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Thema: Now Watching - Post Apocalypse Edition in 48fps

  1. #801
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Bei den Änderungen ging es offenbar nicht nur um inhaltliche Aspekte der Handlung. So habe ich schon mehrfach gehört, dass die Spiele einen gewissen Humor und eine Art Popkultur-Bewusstsein mit diversen Anspielungen haben, während die Verfilmung sich trotz knalliger Optik selbst unheimlich ernst nimmt. Soll nicht heißen, dass ein permanentes Gag-Feuerwerk besser gewesen wäre, aber eine Handvoll clevere Scherze zur Auflockerung zwischendurch hätten bestimmt Wunder bewirkt bzw. den Unterhaltungswert erhöht und es einfacher gemacht, sich in diese Welt hineinzufinden.
    Ja, WoW hat da einige lustige Dinge. Klar, die sind teilweise echt on the nose, aber es sind ein paar dämliche Gags, davon hatte der Film echt nix. Ganz frisch aus der Alpha des neuen Addons wäre da sowas:



    Bzw. von nem NPC in einer levelzone:



    ...oder auch einfach mal die Eröffnungscinematic zu Mists of Pandaria, dem vierten WoW Addon (es kommt jetzt bald das 7te):



    Kurzum: Ja, der Film hätte echt mal etwas Humor von den Spielen nehmen können.

    Geändert von Sölf (24.02.2018 um 20:31 Uhr)

  2. #802
    Zitat Zitat
    Hatte nach dem Film tausend offene Fragen und die Motivation von Medivh war mir bis heute nicht klar.
    Das passt schon, das war im ersten Spiel auch nicht besser .


  3. #803
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Jetzt ist mir übrigens auch klar, wieso der Film für 13 Oscars nominiert ist, was, möchte ich behaupten, nicht ausschließlich mit der lobenswerten filmtechnischen und darstellerischen Qualität zu tun hat - dezent wurde da ganz nebenher die heilige Dreifaltigkeit der Oscar-Bait-Elemente eingebaut Afroamerikaner/Rassismus (logische Konsequenz aus dem Setting), Homosexualität und Kino-Selbstbeweihräucherung werden durchaus angesprochen. Im Gegensatz zu manch anderen Academy-Lieblingen vergangener Jahre sind das aber alles nur kleine Aspekte, welche die Geschichte bereichern und die zentralen und universellen Themen vertiefen helfen und eben nicht wie ein triefend moralisierender Zeigefinger wirken. Ein Fuchs, dieser del Toro -_^
    Vergiss nicht die Musicalnummer! Mehr Oscar Bait ging nicht.


    Hab ihn gerade gesehen und hat meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Das ganze fühlt sich an, wie eine Mischung aus Fabelhafte Welt der Amelie (Style) und E.T., nur halt für Erwachsene. Ich steh immer drauf, wenn Filme ein bisschen schräg sind, z.B. hat der Film überraschend viel Sexualität thematisiert. Quasi den Part, den andere Romanzen auslassen.

    Trotzdem hat mich der Film auf einer emotionalen Ebene nicht abgeholt. Bei mir sind da einfach keine Funken übergesprungen. Ich wirkte sogar etwas verstört, ob dem, was ich da vor die Nase gesetzt bekomme. Sodomie. Hust.

    Die Musik fand ich auch ein bisschen nervig, zumindest am Anfang. Solide Schauspielerische Leistung von Sally Hawkins, die richtig niedlich wirkte. Erinnerte mich dann aber auch ein bisschen an Eddie Redmayne in Danish Girl (not my proudest fap trigger warning). Olivia Spencer war ein wandelndes Klischee und bereitet mir ob ihrer Oscarnominierung Kopfzerbrechen über die Befangenheit der Berurteilung schauspielerischer "Leistung".

    Aber Michael Shannon hat wie in bisher jedem Film (außer Man of Steel) noch mal so einiges rausgerissen. Gott, was für ein Szenendieb, dieser Schlingeln.


    Doug Jones und Sally Hawkins trennen fast 40 Zentimeter Körpergröße. Wie haben sie es geschafft, dass sie bei der Tanzszene fast gleichgroß aussehen? Ich hab keine Ahnung.

  4. #804
    King Arthur: Legend of the Sword fand ich ziemlich lame. Sehr sogar. Total überladen mit Computereffekten und auf die meisten Charaktere wird mal wieder kaum eingegangen, bleibt alles sehr unterentwickelt. Auch was das Casting angeht haute das nicht so ganz hin. Hab nichts gegen Charlie Hunnam, Jude Law oder Astrid Bergès-Frisbey (die ich bis jetzt lediglich als Meerjungfrau kannte o_O), aber nicht nur kann ich mir in der Titelrolle jemanden mit größerer Leinwandpräsenz vorstellen, diverse Darsteller wollten auch einfach nicht so recht mit ihren Figuren zusammenpassen.

