Was geht denn mit dir? Habe ich da einen wunden Punkt getroffen?
Und natürlich sollte man gemäß seiner Einstellung handeln. Denn wenn nicht, ist man sich nicht selbst treu und was bleibt dann noch von der eigenen Persönlichkeit über? Ich argumentiere übrigens nicht mit Kant, weil ich dessen Argumentationsketten lolwürdig finde.
Und Ideale können auch nie falsch sein, da sie für jeden Menschen auf dessen persönlichen Werten beruhen, die unantastbar sind. Wenn du zu dem Schluss kommst, dass ein Ideal für dich nicht mehr erstrebenswert ist, dann hat sich dieses nicht als "falsch" herausgestellt sondern einfach nur dein Position zu den Dingen verändert.
Wenn du also seit Jahren, wie "Für gewöhnlich schreibe ich einer Handvoll Leuten Neujahrsgrüße und wünsche ihnen im nächsten Jahr viel Erfolg und dergleichen mehr." impliziert, entgegen deines Empfindens leere Phrasen verschickt hast, dann warst du leider zu der Zeit Teil des Problems und tust gut daran, dies in Zukunft zu ändern. Denn geheuchelte Glückwünsche bringen niemandem was. (Wobei mir klar ist, dass man auch niemandem etwas schlechtes wünschst, nur einfach an diesem einem Tag nicht mehr am Wohlergehen gelegen ist als an jedem anderen Tag auch.)
Das heißt aber nicht, dass jeder so denkt. Ich kann mir vorstellen, dass einige im Rausch von Silvester und dem Zufriedenheitsgefühl, das sich im Zusammensein mit Menschen, die man mag, entwickelt, ihre Glückwünsche tatsächlich ernst meinen. (Eine Vermutung von mir, ich selbst hatte sowas noch nicht.)
Wie auch immer, ernst gemeinte Glückwünsche sollte man ehren und wertschätzen, gibt es viel zu wenig davon. Und es kommt auch nicht auf den Wortlaut an sondern auf die Gefühle, die dahinter stehen. Insofern ist es auch egal, ob es ein generischer Neujahrsgruß ist, wenn dieser mit Herz versendet wurde.