[Dreveni]
Dreveni meinte fast, sich verhört zu haben, als Tirian sagte, er wolle die Falle übernehmen. Aber er schien sich seiner Sache absolut sicher zu sein, und trat auf eine dreiseitige, halbhohe Steinsäule zu, die mit geschnitzten Holztafeln verziert war. Dort hielt er kurz inne und Dreveni konnte nicht genau erkennen was er dort tat, sie nahm sich jedoch vor ihn nachher zu fragen, sollte die ganze Sache irgendwie gut ausgehen.
Als er zurückkehrte, machte sie sich daran, das Schloss zu öffnen. Es war kein sonderlich gutes Schloss, wofür sie Dankbar war, da sich ihre Magie noch immer nicht wirklich gut erholt hatte. Aber um eine Pause würde sie trotzdem nicht bitten, sie wollte endlich wieder hier raus. Sie konzentrierte sich und spürte gleich darauf das vertraute Klicken unter ihren Händen, als sich das Schloss öffnete, dann trat sie wie von Tirian geheißen zur Seite. Sie warf dem Heiler einen skeptischen Blick aus zusammengekniffenen Augen zu, sie konnte sich immer noch nicht vorstellen, dass die ganze Sache ein gutes Ende nehmen konnte.
"Seid ihr euch sicher?", fragte sie, da hatte er die Hände allerdings schon an der Klinke und im nächsten Moment wandte sich Dreveni geblendet ab und riss den Arm vor die Augen, als der Blitzzauber Tirian traf. Das konnte nicht gut gegangen sein, unmöglich. Als sie den Kopf wieder dem Heiler zudrehte, stand er allerdings weitestgehend unversehrt vor ihr und heilte eine kleinere Brandwunde an seiner Hand. Was zum Henker? Der Blick, dem sie ihm zuwarf, brachte auch genau ihre Gedanken zum Ausdruck.
"Der Weg ist frei", sagte er einfach, und eins musste Dreveni ihm lassen, Mut hatte er.

Mit gezogenem Schwert trat sie vor dem Heiler durch die Tür und stand in einem länglichen Gang. Sie konnte nicht bis zum Ende sehen, denn so weit reichte ihr Lichtzauber leider nicht, sie meinte aber kurz, etwas gehört zu haben. Eine Art Schaben...
Sie dachte kurz an das, was Tirian vorhin gemeint hatte, dass sie den Geist nicht das letzte Mal gesehen haben mochten, aber das durfte sie jetzt nicht aufhalten. Sie würden schon früh genug merken was dort vorn war, wenn ihr ihre Ohren nicht nur einen Streich gespielt hatten. Nach wenigen Metern endete der Gang auch schon in einem offenen Durchgang, vor dem Dreveni einen genauen Blick auf den Boden warf, um nicht doch noch in eine der weniger subtilen Fallen zu laufen.
Kaum hatten sie beiden den Raum betreten, wurden sie auch schon aus dem Dunkel heraus von etwas angesprungen. Dreveni konnte es kaum genau erkennen, da hieb sie schon aus Reflex mit ihrem Schwert danach, da es eindeutig keinen freundlich gesinnten Eindruck machte. Es sah nicht gerade aus wie ein Zombie, jedoch eindeutig Untot, soweit sie es in dem kurzen Moment erkennen konnte. Als sie es mit der Klinge traf, ließ es einen fast empörten Aufschrei hören, ließ sich dadurch aber nicht wesentlich in seinen Angriffsplänen stören...

[Tirian]
Er folgte Lyviani in den nächsten Raum hinein. Das war tatsächlich ein Gang, nicht sonderlich breit, aber breit genug, dass man bequem nebeneinander gehen konnte. Fackeln gab es auch hier nicht, weshalb der Lichtzauber der Assassine das Einzige war, das ihnen mehr von der Umgebung zeigte. Sie näherten sich dem Ende des Ganges, wo es, wie es sich herausstellte, einen offenen Durchgang in einen weiteren Raum gab. Die Dunmer trat vorsichtig, den Boden offenbar nach Druckplatten oder etwas Ähnlichem musternd, die Türfalle hatte sie scheinbar vorsichtig gemacht, in den Raum hinein. Tirian hörte noch das Knurren, dann sah er, wie etwas aus dem Dunkel der Kammer in den Lichtkegel des Zaubers sprang und Lyviani zu packen versuchte. Sie traf es mit ihrer Klinge und entlockte dem Gegner damit einen Aufschrei.