    Das größte Problem, glaube ich, war allerdings Regisseur Guy Ritchie. Der mag ein paar sehr brauchbare Gaunerkomödien gemacht haben und seine Sherlock Holmes Filme konnten mich gut unterhalten, aber seinen Stil mit einem mittelalterlichen Fantasy-Epos zu kombinieren ist eine ganz, ganz schlechte Idee meiner Meinung nach. Zumindest, wenn dieser Stil nicht stark angepasst wird, und das wurde hier leider bewusst nicht getan. Also wird der werdende König kurzerhand zum gerissenen Unterschichten-Straßenschläger-Underdog umfunktioniert, der viel zu lange gegen seine Bestimmung ankämpft. Der unfreiwillige Held, der die Dinge lieber auf seine Weise regelt - schon tausendfach anderswo besser gesehen und hier eindeutig zu dick aufgetragen. Die hyperaktive Kameraführung inklusive einer durchschnittlichen Einstellungslänge von gefühlt zwei Sekunden bis zum nächsten Schnitt provoziert in mir einen Brechreiz. Die ganze Erzählweise ist sowas von pseudo-cool. Die Handlung springt immer wieder wild hin und her. Nie lässt der Film der Geschichte mal Zeit zu atmen und die Charaktere auszuarbeiten.

    Darüber hinaus war das gemessen am Titel eine grausam schlechte Neuinterpretation der alten Legende. Wenn etwas "King Arthur" genannt wird, dann bringe ich nunmal ein paar Erwartungen mit. Dieser Film hatte bis auf ein paar Namen und oberflächliche Elemente wie das Schwert Excalibur nur noch unheimlich wenig mit dem Mythos der Vorlage zu tun und wollte stattdessen lieber Herr der Ringe auf LSD sein. Was hatten 30 Meter hohe Riesenelefanten oder magische, wie aus einem Videospiel entsprungen scheinende Skelettschädelritter oder Superhelden-Schwertkräfte hier zu suchen? Fand ich alles total lächerlich. Für sich genommen mag es Geschichten geben, wo diese und viele andere hier vorkommende Dinge wunderbar Sinn machen würden, aber in der Artus-Sage, gerade auch aufgrund der in diesem Film hoffnungslos übertriebenen und CGI-verseuchten Darstellung, gewiss nicht.

    Auch der Soundtrack hat mich tierisch genervt. War nur dazu da, dass man sich ständig gehetzt fühlt - wie schon gesagt, alles ganz so ausgerichtet, als handle es sich um einen Crime Actionfilm. Orchestermelodien oder irgendetwas, das die vermeintliche Größe unterstreichen könnte, sucht man vergebens. Und die Kostüme, oh Gott, die Kostüme! Jude Law als Schurke Mortigern kann ich einfach nicht ernst nehmen, wenn er ständig ein lässiges, modernes Hemd trägt. Arthur selbst hat schon auf dem Poster und Cover einen gefütterten Anorak an, oder im Laufe der Handlung zumeist ein helles und trotzdem blitzblank sauber bleibendes, leinenartiges Kleidungsstück.

    Das Ganze soll in einer fiktiven Version des frühen Mittelalters spielen, aber ist trotzdem bis zum Rand angefüllt mit krassen Anachronismen. Nicht falsch verstehen - ich erwarte hier keine historische Genauigkeit, und darum scheren sich die berühmtesten und älteren Versionen der Sage ebensowenig. Anders ausgedrückt: Auf ein paar hundert Jahre kommt es nicht an. Aber wenn hier im Film das Meiste so gehandhabt wird wie heutzutage, dann stört das die Immersion nur zusätzlich.

    Warum kann es nicht mal wieder eine ganz normale, klassische Neuerzählung dieser alten Geschichten geben? Bei Robin Hood ist es das Gleiche, mir grauts schon vor der kommenden Verfilmung dieses Jahr, und die Ridley Scott Version von 2010 war eine der schlechtesten überhaupt. Warum glauben Studios und/oder Filmemacher heute, dass so etwas nur noch geht, wenn man es radikal umarbeitet und irgendeinen "edgy" Kniff hinzufügt, oder gleich den ganzen Stil ändert oder die Hälfte der ursprünglichen Geschichte weglässt? Beim entmythisierten Ansatz von King Arthur 2004 war das auch schon so.

