Frauen, die erst durch Sims überhaupt in die Spielewelt treten, machen mich traurig. ;____;
Es gibt so viele schöne Spiele~ D':
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Das lässt dich nicht nur supersympathisch erscheinen, es erklärt dich auch von 1995-2000 zu einer eher seltenen Gattung in einer Männer-Domäne.
Ausnahmen bestätigen doch die Regel und da hat Sims der Spieleszene wirklich einen riesengroßen Dienst erwiesen. Man spricht in diesem Zusammenhang oft von "Salonfähigkeit" und da hat Sims meiner Meinung nach Pionierarbeit geleistet und sich damit den Platz im Museum verdient.
Es kommt drauf an nach was man ein Museum ausrichtet. Ich glaube nicht dass man zwingend alles aufnehmen muss/ sollte was irgendwie eine Bedeutung hatte - außer man hat gerade irgendwie ein historisches Museum dass diese Dinge halt festhalten will damit man im Zeitablauf die Meilensteine sieht(und dann da auch in der Regel eher bekanntere Sachen die eine Wirkung auf das Publikum und die Spielerschaft hatten) vorkommen.
WoW würde ich wenn man rein nach "Kunst" urteilen will deshalb auch gar nicht nennen. Da eher sogar noch das ursprüngliche Warcraft 3. Das wird auch von vielen noch immer als sehr gut angesehen und hatte auch eine für ein Strategiespiel sehr gute Handlung(was man heute leider oft vermisst). Und da verbündeten sich ja meines Wissens nach auch am Ende die ganzen Völker gegen das Böse. Das ist doch auch immer nett - zwar nix zum interpretieren aber halt ne positive Aussage, dass es gut ist zusammenzuarbeiten.
Aber das zeigt halt nur dass es nicht eine Definition von Kunst gibt, wenn jeder sich was anderes drunter vorstellt und andere Vorstellungen davon hat was in Museen rein soll. Für manche ist sicher auch Dieter Bohlens ganz große Musik Kunst.
Ich denke, Ico, Shadow of the Colossus und Co. haben das Problem, dass sie nicht wirklich repräsentativ für eine Genre oder eine Strömung sind. Vielleicht haben sie ja da drauf geachtet (wenn ich mir die anderen Titel so angucke). Das sind ja eher schimmernde Ausnahmen.
Das MoMA ist ein Museum für zeitgenössische Kunst. Insofern fänd ich es verkehrt, würde es sich auf historische Bedeutung und Designästhetik von Videospielen versteifen. Die Sims sind ein Produkt von Marktforschung. Eine beliebig interpretierbare Spielwiese des Kapitalismus, insofern künstlerisch imo wertvoll. Geht es nach dem, was das Spiel begründet hat, hätte man sich auch für Little Computer People entscheiden können. Das ist quasi prototypisch für die Art Spiele. Und auf Animal Crossing kann man sicher verzichten. Wofür sie das aufnehmen wollen, kein Plan.
Es gibt so einiges, was mich an der Sache stört. Z.B., das die scheinbar erste große Kunstausstellung zum Thema vom Aussteller ausgeht und nicht von den Ausgestellten. Klar, bei größeren Spielen steckt in der Regel kein einzelner Visionär dahinter (was den Kunstgedanken schwierig macht), aber fast alle Titel auf der Liste sind mit Namen verknüpft. Die Branche wird sich vermutlich kein Stück positionieren, sondern das MoMA machen lassen.
Die Auswahl ist zudem zusammengewürfelt. Die meisten Spiele sind reines Design. Hinter Vib Ribbon steckt sicherlich ein künstlerischer Gedanke und Jason Rohrer, der Entwickler von Passage, ist als Künstler ausgewiesen. Passage hat einen künstlerischen Anspruch, den so ziemlich kein anderes Spiel auf der Liste und auf der Kandidatenliste erhebt. Videospiel finde ich als gemeinsamen Nenner nicht ausreichend.
Die Spiele findet man in jedem Buch über Videospielgeschichte. Sie sind wie schöne Möbelstücke.
Ach, und ihr lest den Artikel nicht. Minecraft wollen sie aufnehmen. :>
Was ist Kunst eigentlich in den Augen der Leute, die die Spiele rauspicken? Weil wenn wir von Videospielen als Kunst reden und von gewissen Videospielen die repräsentativ sind für ein gewisses Genre/eine gewisse Strömung, dann fehlt da einiges wie z. B.:
- Max Payne
- Wing Commander: Privateer
- Incubation
- Oddworld: Abe's Oddysee (!!!)
- Heart of Darkness (!!!!)
- Battle Realms
- zu einem gewissen Grad auch Guilty Gear (alleine für das Art Design)
Und mal so ne Frage: Für was für eine Strömung sind Fl0\/\/ (oder wie auch immer man das schreiben soll weil's so artsy ist) oder Passage oder Cannabalt verantwortlich? Denn ich habe von keinem dieser Spiele je was gehört.
Und²: Die Sims war nur witzig wenn man seinen Sim in den Pool hat springen lassen und dann die Leiter abriss.
... Guckt mich nicht so an! Jeder von euch hat das gemacht!
@steel:
Passage ist die Mutter (nicht wirklich) der Indie-Art Games. Und das Spiel, das vielleicht die meisten "boring"-Kommentare bekommt, weil die Kommentatoren smart sein wollen. (Klick)
Canabalt ist die Essenz simplen Designs. Free Running-Parcours-Dingens, das man mit einem Knopf steuert. Ich glaube nicht, dass das irgendwas ausgelöst hat. Das Spiel ist wirklich nur Design. Macht süchtig, auf jeden Fall. (Klick)
Abe's Odyssey fänd ich auch gut. Das Oddworld-Universum ist super. Und ich fürchte, für Heart of Darkness haben sie Another World gewählt...
Ich finde, man merkt aber auch schon an dem Thread hier, wie schwierig das ist. Und wenn ich mir die Liste angucken, würde ich schon sagen, dass da a) Leute mit Ahnung b) sich ernsthaft Gedanken drüber gemacht haben.
Ich glaube, der Begriff "Kunsthandwerk" bringt die Dinge in die richtige Reihenfolge. Natürlich haben die Spiele einen schöpferischen Anteil. Vor allem die kreativen Ideen seit den 70er Jahren, mit welchen Spielmechaniken vergnüglicher Zeitvertreib ermöglicht werden könnte, aber auch die konkrete Ausgestaltung, die von abstraktem Minimalismus bis hin zur Opulenz reicht, sind wenigstens im Minimalverständnis künstlerisch. Hauptsächlich sind Spiele wie Pac-Man, Tetris oder Portal jedoch Handwerk. Oscar Wilde meinte einst, der Gegenstand eines Künstlers sei nur der zufällige Anlass. Die Kunst stelle nicht dar, sondern enthülle den Künstler. Diese Art von Empfindsamkeit ist keinem der genannten Spiele zu eigen. Dafür sind sie zu sehr Gebrauchsgut; nichts, das größere Neugier auf Intendiertes weckte - ein paar Holzhammerkommentare zum eigenen Gesellschaftsbild (Bsp.: GTA-Reihe) wohlweislich gar nicht erst aufgenommen.
Ist schon kacke, dass es keine anerkannte Definition für Kunst gibt. ^^
Noch mal kurz hierzu, weil es mir jetzt erst eingefallen ist:
Zitat von steel
- Max Payne
- zu einem gewissen Grad auch Guilty Gear (alleine für das Art Design)
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Das Problem ist, dass der künstlerische Anteil dieser Spiele eher anderen Medien anzurechnen ist. Max Payne ist am Ende bloß ein grandioser Film mit leichter Interaktion, was Guilty Gear so hübsch macht, ist das gezeichnete Charakterdesign. Ich finde, ein Videospiel als Kunst sollte aber das ausmachen, was andere Medien nicht können, also allen voran der spielerische und interaktive Part. Oddworld sticht da schon eher heraus -- ich kann mich lebhaft an mein Bedürfnis erinnern, die Zellengenossen nicht leiden zu lassen, und das kam zweifelsfrei dadurch, dass es in meiner Hand lag.
