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Ritter
Ein letztes Mal erwecke ich diesen Thread zum Leben, denn ich habe Hybris Rebirth gestern durchgespielt und möchte resümieren - von Teilupdates habe ich abgesehen, da sowieso fast niemand gespielt hat, umso länger fällt dann dieses Fazit aus. 
Spielzeit: ~ 38h
Level: Kiro 210
Fortschritt: 93%
Geschichte:
Die Geschichte von Hybris hat mir sehr gut gefallen, alles in allem. Anfangs wurde ich schnell in die Welt gesogen - schnell wurde mein Interesse geweckt. Nach einigen Kapiteln, trat dann jedoch das ein, was ich hier schon mehrfach sagte, die Geschichte wurde nur noch schleppend erzählt. Stattdessen wurden viele Areale überbrückt, die meines Erachtens den Erzählfluss gehemmt haben und mich persönlich demotivierten. Es wurde aber besser, viel besser. Wenn man auf die Antagonisten trifft, nimmt das Ganze an Fahrt auf und wird sehr spannend. An ein Kapitel erinnere ich mich noch besonders gut - Kapitel 20. Da ging es dann wirklich drunter und drüber, das "Twistkapitel", das mich sehr fasziniert hat und mit der Auflösung beginnt. Und ich muss sagen, dass die Geschichte sehr gut ineinandergreift und sich wunderbar aufklärt - wunderbare Geschichte!
Charaktere:
So wunderbar die Geschichte auch ist, so enttäuscht bin ich von den Charakteren, von den Meisten. Wohlmöglich, dass die Charaktere, aufgrund der Geschichte so handeln müssen, damit das ganze überhaupt funktioniert, aber für mich war vieles nicht nachvollziehbar. Es ist dem Spieler von Anfang an ersichtlich, dass die Welt von Ungerechtigkeit heimgesucht wird, das die Götter nicht so gut sind, wie man meinen sollte und dennoch lässt sich Kiro alles gefallen und hört aufs Wort. Dieser Kadavergehorsam macht ihn mir als Spieler total uninteressant - hierzu kommt noch seine "Mir ist alles egal, Hauptsache ich beschütze sie"- Einstellung. Der weibliche Protagonist, Saia, war ebenso nervig, aber man ist es ja gewöhnt, dass in den Rollenspielen ständig irgendeine unerträgliche Barbiepuppe vertreten ist - ein Phänomen. Komplementiert wird das Ganze von Rika, die mich mit ihrem "Göttergequasel" rasend machte. Ich finde es auch total bescheuert, dass sie die Götter erst fallen lässt, als die erfährt, dass die Götter gar keine richtigen Götter sind, sondern einmal Menschen waren. Solange es Götter sind, die die Welt verkommen lassen, folge ich ihnen - wenn es aber Menschen sind, stelle ich mich gegen sie und bringe sie um, hm. Die letzte Szene hat mich auch ehrlich gesagt den Rest gegeben. 
Die anderen drei waren aber recht ertragbar und symphytisch, obwohl das Kapitel um Ayame auch nicht mehr sein musste. Ich weiß, dass eine gute Geschichte von Zufällen lebt, aber das mit Ayame und Evan war dann doch des Guten etwas zu viel. Es war leider wirklich so, dass ich stark mit der Gruppe der Antagonisten sympathisiert habe.
Gameplay:
Es stimmt, dass das Durchqueren der Areale anfangs recht langweilig und monoton war, aber die Fähigkeiten der Charaktere wurden gut in das Spielerlebnis integriert, vor allem später - mit der vollzähligen Gruppe - haben sich nette Rätsel ergeben. Was mir sehr gut gefällt, ist das Kampfsystem und das Levelsystem, welche sich gut ergänzen. Oft erlebe ich es in Rollenspielen, dass ich eine feste Party habe und diese auch nicht mehr wechsle. Bei Hybris ist man auf die sechs Charaktere angewiesen, da man diese auf gewisse Gebiete spezialisieren muss und so die Party-Zusammenstellung vom Gegner abhängt. Was ich etwas schade finde, ist, dass man im Kampf nicht mehr auf den Gegner reagieren kann, da man nur seine begrenzten Aktionen hat, weshalb ich auch oft über den zweiten Versuch gehen musste. Klasse aber, dass man nach einem verlorenen Kampf, diesen wiederholen kann. Was mir auch sehr gut gefällt ist das Jägersystem - ein unterhaltsamer und nützlicher Zeitvertreibt(und spaßig, bei Sabdos musste ich schmunzeln
).
Optik/Sound:
Die Optik von Hybris verhält sich sehr ambivalent. Es gibt teilweise schöne Artworks, teilweise auch ziemlich hässliche. Die Chipsets haben ihren eigenen Stil und unterscheiden sich von sonstigen XP-Spielen, jedoch finde ich viele Maps lieblos gestalten. Viele Areale und Dörfer ähneln sich dermaßen, dass mir nur wenig hängen geblieben ist. Andererseits gibt es auch viele gute Grafiken und viele cool inszenierte Szenen.
Bei der Musik gibt es aber keine zwei Meinungen: Der Soundtrack ist der Wahnsinn! Wirklich verdammt geile Tracks, die ich mir auch schon abseits des Spielens angehört habe. Respekt!
Fazit:
Insgesamt ein gutes Rollenspiel, das man in dem Umfang nur noch selten auf dem RPG Maker bekommt.
Verdientes Spiel des Jahres!
Wertung: 7.5/10
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