Seite 45 von 59 ErsteErste ... 3541424344454647484955 ... LetzteLetzte
Ergebnis 881 bis 900 von 1172

Thema: Now Watching - Post Apocalypse Edition in 48fps

  1. #881
    Ich habe gestern Swiss Army Man gesehen. Super gut!! Sehr lustiger, aber auch sehr schöner, tiefgründiger Film. Kann ich wärmstens weiterempfehlen.

    Das Setup ist, dass ein junger Schiffsbrüchiger auf einer einsamen Insel ist. Er verdurstet und ihm ist langweilig. Also will er sich umbringen. Doch bevor das klappt, wird eine Leiche an den Strand gespült. Und er stellt fest, dass diese Leiche so stark furzt, dass er sie als Jetski benutzen kann, im von der Insel zu fliehen. Um zurück in die Zivilisation zu kommen, die er so sehr zu vermissen glaubt.
    Auf seiner Reise zurück in die Zivilisation wird er immer wieder neue Wege finden, mit der Leiche Probleme zu lösen. Er ist sich dabei relativ bewusst, dass er wahrscheinlich verrückt ist. Aber die Leiche ist sein Freund. Und in seinen Gesprächen mit ihr geht es um das Leben, um die Angst alleine zu sein, um anerzogenes Schamgefühl, um Liebe und Gesellschaft.

    Ich möchte nicht zu viel verraten, weil der Film einige schöne Twists hat - nicht unbedingt "Plot Twists", eher angenehm frische Ideen und die angesprochene überraschende Tiefe. Letztendlich ist das große Thema, wie man mit Gefühlen umgehen sollte und ob man seinen eigenen Körper und dessen Bedürfnisse ignorieren sollte.

    Ein wunderschöner, träumerischer Indiefilm, mit grandiosen Performances von Paul Dano und Daniel Radcliffe (er ist die Leiche). Der Soundtrack ist wunderschön. Die Story ist zunächst grotesk, aber sehr schnell äußerst berührend. Wie gesagt, wärmste Empfehlung!

    Geändert von Schattenläufer (27.06.2018 um 09:23 Uhr)

  2. #882
    Jurassic World: Das gefallene Königreich Ohne Witz Leute, ich fand den echt richtig gut. Beim ersten Teil ging mir die etwas holprige Charakterzeichnung und die ein oder andere doch etwas dämliche Szene (Moped-Raptoren) auf die Nerven. Dennoch ein guter „Jurassic Park“. Der zweite Teil der neuen Trilogie hat vom Feeling her aber mal so richtig gepasst und die bestehende Franchise echt toll ergänzt. Die Darstellerriege hat sich eingespielt, die Jungdarstellerin von der kleinen Lockwood reiht sich in die Garde „smarter Kids, wie ich sie auf der Leinwand sehen will“ ein und die Action war richtig, richtig gut. Es gab wenig, dafür wohl getimte Verschnaufpausen, richtig guten Horror-Suspense (im Rahmen der Altersfreigabe) in der zweiten Hälfte, gut durchdachte Erweiterung mit dem neuen Raptor, was in meinen Augen auch die „Mimimi, die Velociraptoren waren mal Jäger, jetzt sind sie Schosshündchen“ zum schweigen bringen sollte (Extrem starker Jäger!) und generell hat man wieder wunderbar mit alten Elementen gespielt.



    Einzig der Großwildjäger hat mir nicht gefallen, zu viel Klischee, zu böse und vor allen Dingen: zu blöd!! Fairerweise muss man sagen, Jurassic World 2 ist in gewisser Weise das zu Jurassic Park 2 der Reihe, was Episode 7 zu Episode 4 der Star Wars Reihe ist. Beide Vergleiche tun sich gefühlsmäßig nicht wirklich viel, zumindest gibt es einige Schnittpunkte. Aber dennoch: Hola die Waldfee, ein echt guter Jurassic Film.



    Mein neuer liebster Teil. Nach dem allerersten natürlich, denn der hatte wenigstens ein bisschen mehr Jeff Goldblum!!

  3. #883
    - A Quiet Place
    Ein Wort: Klasse! Mehr folgt bald in der Rocky Horror-Challenge.

    - Batman: Gotham By Gaslight
    Kann man sich ruhig anschauen, aber da gibt es weitaus stärkere Batman Animationsfilme.

    - Black Lightning Folge 1-2
    Die Serie gibt mir nichts nach zwei Folgen und lege die wieder auf Eis.

    - Chewing Gum Folge 1-3
    Ganz witzig und die letzten paar Folgen werden folgen.

    - Cloak and Dagger Folge 1-3
    Könnte nach Gotham und Daredevil die dritte Serie einer Comicverfilmung werden, mit der ich etwas anfangen kann.
    Großer Pluspunkt bisher ist der ruhigere Ablauf.
    Man lernt die beiden Protagonisten sowie deren Umfeld gut kennen und nichts drängelt, schiebt und quetscht sich dazwischen.
    Dafür fühlt sich Cloak and Dagger noch nicht wie eine Comicverfilmung an.

    - Deadpool 2
    Hätte nicht gedacht das mir Deadpool 2 besser gefallen wird, aber der zweite Teil hat es echt geschafft.
    Die beiden Neuzugänge Domino und Cable gefallen mir zusammen mit diesen leicht ernsteren Ton richtig gut und dabei bleibt genügend Zeit für viel Action und derber Humor.
    Von mir aus kann Deadpool so weitergehen und was liebe ich die Actionszenen, da können sich so einige Marvelfilme der letzten Jahre was von abschauen.

    - Dirk Gentlys Folge 1
    Ja... nein. Auf mich wirkt Dirk Gentlys gezwungen lustig und wenn ich eines Tages Langeweile habe - also in ca. 2-3 Menschenleben später - würde ich mir die restlichen Folgen antun.

    - Get Down Folge 1-2
    Joa, nicht schlecht.
    Wird definitiv weiterverfolgt.

    - Looper
    Mir hat der Film echt Spaß bereitet, man darf nur nicht über deren Logik grübeln.

    - Mein Leben als Zucchini
    Kurzweiliger netter Film, wo mir das gewisse Etwas fehlt.

    - Outcast Staffel 2 Folge 1-3
    Was habe ich Staffel 1 geliebt?
    Voller Freude die ersten 3 Folgen gesehen und bin jetzt leicht ernüchtert.
    Der Spannungsbogen ist dahin und strecken sich die ersten Folgen extrem.
    Hoffentlich werden die kommenden Folgen wieder spannender.

    - The Dangerous Book for Boys Folge 1
    Wieder nichts.

    - The Shannara Chronicles Staffel 2 Folge 1-2
    Staffel 1 war bereits so lala, woran Staffel 2 in den ersten beiden Folgen nichts ändern konnte und somit gilt die Serie für mich als beendet.
    Eine ganze Ecke weniger Teenie-Drama von wegen wer mit wem würde hier ganz gut tun.

    - Tote Mädchen lügen nicht Staffel 2
    Nach wie vor eine starke Serie, die mich mit der letzten Folge regelrecht schockiert zurückgelassen hat.
    Nicht nur das man leider kein Ende gefunden hat, sondern auch die mal eben ganz beiläufig gezeigt Szene von sind dafür verantwortlich.
    Eine letzte Folge in Spielfilmlänge wäre mir persönlich am liebsten, doch Staffel 3 wurde bereits angekündigt.


    - Trolljäger Folge 1-25

    Was für eine geile Animationsserie.
    Tolle Charaktere mit Entwicklung, interessante Mythologie, ein guter Handlungsstrang, der von Folge zu Folge besser wird und trotzdem genügend Spielraum für alltägliches lässt und gerne mehr davon.
    Hach, selten etwas so stimmiges gesehen und habe über die Hälfte noch vor mir.

