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Drachentöter
Molag Amur
[Tirian]
"Ist es das": vernahm er Drevenis Frage. Er kniff die Augen zusammen und musterte das Bild, das sich vor ihm auftat. So weit sein Blick reichte waren sämtliche Freiräume, die es zwischen den Felsklippen und schroffen Felsen gab gestopft worden mit etwas, dass ganz offensichtlich eine Mauer zu sein schien, auch wenn sie auf den zweiten, dritten und weiteren Blicke einen wirklich sonderbaren Eindruck machte. Die Verbindungsstücke der ganzen Konstruktion bildeten große, scheinbar natürliche Monolithen, um das sich das eigentliche Netzwerk der Mauer herumwickelte, denn die Abwehranlage war offensichtlich völlig organisch. Gewaltige holzige Wurzeln umschlangen die Felsen und verknoteten und verflochten sich und bildeten damit einen kunstvoll geflochtenen, lebendigen Wall. Wenn er von der Dicke der einzelnen Strünke ausging, die er erkennen konnte, mochte ein ausgewachsener Ork mit seiner Kriegsaxt wohl einen halben Tag brauchen, um auch nur eine der Wurzeln durchzuhacken, von dem ganzen Geflecht ganz zu schweigen. Zunächst glaubte der Heiler auch seinen Augen nicht ganz trauen zu können, wenn er leichte Zuckungen oder Verschiebungen wahrnahm, dann war er sich aber sicher, dass sich die Wurzeln sogar leicht bewegten. Ihm fielen in diesem Moment Geschichten aus seiner Matrosenzeit ein. Da sie mit dem Schiff vor allem die Handelsrouten entlang von Tamriels Südküste befuhren, kamen sie nicht sehr selten in Berührung mit Argoniern und den wilden Geschichte, die diese über ihre sumpfige Heimat Schwarzmarsch zu erzählen hatten. Die dortigen Sümpfe mochten alles mögliche ausbrüten, doch ihm standen in diesem Moment die Erzählungen von gefräßigen Riesenpflanzen vor Augen, die ihre Beute mit wildpeitschenden, kräftigen Ranken zu packen und dann in ihre zersetzenden Blütenkelche zu zerren wussten. Er schluckte. Oberhalb dieser organischen Wand wanden sich weitere Wurzeln und bildeten eine Art überdachten Wehrgang, wobei die Überdachung von großzügig gewachsenen Schirmpilzen gebildet wurde und große in halbwegs regelmäßigen Abständen hervortretende Geschwulste, die ebenfalls eine Art Pilz waren, sollten wohl eine Art Wachtürme imitieren. Aus diesem Gemisch aus Erd- und Grüntönen, in dem die Wurzeln und Pilze gehalten waren und dem Grau der vulkanischen Felsen stachen die großen lila-bläulich leuchtenden Kristalle auffallend heraus.
Auch sie waren wie die Türme in halbwegs regelmäßigen Abständen in die Mauer eingelassen. Wenn er sich konzentrierte, konnte er einen Hauch ihrer Aura spüren. Die Kristalle waren magisch und vermutlich aus Seelensteinen gezogen. Er hatte davon gehört. Angeblich bekamen die Telvanni damit ihre Pilze so groß, um sie zu bewohnen. Es schien aber auch so, als würden die Wurzeln sich um die Kristalle herum sogar etwas heftiger bewegen, als wären sie an Fäden aufgehängt. Patrouillierende Wachen auf dem Wehrgang in den typischen Knochenrüstungen und den typischen Kopffüßerhelmen der Telvanni verriet zusätzlich, in wessen Herrschaftsbereich sie sich aufhielten. Die Tatsache, dass es einige offenbar höhergestellte Wächter gab, die statt der Knochenrüstung Rüstzeug aus seltsamen bronzenen Metall trugen, gab ihm die letzte Gewissheit. "Die Wächter tragen Dwemer-Rüstungen. Wir sind hier richtig. Das muss Uvirith Mora sein. Die Stadt zu der wir wollten. Der Magierturm - Tel Uvirith - müsste sich in der Mitte der Siedlung auf einer Anhöhe befinden, wenn ich richtig informiert bin": gab Tirian Dreveni nun nach einer ganzen Weile endlich eine Antwort. Dann wandte er seinen Blick dem Tor zu.