    Warum muss heute über alles mit einem ekelhaften Farbfilter drübergebügelt werden? Der vorliegende King Arthur: Legend of the Sword ist weitgehend grau und eintönig gehalten. Ich vermisse die bunten Technicolor-Kostüme, die Fahnen und das Knallige der alten Ritterfilme. Wo die Schönheit noch richtig zur Geltung kommen konnte und nicht in Schatten und digitalen Effekten ertränkt wurde. Wo sind die aufwändigen Kulissen oder handverlesenen Drehorte geblieben? Diese Arthur-Version fühlte sich an, als sei mindestens die Hälfte davon vorm Greenscreen entstanden, und das wirkt sich sehr negativ auf den Gesamteindruck aus. Weite Strecken der Handlung spielen an den selben Orten, aber trotzdem bekommt man nie ein Gefühl für deren Lage, Aufbau oder Geographie. Das ist etwas, das sogar schon Filme in den 1960ern und früher genial hingekriegt haben. Und wenn selbst das, was tatsächlich an Landschaften etc. gefilmt worden ist, in der Realität tausendmal besser aussieht als im fertigen Streifen, dann haben die Verantwortlichen meiner Ansicht nach irgendetwas gehörig falsch gemacht.

    Ich bin ganz ehrlich der Meinung, dass Neuverfilmungen von König Artus oder auch Robin Hood mit konventioneller Herangehensweise an die bzw. Respekt gegenüber der Geschichte, aber eben mit diversen talentierten Schauspielgrößen Hollywoods, einem namhaften Regisseur und einem klasse Komponisten sowie mit modernen filmtechnischen Mitteln (und dezent und größtenteils unsichtbar eingesetzten Computereffekten da, wo es wirklich nötig ist) heutzutage nach wie vor erfolgreich und beliebt sein könnte. Aber solche Projekte müssen den Kern dessen, was sie erzählen wollen, begreifen und beherzigen, nicht davor wegrennen und versuchen es so zu drehen, dass etwas völlig anderes dabei herauskommt! Die Filmschaffenden und Studios sollten versuchen, die definitive Fassung des jeweiligen Stoffes auf die Leinwand zu bringen, zumindest für die jeweils aktuelle Generation, und nicht eine Variante, der ein ganz ausgefallener und andersartiger Stempel aufgedrückt wird. Letzteres ist eine billige Methode, dem Publikum etwas "Altes" schmackhaft zu machen, und bis jetzt meistens folgerichtig gescheitert.

    Der Kern, von dem ich sprach, würde für Robin Hood bedeuten, ein Swashbuckler und Abenteuer zu sein. Unterhaltsam und kurzweilig, es sollte Spaß machen und die Hauptfiguren sollten optimalerweise sympathisch wirken. Das haben unter anderem die Versionen von 1922, 1938, 1973 und 1991 souverän gemeistert. Drama ist okay und berechtigt, irgendwo auch wichtig, aber sobald es jemand in ein "dark & gritty" Kriegsepos verwandeln will, dann hat dieser jemand keine Ahnung, worum es eigentlich geht, und drückt lediglich bekannte Namen und Versatzstücke seiner eigenen Idee auf. In einem vollwertigen Epos über König Arthur hingegen hätte ich gerne wenigstens die Basics hiervon verbraten. Es kommt nicht auf die Details an, aber sowas wie Merlin, Tafelrunde, Turniere, Lancelot & Co wäre schon schön. Ein Ritterfilm eben. Als solchen kann ich Guy Ritchies Machwerk beim besten Willen nicht bezeichnen.

    Nun gut, letzteres sollte wohl auch erstmal nur eine Ursprungsgeschichte sein. Die Rede war einmal von sechs Teilen insgesamt. Aber das zeugt nur mal wieder davon, dass man nicht schon fünf Schritte weiterdenken sollte, bevor man nicht wenigstens den ersten Film kommerziell und kritisch erfolgreich absolviert hat. Sich manche Storypunkte und wichtige Figuren (unter anderem Merlin) nicht bis zu den hypothetischen Sequels aufzusparen, die es jetzt niemals geben wird, hätte dabei helfen können. Legend of the Sword war ein Flop, und das voll zu recht.