Umgehend war der Heiler heran, ließ einen Kugelblitz fliegen, verfehlte das Monstrum aber knapp. Tirian riss sofort sein Silberschwert heraus und warf sich gegen die Kreatur. Er rammte die Klinge bis zu ihrer Hälfte in den Rücken des... er konnte die Kreatur auf den ersten Blick nur als Zombie identifizieren. Als er jedoch spürte, wie sich nagelspitze Knochen unsanft in seine eigene Seite piksten, wusste er, womit sie es zu tun hatten. Die Kreatur war massig und wollte von ihrem Opfer überhaupt nicht ablassen und Tirian, der sich noch immer an seinem Schwert und damit auf dem Rücken des Wiedergängers festklammerte, glaubte ein Wildpferd zu reiten.

Offenbar kassierte es noch einen Schlag Lyvianis, sodass es zurückbockte und den Heiler wieder in eine vertikale Position brachte. Mit einer Hand ließ er den Griff der Klinge los und sammelte darin Magie. Er wuchte sich herum, warf sich mit voller Kraft auf den Rücken der Kreatur und nahm damit in Kauf, dass sich erneut die Knochen unsanft in seinen Körper bohrten. Der Heiler packte den Wiedergänger nun etwa an der Stelle, wo der Hals in den Kopf mündet und ließ die Magie fließen. Der Untote zuckte spastisch und im nächsten Moment, schlug ihm die Assassine den Kopf von den Schultern, wodurch die Kreatur mit Tirian auf seinem Rücken zusammensackte. Er befreite sein Silberschwert und steckte es zurück in die Schwertscheide. "Was war das für ein Ding?": fragte ihn seine Begleiterin. Er warf noch einen prüfenden Blick auf den Kadaver. "Das war ein Knochenläufer. Die Clans beschwören sie häufig als Wächter für ihre Ahnengruften. Es muss uns wohl für Eindringlinge gehalten haben": erklärte Tirian und sah sich im Schein von Lyvianis Zauber etwas in der Kammer um, in die sie gelangt waren.

[Dreveni]
Kaum hatte Dreveni der Kreatur einen Hieb versetzt, ging auch schon Tirian darauf los, nachdem sein Schockzauber daneben gegangen war. Langsam schien er übermütig zu werden, als er schließlich am Rücken der Kreatur hing, nachdem er sein Schwert nicht mehr aus deren Rücken befreien konnte. Sie dachte wie an das längst überfällige Gespräch über Taktik im Kampf, dass sie mit ihm hatte führen wollen, während sie versuchte den Gegner zu treffen, ohne dabei den Heiler zu erwischen. Gerade als sie zu einem - wie sie hoffte - finalen Schlag ausholte, erledigte Tirian das Ding auch schon durch Magie. Allerdings konnte sie den Hieb nicht mehr bremsen und so enthauptete sie das Wesen glatt. So oder so, es schien dieses mal richtig tot zu sein.

Nachdem sie Tirian kurz gemustert hatte, ob er halbwegs unverletzt war, fragte sie ihn was das nun schon wieder gewesen sein mochte. Natürlich hat er das, wir sind ja auch Eindringlinge, dachte sie sich auf seine Antwort hin. Nun sah sie sich ebenfalls in dem Raum um. Er war ungefähr so groß wie der vorherige, auf Podesten standen die inzwischen vertrauten Urnen, und im hinteren Teil meinte sie einen weiteren Durchgang zu erkennen. Dreveni konnte sich nicht erinnern, dass sie jemals zuvor in einer ähnlichen Gruft gewesen war, in Cyrodiil gab es in den größeren Städten nur die Krypten, und dort hatte sie nur selten etwas zu schaffen gehabt. Auf den Podesten konnte sie Bücher, vertrocknete Blumen und ähnliche Dinge sehen, die wohl als Grabbeigabe gedacht waren, außerdem stand an einer der Wände eine reich verzierte Holztruhe, die ebenfalls schon ziemlich alt zu sein schien. Dreveni ging darauf zu und strich mit der Hand vorsichtig über den Deckel, den eine dicke Staubschicht bedeckte. Sie schien nicht verschlossen zu sein, und trotzdem zögerte sie, nicht nur wegen eventuell vorhandener Fallen.
Es war ja das eine, einem gerade getöteten Gegner die Wertgegenstände zu entwenden, aber Grabkammern zu fleddern, in denen vor langen Jahren die Angehörige Dinge für die Toten hinterlegt hatten, war auch ihr dann nicht so ganz geheuer. So wandte sie sich wieder von der Truhe ab und beobachtete Tirian, während sie wieder gedankenverloren an ihrem Arm herumkratzte. Es juckte schon etwas seltsam, aber er würde ihr schon nicht in den nächsten Stunden bis sie hier heraus waren abfallen. Hoffte sie zumindest.