Es war ein gewaltiges kreisrundes Portal, in das das Strudel-Wappen der Telvanni eingraviert war, welches selbst allerdings von einem riesigen Skarabäus dominiert wurde, war passgenau in die Mauer eingelassen. Zwei mächtige sich nach oben hin verjüngende Monolithen mit Inschriften in daedrischen Runen flankierten es. Kleinere Kristalle wuchsen zudem aus dem Fels hinaus. Ähnlich einem aufgerollten Teppich kauerten sich dicke Wurzelstrünke an die Steinsäulen. Tirian brachte das Bild mit dem der Mauer in Einklang. "Vermutlich können die Wurzeln im Falle eines Angriffs vor dem Tor verflochten werden": überlegte er. Für das übliche Gesindel würden sie die Sicherung allerdings nicht brauchen ein großes, bronzenes, metallenes Ungetüm, das unregelmäßige Dampf ausstieß und seine mit Stacheln bewehrte Faust bereit hielt, flankierte mit kleineren metallenen Geschöpfen, die zur Hälfte aus einer Kugel bestanden und sich rollend fortbewegten, das Tor und gemahnten jeden potenziellen Unruhestifter zur Ruhe. Tirian schluckte erneut. Die Sicherheit ging hier eindeutig vor und es war vermutlich davon auszugehen, dass die Straßen der Stadt und der Turm ebenso gut bewacht sein würden, wie das Tor hier. Zwei Dunmer die nur knöcherne Brustpanzer dafür geschwärztes Lederzeug trugen und zusammen mit einem Altmer in feinen Kleidern die Karren, Wagen und Packtiere der einströmenden eben wie diese selbst kontrollierten, waren wohl das Empfangskomitee. Offenbar wurde das großen Rundttor, das sich in die Mauer selbst hinein verschieben ließ, wie sie inzwischen schon mehrfach beobachten konnten, für jeden Besucher einzeln geöffnet und direkt wieder verschlossen.
"Offenbar möchte man keinen ungebetenen Besuch": meinte Tirian zu Dreveni. "Mit dem Passierschein sollten wir vorbeikommen. Es sieht aber so aus, als würden den Leuten noch einige Fragen gestellt werden, bevor man sie hinein lässt. Vielleicht sollten wir vorher abstimmen, was wir in der Stadt erledigen wollen": schlug Tirian vor.
[Dreveni]
Dreveni verschränkte die Arme und bedachte Tirian mit einem kritischen Blick. Wie Händler sahen sie nicht gerade aus, trotz des Packguars und dem ganzen Krempel, den dieser transportierte. "Hm... Da drinnen wird es sicher einen Alchemisten geben? Ich denke den Magier nimmt man uns noch am ehesten ab." Immerhin entsprach das ja auch so ziemlich der Wahrheit. "Ihr braucht irgendwelches Zubehör und Zutaten, und ich bin euer Begleitschutz. Und natürlich schadet es auch nicht, wenn wir bei einem Schmied vorbeisehen, und was man nach einer längeren Reise sonst noch so erledigt. Was unseren Hintergrund angeht, wo wir herkommen und ähnliches, da seit ihr sicher hier auf Vvardenfell besser bewandert als ich."
[Tirian]
"Ein wenig. Zwangsweise. Ich stamme aus Tränenstadt weit im Süden. Aber der Vorschlag ist gut. Wir kaufen für die Rethans Tränke und Zutaten beim örtlichen Alchemisten. Am besten sagen wir, dass wir aus Vivec kommen. Da kenne ich mich wenigstens etwas aus, falls er uns ausfragen sollte. Wir sprechen beide nicht gerade den Dialekt von Vvardenfell. Das dürfte sicher auffallen"; meinte er und ließ seinen Blick noch einmal schweifen. Vor dem Tor gab es noch eine recht große Schlange an Reisenden, die abgefertigt werden wollten. Es waren, wenn er das recht überblickte, wohl an die vier Reisegruppen und -grüppchen, drei Fuhrwerke und vier Einzelreisende. Allerdings war die Mulde hier vor dem Tor auch mit einigen Zelten und Lagerfeuern gefüllt. Zusätzlich dazu noch einige Stände. Offenbar besaß nicht jeder, der sich hier aufhielt auch den Zugang zur Stadt. Einige Händler nahmen wohl damit Vorlieb ihre Waren vor der Stadt feilzubieten. Eine Rechnung, die wohl aufzugehen schien, denn nach der feinen Kleidung mancher der umstehenden Leute zu urteilen, mochten diese nicht erst eine lange Reise hinter sich haben, sondern nur einen Einkaufsbummel außerhalb der schützenden Mauern ihrer Siedlung unternommen haben. Ob die Karawane, die sie begleitet hatten, hier schon durchgekommen war, vermochte er nicht zu sagen. Zumindest lagerte sie nicht hier draußen. "Dafür das im Zentrum der Insel Krieg herrscht, läuft der Handelsverkehr erstaunlich gut": dachte Tirian laut, bevor er sich an Dreveni wandte: "Wir sollten uns einreihen. Ich habe das Gefühl, dass es noch etwas dauert, bis wir an die Reihe kommen. Und noch ein Händler mit Gespann vor uns, würde diese Zeit sicherlich noch wesentlich verlängern."