    Ich erwähnte die Gegenüberstellung mit Robin Hood auch deshalb, weil Joby Harold sowohl Robin Hood (2018) und Ritchies Legend of the Sword geschrieben und beide als Origin-Story angelegt hat. Wenn ich jetzt auch noch lese, dass der kommende Flashpoint-Film aus dem DC-Universum aus seiner Feder stammt, erfüllt mich das nicht gerade mit Zuversicht. Warner Bros. lernt anscheinend nie aus den eigenen Fehlern. Warum sie jemanden engagieren, der in dem Bereich offenbar kaum Talent oder Erfahrung hat (davor hat er nur einen einzigen anderen Film geschrieben) und der beim letzten Mal maßgeblich dazu beitrug, dass das eigene Studio mutmaßlich über 100 Millionen USD verliert, bleibt mir ein Rätsel.

    King Arthur: Legend of the Sword jedenfalls war alles in allem sehr schwach und inkohärent. Ein missratener Mix, in dem Ritchie schon durch seinen von Anfang bis Ende durchgezogenen, unnötig hastigen und abwechslungsarmen Stil praktisch alles auslöscht, was diese Erzählung ursprünglich zu so einem immer wieder adaptierten Klassiker gemacht hat. Über die zugrundeliegende Geschichte schert sich dieser Film reichlich (schmerzlich) wenig. Als ultra-seichte Popcorn-Unterhaltung kann man sich jenes filmgewordene ADHS schon noch angucken, wenn einem denn wirklich langweilig ist, man seine Erwartungen minimiert und kein Problem mit Turbo-Schnitt und düsterem Videospiele-Look hat. But King Arthur it ain't.

  5. #805
    Black Panther fand ich ganz gut aber nicht überragend. Würd ich irgendwo so im unteren Mittelfeld des MCU einordnen, denke ich. Die folgenden Zeilen enthalten, sofern nicht markiert, keine dicken Spoiler, aber einige allgemein gehaltene Handlungspunkte. Wer vor dem Schauen gar nichts über den Film wissen möchte, der sollte das hier besser auch nicht lesen.


    Was mir gefallen hat:

    Die ganze erste Hälfte. Der Ausflug nach Südkorea und die Szenen in dem dortigen Etablissement waren klasse und erinnerten mich teilweise eher an James Bond. Der Vergleich ist vielleicht gar nicht so weit hergeholt, denn die kleine Schwester unseres Protagonisten, Shuri (Letitia Wright), übernimmt im Prinzip die Rolle des Q und stattet den Helden mit allerlei futuristischen Gadgets aus. Dazu betreibt der Film sehr souveränes World Building - anders als in anderen Geschichten dieser Art, wo das Setting wirklich nur die Hintergrundkulisse ist, wurde Wakanda tatsächlich entwickelt und man bekommt etwas von dieser Gesellschaft mit. Wie sie aufgebaut ist, was für Technologien sie haben, was die Staatsführung beschäftigt, welche althergebrachten Traditionen vorhanden sind usw. Und die Kostüme waren schick, auch sonst viele tolle Designarbeiten vorhanden, zum Beispiel was Architektur angeht. Am Ende hat man das Gefühl, an diesen fiktiven Ort gereist zu sein und glaubt beinahe, er würde existieren. Davon können sich andere Filme eine Scheibe abschneiden.

    Die schauspielerischen Leistungen waren soweit ich das beurteilen kann alle sehr zufriedenstellend. Bei der Musik hatte ich im Vorfeld Angst, dass uns Hip-Hop in Dauerbeschallung vorgesetzt werden würde, das blieb glücklicherweise aus. Stattdessen wurden in der Tat musikalisch diverse afrikanische Motive aufgegriffen, die der Geschichte zwischendurch immer wieder in kurzen Schüben einen besonderen Rhythmus geben. Gelungen. Martin Freeman ist wieder dabei und funktioniert als Semi-Comic-Relief-Charakter überraschend effektiv, ohne zu nerven.

    Auch gefreut hat mich, dass das hier endlich wieder ein richtiger Stand-alone-MCU-Film war. Klar, es gibt zwischendurch mal eben ein paar Sekunden Rückblende zu Civil War, zwei Nebencharaktere die wir zuvor schonmal getroffen haben tauchen hier wieder auf, und die Post-Credits-Szene mit obligatorischem Cameo darf natürlich auch nicht fehlen. Aber sonst gab es echt so gut wie keine Verbindungen zu den Vorgängern und das war erfrischend und auch nötig, um einen neuen Superhelden einzuführen.


    Was mir nicht so gut gefallen hat:

    Die ganze zweite Hälfte, in der die Handlung auf diverse ausgelutschte Klischee-Standards zurückgreift, und insbesondere das Finale, das mich ziemlich enttäuscht hat, da es gefühlt zu 90% aus dem Computer kam... und sich leider auch so anfühlte. CGI hat seine Berechtigung, und über weite Strecken des Films hatte ich damit kein Problem, auch wenn es oft hervorstach. Aber der Endkampf? Boah. Da sah irgendwie gar nichts mehr überzeugend aus meiner Meinung nach. Und dann wird nochmal die Extraportion Lächerlichkeit obendrauf gegeben, indem animierte, berittene, gepanzerte Kriegs-Nashörner herbeigerufen werden o_O WTF? Das war ein bisschen zu dick aufgetragen und sah bescheuert aus.

    Michael B. Jordans Killmonger Bösewicht wurde in Reviews häufig hochgelobt. Dem kann ich mich leider nicht anschließen. Ja, seine Motivation ist besser als andere, aber sein Hass ganz spezifisch auf T'Challa war überaus irrational. Außerdem hält sich seine Screentime stark in Grenzen, und er hat nicht gerade einen ausgeklügelten Plan zur Hand oder so etwas. Im Prinzip einfach nur ein Kind auf Rachefeldzug, das jetzt auch mal mit den Spielsachen spielen möchte und sich deshalb an die Spitze setzt. Und den Trope, dass der Gegner ein verdrehtes Spiegelbild des Helden mit ähnlichen Fähigkeiten und ähnlicher Aufmachung ist, hatten wir im MCU auch schon viel zu oft. Zählt für mich nicht zu den besseren Schurken der Franchise, da er keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Da war der wieder von Andy Serkis gespielte Ulysses Klaue wesentlich interessanter und ausgefallener, spielt aber leider nur eine vergleichsweise kleine Rolle. Eine Schande, dass er so früh abgemurkst wird.

    Die Kämpfe und Actionszenen waren hin und wieder blöd schnell geschnitten oder zu wackelig, sodass ich mehrfach Schwierigkeiten hatte zu erkennen was passiert. Gut, dass ich in 2D geschaut habe und nicht in 3D, sonst wäre das wahrscheinlich noch übler geworden. Vom Black Panther in Action ist eigentlich auch überraschend wenig zu sehen, und wenn, dann blieb er hinter meinen Erwartungen zurück. In Civil War waren seine Szenen noch so direkt und körperlich, choreographiert, eine wendige Raubkatze mit scharfen Krallen eben. Vielleicht dank CGI-Overkill ist davon in diesem Film nur noch wenig geblieben. Sieht nicht schlecht aber sehr standardmäßig aus. Sein altes Kostüm hat mir auch besser gefallen.


    Unter'm Strich:

    Alles in allem solide, aber mit mehr Mut zu praktischen Kulissen und Effekten und etwas mehr Zurückhaltung und Konzentration auf das Wesentliche in der Endschlacht hätte das echt großartig werden können. Finde irgendwie die "abstrakten" Elemente, die der Film einführt, wie etwa bestimmte neue Charaktere oder Wakanda oder die Vibranium-Technologien, um einiges bestechender als die Geschichte und Handlung des Films an sich, die ich in Nullkommanichts wieder vergessen haben werde, weil da echt nicht viel hintersteckte. Große Überraschungen oder Wendungen hat der relativ vorhersehbare Black Panther keine zu bieten. Dafür aber eine schöne, neue, fremdartige Filmwelt für das MCU, von der wir in Zukunft bestimmt noch mehr sehen werden.

  6. #806
    Black Panther hat mir im Gesamtbild gut gefallen. Ich hätte zwar die Prioritäten etwas anders gesetzt (zu viele Duelle ^^), und der Film leidet definitiv unter diesem Batman-Phänomen, dass alle Figuren deeeutlich interessanter als der Hauptheld sind, aber die Liebe, die da drinsteckt, und die Sympathie, die das alles ausstrahlt, macht vieles wieder gut. Die Wakanda-Frauen, Michael B und Andy Serkis sind Wahnsinn. Ich teile zwar Enkidus Genervt-sein über das CGI-Finale, aber wie sie den Konflikt danach aufgelöst haben, hat das für mich wieder entschädigt. Kein perfekter Film, aber insgesamt einfach guter Stoff.

    Wer Bock auf ein bisschen Perspektivwechsel hat oder den "schwarzen Hype" besser verstehen will, dem empfehle ich übrigens diesen Roundtable hier, mit Marc Bernardin (von Fat Man on Batman) und vier anderen Schwarzen aus der Industrie (Hollywood und Comics, auch Frauen). Bernardin selbst hat auch ein bisschen gute Kritik und Analyse, wie immer, aber generell überwiegt halt das "Feiern", und das ist auch einfach mal total interessant zu hören.




    The Shape of Water war wahnsinnig süß und sympathisch. Sehr runder Film, sehr del Toro, und die Hauptdarstellerin ist ja wohl mal sowas von perfekt. Eigentlich hatte sie schon nach der Badewannenszene gewonnen, gefühlte zehn Sekunden nach ihrer Einführung. xD Zod ist richtig übel, richtig schön comichaft. Und ja, was soll man sonst noch sagen? Funktioniert auf allen Ebenen! ^-^

    Allerdings habe ich ein paar Mal überlegt, ob sich der Film langfristig halten wird. So gut die Romantik und die Erotik funktionieren, manchmal haben sie für mich einen leicht problematischen Beigeschmack gehabt, da der Fischmensch doch schon sehr ... kindhaft, unbedarft rüberkommt – ich denke, wenn die Geschlechterrollen vertauscht wären, hätte der Film auch jetzt schon eine Menge Kritik eingestrichen. Und klar, (medien-historischer) Kontext zählt, aber für mich hätten sie ihn mit der Zeit einen Tacken menschlicher, erwachsener oder wenigstens verliebter darstellen können, vorzugsweise bevor sie ihn gefickt hat.

  7. #807
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    aber wie sie den Konflikt danach aufgelöst haben, hat das für mich wieder entschädigt.

  8. #808

  9. #809
    Mein Lieblingsmoment im Film war übrigens wahrscheinlich, als Klaue an den Stuhl gefesselt anfängt, "What is Love" von Haddaway zu singen Da hab ich mich nicht mehr eingekriegt.


    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Wakanda-Frauen
    Das hatte ich noch vergessen zu erwähnen. Jetzt mal ganz unabhängig von Empowerment und yay, starke Frauen - War trotz awesome Ass-kicking nicht so begeistert von Okoye wie offenbar viele andere, weil sie mir ziemlich unsympathisch war, speziell mit einigen ihrer engstirnigen (gegenüber Ross teilweise sogar borderline rassistischen) Aussagen. War vermutlich so beabsichtigt, aber hat mir nicht zugesagt. Lupita Nyong'o als Nakia hingegen... wow! War super und hat jede Szene gestohlen, in der sie zu sehen war. Eine Augenweide ist sie sowieso. Shuri mochte ich wie gesagt auch unheimlich gern Angela Bassett hat in ihren paar Szenen als Königin eine gute Figur gemacht, aber viel von ihr ist bei mir nicht hängen geblieben.

  10. #810
    Da ich das Kino meide und ich trotzdem Shape of Water sehen wollte (und mich überzeugen wollte, ob der Bester Film Oscar verdient ist), habe ich mir die UHD Fassung aus dem Ausland besorgt, welche auch die deutsche Tonspur beinhaltet. Nach dem Abspann bereue ich es mittlerweile mir das angetan zu haben, denn ich empfand denn Film als richtig schlecht. Ich will nicht viele Worte verlieren, da ich wenig Zeit habe, aber so viel vorneweg: Der Film beginnt eigentlich sogar gut und ist irgendwie süß, und handwerklich funktioniert er auch. Doch die Story ist viel zu dünn und auch kann ich die Moral und Ethik hinter der Geschichte inkl. einige Szenen überhaupt nicht gutheißen. Ich konnte auch kaum bis gar nicht die Faszination der stummen Protagonistin (die mir übrigens überhaupt nicht gefallen hat) zur Kreatur nachvollziehen, es wirkt so aufgesetzt. Weiters empfand ich den Film als zu lang, was an bestimmten Ereignissen deutlich bemerkbar wird (z.B: dass man aus dem Wissenschaftler einen Russen gemacht hat). Das Beste am Film war noch die schwarze Reinigungsdame Zelda. Zusammengefasst ist Shape of Water für mich ein durchschnittlicher Film mit einer sehr schwachen Story, die in meinen Augen die vielen Oscar Preise nicht verdient hat.

    Geändert von Rusk (09.03.2018 um 15:17 Uhr)

  11. #811
    Vorhin Moonlight gesehen und ich bin etwas zwiegespalten. Der Film ist auf jeden Fall gut, keine Frage, aber er vernachlässigt seine Charaktere viel zu sehr und ist eher als ein Portrait sozialer Missstände Amerikas zu betrachten als ein wirkliches Drama. Dadurch bleibt der Film stark unter seinen Möglichkeiten und einige Szenen verlieren komplett ihren Wert, da man mit dem Protagonisten nicht wirklich mitfühlen kann (zumindest konnte ich es nicht). Schade, da hatte ich mir mehr erhofft.

    Geändert von Byder (11.03.2018 um 00:32 Uhr)

  12. #812
    Antman gesehen. Kann es sein, dass für den Film ursprünglich eine längere Laufzeit angedacht war? Ich hab das Gefühl, als hätten ein paar Storypunkte besser beleuchtet werden können...

  13. #813
    The Killing of a Sacred Deer



    Was. Für. Ein. Kranker. Film. Aber ich hab ihn richtig genossen, obwohl mich solche Filme eher zur Weißglut bringen. Doch die Neugier überwiegte meinen Hass, welcher mich dann bis zum Schluss durchhalten ließ. Die künstliche Dialoge sind nicht für jedermann geeignet, auch die teilweise autistisch-geprägten Persönlichkeiten können manche mehr nerven als unterhalten (besonders Martin, genial gespielt von Barry Keoghan, treibt es oft zur Spitze). Lest am besten keine Inhaltsbeschreibungen oder seht auch keine Trailer an, völlig unwissend den Film wie ich anzusehen verstärkt die ungewöhnliche Stimmung des Films. Trotzdem spreche ich hier ne kleine Warnung aus: The Killing of a Sacred Deer ist nur etwas für Cineasten. Er ist zwar kein Mindfuck Film wie bspw. Mother! aber wer den Stil solcher Filmen nicht abgeneigt ist, könnte seinen Spaß mit diesem Film haben. Guckt man sich die Kommentare unter den Trailern und auf einschlägigen Filmportalen an, dann hatten nur ca. 10% Spaß mit dem Film, das ich auch verstehe. Trotzdem ist der Film durchaus eine Blick wert.

  14. #814


    Tomb Raider hat mir so richtig gut gefallen. O_ô Toller, lebendiger Abenteuerfilm, viel besser als der imho recht generische Trailer. Zum einen eine sehr liebenswürdige Umsetzung der neuen Spiele, aber genauso sehr ein sehr liebenswürdiger eigener Film. Die Elemente, die sie hinzugefügt und abgeändert haben, sind richtig gut durchdacht und funktionieren im Gesamtbild hervorragend. Vor allem das Globetrotting mit den Szenen im alternativen London und dem Hafen von Hong Kong war etwas, was ich nach dem Trailer und selbst dem Spiel (!) nicht erwartet hätte. Was sie mit Himiko und der Frage "übernatürlich oder nicht?" angestellt haben, fand ich so riiiichtig klug und spannend aufgebaut. Was ein Drahtseilakt! Selbst die Nebencharaktere sowie der Schurke haben mir ziemlich gut gefallen.

    Also ja, man lasse sich nicht von der Publicity abschrecken und unterstütze bitte diesen Film!


    Drei Sachen fand ich suboptimal, wobei zwei davon Nitpicks sind und das "größere" im Film ganz schnell wieder vergessen war.


  15. #815

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Hab mir zuletzt auch den neuen Tomb Raider angeschaut und finde es echt schade, wie der Film von allen Seiten ignoriert wird (selbst von Square Enix oder dem Filmstudio kommt keine brauchbare Werbung). Dabei ist der Film - wie La Cipolla - schon sagt, eine verdammt gute Umsetzung des Reboots geworden. Bei den Kritikpunkten muss ich ebenfalls zustimmen, denn das waren die wenigen Sachen, die mich ebenfalls gestört haben. Mal gucken, ob hier noch zwei weitere Teile folgen werden oder nicht. Bisher scheint es zwar das 2,5-fache der Produktionskosten eingespielt zu haben, doch dürfte das nicht reichen, um eine Fortsetzung zu rechtfertigen.

  16. #816
    Falls die Gerüchte stimmen, sollte Alicia Vikander ausgetauscht werden. Wie würdet ihr beide bzw. andere hier ihre Performance im Film beschreiben, hab ihn nämlich noch nicht gesehen?

  17. #817
    Wo wurde das denn vermutet? O_ô
    Wäre an dieser Stelle extrem strange, da der Film noch voll am Laufen ist.

    Die war schon richtig klasse, da sind sich die Reviews afaik auch ziemlich einig. Extreeem sympathisch, und durchaus glaubwürdig in der Körperlichkeit der Abenteurerrolle, wo es vorher ja so ein paar Zweifel gab – ich kannte sie auch nur aus Ex Machina, wo sie definitiv einen anderen Typen spielt. Kein Vergleich damit, und kein Vergleich mit dem Trailer.

  18. #818
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Wo wurde das denn vermutet? O_ô
    Wäre an dieser Stelle extrem strange, da der Film noch voll am Laufen ist.
    Quelle: https://heroichollywood.com/tomb-rai...icia-vikander/

    Wie gesagt nur ein Gerücht, es ist immer nur eine Quelle, die überall zitiert wird. Auch auf einschlägigen deutschen Webseiten. Was wohl eher die Filmbosse stört, ist, dass der Film in den USA ein ziemlicher Flop ist, sowohl finanziell als auch was die Charts anbelangt. Laut Box Office gerade mal 52 Mio $ eingespielt. Sehr bemerkenswert, dass schon wieder ein Film, der in den USA floppt in China großen Anklang findet.

  19. #819
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Mal gucken, ob hier noch zwei weitere Teile folgen werden oder nicht. Bisher scheint es zwar das 2,5-fache der Produktionskosten eingespielt zu haben, doch dürfte das nicht reichen, um eine Fortsetzung zu rechtfertigen.
    Hab ich mir im ersten Moment auch gedacht, allerdings hat der erste Lara Croft Film (2001) insgesamt ungefähr genausoviel eingespielt, jedoch 20 Millionen Dollar mehr gekostet. Und dem spendierten sie damals trotzdem eine Fortsetzung. Andererseits verdient das Studio weniger an den Ticketverkäufen im Ausland, wo die neue Verfilmung bedeutend stärker läuft, während das Verhältnis bei der 2001-Version noch nahezu ausgeglichen war (dort nämlich 50/50 versus jetzt 1 zu 4 Diskrepanz) ...von daher keine Ahnung. Ist so ziemlich auf der Kippe schätze ich, aber nicht völlig ausgeschlossen dass noch was kommt, und zumindest schonmal kein Flop. Glaube aber auch, dass sich die Verantwortlichen weit mehr davon erhofft haben, vor allem natürlich auf dem heimischen Markt.


    Ansonsten möchte ich hinzufügen, dass Alicia Vikander generell total super ist Dachte schon bei der ersten Ankündigung, dass sie bestimmt gut in die Rolle passen würde. Den Film hab ich noch nicht gesehen, das hatte ich die Tage eigentlich noch irgendwann vor.

  20. #820
    Imho war der Film marketingtechnisch aber auch echt ein Griff ins Klo. Das fängt schon bei dem hässlichen, nichtssagenden Logo an, geht über die Trailer, den ich im besten Fall generisch und im schlechtesten irreführend finde und endet dabei, dass ich abseits dessen eigentlich nur ein eher langweiliges Vikander-Poster mitgekriegt habe.
    Ich hoffe mal, die bedenken das ... Wobei ich mir auch vorstellen kann, dass sich die Einnahmen etwa bei dem bewegen, was sie so erwartet habe, siehe auch niedriges Budget. Was vielleicht gar nicht mal sooo schlecht ist, solang es irgendwie für ein Sequel reicht. Ich würde ein Sequel nämlich ungern mit doppelt so viel Budget sehen wollen; der Film ist imho sehr gut mit seinem Geld umgegangen.

    Das mit China ist auch insofern interessant, weil es ein Film ist, der die "chinesische Präsenz" sehr lebendig einbindet. Nicht nur die Szene in Hongkong, auch Laras Love Interest und die Präsenz chinesischer Extras passen sich imho sehr organisch in die Story und das Gesamtbild ein. Da können sich einige andere Filme, in denen es eher erzwungen wirkt, eine Scheibe abschneiden. Wenn überhaupt, hätte ich Daniel Wus Rolle gegen Ende noch etwas ausgebaut. War nach Into the Badlands sowieso überrascht, dass er so sympathisch sein kann. ^^

    Und ich habe mir gerade mal die Kritiken angeschaut. Total interessant wieder. Einige gehen durchaus in die Richtung, die ich auch bei Freunden oft gehört haben (echt unterhaltsam als Action-Film und Adaption, man sollte nur keine Offenbarung erwarten), andere fanden ihn abseits von Vikander echt schlecht. Was ich echt NULL nachvollziehen kann, und manchmal klingen die Begründungen auch so, als wäre das alte Adaptions-Vorurteil im Spiel, vielleicht in Verbindung mit dem Vorurteil gegen Action- und vor allem Abenteuerfilme, das sich bei der weiterhin niedrigen Anzahl an Abenteuerfilmen wahrscheinlich auch hervorragend halten kann. Aber gut, ich möchte mich jetzt auch nicht bei denen einreihen, die immer gegen die versnobten Kritiker wettern. Vielleicht ist es einfach eine subjektive Frage.

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