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Drachentöter
Weidenländer - > Molag Amur
[Dreveni]
Der rothaarige Dunmer ließ seinen Blick ein paar Mal zwischen den Wagen - seine Begleiter hatten sich derweil wieder aufgerappelt - und Tirian und Dreveni hin und her schweifen. Dann, als hätte er im Geiste einen Entschluß gefasst, straffte sich seine Haltung und er antwortete: "Was ich damit sagen möchte, ist: Wir waren noch deutlich mehr Leute, als wir aufgebrochen sind. Uns haben noch fünf Söldner als Schutz begleitet. Leider sind drei von ihnen einem Angriff von Kagouti zum Opfer gefallen. Ebenso unser fünfter Guar, auf dem wir abwechselnd geritten sind. Dann haben zwei Banditen wohl ihre Chance gewittert, wenn man so will, kann man sagen, der Kampf ist unentschieden ausgegangen, weder die Banditen noch die zwei Söldner haben überlegt. Einen haben wir nicht weit von hier beerdigt, seine Wunden waren zu schwer...". Er sah betreten zu Boden, nur um dann seinen Kopf fast ruckartig wieder zu haben: "Mein Name ist übrigens Garan. Das da drüben sind Lloras, Ravin und Odres, meine Brüder, und J'Zarha, unser Knecht."
Als der Dunmer das Wort Knecht erwähnte, sah Dreveni misstrauisch zu dem Khajiit, aber sie konnte weder ausmachen, dass er in einem schlechten Zustand war, noch sah sie irgendwelche Fesseln oder Handschellen an ihm.
Die anderen drei Dunmer konnten tatsächlich seine Brüder sein, zwei von ihnen hatten exakt die gleiche Haarfarbe, während das Haar des dritten eher einen dunklen, fast schwarzen Braunton hatte. Langsam näherten sie sich nun auch der kleinen Gruppe um den Heiler.
[Tirian]
Tirian verzog betrübt das Gesicht. "Tut mir leid, das zu hören": sagte er. Ein kurzer Moment Schweigen trat ein. "Nunja wir können versuchen euch bei den Wagen zu helfen, aber meine Begleiterin meinte schon, dass es wohl besser wäre, wenn wir sie vorher etwas entladen würden, damit wir sie aus dem Schlamm gewuchtet kriegen": bot Tirian dann schließlich an und blickte einen Moment zum Himmel. "Wenn wir uns beeilen schaffen wir es vielleicht bis zum Sonnenuntergang": meinte er.
[Dreveni]
Dreveni, die immer noch in Tirians Rücken stand, warf diesem bitterböse Blick zu, als er auf das Thema "Entladen" zu sprechen kam, was wiederum der Dunmer vor Tirian mit einem reichlich irritiertem Gesichtsausdruck quittierte, der dem Heiler unmöglich entgehen konnte. Garan beließ es allerdings bei dem Gesichtsausdruck und kommentierte die Szene nicht weiter. Statt dessen sah er kurz zu den Wagen, und dann wieder zu Tirian: "Ihr habt recht. Wir hätten es gleich von Anfang an mit Entladen versuchen sollen, aber wir haben befürchtet, dass die Zeit zu knapp wird. Außerdem haben wir gehofft, dass es doch noch irgendwie geht... Wie dem auch sei. Wir wäre für Eure Hilfe mehr als dankbar."
Inzwischen hatten die anderen Dunmer die Gruppe erreicht, der Khajiit hielt sich im Hintergrund und schien sich noch Staub aus dem Fell zu schütteln, was dezent komisch wirkte.
"Natürlich werden wir euch auch angemessen entlohnen.", ergriff nun der Dunmer mit den dunkelbraunen Haaren Wort, Worauf sich Dreveni eine Augenbraue hob. Der giftige Ausdruck in ihren Augen war inzwischen wieder einem neutral-gelangweiltem gewichen. "Wir haben noch mehr als genug Proviant, ebenso können wir euch natürlich in Draken bezahlen, oder in...", er zögerte unmerklich, als fürchtete er, in ein Fettnäpfchen zu treten, ".. Gebrauchsgegenständen."