[Dreveni]
Dreveni hörte Tirian aufmerksam zu. Fehler konnten sie sich jetzt keinen erlauben, das war ihr klar. Das mit dem Dialekt war nicht zu ändern, also war oberste Priorität nun nicht weiter aufzufallen - im positiven wie im negativen.
Sie taten, wie es Tirian vorgeschlagen hatten und reiten sich mit ihrem Guar zügig in die Schlange ein, und kaum hatten sie das getan, kam hinter ihnen auch schon das nächste Fuhrwerk in Sicht.
Die Zeit schien kaum zu vergehen, und die Wachen am Tor waren extrem gründlich bei der Überprüfung der Händler. Dreveni gab sich Mühe eine wachsamen Eindruck zu machen, wobei sie ein paar Mal ein Gähnen unterdrücken mußte.
Schließlich war nur noch die Gruppe der vier Reisenden vor ihnen.
[Tirian]
Der Heiler versuchte möglichst unbeteiligt und gelangweilt dreinzuschauen, wie die meisten anderen Händler auch. Sein Blick fiel auf Dreveni. Sie schaffte das schon sehr gut. Er zollte ihr still seinen Respekt. Er konnte sich kaum beherrschen und davon abbringen die Wachen ständig anzustarren. Sein Herz klopfte wie wild als die Schlange immer weiter vorrückte. Die Tatsache, dass sie sich beim Durchsuchen der Last Zeit ließen und gründlich vorgingen, ließ ihn nur noch unruhiger werden und leichter von einem Fuß auf den anderen wippen. Sie dehnten damit den Moment, in dem sie selbst dran wären zu einer Ewigkeit. Er hatte während seiner Heiler-Laufbahn auch das "Vergnügen" gehabt in einem Lazarett zu arbeiten. Die Krieger, die er dort versorgt hatte, waren entweder sehr verschlossen oder konnten nicht umhin den lindernden Händen alles mögliche zu erzählen. Sie hatten von den zu Ewigkeiten gezerrten Augenblicken vor einer Schlacht gesprochen, in denen die Anspannung derart anwuchs, dass sie ihre Muskelfasern wie eine Bogensehne zum zerreißen gespannt fühlten und fürchteten mit jedem Schritt und jedem Atemzug einen Knochen brechen zu lassen. Er schluckte. Ihm ging es gerade mehr als ähnlich. Gerade das die Männer in den Knochenharnischen so gründlich waren, verstärkte seine Nervosität noch etwas mehr. Er biss sich unbewusst auf die Lippe. Was war das. Sein Arm bewegte sich. Sein Blick fiel nach unten. Tatsächlich zitterten seine Hände. Er zog die Brauen zusammen und krallte die Finger ein. Er sah noch einmal zu Dreveni. Sie gähnte ganz ungeniert. "Wie einfach das Verstellen bei ihr aussieht. Es scheint als wäre sie wirklich gelangweilt": überlegte er und traf eine Entscheidung. Wie um sie zu bekräftigen trat er kurz etwas energisch auf und wandte sich dann dem Gepäck zu. Wer er seine Hände beschäftigte, musste es gehen. Und tatsächlich als er noch einmal prüfte das alles an Ort und Stelle war und auch noch einmal die Riemen festzurrte, merkte er wie die Anspannung ein Stück abfiel, die Tatsache, dass sie gleich dran sein würden aus seinem Geist verschwand. Seine Hand glitt gerade noch einmal in den Stapel mit Kleidern, um einen Knick, der ihm sonst egal gewesen wäre, ihm aber jetzt eine willkommene Beschäftigung für die unruhigen Glieder bot, glatt zu streichen. Er verhakte sich dabei und fühlte plötzlich eine Ausbuchtung mit etwas hartem darin. Er überlegte und tastete weiter. Das war sein etwas besseres Gewand und das harte Etwas steckte offenbar in einer der Taschen. In dem Moment ging ihm ein Licht auf. Das Objekt, dass seine Finger gerade befühlten, würden sie innerhalb der Mauern auch noch einmal brauchen. Er schob die Hand schließlich in die Tasche und da spürte er das kalte Metall des Trumms an seiner Hand. Er schloss die darum und zog die langsam wieder hervor. Dann strich er die Kleidung glatt, so als hätte er nichts anderes getan als nur jeden Zipfel zu richten. Er trat kurz zurück, nickte zufrieden und zurrte den ganzen Wäschestapel wieder fest.
