verdammt bekannt aussieht und dann immer wieder genau im richtigen Moment eine neue Facette bekommt.

    Oh und die Kurzbeschreibungen der Folgen bei Amazon sind auch sehr schön. "elliot torn between job offer from evil corp and joining fsociety. @ same time elliot needs to make decision that could harm ppl around him."

    Geändert von Schattenläufer (22.08.2015 um 11:18 Uhr)

  16. #476
    Zitat Zitat von steel Beitrag anzeigen


    Großartige Serie. Witzig, manchmal ziemlich nahe an dem dran was ich so denke und es hat Louis CK in absoluter Bestform.
    Ja, definitiv mit das Beste was in den letzten Jahren im ohnehin starken Bereich TV-Comedy ausgestrahlt wurde, auch wenn Louie teilweise näher am Indie-Film-Genre als an traditioneller Comedy ist. Staffeln 2-4 sind alle auf unterschiedliche Weise grandios, und auch die fünfte war sehr gut. Ganz am Anfang bin ich mit der Serie erst nicht warmgeworden, weil sie so anders ist, aber wenn man das erstmal überwunden hat gibt es nichts vergleichbares.

  17. #477
    Bin jetzt mit meinem Harryhausen Marathon durch. Natürlich nicht alle Filme, viele haben mich nicht wirklich interessiert, eher nur die bekannteren und nicht ganz so alten. Von vielen davon hatte ich noch zum Teil längst vergessen geglaubte Bruchstücke und Szenen im Kopf.

    The 7th Voyage of Sinbad (Sindbads siebente Reise), 1958
    Sehr toll. Der erste gilt bei den meisten als bester Teil der "Trilogie" und ist zu recht ein absoluter Fantasy-Klassiker. Hat mir super gut gefallen. Gerade die Hauptfiguren (u. A. Kerwin Mathews als Sindbad und Kathryn Grant als Prinzessin Parisa) waren sehr sympathisch und überzeugend. An Stop-Motion-Spektakel wird ein Zyklop, ein zweiköpfiger Riesenvogel, ein Drache und ein Duell mit einem Skelett geboten. Die Stimmung des Films erscheint mir irgendwie märchenhaft und familienfreundlich. So gerne ich die Geschichte mag, mein Favorit ist eher der folgende:

    The Golden Voyage of Sinbad (Sindbads gefährliche Abenteuer), 1973
    Etwas düsterer als der Vorgänger, was mir hier sehr zusagt, und auch etwas weniger "grandios" was die Größenverhältnisse der Kreaturen und das Ausmaß der Geschichte an sich angeht, aber dafür kommt hier viel mehr das Abenteuerfeeling einer Schatzsuche rüber! Die Darsteller der Protagonisten erreichen vielleicht nicht ganz das verspielte Niveau des Vorgängers, und Caroline Munro scheint hauptsächlich da zu sein, um ihren voluminösen Vorbau in die Kamera zu halten, hehe. Was hier aber wirklich positiv hervorsticht, ist der Bösewicht. Magier Koura wird von Tom Baker gespielt, einem späteren Doctor Who. Speziell in der deutschen Synchronisation finde ich ihn unvergesslich ^^ Hat so eine durchtrieben-sympathische Art von Böse. Dreist und willensstark, aber nicht unverwundbar oder übermächtig. Außerdem mochte ich den mit auf die Reise gehenden Großwesir (oder König, oder whatever) mit dem verbrannten Gesicht, das er hinter einer stylishen goldenen Maske verbirgt. Während sich die erste Hälfte des Films ein wenig hinziehen kann und neben dem unbedeutenden kleinen Homunkulus-Spion (kaum mehr als eine bessere Fledermaus) afair lediglich eine lebendig gewordene, hölzerne Galeonsfigur des Schiffes an Dynamation-Magie bietet, rockt die zweite Hälfte ab der Ankunft auf der Insel gewaltig und hat alles, was das Fantasy-Herz begehrt. Das absolute Highlight ist hier der Kampf mit der sechsarmigen Kali-Statue im, ich nenn es mal "Tempel des Todes", der übrigens voll von grün angemalten, wilden Eingeborenen ist und direkt an ein Höhlensystem anschließt, in der sich eine magische Quelle befindet, die Schätze ausspuckt, welche einen jung UND unsichtbar machen können, wenn man die richtigen Talismane reinwirft. Nur müssen dafür erstmal ein Zentaure und ein Greif überwunden werden, ganz abgesehen von Koura selbst, der den Ort als erster erreicht hat. Hach, ich liebe diesen Film. Erstaunlich, wie gut er gealtert ist. Musik überzeugte ebenfalls.