Danke., dachte sich die Assassine nur. Ich weiß wie abgerissen ich aussehe. Ihre Augen verengten sich, und es trat ein dumpf-brütender Ausdruck in ihr Gesicht, aber noch hielt sie sich zurück und ließ, wie vereinbart, den Heiler reden. Auch wenn es ihr einiges an Beherrschung abverlangte.
[Tirian]
"Das ist sehr freundlich, aber wir benötigen nichts davon": schlug Tirian eine Belohnung aus. "Uns wäre lieb, wenn wir gemeinsam zur Küste weiterreisen könnten. In einer größeren Gruppe ist man ja deutlich sicherer unterwegs": bat der Heiler im Gegenzug. "Wir wollen nämlich am Meer entlang nach Molag Mar weiter. Das erschien uns besser als durch die Amur direkt hindurch zu gehen": log er dann. "Wir müssen die Karren auch nicht ganz entladen. Ich denke ich kriege das hin, wenn die Wagen genug Last los sind, dass sie sich wieder einigermaßen bewegen können. Zusammen packen wir das. Ich bin etwas stärker als man vermuten würde": meinte der Heiler dann und zeigte den Anflug eines Lächelns und streckte dem Dunmer dann seine Hand hin.
[Dreveni]
"Das ist sehr freundlich, aber wir benötigen nichts davon."
Dreveni glaubte, sich verhört zu haben. Nichts brauchen? Er vielleicht nicht. Sie schon. Und wer wusste schon, ob er sie wirklich so entlohnen konnte, wie er behauptet hatte. So sprach sie den Dunmer an, als Tirian fertig gesprochen hatte, noch bevor dieser die Chance zu einer Antwort hatte: "Der Größte Fehler meines Begleiters ist leider seine Bescheidenheit. Wir würden euch wirklich gerne ohne Gegenleistung helfen, aber wie ihr vermutlich schon gesehen hat, zu uns war die lange Reise nicht gerade gnädig."
Während sie gesprochen hatte, war sie ein paar Schritte nach vorn getreten und stand nun neben Tirian, der gerade die Hand des anderen wieder losließ. Dreveni hielt sich nicht damit auf, ihm ebenfalls ihre Hand anzubieten, sondern starrte den Heiler nur bestimmend von der Seite an.
[Tirian]
"Der Größte Fehler meines Begleiters ist leider seine Bescheidenheit. Wir würden euch wirklich gerne ohne Gegenleistung helfen, aber wie ihr vermutlich schon gesehen hat, zu uns war die lange Reise nicht gerade gnädig." Tirian zuckte zusammen als er Drevenis Worte hörte. Er schaute zur ihr hinüber und sah das auch sie ihn taxierte. Er fühlte sich plötzlich sehr unwohl. Tatsächlich waren sie ziemlich heruntergekommen. Die Ereignisse in der Gruft und dazu kam noch ihre überstürzte Flucht aus der Festung. Auch seine Kleidung hatte nicht unwesentlich darunter gelitten. Dennoch wollte er jetzt nicht hinter seine Zusicherung zurück. Er fand es unredlich in so einer Notlage Geld für seine Hilfe zu nehmen. Außerdem war er sich nicht sicher, ob Dreveni hier nicht einfach eine schnelle Drake machen wollte. Er nahm sie kurz zur Seite und flüsterte ihr zu: "Wenn es nur um das Geld geht: Nach Mora Uvirith ist es nicht mehr weit und sobald mein Freund frei ist werden wir euch gebührend für eure Hilfe entlohnen. Wir brauchen das nicht."