    Geändert von Ὀρφεύς (06.07.2018 um 23:34 Uhr)

  4. #884
    Get Out: In meinen Augen ein richtig langweiliger Film. Das gelobte „Spiel mit den Vorurteilen“ war weder clever noch überraschend, der Kniff hinter dem ganzen einerseits extrem abstrus, anderseits recht fix erkennbar (wenn man auch nicht gedacht hat, dass es genau so funktioniert, dafür war die Idee einfach zu doof) und der Punkt, dass man so einen Film für den Oscar normiert einfach nur lächerlich. Tut mir Leid, ich hab mir irgendwie extrem viel versprochen von dem Film. Gerade im Hinblick auf das Genre. Aber da können andere Genrevertreter einfach mehr, zumal viele der "Ach deswegen war das so!"-Momente teilweise nicht wirklich gezündet haben… oder ich hab nicht genug zwischen den Zeilen respektive Bildern pro Sekunde die große, tiefgreifende Botschaft entschlüsseln können. Zwischendurch wusste der Film auch nicht wirklich, was er sein wollte. Es gab natürlich das Psychospielchen zwischen den Figuren und die "WTF"-Momente, bei denen man im ersten Moment nicht genau wusste, was soll das jetzt alles mit Bitte um "interessante" Auflösung. Aber dann gab es auf der einen Seite wieder den TAS-Bro, der das ganze etwas zuuuuu lächerlich interpretiert hat (kam dann wieder einer Komödie gleich...). Eine Riesenenttäuschung für mich!

  5. #885
    Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
    Ein wunderschöner, träumerischer Indiefilm, mit grandiosen Performances von Paul Dano und Daniel Radcliffe (er ist die Leiche). Der Soundtrack ist wunderschön. Die Story ist zunächst grotesk, aber sehr schnell äußerst berührend. Wie gesagt, wärmste Empfehlung!
    So gehen die Meinungen auseinander.
    Für mich war Swiss Army Man der größte Quatsch, den ich letztes Jahr gesehen habe und nach 15 Minuten hatte ich bereits genug von all der Furzerei.
    Dennoch bis zum Ende durchgehalten und anscheinend ein Film den man entweder liebt oder abgrundtief hasst.

    - Hereditary – Das Vermächtnis

    Nach all der guten Kritik wollte ich mich selber überzeugen und habe den ersten diesjährigen "Flop" im Kino erlebt, was jetzt vielleicht zu negativ klingt.
    Hereditary ist so typisch wie ein Horrorfilm nur sein kann und verstehe all die positive Kritik nicht?
    Viel wird nicht erklärt, der Anfang zieht sich und wirken die 128 Minuten stark gestreckt.
    Dafür haben mir die Schauspieler gut gefallen und man merkt förmlich wie die Spannungen innerhalb der Familie ein neues Maß erreichen.
    Leider ist das Ende dann unnötig abgedreht und vielleicht hätte man besser die Zeit vom schwachen Anfang in ein besseres Ende gesteckt?
    Ein Totalausfall ist das zwar nicht, aber das gruseligste im Kino war die Vorschau von The Nun und ist Hereditary für mich durchschnittlichste Horrorkost schlechthin, wovon ich nicht der größte Fan bin.

    - Trolljäger - Geschichten aus Arcadia Folge 26-52

    Was für ein Finale und was für eine fantastische Serie.
    Hier hat man die mit Abstand beste mir bekannte amerikanische Animationsserie (abseits von Marvel & DC) seid Avatar abgeliefert.
    Komme aus der Schwärmerei gar nicht mehr raus und würde am liebsten sofort die beiden angekündigten Ableger 3 Below und Wizards starten.
    Habe nur die Befürchtung, dass sich zumindest 3 Below nicht gut ins Trolljäger-Universum einbinden lässt, denn Außerirdische neben Trolle? Ob das gut gehen kann?
    Nicht zu vergessen hat man die Protagonisten aus 3 Below glaub ich bereits kennengelernt und die sollen eine Serie stemmen? Fragwürdig.
    Ansonsten wäre eine vierte Staffel von Trolljäger eines Tages wünschenswert, da die Geschichte kein Ende gefunden hat, aber tippe vielmehr darauf, dass spätestens mit Wizards die losen Pfade wieder aufgenommen werden.
    Und jeder der eine packende Animationsserie mit viel Herz und Witz sucht sollte unbedingt auf Netflix gehen und Trolljäger eine Chance geben.



    Lost in Oz Folge 1

    Und hier ein Beispiel wie eine neue Serie nicht anfangen sollte und werde mir keine weitere Folge mehr anschauen.
    Hier poltert man direkt drauflos und innerhalb von 10 Minuten wechselt man die Welt, findet sich dort zurecht, lernt Freunde und Feinde kennen und weiß was man machen muss.
    Seichte Unterhaltung halt und eben das genaue Gegenteil von Trolljäger, die sich schön Zeit lässt und sogar kleinere Rollen genug Beachtung schenkt.

    Preacher Staffel 3 - Folge1-2

    Endlich geht die Suche nach Gott weiter und Preacher ist eine Serie, wo ich ständig das Gefühl habe, die wurde einzig und alleine für mich produziert.

    Geändert von Ὀρφεύς (15.07.2018 um 14:32 Uhr)

  6. #886
    Ghostbusters: Answer the Call (2016)

    Hier stimmte echt so gut wie gar nichts. Wo soll ich da nur anfangen? Erstmal was Grundsätzliches: Was von den Machern und insbesondere Regisseur und Drehbuch-Co-Autor Paul Feig fundamental nicht verstanden wurde ist, dass der Originalfilm keine reine Komödie war, sondern mindestens zu ebenso großen Anteilen ein Supernatural-Mystery-Thriller und Science-Fiction-Abenteuer, und zwar eines mit deutlichen Horror-Elementen bei denen man sich noch gruseln und erschrecken konnte. Der vorhandene Humor war meist clever, beißend, zynisch und charakterbasiert - überhaupt funktioniert der Film vor allem deshalb, weil er durch die anderen gerade erwähnten Elemente einen realistisch-glaubwürdigen Grundton hat, der den Zuschauern dabei hilft, sich in diese Welt hineinzudenken. Wer eine unnötige Neuauflage produziert, der muss sich den Vergleich gefallen lassen.

    Nun haben sie im Reboot einen over-the-top Live-Action-Cartoon draus gemacht, der bloß noch gezwungen lustig und poppig sein bzw. den kleinsten gemeinsamen Nenner ansprechen will. Die Figuren verhalten sich fast niemals so, wie sich normale Menschen in den entsprechenden Situationen verhalten würden, das gilt sowohl für die vier Heldinnen als auch für die ausnahmslos inkompetenten und nervigen Nebencharaktere. Natürlich zwingt niemand die Macher, sich enger an das Original zu halten. Aber es wäre vielleicht ein guter Einfall gewesen, sich an dem zu orientieren, was besagten Film aus den 80ern zu so einem Kult hat werden lassen. Und davon findet sich leider gar nichts in Paul Feigs schlechter Möchtegern-Version, man hat völlig ahnungslos daran vorbei geschrieben. Wenn sie eh einen stilistisch vollkommen anderen Film drehen wollen, der tonal (!) kaum noch etwas mit dem Klassiker von damals zu tun hat und nur unkreativ die grundlegende Struktur und das Konzept daraus kopiert, dann hätten sie den Film auch gleich anders nennen können. Es fehlt der Neuauflage schlicht von Anfang bis Ende an Glaubwürdigkeit und Erdung.

    Die Hauptfiguren empfand ich als extrem unsympathisch. Wiig geht noch so grade - als einzige! - bleibt aber ebenfalls sehr blass. Ich muss zugeben, dass ich schon immer eine Abneigung gegen Melissa McCarthy hatte und so gut wie alle Filme mit ihr hasse, aber hier ist es besonders heftig, da auch die Art und Weise wie ihr Charakter geschrieben wurde unausstehlich und ätzend vorlaut, überheblich, rücksichtslos, dreist und arrogant ist, natürlich ohne dabei auch nur den Hauch des augenzwinkernden Charmes eines Bill Murray zu haben. Das Tolle am Team des Originals war, um was für eine auf liebenswerte Art durchgeknallte, nerdy (Versager-)Truppe es sich handelte. Mit denen aus der Reboot-Version würde ich nichts zu tun haben wollen, völlig unabhängig vom Geschlecht. Sympathische Figuren sind mir in solchen Geschichten besonders wichtig. Wenn ich mir die ganze Zeit wünsche, dass ihnen was zustößt, weil sie mich so ankotzen, läuft eindeutig was falsch.

    Ich denke die Schauspielerinnen haben daran neben dem grauenvoll undurchdachten Drehbuch einen großen Anteil. Im Vorfeld war irgendwo mal die Rede von Mindy Kaling. Die hätte ich echt gerne dabei gehabt, denn ihr nehm ich die Verpeilerin viel eher ab als diesen abgehalfterten Saturday Night Live Stars die kaum ernsthaft schauspielern können und oft auch keine spürbare Chemie miteinander haben, bei der durch das Zusammenspiel was Besonderes entsteht. Sarah Silverman wäre auch noch cool gewesen.

