[Tirian]
Noch ganz benebelt von der Attacke des Geistes, bekam er mit wie eine Stichflamme den Tunnel erhellte. Es dauerte noch einige Augenblicke bis er soweit zur Besinnung gekommen war, dass er mitbekam, wie sich nun Lyviani diesem Untoten stellte. Offenbar waren die anderen Gegner in Deckung gegangen. Die Assassine wich geschickt einem weiteren Angriffszauber aus. Tirian nutzte seine Chance und half von der Seite mit einer weiteren Blitzlanze. Mit einer raschen Bewegung wand er sich ganz formungebunden aus dem Weg wie eine Schlange, doch der Heiler hatte Blut gelackt. Es war sein eigenes das aus den vielen Schnitten lief, die auch seine Lippen nicht verschont hatten. Er setzte der Lanze sofort noch kleine, schwächere Kugelblitze nach. Der Wiedergänger versuchte so gut es ging auszuweichen, doch einer der Zauber traf ihn. Er war nicht sehr stark, doch erstarrte ihr Gegner für einen Moment und schien geradezu völlig außer Form zu geraten. Diesen Moment nutzte Tirian und stieß mit einer weiteren Blitzlanze aus seiner Hand zu. Der Geist wurde direkt getroffen. "Das ist der Ausgleich, du Kreatur": rief der Dunmer. Das Gespenst kreischte. In diesem Moment fühlte er wieder einen bohrenden Schmerz in seiner Schläfe. Die Magie riss unvermittelt ab. Der Heiler hielt sich Kopf. Ein dunkles Lachen erklang und das grüne Leuchten verschwand, als der Untote verschwand.

Auf einmal tauchte aus dem Gang rotes Licht auf. Tirian, noch benebelt von dem plötzlichen Schmerz, konnte verschwommen erkennen, wie die geflohenen Zombies, drei Stück waren es, und die zwei übrigen Skelette zurückkamen. Eines von ihnen hilet die Fackel, die der Heiler zuvor liegen gelassen hatte, in der Hand. "Was beim Tribunal...": fragte er. Die Fackel ließ flackend sieben Schatten hinter ihm, Lyviani und den anderen Untoten entstehen. "Oh nein": dachte der Dunmer, weil er ahnte, was sie damit bezweckten. "Lyviani es sind die Schatten": rief er. Doch da wuchs aus ihrem Schatten schon eine Klaue heraus.

[Dreveni]
Fassungslos sah Dreveni, wie die restlichen Untoten zurück kehrten und die Fackel dabei hatten.
"Lyviani, es sind die Schatten.", hörte sie Tirian rufen, und da wurde es ihr auch endgültig klar.
"Ihr nehmt den Geist, ich kümmer mich um diese verfluchte Fackel.", antwortete sie. Mit den sieben Schatten konnten sie ewig in der Luft herum fuchteln und würden den richtigen doch nicht treffen.
Sie sammelte den Rest ihrer Magie und sprach einen Lichtzauber, der ihr sogar richtig gut gelang, wenn man die Gesamtsituation berücksichtigte. Das magische Licht war diffuser als das der Fackel, so wurden die Schatten ebenfalls schwächer, aber sie verschwanden nicht ganz. Der Nachteil war, dass sie langsam nicht mehr genug Magie für den Schildzauber hatte, aber Opfer musste man eben bringen. Sie hoffte, dass das den Geist in Schwierigkeiten bringen würde, und ging auf die Zombies los, die sich vor dem Skelett mit der Fackel aufgestellt hatten.
Inzwischen hatte sie wirklich mehr als genug von diesem untoten Abschaum und das konnte man ihr auch ansehen, als sie auf die verwesten Kreaturen zustürmte. Sie schienen für einen Moment zu zögern ob ihres Anblicks, dann stürzten sie sich wieder dumm und ohne Hirn in ihr Schwert.
Der Effekt war nicht groß, wie sie es auch schon fast erwartet hatte, aber sie landete einen Glückstreffer und trennte einem der Untoten seinen letzten Arm auch noch ab. Wenn sie die Viecher schon nicht mit einem Hieb erschlagen konnte, dann wenigstens kampfunfähig machen, die verfaulten Gliedmaßen saßen lockerer als bei lebendigen Wesen.
Sie hieb dem Armlosen Zombie noch einmal kräftig in die Seite, was ihn in das Brackwasser stürzen ließ. Komm da erstmal wieder raus ohne Arme.
Als sie das dachte, fühlte sie wie sich Klauen schmerzhaft über ihren Arm zogen, die anderen beiden waren ihr schon wieder viel zu nahe gekommen, was sich aber durch einen weit geführten Hieb mit dem Schwert vorerst wieder erledigte. Das Skelett mit der Fackel schien sie höhnisch anzugrinsen, und das zweite Knochengerüst hielt es erst gar nicht für nötig, überhaupt einzugreifen.