[Tirian]
Auch Lyviani schaute sich eine Weile in der Kammer um. Tirian beschäftigte sich derweil mit den Urnen. Eine dicke Staubschicht lag darauf. "Das wäre eine günstige Gelegenheit": überlegte er. Da er die Urnen nicht öffnen wollte, würde es wohl länger dauern, also machte er sich schnell daran vorsichtig den außen anhaftenden Staub in die Phiole zu füllen, die er vorhin erst ausgetrunken hatte. Während sich das Gefäß allmählich mit dem grauen Staub füllte, beobachtete die Assassine aus dem Augenwinkel heraus. Sie hatte offenbar eine Truhe entdeckt und kniete davor nieder. "Sie wird doch nicht": dachte der Heiler und musste daran denken, wie sie bereits zuvor die Leiche eines Gegners gefleddert hatte. Er wandte sich einer weiteren Urne zu, aber ließ seine Begleiterin nicht aus den Augen. Tatsächlich erhob sie sich unverrichteter Dinge. Als sie sich zum ihm umdrehen wollte, wandte er sich schnell ab, ein Lächeln auf den Lippen. "Sie ist nicht so kalt, wie sie gern wäre": überlegte er mit einer gewissen Zufriedenheit. Inzwischen war das Gefäß mit ausreichend Staub gefüllt.

Er drehte sich um und sah sich Lyvianis fragenden Blicken ausgesetzt. Er musste zugeben, dass es durchaus etwas seltsam anmutete, dass er sich in dieser Situation die Zeit nahm, irgendwelchen Staub zusammen zu kratzen. "Das ist Grabesstaub. Man findet ihn auf und in Gräbern. Eine wertvolle, alchemistische Substanz": erklärte er, aber verschwieg dabei, dass der Staub auch die Eigenschaft hatte Geister anzuziehen, weshalb die Substanz auch bei Nekromanten sehr begehrt war. Er bemerkte ein leichtes Verdrehen ihrer Augen, über das er hinweg ging. Viel mehr fiel ihm auf, dass sich die Dunmer den Arm kratzte. Er hatte sie zuvor schon dabei beobachtet. Er runzelte die Stirn aber sagte Nichts dazu. Vielmehr fragte er: "Hat euch der Knochenläufer verletzt? Braucht ihr Heilung?" Als sie das wieder verneinte, zuckte Tirian mit den Schultern. Inzwischen wusste er genug über sie, um zu wissen, dass er eine längere Diskussion riskierte, wenn er es weiterversuchte.

Prüfend streckte er stattdessen den Kopf durch einen weiteren offenen Durchgang in den nächsten Gang hinein. Er verlief senkrecht zu ihrem Raum und es ging nur nach Rechts weiter, links von ihm befand sich die Wand. Sie befanden sich also am Ende des Ganges. Was ihn insofern beruhigte, dass sie so nicht aus dem Rücken überfallen werden konnte. Rechts, schräg gegenüber entdeckte er eine Tür. Unter der Schwelle drang schwaches Licht, wie von Fackeln hindurch. Das Ende des Ganges in rechter Richtung verlor sich allerdings in der Dunkelheit. Er konnte ein Schaben und ab und an Schritte hören, wie es den Gang entlang hallte. Womöglich stand dort noch ein Knochenläufer. Der Luftzug kam aus dieser Richtung, dennoch war ihm selbst lieber, wenn sie sich zunächst den anderen Raum ansahen, um sicherzugehen, dass von dort aus keine Überraschung drohte. Er zog seinen Kopf wieder hinein und erzählte Lyviani, was er gesehen hatte. "Wie sollen wir vorgehen?": fragte er seine Begleiterin.