    Das Product Placement war wirklich heftig und voll in die Fresse. Jeder Film, der das so krass betreibt wie hier etwa mit den Pringles, der verdient in meinen Augen automatisch schonmal einen gehörigen Punktabzug. Etwas subtil in die Handlung einzubauen oder im Hintergrund auftauchen zu lassen, sodass es niemanden stört, der nicht darauf achtet, meinetwegen. Aber ganze Einstellungen und Szenen nur um Werbung für ein Produkt zu machen, das nicht im Entferntesten etwas mit dem Film zu tun hat? Schwach, ganz schwach.

    Knallig-buntes, aufdringliches Design mit vielen flashy Lichtern. Dazu die Geister alle schlecht und offensichtlich computeranimiert, die Darsteller ständig am overacten als wären sie in einem Sketch, da kann für mich keine Atmosphäre geschweigedenn Spannung aufkommen. Besonders das Finale war wieder einmal eine uninspirierte, digitale, vollkommen unecht aussehende CGI-Scheiße. Auch noch eine ermüdende halbe Stunde lang, und das sollte dann das große Highlight sein, auf das man bei dem Aufbau im Schneckentempo zuvor so sehnlichst gewartet hat.

    Beim Humor ist das Timing das A und O. Doch der Film ist so seltsam und sprunghaft geschnitten und die Performance so lahm und gestellt, dass die Gags einfach niemals zünden. Zumindest nicht bei mir. Konnte nicht ein einziges Mal lächeln geschweigedenn lachen. 80% davon waren zum Fremdschämen. Ich verachte Slapstick und auf diese Art von Szenen verlässt sich das Ghostbusters-Reboot leider viel zu sehr. Nicht zu vergessen die dümmlichen Dialoge mit Niveau von Furtz- und Fäkalwitzen. Wow. Das ist wirklich peinlich. Die Darsteller spielen alle, als wären sie in den Joke eingeweiht. Vor allem Holtzman, die mit ihrem ultracoolen Gehabe wie aus einem anderen Film bzw. einer anderen Welt importiert wirkt, sowie Hemsworths "Kevin", der so übertrieben dumm ist dass es schon als starke geistige Beeinträchtigung klassifiziert werden muss. Anders gesagt, keine Menschen sondern Karikaturen! Die Scherze und Sprüche sind viel zu zahlreich wenn man bedenkt, wie wenige davon halbwegs funktionieren. Als würden sie alles an die Wand werfen und hoffen, dass irgendetwas davon kleben bleibt. Dadurch bleibt aber viel zu wenig Zeit für Charakterentwicklung, Story-Momentum und dringend benötigte Exposition.

    Wiigs Figur erzählt beispielsweise an irgendeiner Stelle kurz ihre Hintergrundgeschichte, auf die dann nicht mehr weiter eingegangen wird. Als sie ein Kind war starb im Nachbarhaus eine alte Dame und die stand dann fast ein Jahr lang jede Nacht als Geist vor ihrem Bett und niemand wollte ihr glauben. Was ist eigentlich aus diesem guten, alten Prinzip von "show, don't tell" geworden? Mir gefällt die Idee und daraus hätte man echt was machen können. Etwa als dramatisch-unheimliche Eröffnungssequenz oder wenigstens als gefilmte Rückblende an der Stelle im Film, wo nur erzählt wird. Aber nope, es bleibt alles ganz billig und einfach gehalten. Im Zusammenspiel machen diese Aspekte mit dem Look aus dem Film einen weiteren Scooby Doo Teil. Einfach nur albern.

    Da das meiste hiervon schon nach den Trailern absehbar war, war es sowas von klar, dass sie damit so oder so eine gewaltige Protestwelle auslösen würden. Sicher sollten sich die Macher nie allzu sehr oder ausschließlich auf die Wünsche der Fangemeinde verlassen. Deren "Besitzansprüche" mögen in dem Sinne vielleicht nicht zutreffen, aber sie haben jene Werke erst so groß und langfristig einflussreich und erfolgreich gemacht. Die Filmemacher haben normalerweise den Anspruch, zu unterhalten und die Leute möglichst zufriedenzustellen. Doch wer aktiv und hochmütig selbst die offensichtlichsten Zuschauerwünsche und kreativen Hinweise alteingesessener Kollegen (insbesondere von Ivan Reitman als Produzent und an der Entwicklung ursprünglich mal stärker beteiligter Ghostbusters-Veteran, der sich, soweit ich mich erinnere, für eine Beibehaltung der alten Kontinuität einsetzte) völlig ignoriert und stattdessen lieber sein eigenes Ding durchzieht, der braucht sich nicht über eine äußerst schwache Performance an den Kinokassen wundern.

    Der Bösewicht war ebenfalls eine an Oberflächlichkeit kaum zu überbietende Katastrophe und Zumutung. Das hätte ernsthaft jeder hier im Forum besser schreiben können. Er erfährt praktisch null Entwicklung, hat ein lächerliches und ausgelutschtes Motiv für seine Taten, führt Selbstgespräche und guckt in die Kamera, damit das Publikum überhaupt etwas von ihm mitbekommt. Das Original baute behutsam eine mysteriöse, gefährliche, einschüchternde Macht auf, die unseren Horizont übersteigt. Eine sumerische Gottheit! Im Reboot dagegen nur ein Facepalm-würdiger, wütender Hampelmann, der sich missverstanden fühlt und anscheinend auch als irgendein Meta-Kommentar dienen sollte. Die emotionalen Einsätze sind gering oder nicht vorhanden und die konstruiert wirkende Handlung und die Dialoge servieren alles auf dem Silbertablett bzw. nutzen den Holzhammer für jede Kleinigkeit, damit es auch der letzte Idiot versteht. Es gibt keine Subtilität.

    Dabei ist die dargestellte Welt alles andere als durchdacht. Wie man zum Beispiel die Geister einfängt oder gleich ganz erledigt, da ist der Film mit seinen eigenen Konventionen total inkonsistent. Einmal lässt sich das sogar auch mit nem Taschenmesser machen, wenns grade in die gewünschte Szene passt -__- Muss keinen Sinn ergeben, nur cool rüberkommen. Das ist der Inbegriff von amateurhaftem lazy writing. Wie soll man ohne klar definierte Regeln (auf welche die 80er-Version viel Wert legte) mitfiebern können?

    Die Cameos sind nicht flüssig und natürlich eingearbeitet worden, sondern stechen so deutlich hervor als wenn der Film sagen will "Seht her! Hier ein Schauspieler von damals den ihr noch kennt! Ganz toll, oder? Genau was ihr immer wolltet!" Wie ein Fremdkörper, der da nicht reinpasst und jedes Mal komplett das Tempo rausnimmt bzw. die Haupthandlung pausiert. Autsch. Alle wesentlichen Story-Beats wurden wie gesagt lieblos aus dem Klassiker recycelt, zu wenig neue Ideen um auf eigenen Beinen zu stehen. Quasi das selbe nochmal in schlecht. Warum dann überhaupt ein Reboot? Sowas sollte man tun, wenn eine Vision dahinter steht, und nicht nur aus Geldgeilheit bzw. wegen Sonys verzweifeltem Versuch, mehr Franchises auf Abruf zu haben. Wenn schon, dann sollte man auch etwas Neues und Aufregendes zu bieten haben. Dafür, dass das Reboot nichtmal im Ansatz versteht, was den Kult von einst ausmachte, verbringt es unheimlich viel Zeit damit, sich in jenem Erbe zu verheddern. Ich kam in die Erzählung einfach nicht rein und hab mich irgendwann nur noch gelangweilt und gehofft dass es schnell vorbei geht. Erinnerte mich stilistisch teilweise ein wenig an Filme von und mit Adam Sandler oder Kevin James.

