-
Drachentöter
Dreveni trottete neben Tirian dahin, und warf ihm nur ab und an einen leicht genervten Blick zu, wenn sie schon wieder anhielten weil er an irgendwelchen Kräutern zupfte. Sie überlegte kurz, ob sie ihn fragen solle ob er auch wirksame Gifte brauen konnte, verschob dass aber dann doch auf später.
Widerwillig musste sie zugeben, dass Tirian sie auf eine Art und Weise faszinierte, die sie selber nicht ganz bestimmen konnte. War es die Leidenschaft mit der er für seine Überzeugungen argumentierte? Sein Wesen, dass so komplett anders war als das ihrer sonstigen Bekanntschaften? Sie brauchte nur an den Kaiserlichen in Skingrad zu denken, der dort ihr Kontaktmann war und mit dem sie mehr als einmal das Bett geteilt hatte. Er war fast ebenso verschlagen wie Dreveni, was ihn berechenbarer für sie machte, als es Tirian bis jetzt war. Bei ihrem Begleiter konnte sie nicht sagen, ob er beim nächsten Kampf einfach davon laufen würde oder sich mit dem Mut der Verzweiflung mitten hineinstürzen würde, obwohl er wissen musste, dass er kaum eine Chance hatte.
Zumindest diese letzte Frage beantwortete sich schneller, als es Dreveni lieb war. Als sie das Geschrei hörte, wollte sie Tirian gerade vorschlagen, dezent die Richtung zu ändern und sich am besten nicht einzumischen, da hörte sie ihn schon sagen: "Da braucht jemand Hilfe.", und sah sie dabei auffordernd an.
Bevor sie noch irgendetwas erwidern oder ihn gar zurückhalten konnte, war er schon auf die Gruppe aus Dunmern und Kriegern zugelaufen.
Verfluchte Scheiße. Sie hatte nicht einmal verstanden, was die Frau gesagt hatte, aber es war für Dreveni durchaus im Bereich des möglichen, dass sie zurecht von den Bewaffneten aufgehalten wurden. Zusätzlich ging ihr gegen den Strich, dass sie jetzt auch noch auf Tirian als Übersetzer angewiesen war, da sie kein Wort Dunmeri sprach, bis auf ein paar deftige Flüche, die sie aufgeschnappt hatte. Vielleicht sollte sie doch endlich mal die Sprache ihrer Ahnen lernen, so schwer konnte das ja nicht sein.
Mit einem letzten, genervten Augenrollen folgte sie Tirian, weniger um der Gruppe Dunmer zu helfen, als ihren Auftraggeber davon abzuhalten, sich abschlachten zu lassen. Es wäre mehr als ärgerlich, den Weg hierher umsonst gelaufen zu sein. Dieses mal würde sie aber ein ernstes Wort mit ihm reden, wenn sie beide heil aus der Sache herauskamen, so ging es einfach nicht. Der Guar schien einen ihm eigenen Sinn für Gefahr zu haben, denn er hielt ich an Ort und Stelle.
Sie holte Tirian gerade noch ein, packte ihn hart am Arm und zischte ihm ins Ohr: "Seid ihr verrückt geworden? Das ist Selbstmord!" zu mehr kam sie nicht, da sie inzwischen die volle Aufmerksamkeit der Gerüsteten hatten, die nicht den Eindruck machten, als würden sie großen Spaß verstehen.
Geändert von Andromeda (30.03.2013 um 14:36 Uhr)
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln