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Dennis Fookin' Deus
Dann starte ich eben auch mal einen verzweifelten Versuch, witzig zu sein.
Die Küchensafari
Nun, ich will Ihnen mal von einem kleinen Trip erzählen.
Ich wollte eigentlich nur mit dem Zug nach Spanien, um dort Urlaub zu machen. Auf dem Weg dorthin wollte ich aber noch einen zweitätgigen Stopp in Frankreich einlegen, um das Land kennenzulernen.
Es erwies sich noch als großer Fehler.
Voller Vorfreude betrat ich das Vier-Sterne-Hotel in Paris, für das ich fünfzig Euro pro Nacht bezahlen musste.
Erst einmal musste ich feststellen, dass mein Zimmer keine Fenster hatte, die Lüftung des Klos in das Wohnzimmer mündete und dass ich auf der Couch zu schlafen hatte. Das Zimmer war so dreckig und schäbig, dass selbst die Kakerlaken in die Ecke kotzten.
Davon ließ ich mich nicht abschrecken und wollte am nächsten Tag die Hauptstadt erkunden.
Die Sehenswürdigkeiten sind enttäuschend. Fangen wir mit dem Eifelturm an, den man in schöneren Varianten auf Ölfeldern im fernen Asien finden kann. Wieter im Louvre, das Bilder enthält, die ein sächsischer Kartoffelbauer mit verbundenen Augen besser malen könnte.
Dann protzen sie noch mit ihren Kellern. Booooaaah! Frankreich hat KELLER! HAts in Deutschland nicht, oder?
Jetzt kommen wir aber zum eigentlichen Punkt.
Meine Safari durch die Küchen von Paris. Beharrlich weigerte ich mich, Boulliabaise - eine Fischsupe, die Aussieht, als hätte man sie schon dreimal gegessen -, Schnecken und vor allem den französischen Schimmelkäse zu essen. Hey, wenn bei uns in Deutschland der Käse gammelt, werfen wir ihn weg, in Frankreich kostet er das doppelte, wenn eine weiße Schicht sein Äußeres ziert.
Obwohl ich nichts gegen einen guten Happen Frosch hätte, habe ich ihn nicht gegessen, weil er mich noch angesehen hat.
Vor Verzweiflung habe ich dann meinen Labello mit Kirschgeschmack gegessen.
Das einzige, was man als Deutscher in Frankreich ohne Problem essen könnte, wären Baguettes, nur gibt es da ein kleines Problem:
Selbst wenn ein Baguette in Deutschland fabriziert wurde, und ich weiß, dass es nie in Frankreich war, oder jemals etwas von Frankreich gehört hat, esse ich nur die beiden enden. Die Mitte esse ich nicht, weil es für mich eine Art Trauma ist.
Haben Sie sich nie gewundert, wieso die Mitte eines Baguettes immer nach Schweiß oder Parfüm schmeckt? Nein? Haben Sie schonmal gesehen, wie das Baguette von den Franzosen transportiert wird?
Glücklich sitzt der Franzose auf seinem Fahrrad, beide Hände ordnungsgemäß auf dem Lenker, seinen Rucksack hat er zum hundertsten Mal vergessen und einen Gepäckträger hat er nicht.
Dann klemmt man sich die Baguettes halt unter den Arm und fährt extra schnell, um auch schön ins Schwitzen zu kommen.
Gerade wenn dieser Franzose über vierzig ist, kommt er ins Schwitzen.
Haben Sie schonmal einen echten Franzosen über vierzig gesehen? Sie sitzen auf ihren Terassen, glotzen einen beim vorbeilaufen mit ihren Schmelzkäsegesichtern blöd an, schneiden sich mit einem Tschenmesser ein Stück von ihrem Käse ab und stopfen es sich in den Mund, wobei das Aussieht, als würde das Käsestück mit dem Gesicht eine Symbiose eingehen.
Meistens sitzen sie zu zweit da und spielen Schach, Backgammon oder Canasta. Und immer im richtigen Moment kommt der dritte Franzose mit dem Fahrrad angefahren und bringt Baguettenachschub.
Ursprünglich nahm ich mir auch vor, einen echten Fisch auf dem Fischmarkt zu kaufen, überlegte es mir allerdings anders, als ich einen Fischstand sah.
Das, was sich später als der Verkäufer entpuppte, sah seinen Verkaufsprodukten so ähnlich, dass ich aus Versehen die Fische "Qui de vous est le bardeur?" ("Wer von euch ist der Verkäufer?") fragte.
Seit dem wusste ich, wie sich die Fische fühlen müssen, wenn sie die berüchtigte Holzkeule an den Kopf geschlagen bekommen, um nicht mehr zu zappeln.
Ich war dann endlich froh, da wieder raus zu sein, vor allem, da ich schon Angst hatte zu meinen Zimmergenossen, ein paar Kakerlaken, zu mutieren.
Vor meiner Abreise wollte ich noch baden, doch meine Badewanne schien dort als Fischbecken zu dienen.
In Zukunft werde ich nicht mehr durch Frankreich reisen, um ins schöne Spanien zu kommen.
In Zukunft fahr ich nach Rom und nehm dort eine Fähre nach Barcelona. Selbst ein Ruderboot würde mich zufrieden stellen - wobei wir schon wieder beim Fischessen wären.
Das war jetz kein bisschen lustig, ich wolte es halt mal loswerden!
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