[Dreveni]
Dreveni warf einen schnellen Blick zu Garan, der sie inzwischen doch schon mehr als nur leicht irritiert ansah, bevor sie Tirian ebenso leise antwortete: "Was heißt hier brauchen? Er hat es von sich aus angeboten. Und ich bin sicher, er stürzt sich damit nicht in den Ruin. Habt ihr ihn mal näher angesehen? ER läuft nicht in Fetzen durch die Gegend.", während sie leicht in Richtung des rothaarigen Dunmers nickte, der inzwischen immerhin mit seinen Brüdern und dem Khajiit begonnen hatte, einen Teil der Güter von den Wagen zu laden. Mit verschränkten Armen stand sie vor Tirian und sah ihm fest und leicht bockig in die Augen. Wenn er darauf bestand, würden sie eben helfen, diese verfluchten Wagen zu entladen. Aber sicher nicht ohne Gegenleistung.
[Tirian]
Der Heiler musste zugeben, dass sie an der Stelle einen guten Punkt erwischt hatte. Sie sahen nach der bisherigen Reise wirklich nicht mehr allzu frisch aus und das konnte sogar bei den Wachen von Mora Uvirith zu Problemen führen, denn schließlich hatte er sich ja vor in die Stadt einzuschleichen. Tirian rieb sich die Stirn. Er war hin- und her gerissen, ob er entgegen seinem eigentlichen Willen eine Belohnung für die Hilfe in solch einer tendenziellen Notlage nehmen sollte oder nicht. Sie befanden sich schließlich auch nicht in einer sonderlich exponierten Lage. Schließlich seufzte er. "Wie ihr wünscht": meinte der Dunmer und sprach dann wieder Garan an: "Meine Begleiterin hat leider Recht. Wir haben ja noch einen gewissen Weg vor uns und es wäre wohl nicht gerade die feine Art, wenn wir nackend, weil uns die Kleidung am Körper zerfallen ist, in Molag Mar ankommen. Wenn ihr also ein wenig frische Kleidung unter euren Handelswaren führt, wären wir dafür doch sehr dankbar."
[Dreveni]
Dreveni sah Tirian überrascht an, als dieser so schnell einlenkte, während Garan auf die Worte des Heilers nur freundlich nickte und sagte: "Da wird sich sicher etwas finden."
Schließlich gesellten sie sich zu den anderen und halfen, die Wagen zu entladen. Mit inzwischen sechs Leuten ging die Arbeit überraschend schnell voran, und bald lagen nur noch leichte Dinge auf den Wagen. Dreveni hatte die ganze Zeit lautlos vor sich hingeflucht, auch wenn sie jetzt die berechtigte Hoffnung hatte, bald wieder halbwegs gesellschaftsfähig auszusehen, ging es ihr doch immer noch gehörig gegen den Strich. Was war sie, ein dahergelaufener Tagelöhner? Schließlich stand sie mit verschränkten Armen neben dem vordersten Wagen und sah Tirian herausfordernd an. Wer hatte vorher noch so groß getönt, dass er stärker war, als er aussehen würde? Natürlich hatte sie schon gesehen, wie er in der Gruft einfach mit der Steinbank eine Tür blockiert hatte, aber den ganzen Wagen anzuschieben, war doch noch etwas anderes.
[Tirian]
Der Heiler warf während der Arbeit immer wieder Blicke zu Dreveni hinüber. Die Assassine machte, obwohl er bei der Frage der Belohnung nachgegeben hatte, noch immer einer sauertöpfisches Gesicht. Er ließ sich davon nicht irritieren. Sie hatte ja schon klar gemacht, dass sie hiervon nicht soviel hielt. Für ihn war das hier aber eine gute Gelegenheit in der Gruppe sicher bis ans Meer zu kommen. Als sie schließlich die Wagen zum Teil entladen hatten, prüfte er per Augenschein das Gewicht. Die Wagen drückten sich jetzt weniger tief in den Grund und mochten sich jetzt auch wieder bewegen lassen. "Das müsste reichen": entschied er und trat heran. Noch bevor er sich auf die Befreiung des Gefährtes konzentrieren konnte, streifte sein Blick das Gesicht der Dunmer ein weiteres Mal. Eine Herausforderung lag in ihren Augen. Er seufzte und konzentrierte sich stattdessen auf seine Aufgabe.
Tirian wurde reglos, schloss die Augen und konzentrierte sich auf seine Magie. Das Ausladen hatte ihn zwar angestrengt und auch so steckte die Wanderung in seinen Knochen, aber sein Geist war ausgeruht. Seit sie die Festung hinter sich gelassen hatten, ging es ihm auch wieder erstaunlich gut in dieser Hinsicht. So war es ein leichtes für ihn auf die Kraft in seinem Innern zurückzugreifen. Er ließ die Kraft fließen und lenkte sie in seine Arme, einen Teil aber auch in die Beine, denn diese sollten ihm den nötigen Halt geben. Die feinen Härchen auf seiner Haut stellten sich auf und einem Kundigen musste auffallen, wie schwer und geladen die Luft um ihn herum plötzlich war. Dann als der Zauber seine Wirkung tat traten die Adern an seinen Gliedmaßen deutlich hervor und die Muskeln zuckten leicht als stünden sie unter Spannung.
Er öffnete die Augen wieder und packte nun den Karren. Mit seiner magisch verstärkten Kraft legte er sich nun dagegen, rammte die Füße in den Boden um sich damit abzustützen und drückte nun nach vorne. Als er merkte, dass sich der Wagen zu bewegen begann. Ließ er zwischendurch immer wieder etwas mit dem Druck nach, sodass die Räder in der Kuhle vor und zurück pendelten. Als es sich flüssig zurückbewegte legte er noch einmal alle Kraft hinein und schob das Gefährt in einer einzigen Bewegung aus dem Dreck heraus.
Das wiederholte er mehrfach bis schließlich alle festgefahrenen Karren befreit waren. Danach sank er verschwitzt und schwer atmend neben dem Rad eines Wagens zu Boden. Er war erschöpft.
[Dreveni]
Dreveni kam nicht umhin, leichte Bewunderung für Tirian und seine magischen Fähigkeiten zu empfinden, die sich sogar - im Ansatz - in ihrem Gesicht zeigte. Immerhin waren die Wagen, obwohl inzwischen entladen, immer noch schwer und steckten tief im weichen Sand. Die vier Brüder und der Khajiit waren nicht weniger sichtlich beeindruckt. Garan flüsterte dem Khajiit etwas zu, der daraufhin dem sichtlich erschöpften Heiler einen Krug mit Wasser brachte. Während Tirian sich erholte, half Dreveni dabei, die Wagen wieder zu beladen, und nebenbei ihre Vorräte zu ergänzen. Sie musste Garan fast etwas dämpfen, denn sie waren zwar mit einem Guar unterwegs, aber soviel konnten sie auch nicht mit sich führen. So blieb es bei Lebensmitteln, Wasser und Kleidung. Was Dreveni von der Ware beim entladen der Wagen gesehen hatte, mussten es tatsächlich Tuchhändler sein. Es waren überwiegend Stoffballen, sowie Bündel mit fertig genähter Kleidung gewesen. Hatte sie bis eben noch gedacht, Stoffballen konnten ja nicht so schwer sein, war sie nun eines besseren belehrt. Schließlich war sie mit zwei zweckmäßigen Tuniken und einer neuen Hose ausgestattet, als ihr Garan noch ein Bündel aus smaragdgrüner, feiner Wolle in die Hand drückte. Als sie es vorsichtig entfaltete, entpuppte es sich als langes Kleid, dessen Säume mit Stickerei verziert waren. Man brauchte kein Schneider oder Tuchhändler sein um zu sehen, dass es ziemlich teuer war.
"Aber..."
"Nichts aber. Nehmt es, bitte. Ich denke ihr werdet sicher Gelegenheiten haben, das zu tragen, nach eurer Reise.", sagte Garan mit einem feinen Lächeln.
"Danke."
Die Assassine lächelte zurück, und beschloss, nicht weiter zu protestieren. Der Höflichkeit war genüge getan, und sie hätte lügen müssen, würde sie behaupten, es gefiele ihr nicht.
In der Zwischenzeit hatte Ravin Tirian ebenfalls einige der Bündel mit Kleidung gezeigt, und auch der Heiler musste nun nicht mehr in Fetzen herumlaufen, stellte Dreveni mit einem kurzen Blick in dessen Richtung fest.
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