[Tirian]
Tirian sah mit Glück im Herzen, dass sich Lyviani schnell in den Kampf gegen die Untoten warf und der Geist sie knapp verfehlte, offenbar hatte sie gar nicht mitbekommen, dass er sie angreifen wollte, allerdings stand er jetzt vor dem Problem, dass er nicht mehr erkennen konnte, wo sich das Astralwesen verbarg. Während die Meuchlerin ihm die stofflichen Wiedergänger in Schach hielt, suchten seine Augen die Schatten ab, um zu erspähen, wo sich sein Gegner verbarg. Auch seinen eigenen Schemen ließ er nicht mehr aus Augen. Er hatte aus dem Vorfall am Übergang gelernt. Ein Skelett entwand sich dem Zweikampf mit der Dunmer und kam auf ihn zu. Tirian machte bereits Magie bereit, als er sah, wie das Umriss des Skeletts kurz schwankte. Eine schattenhafte Klaue schoss hervor, doch als der Heiler einen Blitzzauber abgab, um den Geist zu treffen, zerfiel der Schattenarm einfach. "Was zum...": überlegte er, da spürte er nur noch die Präsenz von etwas Mächtigerem in seinem Rücken. "Ein Ablenkungsmanöver": kam es ihm zu Bewusstsein, als sich der Geist direkt in seinem Schatten materialisierte. Seine Kralle fuhr nach vorne und riss ihm den Arm auf, bevor er die Kreatur mit einem Schockzauber auf Abstand zwingen konnte, leider dem Skelett den Rücken zuwandte und beinahe von einer alten Spitzhacke erschlagen wurde. Ihn rettete ein Feuerzauber von der Seite, der das Gerippe aus dem Takt brachte. So konnte der Heiler dem Hieb ausweichen, sah sich aber dem aus dem Schatten des Untoten auftauchenden Geist wieder ausgesetzt.

Es schoss erneut eine Wolke aus Eiskristallen heran, Sie erwischte seinen ohnehin geschundenen Arm und zerschlitzte ihn noch weiter. Er hieb mit der Silberklinge nach dem schattenhaften Wiedergänger und schien ihn zu treffen. Das reine Metall grub sich funkensprühend durch den astralen, schattenhaften Arm des Geistes und ließ ihn wieder aufkreischen. Allerdings schoss nun aus seinem eigenen Schatten die andere Klaue hervor und prellte ihm die Waffe aus der Hand. Um sich Luft zu verschaffen, sammelte Tirian Energie und setzte schnell noch einmal den weißen Nebel ein, der sowohl das Skelett in Panik flüchten ließ, als auch den Geist zu einem zornigen Brüllen veranlasste, als er aus seinem Schatten fliehen musste. Der Heiler keuchte er war geschwächt. Aus seinem aufgerissenen Arm sickerte das Blut. Er zog aus seiner Robe ein Fläschchen mit einem bläulich schimmernden Trank, riss den Korken mit den Zähnen heraus und stürzte den Inhalt, die kurze Pause nutzend, sofort hinunter.

[Dreveni]
Dreveni hatte alle Hände voll mit den Untoten zu tun, so konnte sie kaum auf Tirian achten, nur einmal hielt sie ihm das Skelett mit der Spitzhacke mit einem Feuerzauber vom Leib. Erst als die Skelette flohen - die anderen beiden Zombies hatte sie inzwischen mehr oder weniger zerstückelt und in den Kanal getrieben - blieb ihr Zeit, nach ihrem Begleiter zu sehen. Er sah alles andere als gut aus, aber bevor sie ihn näher betrachten konnte, sah sie aus dem Augenwinkel einen Schatten auf sich zufliegen. Gleich darauf fühlte sie sich von einer Kälte eingehüllt, wie sie sie noch nie zuvor gespürt hatte. Sie schien ihr bis ins Mark zu dringen und sie auf der Stelle zu Eis erstarren lassen zu wollen. Mit letzter Kraft zog sie ihren Dolch, da sie gerade noch ahnte, was da wieder auf sie losging, und stieß ihn ungezielt in die dunkle Wolke vor ihr. Dieses Mal meinte sie fast, das unmenschliche Kreischen direkt in ihrem Kopf zu hören und sie hielt sich stöhnend die Hände auf die Ohren, aber wenigstens schien das Wesen von ihr abzulassen, denn es wurde ihr nicht noch kälter. Hektisch und immer noch vor Kälte zitternd blickte sie sich um, konnte den Geist aber nicht mehr ausmachen.