    Sinbad and the Eye of the Tiger (Sindbad und das Auge des Tigers), 1977
    Leider ein etwas enttäuschender Abschluss, wenn man bedenkt, was davor kam. Soll nicht heißen, dass der Film schlecht wäre, er ist auf seine Art immer noch unterhaltsam. Aber er gilt eindeutig als der schwächste der drei, und das kann ich nur bestätigen. Patrick Wayne gibt einen sehr passiven und uninteressanten Sindbad ab, und die fiese Hexe (Zenobia?) wurde für meinen Geschmack zu cartoony over-the-top gespielt. Ein verschroben-quirliger Weiser und seine (Enkel-?)Tochter bringen zwar etwas Abwechslung rein, doch die Grundidee der Geschichte dreht sich lediglich darum, einen Prinzen, der in einen Schach-spielenden Affen verwandelt wurde, rechtzeitig wieder zum Menschen zu machen. Ein nicht unwesentlicher Teil der Stop-Motion-Effekte geht für die Animation dieses Affens drauf. Hätte es besser gefunden, wenn sie dafür einfach ein ganz normales Tier genommen, seine Rolle etwas verkleinert und dafür anderswo für mehr Zauber gesorgt hätten. Denn das fehlt ein wenig: Ein goldener Roboter-Minotaurus klingt cool, aber treibt eigentlich nur das Boot der Antagonisten an und lässt dann gegen Ende einen Stein auf sich selbst stürzen, ohne je richtig in Action gewesen zu sein. Eine Riesenbiene bringt nur ein kurzes Intermezzo unterwegs und der Säbelzahntiger zum Finale in der Pyramide der Elemente sieht auch eher aus wie ein haariger Teddy. Einzig der Troglodyte war fesch. Gab wohl einige Probleme bei der Produktion des Films, bis hin zum unerfahrenen Regisseur (Sam Wanamaker) und abgehacktem Schnitt. Schade, dass wohl auch der Erfolg ausblieb, denn Harryhausen und Produzent Schneer planten vier Jahre später das Projekt "Sinbad and the 7 Wonders of the World", welches aber vom Studio abgelehnt wurde. Ich hätte einiges drum gegeben, das zu sehen und es wäre schön gewesen, die Reihe on a high note enden zu lassen. Naja.

    Mysterious Island (Die geheimnisvolle Insel), 1961
    Frei nach Jules Verne. Hmm, komisch. Hatte ich viel besser und aufregender in Erinnerung, irgendwie. Da den Machern die Literaturvorlage nicht spannend genug war, fügten sie Rays Riesentiere hinzu, die für die nötige Würze sorgen. Noch heute gilt der Film als Referenzversion des Stoffes und spätere Fassungen machten es ähnlich. Kapitän Nemo und die Nautilus sind interessant, aber der Tagebuch-artig nacherzählten Geschichte fehlt etwas, was wohl daran liegt, dass die Gruppe von Hauptcharakteren ungeheuerlich blass bleibt. Sie haben kaum Persönlichkeit, und auseinanderhalten konnte ich die Leute, die es per Ballon aus dem amerikanischen Bürgerkrieg auf die Insel verschlagen hat, auch nicht immer. Die Plotpunkte werden auch recht hastig nacheinander abgehakt, ohne richtig aufeinander aufzubauen. Immerhin waren die Unterwasser-Szenen ganz einfallsreich und die Monsterkrabbe ist eine von Harryhausens überzeugendsten Kreationen, weil er für das Modell Panzer und Scheren bzw. die Hülle einer echten Krabbe verwendet hat (die er und Schneer später verspeisten *g*).

