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Thema: Die Erben der Häuser

Baum-Darstellung

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  1. #29

    Molag Amur, Mora Uvirith, Schmiede

    [Tirian]
    Der Heiler holte tief Luft. Das Feuer ging jetzt wieder auf kleiner Flamme und mehr brauchte es auch nicht, um die holzigen Wurzeln und Stacheln in feinste Asche zu verwandeln. "Wenn es nötig wird, dann werden wir es tun": gab er bezüglich möglicher Opfer kalt zur Antwort. Sie durften kein Risiko eingehen. Es ging nicht um einen irgendwann möglichen Verrat, wie damals in den Weidenländern. Wenn einer der Wächter entkam, würde er Alarm schlagen und ihr Tod wäre vermutlich mehr als gewiss. Hier konnten sie nicht ausweichen. Er starrte in die Flammen und fühlte sich ihnen in diesem Moment seltsam verbunden.

    "Ihr könnt nicht zufällig einen Unsichtbarkeitszauber?": hörte er ihre Frage. Ohne den Blick von den Flammen abzuwenden, antwortete er: "Meine Fähigkeiten beschränken sich auf Heilung und Stärkung. Und darauf zu zerstören." Er schluckte beim letzten und wandte sich schnell vom Ofen ab. Dann legte er den Kopf kurz in den Nacken und schaute Dreveni nach einem weiteren Augenblick mit einem Lächeln an. "Mit einem Zauber kann ich nicht dienen, aber vielleicht mit Tränken." Nach einem weiteren Augenblick fügte er hinzu: "Die Wirkung ist nur von kurzer Dauer und ich hab nur die Zutaten für relativ wenig Tonikum. Ein Trank für jeden von uns, maximal noch einen dritten."

    [Dreveni]
    Immerhin das war geklärt, registrierte sie erleichtert bei Tirians Antwort. Und der leisen Entschlossenheit in seiner nach zu Urteilen, meinte er es durchaus ernst.
    "Macht drei für euch.", antwortete sie, ebenfalls lächelnd und ohne nähere Erklärung. Sie rang kurz mit sich, sprach es aber schließlich doch aus: "Und falls ihr noch Zutaten für schnell und tödlich wirkende Gifte haben solltet... Vingald sprach von Folter. Sicher nicht meine bevorzugte Art und Weise, aus dem Leben zu scheiden." Nicht dass sie plante, vorschnell durch eigene Hand zu sterben, aber sie selbst hatte genug Menschen und Mer getroffen, die ihre Gegner mit Vergnügen zu Tode gefoltert hatten.

    [Tirian]
    Der Heiler schluckte bei den Worten der Assassine erneut. Sie bereitete sich offenbar auf den schlimmsten Fall vor. "Ähm.. nunja..": stammelte er, überlegte und begann dann noch einmal: "Ich habe Pilze dabei, aus denen ich eines ziehen kann... für den Notfall. Es sollte schnell wirken und mit Sicherheit tödlich sein, aber es wird in den letzten Augenblicken sehr grausam sein." Tirian wusste nicht, ob er es über sich bringen würde, das Toxin tatsächlich zu sich zu nehmen, auch wenn die Alternative in der Folter und deren Qualen bestand. Es ließ ihn schaudern. "Ich fürchte, ich werde die nächsten Stunden damit zu verbringen, die Tränke und das Gift vorzubereiten": seufzte er innerlich, auch wenn ihm Drevenis Aussage komisch vorkam, war sie die Expertin. Wenn sie die Tränke selbst nicht brauchte, könnte er damit vielleicht so manch unangenehmer Situation entkommen.