[Tirian]
Als der Heiler die magieerfrischende Wirkung des Trankes mit Erleichterung spürte, sah er zu seinem Entsetzen, dass sich der Geist erneut in Lyvianis Rücken materialisierte. Er fasste sie aus einer Wolke eisig schimmernder Magie ein. Tirian wollte eingreifen, doch die Assassine wehrte den astralen Wiedergänger erneut mit ihrem Dolch ab. Wieder glühte das daedrische Metall als es durch den Astralleib der Kreatur schnitt und sie offenbar wieder verletzte. Kreischend zog sich das Gespenst zurück, doch in diesem Moment explodierte in Tirians Kopf der Schmerz, doch fühlte er sich plötzlich noch viel freier als zuvor. "Der Fluch des Geistes muss gewichen sein": stellte er fest. Ein Lachen erklang in seinen Gedanken. "Nicht für lange, Sterblicher": erklang es körperlos in seinem Verstand. Wieder wuchs sein eigener Schemen an, doch die KRaft des Heilers war inzwischen zurückgekehrt. Ein starker Schockzauber trieb den Geist dort hinaus, bevor er etwas tun konnte. "Verflucht. Das bringt uns nicht weiter": fluchte Tirian in Gedanken, da er seinen Gegner so nicht zu fassen bekam. Wieder wollte sich der Wiedergänger im Schatten eines der anderen Untoten materialisieren, doch diesmal schlug es fehl. Mit Freude sah der Dunmer, dass Lyviani gerade den dritten und damit letzten Zombie mit einem kräftigen Hieb gefällt und aus dem Spiel genommen hatte.

Es verblieben nur noch die zwei Skelette, das eine mit der Fackel und das andere noch immer mit der rostigen Spitzhacke. Von seinem Manatrank noch völlig aufgeputscht zögerte er nicht und fällte den Knochenmann mit der Spitzhacke mit einer weiteren Blitzlanze. Er verengte seine Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Plötzlich ging von ihm ein starkes, weißes Licht aus. Mit einem kurzen Aufschrei dehnte er es zu einer Lichtwelle und umfasste damit auch Lyviani. Nichts. Es gab keine Bewegung in ihren Schatten. Der Geist konnte sich also nur noch an einer Stelle verstecken. "Hab ich dich": rief Tirian und lenkte nun die Lichtwelle auf das verbliebene Skelett um. "Das glaube ich nicht": war wieder die körperlose Stimme zu hören. Blitzschnell erhob sich der Schemen des Skelettes zeigte mit seiner Klaue auf den Heiler und roter Blitz fuhr hervor und traf Tirian. DIe Lichtwelle riss ab und der Heiler schrie vor Schmerz auf. Es fühlte sich an als würde sein Innerstes verdorren. Er fühlte wie ihm die Energie abgesaugt wurde. "Nein, das kann nicht sein": dachte er, als er den selben nun am eigenen Leib fühlte, mit dem er tagszuvor den Ashkhan fast getötet hatte. "Das ist wohl meine gerechte Strafe": dachte der Heiler, als ihm der Geist das Leben aus dem Körper saugte, nein eher herausriss.

Der Heiler hatte schon abgeschlossen, als plötzlich ein lautes "Nein" durch den Tunnel dröhnte. Das Fackellicht verschwand und der Zauber, der Tirian in seinem Griff gehalten hatte, riss ab. Stattdessen war nun die grün-weißlich leuchtende Astralgestalt des Geistes wieder zu sehen. Aus irgendeinem Grund war die Fackel erloschen. Der Geist nun außerhalb des schützenden Schattens, schwebte hinter seinem Skelett-Diener. Tirian leckte erneut Blut von seinen Lippen und nutzte seine Chance. Er warf einen mächtigen Kugelblitz, der die Kreaturen traf, das Skelett zerstörte und den Geist einem weiteren Kreischen zerstoben ließ. Mit einem Krachen sprang hinter ihm die zuvor magisch verschlossene Tür auf. Ihm selbst wurde schwindlig. Schließlich kippte er einfach um.