    First Men in the Moon (Die erste Fahrt zum Mond), 1964
    Basierend auf der Geschichte von H. G. Wells. Ist auch als Zeitdokument nicht ganz uninteressant, wurde der Film doch nur ein paar Jährchen vor der tatsächlichen Mondlandung gedreht. Die Story beginnt mit etwas, das dem schon recht nahe kommt, und in der damaligen Gegenwart spielt. Doch auf dem Mond finden die Astronauten die Flagge von Großbritannien und einen seltsamen Brief. Journalisten und NASA-Leute (oder so) auf der Erde gehen der Sache nach und finden in einem Altersheim einen der drei echten ersten Menschen auf dem Mond. Der Rest des Films (bis auf ca. zwei Minuten am Ende) wird dann aus seiner Sicht in einer Rückblende erzählt. Heh, die Briten waren inoffiziell schon 1899 dort oben. Den kautzig-zerstreuten Professor mochte ich am Anfang noch sehr, aber mit der Zeit nervte er nur noch. Das Problem des Films besteht imho wie so oft in einer zu langen Warmlaufzeit, in der im Grunde nichts Wesentliches passiert. Die langweiligen Szenen auf der Erde nehmen gut die Hälfte der gesamten Länge ein (die ohnehin nur 100 Minuten beträgt). Spannend und auch visuell interessant wird es erst, wenn das Trio auf dem Erdtrabanten endlich gelandet ist. Hier gibts dann eine fremdartige, unterirdische Welt zu erforschen, die von nicht immer ganz freundlich gesinnten aber wissensdurstigen Insektenwesen bevölkert wird. Die Spezialeffekte kommen hauptsächlich für die riesigen Raupenviecher im Untergrund und ein paar der wichtigeren Aliens zum Einsatz. Alles sehr schick und überzeugend (gleiches gilt für die Sets), doch lange sieht man das nicht und es gibt nur wenig bis gar keine unmittelbare Interaktion (wie etwa in den Sindbad-Kämpfen). Die meisten der Außerirdischen sind nur kleine Leute in offensichtlichen Strampelanzügen. Die Auflösung, nicht ganz untypisch für Wells, war dann nicht besonders zufriedenstellend. Im Grunde kann man den Film auf den Mond-Part zusammenkürzen, sodass kaum mehr als ein kurzer Trip bleibt. Daraus hätte man viel mehr machen können. Immerhin ist hier etwas mehr Humor als sonst vorhanden.

    Jason and the Argonauts (Jason und die Argonauten), 1963
    Gilt ja bei vielen als DER Klassiker schlechthin. Ich fand ihn gut, aber nicht überragend. Höhepunkte sind natürlich am Ende die Hydra und die Skelettkrieger. Hätte gerne mehr von den Argonauten gesehen und mehr über sie erfahren, Jasons Truppe hat nur wenig Profil. Gleiches trifft auf die weibliche Hauptrolle zu, die erst sehr spät hinzu stößt und ein wandelndes Klischee ist. Ansonsten ist der Film originell und macht Spaß. Ein wenig habe ich ein richtiges Ende vermisst. Ist zwar nicht ungewöhnlich für ältere Hollywood-Geschichten, abrupt aufzuhören, sobald der unmittelbare Konflikt gelöst ist, aber gerade hier hätten sie gut noch fünf Minuten dranhängen können, um Jasons Rückkehr und Abrechnung zu zeigen.