    In diesem Augenblick kehrte auch Vingald zurück. Er hatte den abgerissenen Mann in der Livree bei der Hand, den Tirian zuvor an der Statue vor der Taverne getroffen hatte. Der Heiler stutzte und dem anderen ging es offenbar genauso. "Er hier kennt einen Weg in den Turm, den ihr nehmen könnt": sagte der Nord. "Mein junger Freund!": rief der Mann aus und kam schwankend näher. Als der Heiler den Atem roch, wusste er auch wieso und warum Vingald wohl auch solange gebraucht hatte. Instinktiv wollte er zurückweichen, doch der Alte packte und umarmte ihn hastig. Als er jedoch wieder losließ, geriet er ins Schwanken und wäre mitten in die Essen gestürzt, hätte der Heiler ihn nicht an der Schulter gepackt und zurück gerissen. Der Nord räusperte sich, sein Gesicht verriet eine leichte Beschämung und dirigierte den Trunkenen zu einem der Schemel, wo sich dieser niederließ und gegen die Wand lehnte. "Ihr kennt euch also?": fragte der Schmied. "Ich habe mich heute Nachmittag kurz mit ihm unterhalten. Ich interessierte mich für die Statue vor der Taverne. Er war gerade dabei sie zu reinigen": antworte der Heiler. Der Nord nickte. "So, so. Ihr müsst wissen, dass der gute alte Malorus hier früher Diener im Turm war, als noch der alte Erzmagister dort residierte. Es mag sich ergeben haben, dass Meradanz den Turm umbauen ließ, aber hinein kommt ihr bestimmt immer noch auch auf anderem Weg. Nicht wahr Malorus?": erklärte Vingald. Der Alte hickste und beugte sich dann bedeutungsschwer über den wackligen Tisch. Tirian war inzwischen wieder nähergetreten. "Haben damals für den Meister einen Tunnel angelegt, um die Vorräte direkt in den Kavernen unter dem Turm zu schaffn *hicks* Sin imma noch da. Der Fremdling hat da in de Hügeln im Westen diese Arenen ausgehobn": der Alte stoppte kurz. Seine Augen irrlichterten etwas zwischen den drei Gesichtern, die ihn anblickten hin und her und fokussierten sich auf einen imaginären Punkte etwas links von Drevenis Schulter. "Er meint diese eingefassten, großen Ovalplätze. Nicht zu verfehlen": sekundierte der Nord. "Genau, die Dings. Da war mal der Tunnel. Jetzt sinds da viele Tunnel von de Plätze zum Turm. Viele Wege nach Cyrodiil. So sacht man doch bei euch Fremdländern? Gibt da auch viele Wachen, abaa das Dings ist groß. Viele Wachen abaaa nischt genuch *hicks* Wenns da jemand gäb, der weiß, wie die Wachschen langlaufen,.. Die verdammten Schranzen, die! Aber ihr versteht, was ich mein?": taste er sich mit seinen Worten voran, um dann unvermittelt inne zu halten, die Augen zu schließen und den Kopf auf die Tischplatte sinken zu lassen.

    Tirian schüttelte leicht den Kopf. Allerdings bedauerte er den armen Kerl. "Ihr müsst entschuldigen. Nach dem Tod seines Herrn und seiner Entlassung durch Meradanz, war er nicht mehr derselbe. Er verbringt seine Tage damit in der Stadt herumzulungern, in der Vergangenheit zu schwelgen, diese hässliche Skulptur zu putzen und abends eben.. naja ihr seht es ja selbst. Aber ich wüsste nicht, wer euch besser in den Turm führen könnte, zumindest bis zu den Tunneln": bat Vingald um Verzeihung. Tirian sah wie sich Drevenis Augenbraue steil in die Höhe schob. Er war sich sicher, dass sie in diesem Moment den gleichen Gedanken hatten. Dem Schmied fiel es offenbar auch auf, denn er versicherte schnell, dass der Alte am Morgen gewiss wieder nüchtern wäre. Tirian seufzte. Sollte Dreveni das entscheiden. Er wandte sich der Esse zu und zog den Tiegel aus dem Feuer. Wie erwartet war nur noch schwarze Asche übrig. Er füllte sie vorsichtig in eine mitgebrachte Phiole, womit die letzte Zutat für die Levitationstränke nun auch vorbereitet war.