    Ein Ghostbusters III, der sich ein wenig ernster nimmt und eine Staffelübergabe an die nächste Generation zum Inhalt hat, wäre mir bedeutend lieber gewesen. Das haben meinem Gefühl nach in den Jahren vor der 2016er Fassung auch ungefähr 98,5% des Fandoms so oder so ähnlich gesehen, nachdem Murray so lange einen regulären dritten Teil verhindert hatte und Harold Ramis 2014 leider gestorben ist. Selbst ohne die beiden hätte eine neue Geschichte in der gleichen Timeline eindeutig besser funktioniert und mehr Interesse beim Publikum geweckt. Hier haben Amy Pascal, Katie Dippold und ganz besonders Paul Feig einen fast schon unverschämten Mangel an Einschätzungsfähigkeit, Auffassungsgabe und Talent bewiesen. Dieser Film hätte was werden können, wenn nicht schon die auf den ersten Blick völlig falschen Leute den Job aus bloßen Freundschafts- und Vetternwirtschaftsgründen bekommen hätten, sondern stattdessen kreative Köpfe mit einer Leidenschaft für das Material, die diese Geschichten nicht nur als albernen Klamauk sondern als spaßiges aber cleveres Abenteuer mit psychologischen Untertönen begreifen.

    3/10 Prädikat "geistlos".



    Was um den Film herum passierte, darauf möchte ich nicht mehr allzu umfassend eingehen. Da haben sich nicht nur einige frauenfeindliche Spinner im Schutze der Anonymität des Internets daneben benommen, sondern auch einige der Verantwortlichen inklusive Feig und McCarthy mit ihren abwertenden Kommentaren, welche berechtigte und ehrliche negative Meinungen und Kritiken - die von Seiten der Zuschauerschaft zigtausendmal häufiger vorgebracht wurden als die eine Ausnahme darstellenden, erwähnten Misogynisten-Spackos - mit Trollen in einen Topf warfen und beleidigt haben bzw. überhaupt nicht zuhören wollten, um was es eigentlich ging; wie auch das Studio selbst mit einer extrem dreisten und irreführenden Marketing-Strategie, die auch vor Zensur im Netz (negative YouTube-Kommentare unter Sony Videos zum Film etwa wurden systematisch gelöscht, das habe ich aus erster Hand erlebt) nicht zurückschreckte.

    Irgendwann ging das so weit, dass jede Form von Kritik automatisch als "frauenfeindlich" abgeschmettert wurde. Selten etwas so unprofessionelles gesehen und traurig, dass da viele Blogs und Filmkritikerseiten noch mit einstimmten. Wenn es einen gewaltigen Fan-Aufschrei gibt, dann sollte man von offizieller Seite entweder die Klappe halten und die Qualität des Werkes (sofern vorhanden!) für sich sprechen lassen, oder man sollte Appeasement-Politik betreiben, relativieren und beschwichtigen, während man den eigenen Kram lobt. Was man tunlichst unterlassen sollte ist, einem großen Teil der potentiellen Zuschauerschaft immer neue Gründe für weitere Aufschreie zu liefern und ihnen sinnbildlich den Mittelfinger entgegenzustrecken, doch das ist hier über Monate hinweg immer wieder geschehen. Dass der Film so ein finanzieller Reinfall für das Studio wurde, das haben sie sich weitgehend selbst zuzuschreiben und nicht irgendwelchen engstirnigen Fans. Hätten die Verantwortlichen ihre Arbeit gut gemacht, wären laute kritische Stimmen schnell verstummt und das Reboot wäre zum mindestens finanziell tragfähigen Selbstläufer geworden. Sie haben gemerkt, dass das fertige Produkt nicht den Nerv der meisten Leute der Zielgruppe treffen wird und dann durch permanente Betonung und Wiederholung bewusst versucht, eine gesellschaftspolitische Angelegenheit daraus zu provozieren, um sich dahinter verstecken zu können.

    Ich hätte kein Problem mit einem *guten* Film gehabt, der die Sache mit dem Gender-Swap probiert, wofür bessere Darstellerinnen und ein besserer Regisseur und Drehbuchautor natürlich von Vorteil gewesen wären. Der Haken an der Sache ist, auf was für dünnes Eis man sich mit so einem Schritt begibt. Das kann klappen, aber auch sehr sehr leicht daneben gehen, gerade wenn es sich um solche einflussreichen Popkultur-Ikonen aus Kindheitstagen handelt und schon an sich niemand nach einem Reboot gefragt hat. Denn im vorliegenden Fall war es nichts weiter als ein ganz billiges Gimmick. Eine oberflächliche Änderung in einem Film, der sich sonst gar nichts traut und als seichte, niveaulose, generische Standard-Unterhaltung gedacht ist. Eine Änderung, die inhaltlich nichts beiträgt, außer vielleicht einen ungeheuerlich schlechten Queef-Joke -__-

    Warum eigentlich nicht einfach ein gemischtgeschlechtliches Team (siehe Extreme Ghostbusters)? Das wäre zeitgemäß gewesen und dann hätten sich die übertrieben kritischen Stimmen zu dem Thema auch nicht so aufgeregt (und wir könnten besser shippen xD). Das, was wir hier gesehen haben, wird Frauen in Hollywood meiner Ansicht nach nicht gerecht. Im Gegenteil. Warum braucht es erst einen storymäßig von Männern dominierten Klassiker, wenn sie Jahrzehnte später bloß das Geschlecht austauschen und eine in jeder Hinsicht schwächere Version davon machen? Sind Ensemble von Schauspielerinnen nur für sowas gut genug? Können nicht für sich stehen sondern sind bei größeren Studio-Blockbustern von einem durch Kerle etablierten Markennamen abhängig? So lese ich den Subtext von diesem Projekt. Wäre es nicht viel sinnvoller gewesen, mit einer neuen, genialen Geschichte um eine Gruppe von Wissenschaftler*innen* ein Zeichen zu setzen? Eine die es nicht nötig hat, einen alten Kultfilm dafür offenkundig zu instrumentalisieren? Dort, wo die Verantwortlichen eine progressive Agenda wirklich effektiv vorantreiben könnten, scheuen sie stets jedes absehbare Risiko und jede Investition. Ist ja auch viel einfacher, aufkommende und eindeutig selbstverursachte Probleme auf wütende Fans zu schieben.

  7. #887
    @Ὀρφεύς: Du hast ja recht mit Trollhunters, aber wir haben auch einen Cartoon-Thread.




    Oh, wow, ich hab lange nicht mehr gepostet. ^^ Shit, ich hätte gern Bilder rausgesucht, aber das ist mir doch etwas zu viel. Los geht's!

    The Book of Life ist sehr liebenswert, hat ein klasse Design, ist unter diesem Design klassischer als man erst annimmt und strukturell ziemlich chaotisch, aber letztendlich, ja, einfach liebenswert und macht Spaß. Gegen Coco kann es aber nicht anstinken, vor allem kulturell. Es freut mich so oder so endlos, dass es mehr Dia-de-los-Muertos-Medien gibt.

    Coco ist Wahnsinn, was die emotionale Seite angeht, konzeptuell dicht und Designtechnisch ebenso Wahnsinn. Eigentlich ist es all-around Wahnsinn, und es freut mich noch endloser, dass ein Dia-de-los-Muertos-Medium so erfolgreich war. Alleine schon die Eier, den Film SO zu nennen!

    Spirited Away ist direkt mein Lieblings-Ghibli-Film geworden. Feenscheiß geht immer, aber das ist halt so RICHTIG Feenscheiß, und zwar gut gemachter, und zwar durchgezogen. Auch sehr gut gewählte Horroraspekte, als Kind hätte ich mir die Augen aus dem Kopf geheult.

    Mein Nachbar Totoro war wieder einer dieser "süßen" Ghibli-Filme, bei denen ich mir denke, dass ich sie gerne meinen Kindern zeigen werde, sie aber nicht mehr uuunbedingt selbst sehen muss. Dabei war es aber definitiv einer der stärkeren, weil er so eine starke Identität hat. Und holy fuck, ich hätte nicht gedacht, dass der SO alt ist. Kein Wunder, dass Totoro Merchandise-Liebling Nummer 1 ist.

    In Bruges musste ich mir angucken, weil ich im Urlaub auch in Bruges war. Und ja, sehr eigenes Ding, sehr überraschend, sehr alltäglich-witzig und sehr, SEHR menschlich. Das ist der absolute Punkt hier. Von der Stadt hat man zwar nicht so viel mitgekriegt (im Film wirkte Bruges interessanter als in echt ), aber hey, Tourismus.