    Clash of the Titans (Kampf der Titanen), 1981
    Tja, wer kennt ihn nicht. Ist doch spätestens seit diesem miserablen CGI-lastigen Remake wieder in die Aufmerksamkeit der Filmfreaks gerückt. Der Kampf gegen die Medusa ist wahnsinnig gut und spannend gemacht, tausendmal besser als die neue Version. Andromeda (Judi Bowker) ist wirklich hübsch anzusehen, jedoch hätte ich mir einen passenderen Perseus vorstellen können. Maggie Smith, die Lehrerin aus Harry Potter, macht auch mit, hier als eine der Göttinnen im Olymp ^^
    Zwei Dinge schmälern ein wenig meine Freude an Ray Harryhausens letztem großen Film. Erstens wurde mir storymäßig zu viel Fokus auf das Spiel und die Intrigen der Götter gelegt. Das ist zwar schön und clever gemacht, quasi wie eine parallele Welt oder Schaltzentrale, aber es lässt dem Zuschauer zu wenig Raum für eigene Auslegungen. Nicht falsch verstehen, der Olymp und die Götter sollen ruhig vorkommen, nur hätte ich es besser gefunden, wenn sie deren Screentime reduziert hätten auf vielleicht drei oder vier besonders wichtige Szenen, die einem eine Ahnung geben, was dort abgeht (etwa einmal am Anfang, einmal am Ende und einmal in der Mitte). Stattdessen hat man das Gefühl, dass sie alles permanent überwachen und ständig eingreifen, anstatt der Geschichte mal eine Weile ihren Lauf zu lassen. Zeus zum Beispiel: Sobald Perseus Probleme bekommt, wird ihm unter die Arme gegriffen (uh, er hat seinen Unsichtbarkeitshelm verloren - dann verdient er natürlich sofort ein neues Spielzeug! Schicken wir ihm eine mechanische Eule, die Töne von sich gibt wie R2-D2 aus Star Wars!). Das schmälert gewissermaßen den Verdienst des Helden selbst, übrigens im krassen Gegensatz zu Jason aus dem zuvor genannten Film, in dem die Götter auch vorkommen, aber Jason sich trotz Angebot lieber selbst drum kümmern will, eine Crew und ein Schiff zu finden. In Clash of the Titans sind die zentralen Figuren mehr Spielball höherer Mächte als sonstwas.
    Der andere Punkt ist, dass ich bei keinem anderen der hier behandelten Filme so sehr das Gefühl hatte, dass er sich hinzieht. Sicher, die Produzenten bekamen endlich das große Budget, das ihnen zustand, und wenn man zur Abwechslung mal namhafte Hollywood-Größen als Schauspieler hat, dann möchte man die auch zeigen. Aber zwei Stunden sind für diese Story zu lang! Anderthalb hätten gereicht. Manche Szenen bringen nicht viel für die Story, aber dauern ewig. Nichtsdestotrotz ein sehenswertes antikes Abenteuer. Release the Kraken! Hier nebenbei bemerkt ähnlich wie bei Sindbad schade, dass das geplante Sequel "Force of the Trojans" 1984 nicht mehr umgesetzt wurde.


    Und zum Schluss als Bonus noch ein thematisch passender Klassiker, der aber nichts mit Ray Harryhausen zu tun hat:
    Journey to the Center of the Earth (Die Reise zum Mittelpunkt der Erde), 1959
    Noch so einer, den ich vor zig Jahren mal im TV gesehen haben muss, wenigstens teilweise. Insgesamt ein guter Film, aber mit viel verschwendetem Potential. Das Buch von Jules Verne habe ich noch nicht gelesen, soll hier aber eher lose mit einigen, oft verständlichen Änderungen adaptiert worden sein (im Gegensatz zu diversen moderneren Fassungen, die das Original völlig auf den Kopf stellen). Die Hauptfiguren waren mir allesamt sehr sympathisch und der Humor oder generell erheiternde Szenen kamen auch nicht zu kurz. Bei James Mason als Lindenbrook musste ich irgendwie ständig an einen jungen Sam Neill denken ^^' Beeinträchtigt wird das Werk ganz ähnlich wie bei "First Men in the Moon" durch für einen Abenteuerfilm komisch verteilte Prioritäten bzw. seltsames Pacing. Das Ganze dauert 132 Minuten, aber erneut geht die Hälfte davon nur für die Vorbereitung drauf. Das saftige Fleisch der Unternehmung, nämlich die faszinierenden Entdeckungen im Inneren der Erde, die durchaus einige phantasievoll gestalteten Sets bekommen, sowie der Titel beziehen sich im Grunde nur auf den halben Film. Wenn im Vorfeld 30 bis 40 Minuten drumherum gelabert wird, um alles wichtige zu etablieren, gerne. Aber man sollte keine volle Stunde darauf warten müssen, dass die eigentliche Geschichte beginnt. Während die Höhlenumgebungen schön waren, wirken die Effekte leider veraltet. 1959 hätte man locker mit Stop-Motion arbeiten (und Harryhausen engagieren) können, aber dafür reichte vielleicht das Budget nicht. Stattdessen wurden für die riesiegen Urzeit-Saurier echte, angemalte Eidechsen mit angeklebten Hörnern oder so verwendet, was wirklich nicht sehr glaubwürdig aussieht.

