Habe mir den Film neulich mit ner Freundin aus der Videothek ausgeliehen und reingezogen, und wir waren beide erstaunlich enttäuscht. Ich hatte ja schon keinen ganz großen Wurf erwartet, aber das war vom Drehbuch, den Dialogen, den Charakteren, der Handlung und überhaupt der ganzen Geschichte schon sehr schwach. Dazu kommt dann die knallbunte Bonbon-Optik, die unglaublich unglaubwürdig computeranimiert aussieht.
Auch wenn diesmal Sam Raimi und nicht Tim Burton Regie geführt hat, merkt man doch imho durch und durch, dass da ansonsten die selben Macher hinter dem Film stecken wie bei Alice im Wunderland, der aus meiner Sicht ähnliche Probleme hatte und sich auch genauso angefühlt hat. Irgendwie eine Geschichte ohne Seele, Herz und Hirn, dafür aber triefend vor Pseudo-Style, Make-Up und Overacting. Wobei Alice im Wunderland wenigstens noch mit Johnny Depp punkten konnte :-/

Hätte nicht gedacht, dass Oz mir so wenig gefällt. Denn die Welt von L. Frank Baum, quasi amerikanisches Kulturgut, rockt seit jeher eigentlich mit seinen quirligen, märchenhaften und abwechslungsreichen Gestalten. Wieder eine Chance verpasst, dem im Kino gerecht zu werden. Ich frage mich sowieso, warum ausgerechnet ein Prequel nötig war, für das es gar keine Vorlage gab. Viel lieber würde ich mal eine Neuverfilmung des Originals mit modernen Mitteln und von epischer Fantasy-Größe sehen, und dann entsprechend auch die ganzen offiziellen Fortsetzungen, die nicht weniger toll sind aber komischerweise noch nie verfilmt wurden. Gerne auch als hochkarätiger Animationsfilm, dann wirkt es für mich nämlich vielleicht auch nicht so daneben, wie wenn wieder echte Schauspieler vor offensichtlich unechten CGI-Hintergründen herumstolpern. Too much Greenscreen these days, really...