[Dreveni]
Irritiert beobachtete Dreveni, wie Tirian den Staub von den Urnen abkratzte. Sie fand das ganze reichlich makaber, und es trug auch nicht dazu bei, dass ihr Alchemie wesentlich sympathischer wurde. Staub der Toten, und was kam als nächstes, abgeschnittener Finger frischer Leiche? Das wäre immerhin ein netter Nebenverdienst, überlegte Dreveni, innerlich grinsend. Alchemie interessierte sie nur, wenn man wirksame Gifte auf Waffen schmieren konnte, Heiltränke waren auch durchaus nicht zu verachten.

Sie wußte selbst nicht, was sie so seltsam befangen an diesem Ort machte, hatte sie doch keinerlei Probleme damit, frische Leichen respektlos zu behandeln, aber die Ruhe dieses Ortes zu stören, der schon seit viele, vielen Jahren so unberührt da lag, war noch einmal etwas ganz anderes. Sie mochte zwar eine Mörderin sein, aber war sie weder unzivilisiert noch kulturlos, dank Mordans Erziehung.
Tirians Frage verneinte sie zwar wieder, aber als er sich dem Durchgang zuwandte, warf sie unauffällig einen prüfenden Blick auf die Kratzer der Zombies. Die Ränder der Wunden hatten sich leicht dunkelrot verfärbt, zusammen mit dem Jucken sah es alles in allem gar nicht so aus, wie es gehört hätte, würde es einfach vor sich hin heilen. Nun ja, groß konnte diese Ahnengruft ja nicht sein, hoffte sie. Das waren ein paar lächerliche Kratzer wie sie sie schon zuhauf gehabt hatte. Nichts dass sie unmittelbar umbringen würde.

Sie folgte dem Heiler zu dem Durchgang, und als er ihr erzählte hatte, was es dort zu sehen gab, steckte sie ihren Kopf selbst durch die Öffnung, wobei sie Tirian ziemlich nahe auf die Pelle rücken mußte, auch wenn es ihr nicht schwer fiel, ihm über die Schulter zu sehen, war er doch kaum eine Handbreit größer als sie.
"Ich denke wir sollten uns zuerst den näheren Raum vornehmen.", antwortete Dreveni.

[Tirian]
Lyviani lehnte sich über ihn, um die Situation auch noch einmal in Augenschein zu nehmen. Sie lag regelrecht über Tirian gebeugt auf seinem Rücken. Sie waren sich nahe. Sie befanden sich in einer Gruft und wurden vermutlich noch immer von einem wütenden Ahnengeist verfolgt und doch musste er daran denken, wie lange er schon keine Frau mehr so nah bei sich gehabt hatte, wenn er den Abend im Lager der Aschländer, wo er mehr als durcheinander war, nicht einbezog. Er schüttelte kurz den Kopf, um diese Gedanken abzustreifen. Die Assassinin stimmte zumindest seiner Vorgehensweise zu. Er bat sie den Lichtzauber zu löschen, damit sie den Knochenläufer im Gang nicht unnötig aufscheuchen würden. Als es wieder dunkel um sie wurde, war der erleuchtete Spalt unter der Tür gegenüber mehr als gut zu erkennen. Sie hielten darauf zu. Im Hintergrund waren wieder die Schritte zu hören, die die Anwesenheit des Untoten im Gang kundtaten. Tirian war nervös, aber versuchte, sich nicht davon beeinflussen zu lassen. Der schlechteste Fall war, wenn er jetzt in Panik geriet und das Monstrum tatsächlich auf sie aufmerksam machte.