  18. #478
    Kill your Darlings
    "Kill your Darlings" (im Deutschen mit dem herrlich dämlichen Zusatz "Junge Wilde" versehen) ist einer dieser Filme, in die ich mich reinsehen musste, der mich aber in seiner Gesamtheit durchaus fesseln und nachhaltig beeindrucken konnte.
    Behandelt wird eine wahre Begebenheit aus dem Jahr 1944, dessen Mittelpunkt der jüdische Schriftsteller Allen Ginsberg (Daniel Radcliffe) bildet, einem der großen Vertreter der so genannten Beat Generation.
    Der junge Ginsberg wird an der Universiät von Columbia aufgenommen um dort Literatur zu studieren und trifft dort auf den exzentrischen, charismatischen und absolut durchgeknallten Lucien Carr (der fantastische Dane DeHaan), dessen avantgardistische Einstellunge Allen alsbald in dessen Bann zieht. Ab diesem Zeitpunkt beginnt eine wilde Fahrt, die mit dem Satz "Allen im Wunderland" treffend eingeleitet wird; gemeinsam mit weiteren Schriftstellern - unter anderem der von Ben Foster genial gespielte William S. Burroughs und (Jack Kerouac) Jack Huston - wollen sie die damaligen literarischen Konventionen aufbrechen, revolutionieren und neu erfinden. Kompliziert wird das ganze durch Carrs "Schatten" David Kammerer (Michael C. Hall), der unsterblich in Carr verliebt ist und dem die Verbindung zu Ginsberg gar nicht gefällt. Aus dieser explosiven Mischung - ergänzt durch ein wenig Homosexualität hier und da, sowie Drogen und ausschweifenden literarischen Ergüssen - bildet das Grundgerüst, das im Laufe des Films in einem Mord explodiert.

    Daniel Radcliffe zeigt mit diesem Film, dass er ganz und gar nicht mehr der kleine Zauberlehrling ist und durchaus auch ernste Filme mit Tiefgang und emotionalen Achterbahnen spielen kann.

    Die Intensität dieser Szene ist beeindruckend und super von Radcliffe gespielt. Seine ihm sehr eigene Mimik verstärkt diesen Eindruck sogar noch.

    Am Ende ist dieser Film etwas, was man sich nicht ansehen sollte, wenn man seichte Unterhaltung haben will. Dafür existieren zu viele erdrückende Störmungen, die den Film fast zu überladen drohen.
    Großes Kino.

  19. #479
    Her ist einer der besten Science Fiction-Filme, die ich seit langem gesehen habe. Aus der anfangs etwas abgedreht wirkenden Prämisse heraus (depressiver Mann verliebt sich in sein Betriebssystem) entwickelt sich ein wunderschönes, kleines Meisterwerk über Emotionen. Die Tatsache, dass hier zudem eine schön subtil gehaltene Zukunftsvision aufgebaut wird und dass der Film das Risiko in Kauf nimmt, R-Rated zu sein um so menschennah wie irgend möglich zu sein, macht Her noch viel, viel besser als er es so bereits wäre. Joaquin Phoenix ist absolut brillant, ScarJo liefert eine fantastische Sprechrolle ab und am Ende musste ich heulen wie ein Mädchen. Klasse Film.

    Birdman ist ein ebenso riskantes Projekt, das mit einem durch die Bank großartig agierenden Cast, einem wunderbar durchgeknallten Drehbuch und mindestens genauso abgedrehten, kaputten Charakteren aufwartet. Warum hier kein Oscar für Editing oder die Kameraführung vergeben wurde, ist mir ein Rätsel. Oh, und die Szene in der Michael Keaton eine Kritikerin in der Luft zerreißt - eine der besten auf Film gebannten Kernschmelzen aller Zeiten.

  20. #480

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin

    Ich hatte nicht viel erwartet, da der Film kein Zeichentrick mehr war, aber ich wurde dann doch positiv überrascht. Hat mir sehr gut gefallen, aber er erreicht noch immer nicht die Qualität von Asterix und Kleopatra oder Asterix erobert Rom. Die Realfilme habe ich übrigens noch nie gesehen.

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