Ist schon kacke, dass es keine anerkannte Definition für Kunst gibt. ^^
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"Das Wort Kunst bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist (Heilkunst, Kunst der freien Rede). Im engeren Sinne werden damit Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit benannt, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind. Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses."
~Wikedyped.
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"Gib einem Mann Feuer, und er hat es einen Tag lang warm. Steck ihn in Brand, und er hat es warm für den Rest seines Lebens"
Wenn man nach der (sicher nicht verbindlichen) Wikipedia-Definition geht, steht bei vielen Spielen aber schon die Funktion im Vordergrund, selbst wenn einzelne Teile einem schöpferischen Prozess entsprungen sind.
@ Kelven
Wie La Cipolla schon schelmisch anmerkt, kommt es natürlich darauf an, wer mit welcher Anschauung etwas bezeichnet. Der relativierende Enthusiast wird den Kunstbegriff möglichst weit dehnen wollen, um Formalismen bestenfalls gar nicht erst entstehen zu lassen, muss dann aber mit dem Spott leben, wenn eine Putzfrau (und nicht nur sie) ein gewolltes Arrangement nicht von bloßem Gerümpel unterscheiden kann. Der elitäre Snob betont hingegen den Unterschied zwischen einer Design-Mülltonne und einem impressionistischen Gemälde, muss es dafür aber aushalten, dass ihm genau das vorgehalten wird. Und weil wir nicht im Binär-Code leben, gibt es natürlich entsprechend viele Zwischenstufen.
Meist einigt man sich aber doch. Im Kino wie beim Buch gilt üblicherweise als Kunst, was beim Publikum einen hinreichenden Anreiz auslöst, sich nicht nur einfach berieseln zu lassen, sondern achtsam und sinnenoffen das Werk als etwas anzusehen, das zu entschlüsseln lohnte. Aufs Spiel übertragen, haben wir eigentlich nur eine Gruppe von Spielern, die nur ungefähr ähnlich tickt: Die Powergamer. Der Unterschied ist bezeichnend, denn die Powergamer entschlüsseln allenfalls die Spielmechanik, wenn sie diese auf Schwachstellen abklopfen. Ich finde den Unterschied auch nicht schlimm, denn ich wüsste nicht, ob mir ein Spiel noch Spaß machte, wenn es Kunst zu sein versuchte. Die Berieselung, der Zeitvertreib, die Ablenkung ist mir beim Spiel dann doch ein sehr lieber Effekt.
Oddworld sticht da schon eher heraus -- ich kann mich lebhaft an mein Bedürfnis erinnern, die Zellengenossen nicht leiden zu lassen, und das kam zweifelsfrei dadurch, dass es in meiner Hand lag.
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Oddworld sticht für mich vor allem wegen des Art Designs, der kniffligen Levels, des sympathischen (und ein bisschen bräsigen) Hauptcharakters und fünf simpler Worte heraus:
"Hello."
"Hello!"
"Follow me."
"Okay!"
Oddworld war außerdem mit eines der ersten Spiele, die auf ziemlich geschickte Art Botschaften vermittelt haben.
Ich weiß gerade nicht in welchem, aber in einem Gameone Podcast wurde da ein wenig zu erzählt. Müsste entweder der PS1 oder der PS2 Cast sein.
@real Troll
Werden denn Unterhaltungsliteratur und -filme auch nur als Kunsthandwerk und nicht als Kunst bezeichnet? Ich kenne mich mit dem Thema nicht so gut aus.