Eine erzählende Einrichtung ist für Horror- wie für Detektivspiele bestimmt ein guter Griff, bei letztgenannten zählt sie wohl schon direkt zur Spielmechanik und erstere profitieren sehr von bewusst ausgebreiteten Unsicherheiten. Ich weiß aber nicht, ob klassische Rollenspiele, die die Handlung in den Vordergrund rücken wollen, wirklich gut mit einer bildlichen, nur über Interpretation zu erfahrenden Erzählung fahren. Selbst in verbaler Kommunikation kann es schnell zu Missverständnissen kommen. In szenischen Arrangements stecken weitaus mehr Mehrdeutigkeiten, als es einem Entwickler mit konkreten Erzählabsichten lieb sein kann. Ich glaube, das Publikum, das ein Spiel gerne wie ein Gedicht oder ein Gemälde erfahren möchte, ist eher klein - und während ich das tippe, denke ich gleich wieder an angelegentliche Kunst-im-Spiel-Threads.
Vermutlich meinst du es aber gar nicht so durchgehend, sondern wünschst dir eine erzählende Einrichtung einfach nur als zusätzliches Gestaltungsmittel, das gelegentlich auch mal bedacht und zum Einsatz kommen sollte. Das wäre schön. Der Screenthread zeigt aktuell auch wieder den Unterschied zwischen erzählenden und lediglich atmosphärischen Bildern.