Ich glaube, der Begriff "Kunsthandwerk" bringt die Dinge in die richtige Reihenfolge. Natürlich haben die Spiele einen schöpferischen Anteil. Vor allem die kreativen Ideen seit den 70er Jahren, mit welchen Spielmechaniken vergnüglicher Zeitvertreib ermöglicht werden könnte, aber auch die konkrete Ausgestaltung, die von abstraktem Minimalismus bis hin zur Opulenz reicht, sind wenigstens im Minimalverständnis künstlerisch. Hauptsächlich sind Spiele wie Pac-Man, Tetris oder Portal jedoch Handwerk. Oscar Wilde meinte einst, der Gegenstand eines Künstlers sei nur der zufällige Anlass. Die Kunst stelle nicht dar, sondern enthülle den Künstler. Diese Art von Empfindsamkeit ist keinem der genannten Spiele zu eigen. Dafür sind sie zu sehr Gebrauchsgut; nichts, das größere Neugier auf Intendiertes weckte - ein paar Holzhammerkommentare zum eigenen Gesellschaftsbild (Bsp.: GTA-Reihe) wohlweislich gar nicht erst aufgenommen.