Ähm, nein.
Du redest hier von einem Key-Spiel und nicht irgendeinem generischem Moege. Es ist eine Illusion, wenn du denkst, du könntest mit einem grundlegendem Wortschatz und grundlegender Grammatik eine anspruchsvollere Visual Novel spielen.
Ich würde meinen das wichtigste ist in der Tat die Grammatik. Wenn du die nicht beherrschst, dann entgehen dir nicht nur Nuancen, in vielen Fällen kannst du durch ein falsches Zusammenreimen gar eine völlig andere Aussage erschließen als intendiert, gar die entgegengesetzte.
Vokabeln hingegen kann man jederzeit nachschlagen (oder noch viel besser digital nachschlagen lassen), sodass ein anfangs geringes Kanji- oder Vokabelwissen gar kein so großes Hindernis ist wie man vielleicht annehmen würde.
Allerdings will ich dir deinen Ansatz auch nicht schlecht reden. Im Gegenteil hast du meinen vollsten Respekt, wenn du das Japanisch lernen so ernst und gewissenhaft verfolgst. Dafür scheint mir aber dein Endziel Little Busters etwas falsch gewählt zu sein. Um es mit deinem Beispiel zu beschreiben; du musst keine japanischen Schilder entziffern und mit keinem Japaner ein Gespräch führen können um einen digitalen japanischen Text lesen zu können. Aber du musst die Grammatik beherrschen, da hilft auch kein großer Wortschatz drum herum.
Am wichtigsten ist, dass das Lernen Spaß macht. Deshalb wird auch oft empfohlen, dass man sich zunächst mit der Grammatik vertraut macht und dann sogleich in echte Texte einsteigt. Manga mit Furigana oder Visual Novels mit Kanji-Parsern. Da bleibt dann vielleicht nicht so viel hängen wie wenn man systematisch Karteikarten abarbeitet, aber man hat deutlich mehr Spaß dabei. Und zusätzlich lernt man etwas Sprachgefühl dazu, was nicht zu verachten ist.
Ich habe Englisch damals auch nicht in der Schule mit einem Vokabelheftchen gelernt sondern über Internet, Anime-Fansubs, RPGs und Hentai-Games. Anfangs war ich ziemlich mies im Englischunterricht, weil ich nie Vokabeln gelernt hatte. Ab der zehnten Klasse, wo es dann keine Vokabellisten mehr gab, war ich dann auf einmal einer der besten und der einzige in meiner Klasse, der fremde Texte ohne Wörterbuch lesen und analysieren konnte. ^^
Kommt wirklich darauf an, wofür man lernt. Meine Ziele sind ähnlich wie die von Narcissu. Mein Leben wird wahrscheinlich nie außerhalb meines Hobbys mit Japanisch zu tun haben ...
Im Übrigen empfehle ich dir auch, mal das Vorwort von Tae Kims Grammatikguide zu lesen. Da steht ziemlich gut, warum japanischer Grammatikguide toll ist und andere Ansätze vielleicht weniger.
Du weißt schon, dass man das auch in englisch tun könnte, oder?Zitat
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