    Godzilla (2016) war unterhaltsamer als erwartet, ziemlich ehrfurchtgebietend als Katastrophenfilm. Nicht großartig und vielleicht nicht das, was man von Godzilla erwartet, aber ich weiß auch nicht, ob ich das, was man von Godzilla erwartet, heute noch haben will. Ich war gut unterhalten. Allerdings habe ich meine Zweifel, ob noch mehr Viecher das Sequel nicht eher belasten als verbessern. Kong habe ich nicht gesehen und werde ich wahrscheinlich auch nicht sehen, weil Affen. *kopfschüttel*

    Außerdem hatte ich in England die Gelegenheit, ein paar ältere Filme billig im Kino zu sehen. Bei den zwei folgenden hatte ich davor das Gefühl, sie schon in- und auswendig zu kennen, weil ich so viele Metavideos gesehen habe. xD'

    Im Fall von The Iron Giant lag ich damit völlig falsch. Sowohl die grundlegende Story als auch die liebevollen Animationen und das Script haben so viele interessante und überraschende Details ... großartiger Film, im Gesamtbild. Nicht 100% gut gealtert, weil er sich nicht nur nach den 50s, sondern auch etwas nach den 90s anfühlt, aber sagen wir mal 95% gut gealtert. ^^ Brad Bird sollte echt mal einen Superman-Film machen. Der würde das Konzept wegrocken wie nix.

    Bei Get Out lag ich richtig, aber es hat dem Film keinen Abbruch getan, gerade auch, weil er ja sehr extensiv mit dem arbeitet, was man schon weiß und erwartet und befürchtet. Vor dem Kinosaal hatte ich kurz den Gedanken "Shit, ich weiß nicht, wann ich den letzten Horrorfilm im Kino gesehen habe...!", aber der Horror ist hier ja eher so ein creepiger, und der Film lockert sich auch immer mit seiner eigenen Obskurität auf. Ebenfalls eine sehr runde Erfahrung! Krasse Schauspielleistungen, so viele comichaft schreckliche Menschen. xD

    Letztendlich gab es da noch Rushmore, von dem ich nichts außer Wes Anderson wusste, und mannomann, was ein Film. Noch nicht "peak Anderson", was diesen sehr eigenen Regie-Stil angeht (zum Glück), aber auch hier eine Meeeenge liebevolle Obskurität in den Charakteren. Außerdem war ich beim Gucken der festen Überzeugung, der Film wäre aus den 80ern, und war dadurch auch sehr nah dran, ihm seinen teilweise recht unangenehmen Chauvinismus zu verzeihen – well played, Mister Anderson. Trotz allem absolut sehenswert!

  8. #888
    Fack ju Göhte 3

    Nach wie vor gute Unterhaltung und genügend Lacher sind vorhanden, doch waren die Vorgänger stärker.
    Wirkten auf mich halt runder während Fack ju Göhte 3 sehr viele Themen und Gags in zwei Stunden abdecken möchte und somit das Ziel für ein perfektes Ende verfehlt.

    Jurassic World 2 & Mission: Impossible – Fallout

    Zwei Reihen die immer gehen.
    Qualitativ oberer Durchschnitt mit Luft nach oben und von Anfang bis Ende beste Popcorn Unterhaltung, wobei ich gerade Jurassic World 2 mit zu den stärksten Teilen der Reihe zähle, da gerade
    3D werde ich mir in Zukunft aber so gut es geht schenken.
    Zum einen fallen mir kaum Szenen auf, denen dieser Preisaufschlag rechtfertigt, die Brillen bei uns in den Kinos sind unbequem und oft sind viele Szenen komplett verschwommen.

    Once Upon a Time Staffel 6

    Besser als Staffel 5 und bin immer wieder überrascht wie gut mich die Serie unterhält.
    Liegt wohl an die Idee an sich, die sich angenehm von all diesen Krimi- und Arztserien abhebt.

    I Kill Giants

    Hat mich sehr stark an Sieben Minuten nach Mitternacht erinnert und wird ein wenig schwerfällig vorangetrieben.
    Ansonsten ein netter Film für 1x anschauen.

    Dietland Folge 1-2

    An sich sehr guter Stoff für eine Serie und die erste Folge bis kurz vorm Ende quillt über vor schwarzen Humor.
    Leider schmeckt mir diese mordende feministische Gruppierung nicht, die mir die Serie direkt kaputt gemacht hat.
    Irgendwie passt diese Gewalt für mich nicht zusammen und wäre mir eine schwarzhumorig erzählte "Alltagstrott-und-jetzt-ändere-ich-mein-Lebe"-Serie rund Plum viel lieber gewesen.

    Happy! Folge 1-2

    Ist mir viel zu albern und in zwei Folgen passiert mir zu wenig abseits der vielen Gewaltszenen.
    Happy empfinde ich zudem als extrem nervig.

    Red Dog - Mein treuer Freund

    Langweiliger Hundefilm für den ich leider Geld ausgegeben habe.

    Paddington 2

    Der beste ausgeliehene Film seit Monaten.
    Ein durch und durch charmanter gute Laune Film der mich zu keiner Minute gelangweilt hat und den Vorgänger ein gutes Stück hinter sich lässt.
    Visuell glänzt Paddington 2 mit tollen Ideen und der Soundtrack passt perfekt, da kann man nur auf einen dritten Teil hoffen, der dann garantiert wieder im Kino gesehen wird.

    Gefühlt Mitte Zwanzig

    Mein erster Film nach Jahren, den ich wieder im TV gesehen habe und ja, war okay.
    Bleibt die ganze Zeit über sehr ruhig und verpasst man hier nichts.

    Geändert von Ὀρφεύς (31.08.2018 um 01:52 Uhr)

  9. #889
    Stephanie



    Gute Horrorfilme gibt es selten, der letzte der mir gefallen hat war A Quiet Place. Und dann habe ich hier einfach so Stephanie liegen, einen Film, bei dem ich wirklich, aber echt absolut nichts erwartet habe und mich sehr positiv überrascht hat (der Film hat nur 3 Schauspieler!). Ich mag diese Art von Filmen, wo der Zuschauer zu Beginn nicht weiß worum es überhaupt geht. Stephanie führt sogar den Zuschauer knapp 1 h (!) im Unwissenden herum (der Film geht knapp 85 Min), aufmerksame Zuschauer kommen dem Rätsel etwas früher auf die Schliche. Wer also solche Art von Filmen etwas abgewinnen kann, dürfte viel Spaß mit dem Film haben.

    Ich weiß sonderlich viel nach Kritik oder Feedback klingt das nicht, aber mehr möchte ich nicht sagen, ohne dass der Film seinen Zauber verliert. Dieser Film funktioniert halt nur sehr gut, wenn man nichts über ihn weiß, lest euch nichtmal die Inhaltsbeschreibungen durch. Selbst der deutsche Zweittitel ist ein Spoiler, also wenn möglich diesen irgendwie außen vorlassen. Keine Ahnung welcher Vollhonk sich diesen einfallen hat lassen. Doch selbst mit dem Zweittitel (ich wusste ihn auch, dachte mir aber etwas komplett anderes), kann der Film fesseln und auch teils gruseln. Doch der Horror ist nicht so das Tolle , eher die gesamte Prämisse und die Auflösung worum es geht. Zwar verliert er meiner Meinung nach etwas an seiner Magie nach dem weiß worum es geht, unterhaltsam bleibt Stephanie allemal. Ein kleiner Indiefilm, der mir gut gefallen hat und ich jedem Mystery/Horrorfan weiterempfehlen kann.

  10. #890
    I Kill Giants hat mir nicht sonderlich gefallen. Die Prämisse hat Potential und anders als manch andere Online-Rezensenten habe ich nach dem teils irreführenden Marketing kein Fantasy-Spektakel mit Action erwartet (WTF?). Es war klar, dass das hier in erster Linie ein psychologisches Drama wird. Aber selbst als solches zieht sich die Handlung wie Kaugummi, ohne dass viel passiert. Lange Einstellungen und eine entsättigt-bläuliche, kalte Farbpalette sollen eine bedrückende Stimmung erzeugen, während sich die Dialoge in Grenzen halten. Manche von letzteren schienen mir unglaubwürdig oder konstruiert und gewollt.