    [Dreveni]
    "Ich hoffe doch für ihn, dass er morgen wieder nüchtern ist.", sagte Dreveni leise. Sie hatte keine andere Wahl, ob sie den Plan des Schmiedes nun gut hieß, oder nicht. Kurz schoß ihr durch den Kopf, welches Donnerwetter sie erwartete, sollte Mordan von dieser ganzen Aktion hier jemals Wind bekommen. Er würde sie glatt umbringen, und Tirian ebenfalls, falls sie es lebend nach Cyrodiil schaffen würden.
    "Ich denke wir lassen uns einfach morgen zu den Tunneln führen. Alles weitere wird sich ergeben, wir haben einfach zu wenig Informationen um genau zu planen. Je kürzer wir vorher in der Stadt herumhängen, umso besser." Sie wandte sich wieder an Vingald: "Welche Uhrzeit glaubt ihr ist am besten?" Jeder hätte wohl instinktiv die Nacht bevorzugt, aber wußte man schon, ob dieser verfluchte Magier nicht vielleicht gerade nachtaktiv war?

    [Tirian]
    Der Nord sah immer noch alles andere als begeistert aus, was den durchhängenden Alten anging. Dieser schnarchte inzwischen vernehmlich. "Wenn nötig tunke ich ihn morgen in das Wasserbecken meiner Schmiede. Kälte und Metallgeruch sollten ihn wieder hochbringen": meinte Vingald dann. Er schnaufte. "Ihr hattet Recht. Wird Zeit mal etwas zu unternehmen": sagte er dann und schaute sich einen Notizzettel, der an einem Nagel an der Wand über dem Tisch hing, an. "Da ihr es eilig habt, wird die beste Gelegenheit morgen um die Mittagsstunde herum sein": meinte der Nord nach einigem Nachdenken. Tirian war erstaunt. Er hätte geglaubt, dass man so etwas lieber nachts durchführen sollte. Er hatte schließlich auch noch von keinem Einbrecher oder Meuchelmörder gehört, der seine Arbeit am Tage verrichtet hatte. "Seid ihr euch... sicher?": fragte der Heiler. Der Nord nickte jetzt entschieden. "Die Wachen sind zwar den ganzen Tag aufmerksam und die Animunculi werden ohnehin nie müde, aber auch sie werden wohl kaum während des Tages mit so einer Aktion rechnen. Außerdem...": erklärte Vingald, doch Tirian wandte ein, dass sie so auch viel leichter entdeckt würden. "Außerdem": begann der Nord ohne Reaktion noch einmal von vorne: "bereitet Meradanz bei diesen Plätzen etwas Großes vor. Es gab vor zwei Wochen eine große Bestellung bei den hiesigen Handwerkern und Händlern. Rüstungen, Waffen, Pech, Leinen, Tränke, Pfeile. Und der Hauptschmied der Stadt, der beim Turm sitzt, wurde damit betraut einen riesigen Pfeil zu gießen?! Die Steinmetze haben dafür eine große Gussform angefertigt. Vorräte sollten auch vorbereitet werden. Und morgen soll das alles zu den 'Landebuchten' geliefert werden." Der Nord hielt kurz inne, als er die verwirrten Blicke bemerkte, die ihm sowohl Tirian als auch Dreveni zuwarfen. "Diese großen Anlagen in den Hügeln, nennen die Leute aus dem Turm 'Landebuchten'. Ich weis selbst nicht warum. Ein Hafen ohne Meer? Und für eine Werft sind die Dinger auch zu weit vom Wasser entfernt. Also fragt nicht. Aber dort sollen die Waren hin, um verladen zu werden. Vielleicht auf Karren? Ich wollte deswegen schon einen Boten zu Meister Aryon schicken. Das, was er bestellt hat, reicht aus um eine Truppe auszurüsten. Irgendetwas geht da vor sich. Aber das muss euch nicht kümmern. Was euch aber kümmern dürfte, ist das dort morgen so einiger Andrang herrschen wird. Wenn ihr es richtig anstellt, könnt ihr mit hinein schlüpfen, ohne das ihr bemerkt werdet": führte er es weiter aus.

    Tirian überkam langsam eine Ahnung, wofür diese "Landebuchten" dienen sollten. Er erinnerte sich an das, was Tarrior über seine Reise nach Cyrodiil unglaubliches zu erzählten gehabt hatte.