Als er sich umwandte, warf er einen Blick in Drevenis Gesicht, die eine Augenbraue hochgezogen hatte. Er setzte ein Lächeln auf und drehte sich dann nach vorne. Die Gruppe vor ihnen war fertig mit ihrer Durchsuchung und sie wurden endlich herangewunken. Den kantigen Goldring mit dem Wappen von Meister Aryon von Tel Vos hatte er sich inzwischen auf den Finger geschoben und wie beiläufig hob er die Hand, wie um zu prüfen ob der Ring noch saß und rückte ihn ganz ungeniert zurecht. Ohen zu fragen traten zwei der drei Kerle an ihnen vorbei und machten sich ohne weitere Aufforderung an dem Guar und ihrem Gepäck zu schaffen. Nur de dritte wandte sich mit ein paar Worten an sie. "Die Papiere": verlangte er. Tirian zog aus seiner Robe das Schreiben, das er von Serja Rethan erhalten hatte. Der Mann überflog es nur kurz und reichte es dann zurück. "Ihr seht nicht aus wie Händler. Außerdem kenne ich einige Händler der Rethans, doch eure Gesichter kenne ich nicht. Außerdem sind die für gewöhnlich mit etwas mehr unterwegs als einem Guar": ließ sich der Mann vernehmen. Hinter ihm rief einer der anderen Gerüsteten: "Magier sind das. Zumindest der Eine. Hast du nicht gesehen, wie er vorhin seine Seidenhemden zurechtgerückt hat? Könnte ja passieren, dass eine Falte in den wertvollen Stoff kommt. Oder dieser dicke Klunker am Finger und dann immer schön zeigen. Der hält sich für was besseres. Ist garantiert einer dieser Gildenmagier." Begleitet wurde diese Einschätzung von einem abwertenden Lachen. Tirian verzog das Gesicht nicht. "Wir kommen aus Vivec und sollen hier einkaufen. Wir haben unterwegs bei den Aschländern halt machen müssen, deswegen fiel eine Schiffreise aus und im Aschland ist man besser ohne schwere Karren unterwegs, wenn man nicht gerade in einer Karawane reist": erklärte Tirian. Er spürte wie sein Gesicht langsam warm wurde.