    Vor allem aber kann ich es nicht leiden, wenn mir als Zuschauer so viele offensichtlich zentrale Informationen so lange künstlich vorenthalten werden! Es war von Anfang an ersichtlich, dass irgendetwas an der Situation der Familie der Hauptfigur nicht stimmt, aber was genau, da wird drum herum geredet als handle es sich um ein Geheimnis. Bei der Protagonistin und ihren phantasievollen Bewältigungsstrategien kann ich das ja noch verstehen (wenn ich mich recht erinnere sagt sie der Schulpsychologin sogar direkt, dass Familie ein Tabuthema ist), aber warum spricht sonst niemand darüber? Die Schwester, die Freundin? Ich hatte mir schon alle möglichen schlimmen Szenarien ausgemalt. Dagegen wirkte das, was dem Publikum als große dramatische Enthüllung verkauft wird (Die Mutter hat Krebs und liegt im oberen Stockwerk im Sterben) beinahe ein wenig abgedroschen. Es wird nicht dadurch besser, dass dazu der Soundtrack schön laut auf manipulative Tränendrüsenmusik und High Drama umschaltet, ohne das zu diesem Zeitpunkt wirklich "verdient" zu haben.

    Es war imho auch nicht von Vorteil, dass die junge Hauptfigur bisweilen sehr unsympathisch und arrogant rüberkommt. Das hätte man trotz ihrer Probleme ambivalenter lösen können. Die von Zoe Saldana gespielte Psychologin war mit Abstand der interessanteste Charakter, doch die Szenen mit ihr sind viel zu kurz und wie auch sonst alles nicht übermäßig aussagekräftig. Ich hatte mir von dem Film insgesamt mehr Story, mehr Dialoge, mehr Drama und Charakterentwicklung erhofft. Wenn man den ganzen Filler- und Fantasy-Kram mal rausrechnet, bleibt nur eine extrem simple und winzig kleine Geschichte übrig, die sich zu viel Zeit lässt und unterm Strich bei mir schnell Langeweile hervorgerufen hat. Der schmalzige Schlusspart entschädigt dafür nicht genug.

    Habe gelesen, dass der Film auf einem Comic basiert. Kann mir lebhaft vorstellen, dass jene Vorlage bei Weitem besser ist als die Adaption. Diese Art von Erzählung bietet sich für stilisierte Darstellungsformen an, weniger gut für Live Action. Gerade in einem Animationsfilm hätte man alleine schon dadurch gepunktet, dass die phantastischen Elemente und die Realität viel fließender ineinander übergehen, während sie im Realfilm als zweitklassige Computeranimationen aufgrund des geringen Produktionsbudgets von 15 Millionen USD cheesy hervorstechen. 5/10

  11. #891
    Der Hauptmann



    Deutsche Filme sind scheiße. Deutsche Kriegsfilme sind scheiße. Solche und andere Sätze findet man in YouTube unter jedem deutschen Filmtrailer. Ich bin auch einer, der so denkt, der deutsche Film ist in meinen Augen sehr zurückgeblieben. Aber hier und da findet auch ein blindes Huhn ein Korn und im deutschen Film glänzen auch ein paar hervor. Der Hauptmann ist ein solcher Film. Ein Film, der von einem Gefreiten handelt, der eine Offiziersuniform findet und sich fortan als einer ausgibt. Schnell schart er sich eine kleine Gruppe um sich und sicher und langsam löst er dadurch eine Lawine von Ereignissen aus. Diese fallen manchmal brutal, unmenschlich aus, oder auch urkomisch (der echte Hauptmann Herold soll ja noch brutaler gewesen sein). Die schwarzweiß Optik passt wie die Faust aufs Auge, der Ton ist minimalistisch, doch teilweise sehr bedrückend. Und die Schauspieler spielen wirklich hervorragend, vor allem der Hauptcharakter gespielt vom schweizerischen Jungdarsteller Max Hubacher hat mir gut gefallen und dürfte eine schöne Zukunft erwarten (sofern er nicht dranbleibt, man weiß ja nie). Und dann gibts noch solche wie Frederick Lau, die gewohnt ihr schauspielerisches Talent zeigen. Alles in einem ist Der Hauptmann wieder ein deutscher Film geworden, der mir sehr gefallen hat. Ein Film der unter die Haut geht. Der deutsche Film ist tot - lang lebe der deutsche Film.

    @Enkidu: Allein das Covers des Films suggeriert bewusst, ein komplett falsches Bild. Ich habe den Film regelrecht gehasst, vor allem die Protagonistin. Wer Giants sehen will, ist mit Jack and the Giants besser aufgehoben.

  12. #892
    Ich und Earl und das Mädchen (Me and Earl and the Dying Girl, 2015) war gut. Und traurig. Greg und sein Freund Earl verbringen die meiste Zeit außerhalb der Highschool damit, schlechte Parodien zu bekannten Filmklassikern zu drehen. Sein Leben und seine Einstellung verändern sich, als er sich mit einer Klassenkameradin anfreundet, bei der gerade Leukämie diagnostiziert wurde. Ich finde es immer furchtbar, wenn solche Geschichten zu melodramatisch werden oder sogar in Kitsch abdriften. Deshalb hatte mich das hier damals angesprochen, weil es nach einem etwas auflockernderen Ansatz aussah.

    War dann überrascht, dass der Film stimmungstechnisch ganz und gar nicht gleichmäßig bleibt, sondern einen gefühlt ziemlich krassen Wandel durchläuft. Denn am Anfang wirkt alles noch eher wie eine Komödie mit leichten dramatischen Untertönen. Die meisten Charaktere sind wunderbar verpeilt. Jon Bernthal war herrlich ungewohnt als unkonventionell-cooler Lehrer und Nick Offerman als Gregs Vater bleibt trotz weniger kurzer Auftritte auch irgendwie im Kopf hängen. Der von Thomas Mann gespielte Greg selbst ist angenehm verkorkst. Ich mag solche Figuren. Darüber hinaus hat Olivia Cooke die krebskranke Rachel echt klasse dargestellt.

    Irgendwann weicht die Lockerheit zum Ende hin aber dann doch immer mehr bitterem Ernst. Ich bin mir noch nicht so ganz im Klaren darüber, was ich davon halte. Es ist sowohl manipulativ, als auch clever und nachdenklich stimmend, dass man hier erst über diese Charaktere und mit ihnen schmunzeln konnte, denn das macht den späteren Schlag in die Magengrube umso schmerzvoller und - das ist für mich bisher glücklicherweise nur eine reine Hypothese - vielleicht auch realistischer. Obwohl der Film zu weiten Teilen eher als eine (Tragi)Komödie durchgehen könnte, hat er mich am Ende gefühlsmäßig mehr aufgewühlt als manche "Hardcore-Melodramen", in denen permanent alles den Bach runtergeht.

    Gelungen ist ferner, wie Ich und Earl und das Mädchen bewusst mit Klischees spielt bzw. wie das Fehlen von diesen in Form von Gregs Nacherzählung aus dem Off augenzwinkernd (und letztlich tragisch) kommentiert werden. Nope, das hier ist erfrischenderweise mal keine romantische Liebesgeschichte, und kommt auch deshalb bedeutend glaubwürdiger und authentischer herüber als der übliche Hollywood-Kram. Ist kein Streifen, den ich mir öfters reinziehen würde, aber für das was er erreichen wollte durchaus sehr wirkungsvoll. 7/10 Erwähnte ich schon, dass Olivia Cooke toll ist?


    Trailer, Trailer 2

  13. #893
    Ich habe jetzt fast alle Folgen von Black Mirror gesehen (Staffel 1 bis 4) und muss sagen, dass ich nach dem schier grenzenlosen Hype von allen Seiten doch etwas enttäuscht bin. Wusste vorher nur, dass es eine düstere Anthologie-Serie ist, die mit Sci-Fi-Elementen spielt. Versteht mich nicht falsch, ich finde Black Mirror nicht schlecht, aber mehr als okay ist nicht drin. Die Folgen sind von sehr unterschiedlicher Qualität, und wenn einige meiner Kritikpunkte generell immer wieder auftauchen und mich nur ca. jede dritte Episode wirklich überzeugt, dann ist das ein ziemlich mittelmäßiger Schnitt.

    Ein großes Plus, das schnell ins Auge springt, ist das ganze Drumherum. Die Verantwortlichen können sehr oft richtige berühmte Filmstars für die Folgen engagieren, die selbst schwächere Geschichten ganz einfach durch ihr schauspielerisches Talent aufwerten. Auch Aspekte wie Kamera, Ausstattung, Musik usw. sind auf hohem Niveau.