    "Kommt morgen früh wieder her, bevor die Sonne ihren höchsten Stand nimmt. Wir werfen euch dann ein paar Staubmäntel über und mischen euch unter die Lieferanten. Ihr werdet erst mich und meine Waffenlieferung begleiten und euch dann zwischen den Leuten verlieren. Mehr kann ich dann aber nicht für euch tun": machte der Schmied schließlich den Termin aus. Da alles geklärt war, wandten sie sich zum Gehen. Der Nord ging voran, überprüfte, dass hinter dem Haus sonst niemand war und entließ sie dann nach draußen.

    Tirian wollte Dreveni die Führung wieder überlassen, schließlich hatte sie sie schon zuvor unbemerkt hier durch geführt. "Ich habe eine gewisse Ahnung, was Meradanz dort in diesen 'Landebuchten' versteckt": meinte Tirian plötzlich. Irgendwie ließ es ihn nicht los.

    [Dreveni]
    Das Gespräch mit Vingald hatte nicht dazu beigetragen, Drevenis Stimmung wesentlich zu verbessern. Das ganze war ein Selbstmordkommando, und sie konnte immer weniger verstehen, warum sie sich darauf eingelassen hatte, und noch viel weniger, was mit dem geregelten Leben passiert war, dass sie noch vor nicht allzu langer Zeit geführt hatte. An sich hatte das ganze Elend begonnen, als sie auf Erynn und Arranges getroffen war, und der Brief von Feryn stellte den krönenden Abschluß dar. Nachdem das Stilett wieder unsichtbar in ihrer Kleidung verborgen war, dass ihr Vingald während des Gesprächs wortlos über den Tisch geschoben hatte, sah sie Tirian an und fragte: "Und was könnte das sein?" Sie selbst hatte tatsächlich nicht die geringste Idee, als sie neben dem Heiler durch die kleinen Gassen der Mora Uviriths lief.

    [Tirian]
    Als Dreveni ihn aufforderte zu reden, war er sich nicht mehr so sicher. Die Geschichte klang ja selbst in seinen Ohren ziemlich verrückt. Er überlegte einige Momente hin und her, ob er es ihr wirklich erzählen sollte. Doch dann seufzte er und begann mit einer Frage: "Könnt ihr euch Schiffe vorstellen, die fliegen können?" Er konnte das selbst nicht so wirklich. Diese Geschichte, die Tarrior ihm erzählt hatte, wie er über die Berge gekommen war, erschien ihm verrückt. Aber nachdem er die Animunculi am Tor gesehen hatte, war er sich nicht so sicher, was Meradanz mit der Dwemer-Technologie nicht noch alles bewerkstelligen konnte.

    [Dreveni]
    Tirian schien kurz mit sich zu ringen, erzählte ihr aber dann doch, woran er dachte. Vor ihrem inneren Auge erschienen unwillkürlich Bilder von Schiffen, die durch die Luft flogen - normale Schiffe, mit Segeln, Rudern, wie man sie auch aus dem Hafen der Kaiserstadt kannte. Unvermittelt blieb sie stehen, hielt den Heiler am Oberarm fest und sah ihm in die Augen. War das wieder einer seiner Aussetzer? Aber er schien relativ klar zu sein. "Fliegende Schiffe?", fragte sie schließlich. "Euch ist die ganze Fliegerei etwas zu Kopfe gestiegen, oder? Wenn wir dazu bestimmt gewesen wären, zu fliegen, hätten uns die Neun oder die Daedra Flügel gegeben." Dreveni behauptete von sich, sich durchaus eine Menge vorstellen zu können. Sie hatte auch schon einiges gesehen, auch wenn sie - nach den Maßstäben der Mer - noch relativ jung war. Dabei hatte es sich zwar meistens um geistige Abgründe gehandelt, aber sie hatte dadurch doch ein gewisses Maß an Fantasie und Vorstellungskraft. Aber irgendwo ging es dann doch zu weit. Fliegende Schiffe. Natürlich. Was kam als nächstes? Fliegende Städte?

