Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
Steinbrück steht von seiner Person her für eine sozialdemokratische Politik mit finanzieller Vernunft.
Ich persönlich mag Steinbrück, ebenso seine Haudrauf-Mentalität. Der Mann sagt, was er denkt. Das finde ich sehr sympathisch.
Was die Hauptkritikpunkte angeht:
1) Rednerhnorare: Ich versteh das Problem nicht. Zu der Sache gehören immer zwei. Er verdient viel Geld mit Vorträgen, und es gibt jemanden, der ihm so viel bezahlt. Also wird er das Geld wohl wert sein, sonst bekäme er das nicht. Für mich stellt sich nur die Frage: Hat er es versteuert? Wenn ja, weiß ich nicht, was es zu meckern gibt. Das Ganze erscheint mir mehr als eine lancierte Neiddebatte. Erschreckend, daß so viele Leute darauf hereinfallen.

2) Kanzlergehalt: Er hat nicht gesagt, daß er als Kanzler mehr Kohle haben will. Er hat gesagt, daß die Vergütung im Verhältnis zur Verantwortung zu wünschen läßt. Das ist keine neue Position, diese Meinung existiert schon länger. Wenn man erstklassiges Personal haben will, muß man erstklassig bezahlen. Das ist keine Hexerei, sondern gesunder Menschenverstand. Läuft in der freien Wirtschaft überall so. Wieder frage ich mich, wo der Skandal ist.

Trotzdem bin ich kein SPD-Fan. Das liegt weniger an Steinbrück, als an Gabriel, Nahles und Konsorten. Und natürlich an den Grünen. Meine Familie lebt von der Landwirtschaft. Da müßte ich bescheuert oder Masochist sein, mir die Grünen mit in der Regierung zu wünschen. "Hast du 'ne Kuh, wähl CDU" kommt nicht von ungefähr.
Abgesehen davon ist mir die Regierung Schröder nicht gerade in guter Erinnerung.

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Gerade mit der schwarz-gelben Koalition hielt Misswirtschaft durch Steuerbegünstigungen und schwachsinnige Projekte wie das Betreuungsgeld als auch Klientelpolitik in Form von Geldverschwendung im Gesundheitswesen Einzug. Frau Merkel hat an dieser Stelle die FDP aus reinem Machtkalkül gewähren lassen, wie die das Geld der Steuerzahler zur eigenen Landschaftspflege mit beiden Händen zum Fenster hinaus warfen.
Ich schätze, du sprichst da die Mövenpicksteuer u.ä. an. D'accord. Was das Betreuungsgeld angeht, bin ich sehr gespalten. Ich sehe es nicht als falsch an, die Leistung von betreuenden Müttern oder Vätern zu vergüten. Das ist ein 24/7 - Job, der sehr viel Verantwortung verlangt. Auch sehe ich es als wichtig an, Eltern die Wahl zu lassen, ihre Kleinkinder die ersten 3 Jahre (also in der Prägephase) zu Hause betreuen zu wollen. Ich meine, wer wirft schon Kinder in die Welt, um die nach 6 Monaten in eine staatliche Einrichtung abzuschieben, nur um dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung zu stehen. Natürlich ist das eine legitime Möglichkeit, aber verlangen sollte man das nicht. Das Betreuungsgeld empfinde ich eher als Anerkennung der Erziehungsleistung.
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Steinbrück ist da eine gute Wahl zu beweisen, dass die SPD nicht nur sozial ist sondern auch vernünftig.
Ja, Steinbrück traue ich das ohne weiteres zu. Dem Rest der SPD nicht unbedingt, den Grünen als Wunschkoalitionspartner schon gar nicht.

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Desweiteren verkauft sich Frau Merkel dem Volk gegenüber nur als gute Kanzlerin. Das hat mit ihrem Politikstil zu tun. Ihr Vorgehen ist daraus ausgerichtet dem Bürger wenig zuzumuten und den Bürger nicht unnötig zu belästigen. Wodurch der Bürger geradezu dazu erzogen wird sich nicht mehr für Politik zu interessieren, was für sie den entscheidenden Vorteil hat still neben dem Volk her regieren zu können. Der Bürger glaubt derweil es wäre alles in Ordnung. Wenn sich irgendeine Krise oder ein Skandal dennoch den Weg in die öffentliche Wahrnehmung bahnt, dann wälzt sie diese Probleme geschickt auf andere ab, womit sie sich unbeschädigt hält.
Ich sehe Merkel garantiert nicht kritiklos. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das, was ihr als "zaudern" und "aussitzen" ausgelegt wird, nicht eher damit zu tun hat, daß sie sich nicht zu blindem Aktionismus hinreißen läßt und erstmal so viele Konsequenzen wie möglich bedenkt, bevor sie losstürmt.
Mir fällt spontan eine Sache ein, wo Merkel impulsiv gehandelt hat, und das war der Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg nach der Fukushima-Sache. Und dieses Erneuerbare Energien - Gedöns ist ein Fiasko, das seinesgleichen sucht. Nicht zuletzt, weil hier versäumt wurde, die Konzerne in die Pflicht zu nehmen, was den Trassenausbau angeht. Siehe Offshore-Anlagen und Einspeisung von Strom privater kleiner Erzeuger.

Was das Taktieren um die PIIGS-Unterstützung und das scheibchenweise Gewähren von Unterstützung angeht, da sind wir wieder einer Meinung. Man sollte den Leuten reinen Wein einschenken.

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Die Frage nach der Partei kann dir wohl niemand abnehmen und es ist auch nicht nötig sich direkt an eine Partei zu binden, denn auch Parteiprogramme und Einstellungen können sich ändern. Vielmehr solltest du darauf achten, dass du eine hohe ideologische Schnittmenge mit der jeweiligen Partei als auch das du gewisse Überzeugungen gewichtest und danach entscheiden, welche Partei für das eintritt, was dir insbesondere wichtig ist.
Tja, welche Partei... gute Frage. Ich bin grundsätzlich eher konservativ eingestellt, aber deshalb ohne Nachdenken mein Kreuz bei der CDU zu machen, käme für mich nicht in Frage. Grundsätzlich habe ich in letzter Zeit das Gefühl, die Parteien beschäftigen sich zu sehr mit sich selbst statt mit Inhalten - die muß man schon suchen. Ich weiß noch nicht, wen ich im Herbst wählen werde. Momentan fühle ich mich von allen gleichermaßen verarscht. Das bringt mich wieder zu Steinbrück, der es wagt, Tacheles zu reden, auch wenn er damit reihenweise Leuten auf den Schlips tritt. Oder gerade deswegen. Ich traue nur dem Haufen nicht, der hinter ihm steht. Vor allem, weil ich nicht weiß, wie sehr die noch von Schröder / Clement / Müntefering & co. beeinflußt sind.

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Politik mag dir langweilig erscheinen, aber wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, merkt man schnell, dass unser Leben von der Politik auch stark gestaltet wird, ohne das wir etwas davon merken. Und sobald man merkt, dass dort Menschen in womöglich essentiellen Fragen darüber entscheiden, wie wir unser Leben zu leben haben, kommt meiner Erfahrung nach das Interesse von selbst, denn irgendwann könnte man aufwachen und vor vollendeten Tatsachen stehen. Ich gebe zu, dass unser Wahlrecht uns recht wenig Einfluss auf die konkrete politische Gestaltung gibt, aber da es unser stärkstes Recht ist, ist es geradezu wichtig das wir es nutzen, um zu bestimmen, wer diese politische Gestaltung vornimmt und noch viel wichtiger das dieser jemand weiß, dass er eine aufmerksame Öffentlichkeit zu erwarten hat, die ihm bei seiner Arbeit auf die Finger schaut und sich dann auch mit hoher Beteiligung bei der nächsten Wahl dafür aussprechen könnte, dass er seinen Hut nehmen muss, wenn er keine ordentliche Arbeit macht.
This!



Zitat Zitat von Dauganor Beitrag anzeigen
Klingt nicht gut. Warst du beim Arzt oder dergleichen?
Da meine beiden Eltern bereits Bandscheibenvorfälle hatten, weiß ich, wie schlimm das ist und auch unterschätzt wird. Man sollte danach schauen, nicht dass es noch was ernstes ist.
Ich war schon mehrfach beim Arzt deswegen, es liegt nicht an der Wirbelsäule, sondern an extrem verspannten Muskeln. Ich hoffe, daß meine neue Ärztin ein paar Ideen dazu hat, bisher war taubspritzen die Vorgehensweise der Wahl. Wirkt aber nur vorübergehend. Seit heute Abend ist es wieder etwas besser.


Zitat Zitat von sims Beitrag anzeigen
Arme Glan. Massage?
*schon mal das Öl und Handtücher such*
Dein Engagement in allen Ehren, aber bitte, bitte... nicht anfassen .

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Ich hatte gestern wieder einige schöne Stunden in Ancaria - diesmal mit einem ganz frischen Schattenkrieger Namens *Eiskaltes Händchen*. Tja, der Name ist Programm.
Ich hab gerade "Divine Divinity" wieder ausgegraben. Kennt das noch einer? Es ist alt und ein bißchen umständlich, macht mir aber einen Heidenspaß.