    Grundsätzlich finde ich den thematischen Ansatz dieser Serie allerdings schwierig, weil viel zu eingeschränkt. Es sind nicht einfach nur düster-kritische Sci-Fi-Geschichten; die komplette Serie dreht sich ausschließlich um die unmittelbar nahe Zukunft und darum, wie die Gesellschaft mit der Technologie von morgen (bzw. heute) umgeht. Das hat zur Folge, dass sich bestimmte Aspekte und Ideen ständig wiederholen, es wird nicht genug auf Abwechslung geachtet. Zum Beispiel ist selten mal eine Folge dabei, in der wir kein Tablet- und Smartphone-Getippe oder Verweise auf Social Media sehen. Und andauernd taucht der Sci-Fi-Ansatz auf, dass die menschliche Wahrnehmung durch Implantate in den Augen verändert wird. Was genau damit gemacht wird ist zwar minimal unterschiedlich, aber als Einfall in einer Serie, die laut Werbetrailer vorgibt, in jeder Folge neue mögliche Zukunfts-Welten /-Realitäten zu zeigen, erscheint mir das sehr unoriginell und phantasielos. Das Gleiche gilt für die Möglichkeit, digitale Kopien von menschlichem Bewusstsein zu erstellen. Dass da im Raum mit den Drehbuchautoren niemand Veto eingelegt und gesagt hat "Hey, sowas ähnliches hatten wir doch letztens schonmal. Lasst uns das irgendwie anders machen." wundert mich dann doch ein bisschen.

    Durch das ständig urbane Setting entsteht ebenfalls ein Mangel an Variation. Futuristische Konzepte, die mal ein paar Schritte weiter denken (fernere Zukunft, andere Wesen, andere Welten, und wie wir jeweils als Menschen darauf reagieren), sucht man vergeblich. Da waren vergleichbare Shows wie Twilight Zone oder Outer Limits (damit meine ich jeweils sowohl die klassischen Originale als auch die späteren Revivals) weitaus breiter gefächert und aufgestellt. Solche Erzählungen sind doch meist als Warnung zu verstehen, die zum Nachdenken anregen soll. In Black Mirror bekommt man aber nur wenig Input, weil sich immer alles um das selbe Thema dreht und im Kern immer die selben Aussagen getroffen werden.

    Ein weiterer, damit zusammenhängender Unterschied besonders zu Outer Limits besteht darin, dass Black Mirror bis jetzt praktisch ohne Ausnahme fies und deprimierend ist. Jede Story endet mehr oder weniger schlecht und fast immer frei von Hoffnung. Die gezeigten Welten sind alle irgendwie im Arsch. Das macht die Message für mich wesentlich schwächer, weil sie schließlich niemals irgendwelche Verbesserungsvorschläge macht, sondern bloß wie ein erhobener Zeigefinger wirkt. Als ernsthafte Diskussion um die heutige Technologie und was daraus in naher Zukunft werden könnte, eignet sich das meiner Ansicht nach wenig, weil dazu immer zwei Seiten gehören. In Black Mirror werden niemals die Chancen und Vorteile angesprochen, nur die Versuchungen und Sackgassen. Und das finde ich schade, denn wenn sie beides gleichzeitig machen würden, ist die Wirkung der Geschichten, die dann trotzdem daneben gehen, umso härter.

    Die Serie ist oft übertrieben zynisch und zeigt manchmal das reinste Ethik/Moral-Vakuum. Einige Folgen scheren sich nichtmal um logische Exposition, welche die gezeigte neue Technologie erklären und nachvollziehbar machen könnte (egal wie unglaubwürdig), so lange sie dazu taugt, das Leben der Figuren zur Hölle zu machen. Das ist mir zu simpel und einseitig gedacht und keine gute Sci-Fi, sondern wirkt bisweilen sehr konstruiert. Mir fehlt da der Aha-Effekt, die überraschende Wendung. Ich erwarte auch keine süßen Happy Ends, aber selbst in solchen Crapsack Worlds ab und zu mal den Figuren ihre persönlichen Triumphe zu lassen macht schon eine ganze Menge aus (irgendwie ist mir sowas wie das hier über die Jahre gut in Erinnerung geblieben ^^).

    Ein weiterer Kritikpunkt ist die Laufzeit der Folgen. Von den Kreativen hört man stets positive Rückmeldungen über die Freiheiten, die Netflix den Filmemachern einräumt und die es bei herkömmlichen Sendern nicht gibt. Dazu zählt auch die extrem variable Episodenlänge. Ich hab nichts gegen mal fünf bis zehn Minuten mehr oder weniger, aber den Leuten ist nicht klar, dass so etwas auch Nachteile haben kann und das gilt umso mehr für eine Anthologie, die mit jedem Teil eine neue Geschichte erzählt. In Black Mirror reichen die Folgen von 40 Minuten bis hin zu anderthalb Stunden. Letztere sind regelrechte Spielfilme, kann man nicht anders sagen. Eine zeitliche Beschränkung hat oft aber eine ordnende Funktion die dafür sorgt, dass überflüssiger Filler rausfliegt und dass die Erzählungen zugänglicher und konziser sind. Schneller auf den Punkt kommen.

    Ich muss ehrlich sagen, dass ich bei mehreren Episoden zwar das Konzept mochte, aber mich trotzdem zwischendrin gelangweilt habe, weil so viel um den heißen Brei herumgeredet oder für inhaltlose, gemächliche Establishing Shots auf die Bremse getreten wurde, ohne dass viel von Bedeutung passierte. "Ausufernd" ist hier das passende Wort. Würde sich jeder Teil auf das Wesentliche konzentrieren, wäre es wesentlich angenehmer. Für größere Geschichten (Weiße Weihnachten, Von allen gehasst, USS Callister) könnte man immer noch Doppelfolgen draus machen. Die möchte ich anhand der Länge dann halt auch als Spielfilme werten, und da schneiden sie im Vergleich zur Konkurrenz selten gut ab. Hätte man lieber als vollwertige Filme ausbauen und ins Kino bringen sollen. Doch selbst die Einstünder hätten imho oft von 15 Minuten weniger stark profitiert!

    Letztlich kommt es aber auch darauf an, was man sich von so einer Show erwartet. Ich mag zwar in Maßen Herausforderungen für meine Sehgewohnheiten, aber eine Serie die den Zuschauer nur permanent deprimiert und dabei eine Techno-Paranoia anheizt, die voll von widerlichen Charakteren ist und bloß immer und immer wieder das Schlechte im Menschen hervorhebt, das habe ich noch nie als gute Unterhaltung empfunden. Erinnert sich noch irgendjemand an die Community-Folge "App Development and Condiments", in der Menschen über eine neue App mit MeowMeowBeenz bewertet wurden xD ? Es will schon was heißen, wenn eine Comedyserie dieses Thema mit Humor tausendmal besser und erinnerungswürdiger in schlappen 22 Minuten rüberbringen kann, als zweieinhalb Jahre später die Black-Mirror-Episode "Abgestürzt", die mit identischem (man möchte fast sagen: geklautem) Inhalt über eine Stunde zugebracht hat aber sich selbst super ernst nahm und dazu noch auf die Starpower von Bryce Dallas Howard und Alice Eve zählen durfte.

    Würde Black Mirror derzeit vielleicht 6/10 Punkten geben. Ein paar Folgen waren ziemlich spannend und gut, die meisten aber nicht. Als Alternative möchte ich dringend Philip K. Dick's Electric Dreams auf Amazon empfehlen. Die Serie ist Black Mirror zumindest meiner persönlichen Meinung nach in jeder Hinsicht weit überlegen und vor allem viel kreativer und abwechslungsreicher. Die Geschichten basieren auf den Werken von Philip K. Dick (vor allem seinen Kurzgeschichten) und regen einerseits zum Nachdenken an, machen aber auch mal schauerlichen Spaß oder sind angenehm seltsam. Die Wendungen hier sind viel prägnanter und oft doppelbödig, die ganze Realität wird dekonstruiert und nicht bloß bezüglich aktueller Entwicklungen der Teufel an die Wand gemalt.