Vorsichtig betätigte er die Klinke, um zu erproben, ob die Tür offen war und das war sie tatsächlich. Sie ging sofort leicht nach innen auf. Sie schlüpften schnell hindurch, doch der Heiler brauchte einen Moment, um sich zu beruhigen. Er hatte schon mit einer weiteren Falle beim Öffnen der Tür gerechnet und sich schwitzend auf das Schlimmste eingestellt, das ihn gänzlich ohne Schild hätte treffen können. Glücklicherweise blieb es aus. So schlossen sie schnell den Durchgang hinter sich, damit sie der Knochenläufer nicht doch noch bemerkte. Nur langsam konnte sich Tirian auf den Raum konzentrieren, den sie betreten hatten. Der Raum verströmte eine fast schon beruhigende Atmosphäre. Die helle, sandfarbene Putz der Wände warf das Licht einiger Kerzen zurück und verlieh der Räumlichkeit etwas sehr Warmes. Der Ort hatte etwas von einer kleinen Kapelle. Es gab zwei normale Sitzbänke und zwei kleine Gebetsbänke, auf die man sich knien konnte. Sie waren kopfseitig zu einem Wandteppich ausgerichtet, auf dem ein großes Symbol - vielleicht das Familienwappen - abgebildet war. Davor stand ein Pult, auf dem sich ein aufgeschlagenes Buch befand.

Tirian trat an das Bücherpult heran. Die Schrift war daedrisch. "Beenden des Zorns": las er halblaut die Überschrift über der aufgeschlagenen Seite vor. Der Text kam ihm bekannt vor. Er versuchte sich zu erinnern, doch wollte es ihm nicht einfallen. Als er das Buch berührte, um sich den Umschlag anzusehen, erfüllte plötzlich ein lilanes Leuchten den Raum. Mit Schrecken sah er zu, wie sich direkt hinter Lyviani, die bei den Bänken geblieben war, ein Knochenläufer materialisierte. "Oh verflucht": dachte Tirian.

[Dreveni]
Dreveni löste auf Tirians Bitte den Lichtzauber und verließ mit ihm zusammen die Kammer. Sie selbst bewegte sich auf dem glatten Steinboden absolut lautlos, und befand sich seit langem wieder einmal richtig in ihrem Element. Abgesehen von dem Schaben weiter hinten im Gang konnte sie die Schritte des Heilers und sein leicht hektisches Atmen hören. Er stellte sich zwar wirklich gut an, aber wollte er sich wirklich lautlos bewegen, müsste er noch viel üben.
Als Tirian die Tür öffnete, wollte sie ihn schon zurückhalten, war aber zu langsam. Ihr war ebenfalls nicht entfallen, dass die Türen hier mit Fallen gesichert sein konnten, aber der Dunmer hatte glück.

Sie betrat hinter ihm den Raum, der einen angenehmen Kontrast zu den anderen beiden Grabkammern bildete. Er war durch weiches Kerzenlicht erhellt und schien eine Art Gebetsraum gewesen zu sein. Dreveni blieb bei den Bänken stehen und sah sich im Raum um, mit einem Ohr auf die Tür horchend, als Tirian sich an dem Buch zu schaffen machte. Auf einmal war der Raum um sie in ein lilanes Leuchten getaucht, und sie brauchte nicht einmal in das schockierte Gesicht des Heilers zu sehen, um zu merken, dass sich hinter ihre etwas ungutes tat. Sie sprang schnell über die Bank vor ihr, und drehte sich um, wo sie direkt in die wütende Fratze blickte, nur durch die schmale Bank von der Kreatur getrennt.
Sie schaffte es, die eine Klaue des wütenden Knochenläufers mit ihrem Schwert zu treffen, dieser holte aber blitzschnell mit der anderen aus und zog ihr die scharfen Krallen über die linke Seite, durch den zerissenen Stoff ihrer Tunika sickerte sofort Blut, aber sie gab sich aber alle Mühe, den Schmerz zu ignorieren, obwohl es höllisch brannte. Sie bemühte sich aus den Bankreihen zu kommen ohne noch einmal von der Klaue des Monsters getroffen zu werden, da sie als Abstandhalter nicht wirklich zu gebrauchen waren und eher die Gefahr bestand, dass sie rückwärts über eine stolperte.
Außerdem wollte sie dem Heiler nicht im Weg stehen, falls er noch zu einem Schockzauber in der Lage war.