Dreveni hatte alle Hände voll mit dem Anführer zu tun, als sie wieder von einem von Tirians Zaubern getroffen wurde. Noch ein Punkt auf der Liste, über den sie unbedingt mit ihm reden musste. Sie kannte ihre Kräfte genau, wusste wie sie kämpfen musste und wenn sie etwas überhaupt nicht brauchen konnten, waren es unterstützende Zauber, auch wenn sie noch so gut gemeint waren. Zugegeben kam ihr das doch ganz gelegen, trotzdem brachte es sie auch aus dem Konzept und sie wusste noch nicht einmal, wie lange dieser Zustand anhalten würde. Außerdem bin ich nicht deine verdammte verlängerte Faust, nur weil du meinst dich überall einmischen zu müssen. Während sie diese Worte dachte, schlug sie einige Male aus purer Wut fester mit ihrer Klinge auf den Streitkolben, als es nötig gewesen wäre, um ihn nur abzulenken.

Mit roher Gewalt würde sie aber auch nicht weiterkommen, sie musste sich darauf konzentrieren, eine Blöße ihres Gegners auszunützen, wenn er mit dem relativ schwerfälligen Streitkolben ausholte. Ihr Glück war, dass gerade alle anderen der Truppe anderweitig beschäftigt waren, so konnte sie sich ganz auf den Dunmer vor ihr konzentrieren. Als er wieder einmal voll mit dem Streitkolben ausholte, duckte sie sich geschickt unter dem Schlag weg, und hieb ihm ihr Schwert mit Schwung in die Seite. Ihr Gegner heulte wütend auf, als ihm das Blut über seine Rüstung lief, aber kampfunfähig war er noch lange nicht. Immerhin reichte die Zeit bis er sich wieder gesammelt hatte, dass ihn Dreveni in die Defensive drängen konnte, und er jetzt derjenige war, der ihre Hiebe parierte. Schließlich brachte sie einen Hieb an einer seiner Hände an, der ihm ein paar Finger kostete. Mit einer Parierstange wäre dir das nicht passiert., dachte Dreveni grimmig. Mit einem wilden Aufschrei ließ er den Streitkolben los, und bevor ihm noch richtig bewusst wurde, was eben geschehen war, hatte Dreveni mit dem Schwert zu einem tödlichen Schlag gegen seinen Hals ausgeholt. Es war nicht genug Schwung dahinter, um seine Wirbelsäule zu durchtrennen, was auch gar nicht nötig war. Noch im fallen starb der vorher so großmäulige Söldner. "Du hättest mich nicht •••• nennen sollen, du Drecksack."

Ihr blieb leider keine Zeit, auch noch auf die Leiche zu spucken, sie musste sich nach dem Rest der Gegner umsehen. Einen hatte Tirian anscheinend erledigt, die restlichen Drei waren inzwischen mit dem Heiler und den Aschländern beschäftigt, als sie bemerkten, dass ihr Anführer gefallen war. Schwer atmend übersah sie die Szene, nur war ihr keine lange Verschnaufpause gegönnt, da rannte einer der Söldner mit hoch erhobenem Schwert auf sie zu, offenbar komplett im Rage über den Tod seines Anführers.
Sie erwog kurz, den Angreifer einfach in ihr Schwert laufen zu lassen, allerdings wäre der Schlag von oben auch für sie absolut tödlich gewesen, und sie sah wenig Chance ihn zu blocken, also wich sie einfach erst einmal zur Seite aus. Inzwischen war sie selbst auch schon reichlich erschöpft, war es doch bereits der zweite Kampf an diesem Tag. Sie löste den Schildzauber, um mehr Konzentration für einen Schockzauber zu haben, den sie ihrem Gegner entgegen schleuderte. Leider war nicht mehr soviel Magie dahinter wie Dreveni gehofft hatte, aber immerhin kam er etwas auf Abstand.
Gleich darauf beging sie einen Fehler, der ihrer nachlassenden Konzentration geschuldet war, und der ihr einen unschönen Schnitt quer über ihren linken Unterarm einbrachte. Lange konnte das so nicht weitergehen. Sie unternahm einen letzten, fast schon verzweifelten Versuch, dem anderen das Schwert aus der Hand zu winden, nachdem sie ihm jetzt sowieso schon nahe genug war. Es gelang ihr auch, allerdings nicht so wie beabsichtigt, und beide Waffen fielen zu Boden. Immerhin war sie schneller damit, ihr Stilett zu ziehen, dass an ihrem Arm befestigt war, als der Söldner sein Messer gefunden hatte. Sie sprang ihn an, so dass sie beide zu Boden gingen, und stach ihm dabei durch die Kehle. Er lebte noch, wobei die Betonung auf noch lag, aber darum konnte sich Dreveni jetzt nicht kümmern, aufstehen würde er sicher nicht noch einmal, bis er an seinem eigenen Blut erstickt war.

Nachdem sie erschrocken gesehen hatte, wieviel Blut ihren eigenen Arm inzwischen hinunter lief, hatte sie endlich Zeit, nach den letzten Gegnern zu sehen. Sie hoffte inständig, dass die beiden auch schon tot am Boden liegen würden.