[Dreveni]
Dreveni versuchte noch, sich wieder zu sammeln, als Tirian mit einem der beiden Skelette kurzen Prozess machte. Es war nur leider nicht das mit der Fackel, und in den nächsten Sekunden war sie vollauf damit beschäftigt sich umzusehen, wo sich der Geist nun verbarg. Schließlich wurde es wieder sichtbar und griff den Heiler an. Dreveni erkannte ihre Chance und ging nun ihrerseits auf das letzte Skelett zu, dem sie kurzerhand die Fackel mit ihrem Schwert aus der Hand hieb, sie austrat und mit einem kräftigen Tritt ins Wasser beförderte.
Sie wollte gerade ausholen, um dem Skelett noch den Rest zu geben, da wurde es auch schon von einem gewaltigen Blitz von Tirian getroffen und sie wankte geblendet ein paar Schritte zurück.
Auch von dem Geist war nichts mehr zu sehen, das hieß er war zumindest vorerst verschwunden, nachdem es keine Schatten mehr gab, in denen er sich verstecken konnte, jetzt wo die Fackel aus war.
Gerade als sie aus dem Augenwinkel sah, dass die Holztür nun aufgesprungen war, kippte Tirian einfach um.

"Oh scheiße.", flüsterte sie erschrocken, rannte zu ihm hin und kniete sich vor ihn auf den Boden. Er sah furchtbar aus, überall war Blut, an seinem Arm, in seinem Gesicht, überall. Aber nicht genug dass..., dachte sie, während sie ihm vorsichtig das Haar aus dem Gesicht strich - dass sie dabei sein Blut nun auch noch an ihre Hände schmierte, bekam sie gar nicht mit - und sich dann mit ihrem Ohr zu seinem Mund beugte. Wenigstens atmete er noch, und wenn hier nicht noch irgendwo eine größere Lache war, dürfte er auch nicht kurz vor dem Verbluten sein. Es war zwar viel, aber kein Vergleich zu den Mengen, die aus einem Elf laufen konnten, wenn man eine Schlagader erwischte, soviel wußte sie aus Erfahrung.
Sie schüttelte ihn vorsichtig an der Schulter, ihr Gesicht nahe an seinem: "Tirian, wacht auf. Ihr werdet mir hier jetzt nicht sterben, hört ihr?" Die Haut seines Gesichtes, die man zwischen dem Blut noch erkennen konnte, war aschfahl und sein Gesicht wirkte eingefallen. "Verflucht, seh ich aus wie ein götterverdammter Heiler?" Sie schüttelte ihn jetzt kräftiger.

[Tirian]
"Verflucht, seh ich aus wie ein götterverdammter Heiler?": hörte Tirian eine vertraute Stimme, als er durch ein energisches Schütteln endlich wieder zu Bewusstsein kam. Er schlug die Augen auf und sah Lyvianis ganz nah über sich. "Sie ist schön": drängte sich plötzlich in seine Gedanken, als er sie so nah vor sich sah. Er verdrängte den Gedanken. "Das tun wir im Moment wohl beide nicht": versuchte sich der Heiler mit schwacher Stimme an einem Scherz und versuchte sich hustend aufzusetzen, doch er fühlte sich ausgezehrt und schwach. Er schaffte es einfach nicht. Auch auf seine Magie konnte er sich im Moment nicht wirklich besinnen. Seine Konzentration brauchte er, um nicht wieder in Ohnmacht zu fallen. "Lyviani... ihr müsst mir helfen. Ich kann mich kaum bewegen. Dieses Ding hat... versucht... mich auszusaugen. An meinem Gürtel... eine Phiole. Der Trank... den ich gebraut hatte. Er wird helfen": bat er die Assassine. Er legte sich zurück und fühlte den kalten Stein des Kanals an seinem Hinterkopf. Sein Blick verschwamm langsam wieder.

Dann beugte sich die Dunmer wieder über ihn. Sie hob seinen Hinterkopf an und flößte ihm den Trank ein. Der Heiler schluckte die Flüssigkeit herunter und fühlte eine Wärme, die sich sofort von seinem Magen aus, in seinem gesamten Körper ausbreitete. Sein zerschlitzter Arm als auch sein Gesicht begannen zu kribbeln, zu jucken und heiß zu werden, während Leben und Kraft langsam in ihn zurückkehrten. Umso länger der Trank seine Wirkung tat, umso mehr fühlte er sich erholt. Schließlich setzte sich Tirian auf und erhob sich. Lyviani schaute ihn an. "Ich danke euch. Vielleicht wird aus euch auch noch eine götterverdammte Heilerin": sagte er. Er sah sich um. Offenbar waren ihre Gegner inzwischen erledigt. Er lenkte seine Aufmerksamkeit nun auf die aufgesprungene Tür. "Dort muss es irgendwo hinausgehen": überlegte der Heiler. "Lyviani. Braucht ihr etwas Heilung oder eine Pause? Ansonsten sollten wir unseren Weg fortsetzen": fragte er die Assassine.