"Und das können nicht die üblichen Laufburschen machen, sodass man einen Magier schicken muss?": fragte der Dritte und notierte sich etwas auf einem Stückpapier das er mit einem Nagel an einem Stück Holz befestigt hatte, das ihm als Schreibunterlage dienen musste. Tirian wollte gerade etwas sagen, da rief er den beiden anderen auf Dunmeri zu, dass sie ihm gefälligst durchgeben sollten ob etwas zu versteuern oder etwas verdächtiges in den Satteltaschen sei. Dann blickte er ihn wieder ungeduldig an, als ob er längst hätte antworten sollen. "Ich bin Alchemist, kein Magier. Wir sind hier um bei einem örtlichen Kollegen regionale Zutaten zu erwerben. Ich werde gut dafür bezahlt die Qualität zu prüfen und ob das, was man uns da andrehen will auch das ist, was wir haben wollen, dass man uns getrocknete Rosenblätter also nicht etwa als Feuerblüten teuer verkauft": antwortete er, wie sie es zuvor ausgemacht hatten. Er spürte eine Schweißperle seinen nacken hinunter laufen und in seinem Kragen verschwinden. Wieder notierte sich der Wächter etwas auf seinem Klemmbrett. Währenddessen gaben die beiden anderen durch, dass sie bisher nichts außer einem verdächtigen Kasten mit merkwürdigen Gerätschaften, Fläschchen und Kräutern nichts gefunden hatten. "Ich hoffe ihr wollt kein Gift in die Stadt einführen?": wollte der Befrager wissen. Tirian schüttelte den Kopf. Glücklicherweise ließ er sich die 'Gerätschaften' nicht zeigen, denn es handelte sich dabei nicht allein um alchemistisches Gerät sondern auch um seine Heilerwerkzeuge. "Ich stelle natürlich auch unterwegs Toniken her. Aber nichts gefährliches. Heiltränke, ein Serum für Regeneration und Mittel, die die Wahrnehmung etwas erweitern. Natürlich kann auch all das in den entsprechenden Mengen toxisch sein": meinte er dann. Der Mann nickte. "Darauf wird dennoch eine Gebühr fällig werden und ich muss euch untersagen eure Kunst innerhalb der Stadtmauern auszuüben und weitere Produkte zu verfertigen. Es ist euch aber freigestellt, dass zu verkaufen, was ihr mit euch führt": erklärte der Wachmann. "Können wir jetzt hinein?": wollte der Heiler nun wissen.
"Ihr habt mir immer noch nicht verraten wer ihr seid": blieb sein Gegenüber streng. "Ich heiße... Joran... Athram": dachte sich Tirian einen Namen aus. Er bemerkte den Blick des Dunmers. "Mit den Kragenmoor-Athrams weder verwandt noch verschwägert": fügte er dann noch schnell hinzu. Der Wächter wirkte wieder desinteressiert. "Und eure stille Begleiterin?" Er deutete auf Dreveni. "Das ist...": wollte Tirian antworten, doch er schnitt ihm das Wort ab: "Sie kann sicher für sich selbst sprechen." "Wächterin": zischte sie. Der Mann rieb sich das Kinn. "Ihr sagt ihr arbeitet für Rethan, aber ihr beide klingt nicht so als kämt ihr von der Insel": deutete er sein Misstrauen direkt an Dreveni gewandt an und wartete offenbar auf eine Erklärung. Tirian fiel erst jetzt auf, dass der Mann selbst fast akzentfreie Gemeinsprache verwendete.
[Dreveni]
Dreveni war Tirians Nervosität nicht entgangen. Immerhin befand sie sich fast in ihrem Element, und wenn sie in Situationen wie diesen etwas konnte, dann war es beobachten. Es hatte ihr mehr als einmal das Leben gerettet.
Alles in allem schlug sich Tirian noch erstaunlich gut, und wenn Dreveni jetzt keinen Fehler machte, waren sie so gut wie in der Stadt.
"Offenbar hat Rethan ein Auge für gute Arbeit.", antwortete sie schließlich. "Egal, woher diese kommt." Sie hatte die Arme verschränkt und den Kopf leicht in den Nacken gelegt, so dass sie die Wache von oben herab ansehen konnte, auch wenn er größer war als sie selbst. "Und wenn die Bezahlung stimmt, ist es mir ebenfalls egal, wo in Tamriel ich diese Arbeit finde. Wenn ihr es aber genau wissen müsst: Ich wurde hier gebohren, habe aber lange Zeit in der Kämpfergilde in Cyrodiil gedient. Eine der besten Ausbildungen die man bekommen kann, wenn man nicht zu einer der Stadtwachen geht."
Was ihren Akzent anging, konnte und sollte sie wohl auch besser nicht für Tirian sprechen. Sollten die Wachen weiter nachbohren, würde ihm hoffentlich noch etwas einfallen. Es wäre jedenfalls mehr als ungewöhnlich gewesen, wenn sie in ihrer Position als Leibwache seine Herkunft erklärt hätte. Immerhin hatte sie ihm jetzt eine Vorlage geliefert.
"Mein Name ist übrigens Lyviani Uvara.", fügte sie noch an.
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