    [Tirian]
    Als die Dunmer ihn ergriff und tief in seine Augen schaute, lief sein Gesicht unvermittelt dunkel an. Sein Mundwinkel zuckte leicht, da er nicht so recht wusste, wie er die plötzliche Reaktion deuten sollte. Sein Blick glitt zwischen ihren Augen und ihren Lippen hin und her. In seinem Kopf erhoben gewisse Gedanken ihr Haupt. Sie zerstoben als er ihre zweifelnde Stimme vernahm und sie ihn los ließ. "Euch ist die Fliegerei wohl zu Kopfe gestiegen, oder?": fragte sie. Er gestikulierte mit den Armen. Offenbar hielt sie ihn für einen Spinner. "Aber nein..., ich meine, dass ist nicht meine Idee, ich meine... Ich habe das auch bloß gehört": stotterte er. Er schüttelte über sich selbst den Kopf. Natürlich musste er wie ein Spinner erscheinen, denn wer hatte schließlich von so etwas gehört, wie Schiffen, die wie Vögel am Himmel fliegen, statt wie Fische im Meer zu schwimmen. Unwillkürlich fragte er sich in dem Moment, ob Tarrior ihn darüber auch belogen hatte.

    "Ein Freund hat erzählt, dass er mit so etwas geflogen wäre. Und irgendwo muss Meradanz die Dinger ja lassen und dachte ich, dass er sie vielleicht dort aufbewahrt": versuchte Tirian, die Sache zu erklären. Ihm wurde langsam selbst bewusst, dass es so nur noch seltsamer klang. Er stoppte und schwieg. "Ach ich weiß doch selbst nicht, wie so etwas gehen soll": gab er dann zu und mit ausgeholter Hand verwarf er diese Gedanken. Das er überlegt hatte, dass man womöglich levitierende Magier an das Schiff gefesselt hatte, die dieses in die Höhe heben sollten, verschwieg er besser. Genauso wahrscheinlich waren Drachen oder ein Schwarm von Klippenläufern, die den Rumpf wie Kutschpferde durch die Lüfte zogen.

    [Dreveni]
    Die Assassine schüttelte leicht den Kopf. Sie würden schon noch dahinterkommen, was das für ein Hafen war, auch wenn das prinzipiell unwichtig war für ihren Auftrag. Inzwischen hatten sie die Taverne erreicht, und gingen durch den Schankraum, der sich inzwischen geleert hatte, zurück auf ihr Zimmer. Dort angekommen sagte sie: "Wir sollten uns jetzt um die letzten Vorbereitungen kümmern und dann zusehen, dass wir genügend Schlaf für morgen bekommen."

    [Tirian]
    Als die Assassine von Schlaf sprach, musste er seufzen. „Die Tränke werden einige Zeit brauchen. Ihr könnt euch aber schon einmal hinlegen, während ich den Sud ziehe und die… Gifte vorbereite“: bot der Dunmer an und räumte den Tisch frei, auf dem er das gesamte alchemistische Reiseinstrumentarium im Anschluss ausbreitete. Die Ausrüstung kam zwar bei weitem nicht mit dem mit, was man in einem gut ausgestatteten Laboratorium für Möglichkeiten besaß, aber das machte nichts. Seine transportable Ausrüstung war von hervorragender Qualität. Mit genügend alchemistischem Sachverstand konnte man auch so sehr gute Ergebnisse erzielen. Der Dunmer betrachtete die Zutaten lange, während er sie in einer Reihe auf dem Tisch anordnete, sodass sie in der Reihenfolge der Verarbeitungsschritte bereit lagen. Die Zutaten für die Gifte hatte er in eine zweite Reihe oberhalb geschoben. Er wollte nicht, dass sie mit den anderen Ingredienzien in Berührung kamen und er wollte die Möglichkeit ausschließen aus Versehen einen der Pilze zu greifen und den Levitationstränken hinzuzufügen und er konnte darauf verzichten, den Sud mit Gift zu versetzen, zumal es schon schwierig genug werden würde, die giftigen Effekte der anderen Zutaten zu filtern oder zumindest abzuschwächen.

    Tirian warf noch einen Blick auf Dreveni und wandte sich dann seiner Arbeit zu. Kaum hatte er die Zutaten zur Hand genommen, war er auch schon ganz vertieft. Routiniert und so schnell und genau, wie es möglich war, erledigten seine Hände die Vorbereitungen, zerkleinerten, schabten und füllten auf. Als er eine Kerze anzündete und den Sud zum Kochen einfüllte, lehnte sich das erste Mal seit einiger Zeit zurück und musste warten bis sich Konsistenz und Farbe entsprechend verhielten. Allerdings wandte er auch dann seinen Blick nicht ab. Es würde am kommenden Tag darauf ankommen, dass die Tränke und wenn nötig die Gifte ihre Wirkung tun würden. Sie mussten sich darauf verlassen können und der Heiler wollte da nichts dem Schicksal überlassen. Als er merkte, dass die ersten Blasen aufstiegen, wandte er sich demnach schnell wieder dem Trank zu und regulierte die Temperatur mehrmals, wie es nötig war. Und so ging es auch weiter als er schließlich die Flüssigkeit filterte und anschließend noch einmal destillierte. Aus einem ziemlich üblem Brei – der Skattel war schließlich Grundlage gewesen – war ein klares, leicht lilafarbenes Tonikum geworden, dass er schlussendlich noch etwas verdünnte und dann auf Flaschen zog. Tatsächlich hatte er die Menge richtig geschätzt.

    Wieviel Zeit vergangen war, wusste der Heiler nicht. Er warf einen Blick über die Schulter. Seine Augenlider waren schwer und der Anblick einer schlafenden Dreveni tat nicht unbedingt dazu, diesen Zustand zu verbessern. Er rieb sich Stirn und Gesicht und wandte sich nun dem Gift zu. Er hoffte zwar, dass sie es niemals brauchen würden. Aber auch hier wollte er beste Arbeit abliefern. Das Gift würde zwar schneller zu ziehen sein. Allerdings musste es konzentriert werden, um möglichst schnell zu töten. Er bereitete die Pilze ebenso auf und tauschte schließlich die Kerze. Die alte war heruntergebrannt und gab nicht mehr genug Hitze auf den Kolben ab. Tirian seufzte schwer. In einem Labor hätte er beides parallel machen können. Zumindest hatte er noch einen zweiten Kolben dabei, sodass er den anderen nicht umständlich hatte auswaschen müssen. Doch auch hier hieß es nun warten und beobachten, sodass der Heiler schließlich völlig sein Zeitgefühl verloren hatte, als er schließlich eine völlig durchsichtige, leicht sirupartige Flüssigkeit erhalten hatte. Er mischte sie mit alchemistischer Grundlösung, sodass sie leicht zu trinken war und gab sie in jeweils einen kleinen Flakon aus grünem Glas. Es war nicht viel Konzentrat. Ein einziger Schluck und die Phiole war geleert… und der Tod unvermeidlich. Tirian legte die drei Giftfläschchen zu den Tränken, blies die Kerze aus. Er hatte nicht mehr die Kraft die Unsichtbarkeitstränke zu machen. Die mussten zum kommenden Morgen warten. Er wusste nicht wie spät oder früh es war. Der Blick jetzt ins Dunkel blieb ergebnislos. Allerdings brannten seine Augen wie Feuer und es bedurfte bald Baumstämmen, um sie offen zu halten. Er erhob sich schwerfällig vom Stuhl, stieß sich kurz an der Tischkante, was er so recht gar nicht mehr wahrnahm. Ein leichter Schwindel überkam ihm. Er hatte zu lange gesessen. Er machte nur zwei-einhalb Schritte bevor er die Bettkante an seinem Schienbein fühlte. Er beugte sich hinunter und tastete mit den Händen. Er fühlte die weiche Decke.

    Wie eine Schlange ließ er sich hineingleiten und blieb schlussendlich liegen. Es war ein unglaublich erhebenes Gefühl, wie sich sein verkrampfter Rücken auf einen Schlag entspannte. "Nur .. einen ... Moment .. ausruhen": dachte der Heiler, doch unterbewusst streifte er die Schuhe ab und befreite sich von der Robe. "Noch ... einen .. Moment": dachte er fahrig, doch da war er auch schon eingeschlafen.
    Geändert von KingPaddy (14.06.2015 um 16:49 Uhr)

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