  14. #894


    Jumanji – Welcome to the Jungle ist absolut kein perfekter Film, aber so spaßig und vor allem liebenswert gemacht, dass man gerne darüber hinwegsieht. Die Videospiel-Regeln sind mindestens wonky, das exposition-gewichtige Pacing nichts Besonderes und das Gesamtbild etwas wechselhaft, aber die Schauspieler, ihre Charaktere und ihre Interaktionen machen das schon alleine wett. Dazu kommt, dass sich das Liebenswürdige nicht nur in niedlichen Szenen, die überraschend viel Zeit kriegen, sondern auch in einer echt stumpf-schönen Coming-of-Age-Metapher niederschlägt. Wenn man einfach nur Bock auf süße Unterhaltung hat, empfehle ich den Film.


    Der größte Nachteil, der beim Schauen mitschwingt, ist tatsächlich, dass der erste Jumanji-Film trotz nicht ganz dummer ""Adaption"" seitens des Neuen (Doppel-Anführungszeichen) und gelungener Anspielungen ein komplett anderes Konzept verfolgt hat, das heute immer noch sehr unverbraucht ist und eine "richtige" Fortsetzung oder Neuauflage durchaus hätte vertragen können ... was aber natürlich wenig mit den Qualitäten des neuen Films zu tun hat, weshalb ich gerne über meine Nostalgie hinwegsehe.
    Außerdem habe ich immer noch nicht Zathura gesehen, also sollte ich mal schön die Klappe halten und meine Watchlist aktualisieren. :<

  15. #895
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Außerdem habe ich immer noch nicht Zathura gesehen, also sollte ich mal schön die Klappe halten und meine Watchlist aktualisieren. :<
    So toll war der imho nicht ^^ Man merkt sehr, dass bei Zathura der gleiche Autor am Werk war - zu sehr. Das Setting ist begrenzter und die Star Power von Jumanji fehlt (Josh Hutcherson ist kein guter Hauptdarsteller und das war er auch nicht in jungen Jahren), gleichzeitig werden diverse Plot-Punkte speziell in Bezug auf die Mechanismen des Spiels aus dem spirituellen Vorgänger erneut durchgekaut. Das Sci-Fi-Thema sorgt für etwas Abwechslung, aber alles fühlte sich etwas billiger an. Wie ein lauer Aufguss oder Spin-Off zu Jumanji.

    Soll nicht zu negativ klingen, denn als kurzweiliger Kinderfilm für einen verregneten Sonntag funktioniert Zathura immer noch einwandfrei - erst recht wenn man Jumanji (1995) nicht kennt oder wenigstens schon lange nicht mehr gesehen hat - aber da wäre einfach bedeutend mehr drin gewesen. Der Klassiker mit Robin Williams war nicht nur abenteuerlicher, sondern hatte meiner Ansicht nach weitaus tiefergehende Untertöne bzw. Themen rund ums Erwachsenwerden angesprochen, sodass die ganze Familie was davon hat, wo Zathura nur an der Oberfläche bleibt. Habe letzteren damals mit 6/10 auf IMDb bewertet.

  16. #896
    Hereditary

    Ich will nicht viel dazu sagen, außer, dass es in meinem lieblingsgenre der erste film seit langer, langer, langer, langer zeit ist, bei dem ich am ende nur noch wollte, dass er endlich aufhört. Das ist positiv für den film zu verstehen. Für mich hat er über weite strecken mit tropekäse zu kämpfen, und die ersten 30 minuten muss man durchstehen, aber ich finde hereditary hat mit seiner cinegrafie, seiner kameraarbeit und seinem soundtrack viel altem einen neuen dreh verliehen. Und die letzte halbe stunde ist alles davor ohnehin wert. Toller horrorfilm, nicht perfekt, aber das ist selten etwas in diesem genre.

    Unbedingte guckempfehlung für jeden, der auch nur ansatzweise etwas mit horror anfangen kann und starke nerven hat.

    Euch einen schönen Abend

  17. #897
    Ferdinand – Geht STIERisch ab!

    Unspektakulärer Animationsfilm.
    Habe viel mehr erwartet von ... ja, allem halt.
    Alles nichts neues, selbst wenn ich die Altersfreigabe ganz witzig finde, wenn man gewissen Szenen im Hinterkopf behält, die vielleicht für Fragen der ganz kleinen Zuschauer führen könnte.
    Ansonsten ist Ferdinand seichte Unterhaltung, für die sich ein Kinobesuch echt nicht lohn (Glück gehabt).

    Élite

    Kurzweilige Serie die man sich gut anschauen kann.
    Gut, abgehobenes Teenie-Drama der reichen Kids ist halt allgegenwärtig, doch wie sich die Beziehungen untereinander über die Folgen entwickeln und Enden fand ich ganz interessant. Schön das Netflix nach Haus des Geldes eine weitere spanische Serie anbietet und sollen die diesen Kurs ruhig beibehalten.

  18. #898
    The Haunting of Hill House (Netflix)



    Da ich momentan unter einem Berg von Arbeit Stein lebe, hab ich von der Produktion der Serie gar nix mitbekommen. Da der Trailer ganz nett war, hab ich mal reingeguckt... war aber erstmal sehr skeptisch, da die Romanvorlage von Shirley Jackson ja einmal richtig gut ("The Haunting" 1963) und einmal wirklich total grottig ("The Haunting" 1999) verfilmt wurde. Die Serie geht allerdings recht kreativ mit der Vorlage um. So geht es nicht mehr um einen Aufenthalt in einem Spukhaus, bei dem mehrere Erwachsene Teil eines "Gibt es Geister wirklich oder sind wir alle nur verrückt?"-Experiments sind, sondern die Hauptcharaktere sind alle ein Teil einer Familie, die mehrere Wochen in dem Haus gelebt hat. Und das nicht ohne Folgen.

    Ich habe nicht erwartet, dass ich die Serie in einem Rutsch durchschauen würde. Noch weniger hab ich erwartet, dass es ziemlich weit oben auf der Liste meiner Lieblingsserien landet.

    Grob geht es darum, dass eine Familie mehrere Wochen in dem Haus der verstorbenen Hills gelebt hat. Eines Nachts stimmte irgendetwas nicht mit der Mutter, der Vater weckte seine Kinder und brachte die Kinder in Sicherheit. Als er Stunden später zu ihnen zurückkehrte, war die Mutter tot. Angeblich war es Selbstmord, doch der Vater erzählt den Kindern bis ins Erwachsenenalter nichts. Jahre später sind die Kinder erwachsen... doch das Haus lässt sie nicht ruhen.

    Es vermischt die Original-Geschichte mit Stephen Kings "It", was erstaunlich gut funktioniert. Ähnlich wie bei "It" müssen die Erwachsenen mit einem traumatischen Erlebnis in ihrer Kindheit klar kommen und die Serie springt non-stop zwischen verschiedenen Zeitpunkten hin und her. So wird das Mysterium um das Haus richtig spannend erzählt. Auch wie bei "It" geht es eigentlich gar nicht mal so um den Horror (der wirklich gruselig ist, weil Flanagan weiß, wie unangenehm Stille sein kann), sondern um die dramatischen Momente, die die Hauptcharaktere durchleben müssen. Diese sind auch durch die Bank weg sehr menschlich dargestellt, weshalb mir wirklich verdammt oft die Tränen gekommen sind. Einziger Kritikpunkt: Das CGI ist großteils eeeeetwas naja, aber da die Atmosphäre so dicht ist, hat es mich doch hin und wieder gekriegt.

    Ich bin echt voll weggeblasen.

    Geändert von Wonderwanda (13.10.2018 um 18:16 Uhr)

  19. #899
    Mir wurde die Serie heute Morgen, als ich angefangen habe Broadchurch mit meiner Frau zu gucken, empfohlen. Den Trailer fand ich jedenfalls gut genug, um die Serie direkt auf die Liste zu setzen.

    Jetzt wo ich deinen Beitrag gelesen habe ("bei Grob geht es darum" habe ich allerdings aufgehört, falls Spoiler drin sind ), hab ich noch mehr Lust auf die Serie.

  20. #900
    Zitat Zitat von Linkey Beitrag anzeigen
    Jetzt wo ich deinen Beitrag gelesen habe ("bei Grob geht es darum" habe ich allerdings aufgehört, falls Spoiler drin sind ), hab ich noch mehr Lust auf die Serie.
    Keine Sorge, Spoiler markier ich immer. Es ist wirklich nur das, was direkt am Anfang passiert.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •