War das nicht irgendwie abzusehen? Ich fand bereits nach dem ersten Trailer, dass es extrem nach einer Low-Budget Produktion aussieht, zumal die Amerikaner sehr wohl dafür bekannt sind Anime-Adaptionen deutlich zu verkacken (siehe Dragonball Evolution, Die Legende von Aang, usw.). Von dem Whitewashing mal abgesehen sind die einfach technisch und stilistisch gesehen auch einfach für die Tonne und auch die Inszenierung stimmt so gut wie nie imo. Auch Ghost in the Shell hat "nur" als guter Actionfilm funktioniert und sich für mich keineswegs wie eine Anime-Adaption angefühlt.Zitat von Rusk
Naja, worüber ich grad viel dringender reden will:
Der Dunkle Turm
Und noch eine Buchadaption, die Hollywood einfach mal grandios verkackt hat. Also wirklich, dass die sich nicht schämen sowas in die Kinos zu bringen ist auch echt alles. Bereits als ich gesehen habe, dass die Länge des Filmes einfach mal nur 90 Minuten beträgt wurde ich stutzig, ist doch jedes Buch für sich schon sehr komplex ist und so etwas in 90 Minuten umzusetzen ist glaube ich nahezu unmöglich. Naja, nichts bei gedacht und ab ins Kino und wurde selten so sehr von einem Film enttäuscht.Klar, an die Vorstellungen und an das Kopfkino, welches man während des Lesens hat, kommt keine Buchverfilmung ran, aber sowas abzuliefern? Ich bin mit der Erwartung an den Film ran gegangen, dass es einfach eine Verfilmung des ersten Bands ist, aber da wurde ich bitterböse enttäuscht. Denn es handelt sich um eine Zusammenfassung aller Bücher und irgendwie auch nicht, zumindest wollen die Producer es so verkaufen. Ich kann meine Enttäuschung über diesen Film gar nicht in Worte fassen, weil es einfach eine Frechheit ist DAS einem Stephen King Fan vor zu setzen. Normalerweise funktionieren die Adaptionen seiner Bücher ja vergleichsweise gut, siehe Carrie (1976) oder Shining und auch Under the Dome hat mich nicht ansatzweise so frustriert zurück gelassen wie Der Dunkle Turm.
Der Film kann sich auch nicht so recht entscheiden welches Genre es jetzt sein will. Ob Mystery, Fantasy, Action, Abenteuer - von allem findet man zusammenhangslose Elemente in diesem ernüchternden Etwas. Aber statt es miteinander zu verknüpfen und es richtig zu verknüpfen, wirkt es einfach wild zusammen gewürfelt und sehr unpassend und irgendwie weiß man gar nichts damit anzufangen, zumindest erging es mir so. Dabei waren die Rahmenbedingungen für einen guten Film eigentlich gegeben. Die Besetzung ist mit Idris Elba und Matthew McConaughey ziemlich gut und als Charaktere auch sehr stimmig, sie passen gut in den Dunklen Turm Zyklus, sie sind für eine gute Umsetzung nahezu prädestiniert. Aber stattdessen steht der Junge Jake Chambers im Mittelpunkt, statt den ständige Kampf zwischen dem Revolvermann und dem Mann in Schwarz mehr ins Zentrum zu stellen (auch wenn die Darstellung des Jungen imho im Film sehr gut gelungen ist, Respekt an dieses schauspielerische Talent in bereits so jungem Alter). Und vom namensgebenden Dunklen Turm bekommt man auch nichts wirklich mit. Traurig, da die Romanvorlage echt viel Potential hat.
Die Actioneinlagen gegen Ende waren zwar gut anzusehen, jedoch hilft mir das und die gute schauspielerische Leistung nicht wirklich, um darüber hinweg zu kommen wie sehr der gesamte Plot einfach verdreht wurde. Ich hoffe wirklich es bleibt bei der einen grottigen Umsetzung. Dieses Debakel hat keine Fortsetzung verdient. Wenigstens bleiben mir meine Vorstellungen und meine Fantasie - macht sowieso die besseren Filme.
So genug geranted (fühle mich gerade ohnehin wie ein wannabe-Filmkritiker und ich glaube was ganz anderes als die sowieso schon vorhandenen Filmkritiken habe ich hier auch nicht wirklich geschrieben), ich hoffe ich habe hier niemanden den Film allzu schlecht geredet. Bin auch offen für andere Meinungen, bin gespannt wie der Film hier so aufgenommen wurde.
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